hu
22.01.2002, 09:06 |
@ökonomen: ach ja... Thread gesperrt |
dann war da ja noch die klage von Herrn Werner, dass ich immer so wien fußballer red! wie erklärt sich das?
sagt der dottore: meine hochverehrten freunde, was wir hier vor uns sehen, ist zweifellos ein mit einem eigenleben begabtes monetäres system, genannt *debitismus*.
sagen die fans vom Ludwig von Mises-Club: nein, das ist alles gut *gedeckt* durch die österreichische Umwegproduktion, die Tangente an die Böhm-Bawerk-Linie. das monetäre folgt dem nur.
genau, sagt Herr Galiani, und gleichzeitig wurde, das dürfen wir doch nicht übersehen, meine Herren, grenznutzenoptimaler neuer reichtum geschaffen, nicht wahr? wo kämen wir auch sonst hin, meine Herren, wo bleiben denn sonst die Werte,wir sind doch heute alle Republikaner, nicht wahr! ich meine natürlich nicht nur die materiellen Werte, Sie verstehen, nicht wahr!?
:)und nu komm ich und sach:
ja, es wurden wieder drei neue spielhallen in der fußgängerzone grenznutzenmaximal geschaffen, oder zwei neue pornoläden im hintereingang, oder eine hühnerkampfshow, oder eine frauenkampfshow... oder möchten Sie es lieber auf RTL II???
Do you see the immanent widerspruch between *liberal-konservativ*? No? then streng your brain on!immer noch nich? then steng stronger on!
meint, liebe la olas
euer
hu
Beifall von allen Neoliberalen! steigert sich zu standing ovations!!
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werner
22.01.2002, 11:57
@ hu
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Stammtisch-Geplapper in Fußballer-Art ist ja einfacher als ordo-liberales Denken (owT) |
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Galiani
22.01.2002, 12:51
@ hu
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Nein, lieber Doktor! Ich sehe keinen Widerspruch zu *liberal-konservativ*! Sonde |
daß Sie da einen"blinden Fleck" zu haben scheinen. Denn: Alle Ã-konomen von Rang in den letzten 250 Jahren haben darauf hingewiesen, daß"Marktwirtschaft" nur funktionieren kann, wenn eine strenge und gerechte Rechtsordnung geeignete Rahmenbedingungen für einen funktionierenden Markt aufrecht erhält.
Heutzutage aber empfinden viele gerade das , nämlich eine «strenge und gerechte Rechtsordnung», eher als Bedrohung. Denn, erstens, könnte unter solchen Umständen ja nicht mehr jeder tun und lassen, was ihm gefällt: Polizisten erschlagen; mit Rauschgift handeln;"jugendfreundliche" Spielhallen in Fußgängerzonen eröffnen,...Was weiß ich!
Und, zweitens, erscheint die Garantie für die Aufrechterhaltung eines funktionstüchtigen freien Marktes an sich vielen nicht mehr wirklich erstrebenswert, weil er angeblich ohnehin «die Falschen» begünstige (was so natürlich nicht stimmt).
Wie aber sollte es auch anders sein? Sogar die Lehrer an den Universitäten und Fachhochschulen, die unsere Jugend unterrichten (und es eigentlich besser wissen sollten), haben heute doch massive Zweifel an der Funktion des Marktes. Sie berufen sich dabei auf theoretische Arbeiten, die vor allem in der Zeit zwischen 1920 und 1960 entstanden, in einer Zeit also, da alle Welt glaubte, daß der Kommunismus marxistischer Prägung"die große Zukunftshoffnung der Menschheit" sei. War natürlich 'ne epochale Selbsttäuschung!
Wer war es übrigens, der gesagt hat:"Wer «Menschheit» sagt, lügt"?
Ohne, daß ich natürlich die von Ihnen, lieber Doktor, durchaus richtig georteten Verirrungen der Menschheit, wie"Pornoläden im Hintereingang","Hühner-", oder"Frauenkampfshows" damit als"Lüge" bezeichnen will (nur als fälschlich ohne Kapitalbuchstaben geschrieben; ich bin diesbezüglich kleinlich).
Nichts für ungut.
Grüße
G.
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Diogenes
22.01.2002, 13:38
@ hu
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Re: @ökonomen: ach ja... |
Hallo hu,
>dann war da ja noch die klage von Herrn Werner, dass ich immer so wien fußballer red! wie erklärt sich das?
>sagt der dottore: meine hochverehrten freunde, was wir hier vor uns sehen, ist zweifellos ein mit einem eigenleben begabtes monetäres system, genannt *debitismus*.
Was wir hier vor uns sehen ist Fiat Money, ein reines Kreditgeldsystem, der monetäte Anker fehlt.
Ein Spezialfall, man könnte sagen: ein Goldstandard ohne Gold, der deswegen eine eigentümliche und selbstzerstörerische Dynamik entfaltet.
Es gibt aber einen Unterschied zwischen Debitismus und Fiat money. (versuch Schumpeter, der hat schon in dieser Richtung angedacht).
>sagen die fans vom Ludwig von Mises-Club: nein, das ist alles gut *gedeckt* durch die österreichische Umwegproduktion, die Tangente an die Böhm-Bawerk-Linie. das monetäre folgt dem nur.
Wo hat Mises sowas je geschrieben? Mises unterscheides klar zwischen Münzen aus Basismetall, Warengeld, Kreditgeld und Fiat Money.
