Moin, moin,
die Enronpleite zieht weitere Kreise, hier aus der FTD vom 14.1.2002
<font size="4">Enron-Skandal weitet sich auf Politiker und Buchprüfer aus </font>
Von Ulrike Sosalla, New York, und Yvonne Esterhazy, Washington
Der Skandal um den Bankrott des US-Energiehändlers Enron weitet sich aus. Neue Details über Kontakte von Enron-Chef Kenneth Lay zu hochrangigen Politikern der US-Regierung werfen die Frage auf, ob Bush die prekäre Finanzlage des Konzerns schon früh kannte.
Weitere Enthüllungen treffen auch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Arthur Andersen. Enron-Präsident Lawrence Whalley hatte im Oktober und November mehrfach mit einem Staatssekretär der Bush-Regierung telefoniert, um ihn dazu zu bewegen, sich bei Banken für neue Kreditlinien einzusetzen. Lay rief Ende Oktober und Anfang November bei US-Finanzminister Paul O’Neill und Wirtschaftsminister Donald Evans an. O’Neill bestritt jede Verwicklung."Es waren kurze Gespräche, und ich habe keinerlei Aktionen veranlasst, um einzugreifen", sagte der Finanzminister im TV-Sender Fox News."Ich habe auch dem Präsidenten nichts davon gesagt." Der Konzern war einer der größten Spender in Bushs Wahlkämpfen zum Gouverneur von Texas und später zum US-Präsidenten.
Die Verstrickung ist für die Regierung brisant, weil bei der Enron-Pleite fast 20.000 Arbeitsplätze vernichtet wurden. Die meisten Angestellten verloren ihre Betriebsrente.
Für Arthur Andersen wird die Affäre zur Existenzfrage. Am Freitag musste das Unternehmen einräumen, dass Mitarbeiter des Houstoner Büros, die Enron betreuten, eine"unbekannte, aber bedeutende Zahl von Dokumenten" vernichtet haben. Der einflussreiche demokratische Senator Joseph Lieberman sagte, dies könne eine Klage gegen Arthur Andersen nach sich ziehen.
© 2002 Financial Times Deutschland
Kommentar: Stolpersteine ohne Ende für die Regierung Bush. Wenn der innenpolitische Druck zu gross wird, dürfen wir wohl mit weitere aussenpolitischen Eskapaden rechnen.
schöne Grüsse
Cosa
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