JüKü
25.01.2002, 11:14 |
Nochmal die Frage: Krügerrand von 1981 Thread gesperrt |
Danke zunächst für die bisherigen Tipps.
Ich habe das Ding vorhin gewogen (elektr. Waage), 34 g, also normal für einen Krügerrand.
Die Frage ist jedoch weiterhin: Warum sieht das Ding nicht aus wie die anderen (leicht kupfern), sondern wie ein 9999er?
Waren die von 1981 vielleicht doch anders?
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ManfredF
25.01.2002, 11:48
@ JüKü
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Re: Nochmal die Frage: Krügerrand von 1981 |
>Danke zunächst für die bisherigen Tipps.
>Ich habe das Ding vorhin gewogen (elektr. Waage), 34 g, also normal für einen Krügerrand.
>Die Frage ist jedoch weiterhin: Warum sieht das Ding nicht aus wie die anderen (leicht kupfern), sondern wie ein 9999er?
>Waren die von 1981 vielleicht doch anders?
wenns 999er wäre, dann dürfte er nur 31.x g wiegen. Vielleicht ist die Legierung Au/Cu nicht homogen?
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Ananda
25.01.2002, 12:00
@ JüKü
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Re: Nochmal die Frage: Krügerrand von 1981 |
Schon kleine Zugaben von Ag ändern die Farbe erheblich. Frag doch mal per email an gold@gold.co.za nach, das ist die email von krugerrand.org.
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Herbi, dem Bremser
25.01.2002, 15:52
@ JüKü
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Re: Nochmal die Frage: Krügerrand von 1981- Es sei Glanz in deiner Hütte |
>Danke zunächst für die bisherigen Tipps.
>Ich habe das Ding vorhin gewogen (elektr. Waage), 34 g, also normal für einen Krügerrand.
>Die Frage ist jedoch weiterhin: Warum sieht das Ding nicht aus wie die anderen (leicht kupfern), sondern wie ein 999,9er?
>Waren die von 1981 vielleicht doch anders?
Sei ruhig, mein Kind;´
bleib ruhig, mein Kind;
in dürren Beuteln klingelt auch nur der Wind.
Oh Münzmann Jue,
ich hatte vorgestern ein ellenlanges Postamente zusammengestellt - aber irgendwas in der Überschrift oder so hat die Zeilen nicht ins Forum gebeemt.
Ein Kruger beinhaltet 1 oz Gold, gleich 31..gr, zu 11/12 Anteil, gleich 22 Karat. Und er beinhaltet 1/12 oz Kupfer, so dass sich 34.. gr ergeben.
Der Kruger ist 1969 entwickelt worden, um 1 oz Gold unters Volk zu bringen, als Münze, aber auch als Schmuck - 'ne Ã-se dran und du warst Echtgoldträger!
Damit des Krugers Gold unanfälliger gegen Kratz und Abrieb werden sollte, wurde er mit Kupfer legiert. Nun ist das mit Legierungen und dem Reinheitsgebot so eine Sache. Man kann eine deutsche Gründlichkeit, ein deutsches Reinheitsgebot nicht auf der ganzen Welt praktizieren. Bei den allergeringsten"Verunreinigungen" bzw. Resten im Gold oder im Kupfer ergeben die Legierungen die schönsten Farbveränderungen.
Du kennst das doch vom Pulloverstricken: Wenn dir noch ein Knäuel fehlt, musst du einen von der selben Farbpartie nachkaufen. Alles andere hat nur die gleiche Farbnummer ;-)=X=8 (mit zwei Stricknadeln und zwei Knäueln).
Zurück zum Gold. Weißgold als Schmuckgold wurde früher mit Nickel legiert. Da reichten 2% Nickel aus, um die Schmelze vollkommen vom Goldton zu befreien. Will sagen: In den Goldpartien von 1981 sind genauso wie 1969 oder 2002 11/12 Gold und 1/12 Kupfer. Aber 11/12 sind nicht 11000/12000. Wenn in dieser Mixtur drei Moleküle Greenspan nicht herausgeholt worden sind, dann sind die 11003/12000 eben auch nur wieder 11/12. So ist das mit dem Runden bei den Randen.