>euer
>hu
Wenn du"mein" hu bist, darf ich dich dann als Sicherheit für einen Kredit verwenden? ;-)
Gruß
Diogenes
P.S. du bist mir immer noch die Argumentation zum angeblichen Bug in Böhm-Bawerks Zinstheorie schuldig.
Der Einfachheit halber würde ich vorschlagen:
1) wir konzentrieren uns ausschlißlich auf die realen Zinsen. Inflation bzw. Inflationserwartungen lassen sich durch Addition abbilden.
2) wir lassen Spekulationsblasen aus. Diese kommen zwar immer wieder vor, sind aber nicht aufrecht zu erhalten.
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hu
22.01.2002, 13:38
@ Galiani
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Re:@Galiani, wenn das so ist, vollständige Übereinstimmung!owT |
>daß Sie da einen"blinden Fleck" zu haben scheinen. Denn: Alle Ã-konomen von Rang in den letzten 250 Jahren haben darauf hingewiesen, daß"Marktwirtschaft" nur funktionieren kann, wenn eine strenge und gerechte Rechtsordnung geeignete Rahmenbedingungen für einen funktionierenden Markt aufrecht erhält.
>Heutzutage aber empfinden viele gerade das , nämlich eine «strenge und gerechte Rechtsordnung», eher als Bedrohung. Denn, erstens, könnte unter solchen Umständen ja nicht mehr jeder tun und lassen, was ihm gefällt: Polizisten erschlagen; mit Rauschgift handeln;"jugendfreundliche" Spielhallen in Fußgängerzonen eröffnen,...Was weiß ich!
>Und, zweitens, erscheint die Garantie für die Aufrechterhaltung eines funktionstüchtigen freien Marktes an sich vielen nicht mehr wirklich erstrebenswert, weil er angeblich ohnehin «die Falschen» begünstige (was so natürlich nicht stimmt).
>Wie aber sollte es auch anders sein? Sogar die Lehrer an den Universitäten und Fachhochschulen, die unsere Jugend unterrichten (und es eigentlich besser wissen sollten), haben heute doch massive Zweifel an der Funktion des Marktes. Sie berufen sich dabei auf theoretische Arbeiten, die vor allem in der Zeit zwischen 1920 und 1960 entstanden, in einer Zeit also, da alle Welt glaubte, daß der Kommunismus marxistischer Prägung"die große Zukunftshoffnung der Menschheit" sei. War natürlich 'ne epochale Selbsttäuschung!
>Wer war es übrigens, der gesagt hat:"Wer «Menschheit» sagt, lügt"?
>Ohne, daß ich natürlich die von Ihnen, lieber Doktor, durchaus richtig georteten Verirrungen der Menschheit, wie"Pornoläden im Hintereingang","Hühner-", oder"Frauenkampfshows" damit als"Lüge" bezeichnen will (nur als fälschlich ohne Kapitalbuchstaben geschrieben; ich bin diesbezüglich kleinlich).
>Nichts für ungut.
>Grüße
>G.
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hu
22.01.2002, 14:00
@ Diogenes
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Re: der bug bei Ritter Eugen |
>Hallo hu,
>Was wir hier vor uns sehen ist Fiat Money, ein reines Kreditgeldsystem, der monetäte Anker fehlt.
>Ein Spezialfall, man könnte sagen: ein Goldstandard ohne Gold, der deswegen eine eigentümliche und selbstzerstörerische Dynamik entfaltet.
$$$ ja, natürlich, der Anker befindet sich jetzt im Kopf von Menschen.
>>sagen die fans vom Ludwig von Mises-Club: nein, das ist alles gut *gedeckt* durch die österreichische Umwegproduktion, die Tangente an die Böhm-Bawerk-Linie. das monetäre folgt dem nur.
>Wo hat Mises sowas je geschrieben? Mises unterscheides klar zwischen Münzen aus Basismetall, Warengeld, Kreditgeld und Fiat Money.
$$$ ja, weil er glaubt, real sei *alles optimal!*(siehe unten) reitet er auf der *Macht* der Banken herum, den Zins zu manipulieren.
>Wenn du"mein" hu bist, darf ich dich dann als Sicherheit für einen Kredit verwenden? ;-)
$$$ mir völlig klar: wären wir in einer free market economy, könnte ich doch,?wie heißen die noch?? kaufen!
>P.S. du bist mir immer noch die Argumentation zum angeblichen Bug in Böhm-Bawerks Zinstheorie schuldig.
$$ der reale Zins=Kapitalzins kann weder als Grenzproduktivität des Kapitals(Subsistenzfonds)noch als GP der sog. durchschnittlichen Produktionsperiode abgeleitet werden,außer bei einfachem Zins. Hast du Fixkapital, nicht einmal dann. Beide hängen bei Zinseszins von Zinssatz ab!
Wohl ideologisch unverdächtig: siehe schon F.A. Lutz, Zinstheorie.Später haben dann andere richtig ein Fass aufgemacht wegen dieses. Es sei denn, du unterstellst, Zinssatz gleich Wachstumsrate, sog. *Goldene Regel der Kapitalakkumulation* (Phelps u.a.). dann: no problem! ++ Wenn du wirklich einsteigen willst: amazon.de: Goldene Regel, bücher, deutsch.
so long
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