Nun aber zum massenpsychologischen Ansatz:
Im September wurde die Kruger Family 1980 vorgestellt. Das waren weiterhin der Papa mit 1 oz und die schlankeren Kinder mit ½ oz bis 1/10 oz. Man wollte dem damaligen Hochgoldpreis entgegentreten und weiterhin den schmalen Geldbeutlern ermöglichen, am goldigen Profit teilzunehmen. Der Absatz an Gold hatte in diesen Zeiten eine gewisse Zurückhaltung erfahren. Nun kann es sein, weil diese 81er Krugers besonders schön sind, dass sie dank einer gewissen Politur der Platte in einem helleren Glanz erstrahlen, um die Käufer wieder anzulocken. Das Polieren der Prägestöcke, Stichwort polierte Platte (PP), ergibt beim Gold eine hellere Reflektion auf dem Münzboden als bei einer Normalausführung der Prägestöcke. Manche Krugers sehen doch wie sandgestrahlt aus - fast schon wertlos.
In wieweit ein Promille Nickelbeigabe aus diesem Rotgold dann zufällig einen 999,9er Glanz in die umsatztrüben 1980er zaubern sollte, wird nicht beantwortet werden brauchen.
Mache bitte nicht den Fehler, und lass dir wegen einer Spektralanalyse an einer nicht so sichtbaren Stelle eine Ecke Metall abschaben. Geschabte Münzen sind „out“. Und - gibt auf einer Münze keine „nicht so sichtbare Stelle“.
Wichtig ist, so auch weiterhin die Intension der Ausgeber, eine satte Unze Gold zu modellieren. Und das machen sie Jahr für Jahr.
Nebenbei:
Als das Randverkaufen wieder ansprang, hat sich ZA ab 1984 mit einem Handelsembargo einverstanden erklärt. Ab dieser Zeit wurde ganz besonders der innerterritoriale Randverkauf geübt. Die 15 Jahre Vorsprung im Ein-Unzen-Verkauf wollten jetzt andere Goldministen übernehmen bzw. sich einen gehörigen Kuchen davon abschneiden. Aus diesem Grunde sind ja auch die englischsprachigen Münzen viel schöner, abgesehen von den kleinen, knuddeligen Pandas.
Gruß
Herbi
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JüKü
25.01.2002, 16:10
@ Herbi, dem Bremser
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Re: Nochmal die Frage: Krügerrand von 1981- Es sei Glanz in deiner Hütte |
Na das war ja eine wirklich umfassende Antwort - vielen Dank. Genau das, was ich wissen wollte und noch mehr.
Heute habe ich mal wirklich live (nicht nur aus dem Gedächtnis) verglichen: Sie sind tatsächlich in Nuancen anders, aber der 81er war doch nicht so"999,9-looky" wie ich dachte. Jedenfalls bin ich beruhigt.
Die 1981er scheinen aber etwa seltener zu sein, habe nie vorher einen gefunden.
>>Danke zunächst für die bisherigen Tipps.
>>Ich habe das Ding vorhin gewogen (elektr. Waage), 34 g, also normal für einen Krügerrand.
>>Die Frage ist jedoch weiterhin: Warum sieht das Ding nicht aus wie die anderen (leicht kupfern), sondern wie ein 999,9er?
>>Waren die von 1981 vielleicht doch anders?
>Sei ruhig, mein Kind;´
>bleib ruhig, mein Kind;
>in dürren Beuteln klingelt auch nur der Wind.
>Oh Münzmann Jue,
>ich hatte vorgestern ein ellenlanges Postamente zusammengestellt - aber irgendwas in der Überschrift oder so hat die Zeilen nicht ins Forum gebeemt.
>Ein Kruger beinhaltet 1 oz Gold, gleich 31..gr, zu 11/12 Anteil, gleich 22 Karat. Und er beinhaltet 1/12 oz Kupfer, so dass sich 34.. gr ergeben.
>Der Kruger ist 1969 entwickelt worden, um 1 oz Gold unters Volk zu bringen, als Münze, aber auch als Schmuck - 'ne Ã-se dran und du warst Echtgoldträger!
>Damit des Krugers Gold unanfälliger gegen Kratz und Abrieb werden sollte, wurde er mit Kupfer legiert. Nun ist das mit Legierungen und dem Reinheitsgebot so eine Sache. Man kann eine deutsche Gründlichkeit, ein deutsches Reinheitsgebot nicht auf der ganzen Welt praktizieren. Bei den allergeringsten"Verunreinigungen" bzw. Resten im Gold oder im Kupfer ergeben die Legierungen die schönsten Farbveränderungen.
>Du kennst das doch vom Pulloverstricken: Wenn dir noch ein Knäuel fehlt, musst du einen von der selben Farbpartie nachkaufen. Alles andere hat nur die gleiche Farbnummer ;-)=X=8 (mit zwei Stricknadeln und zwei Knäueln).
>Zurück zum Gold. Weißgold als Schmuckgold wurde früher mit Nickel legiert. Da reichten 2% Nickel aus, um die Schmelze vollkommen vom Goldton zu befreien. Will sagen: In den Goldpartien von 1981 sind genauso wie 1969 oder 2002 11/12 Gold und 1/12 Kupfer. Aber 11/12 sind nicht 11000/12000. Wenn in dieser Mixtur drei Moleküle Greenspan nicht herausgeholt worden sind, dann sind die 11003/12000 eben auch nur wieder 11/12. So ist das mit dem Runden bei den Randen.
>Nun aber zum massenpsychologischen Ansatz:
>Im September wurde die Kruger Family 1980 vorgestellt. Das waren weiterhin der Papa mit 1 oz und die schlankeren Kinder mit ½ oz bis 1/10 oz. Man wollte dem damaligen Hochgoldpreis entgegentreten und weiterhin den schmalen Geldbeutlern ermöglichen, am goldigen Profit teilzunehmen. Der Absatz an Gold hatte in diesen Zeiten eine gewisse Zurückhaltung erfahren. Nun kann es sein, weil diese 81er Krugers besonders schön sind, dass sie dank einer gewissen Politur der Platte in einem helleren Glanz erstrahlen, um die Käufer wieder anzulocken. Das Polieren der Prägestöcke, Stichwort polierte Platte (PP), ergibt beim Gold eine hellere Reflektion auf dem Münzboden als bei einer Normalausführung der Prägestöcke. Manche Krugers sehen doch wie sandgestrahlt aus - fast schon wertlos.
>In wieweit ein Promille Nickelbeigabe aus diesem Rotgold dann zufällig einen 999,9er Glanz in die umsatztrüben 1980er zaubern sollte, wird nicht beantwortet werden brauchen.
>Mache bitte nicht den Fehler, und lass dir wegen einer Spektralanalyse an einer nicht so sichtbaren Stelle eine Ecke Metall abschaben. Geschabte Münzen sind „out“. Und - gibt auf einer Münze keine „nicht so sichtbare Stelle“.
>Wichtig ist, so auch weiterhin die Intension der Ausgeber, eine satte Unze Gold zu modellieren. Und das machen sie Jahr für Jahr.
>Nebenbei:
>Als das Randverkaufen wieder ansprang, hat sich ZA ab 1984 mit einem Handelsembargo einverstanden erklärt. Ab dieser Zeit wurde ganz besonders der innerterritoriale Randverkauf geübt. Die 15 Jahre Vorsprung im Ein-Unzen-Verkauf wollten jetzt andere Goldministen übernehmen bzw. sich einen gehörigen Kuchen davon abschneiden. Aus diesem Grunde sind ja auch die englischsprachigen Münzen viel schöner, abgesehen von den kleinen, knuddeligen Pandas.
>Gruß
>Herbi
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