dottore
20.08.2000, 12:11 |
Telefonieren künftig umsonst!... Thread gesperrt |
... meint Mobilcom-Chef Schmid heute in BamS.
Und wo soll das Geld herkommen? Ganz einfach. Von den Firmen, die auf dem neuen UMTS-Handys Reklame machen.
Ich darf dabei zu bedenken geben, dass der deutsche Werbemarkt insgesamt 32 Mrd. DM p.a. umfasst. (Die Werbung im"Medium" Internet soll dieses Jahr 200 Mio erreichen).
Nehmen wir an, der Werbemarkt steigt in 8 Jahren (= alle UMTS-Anbieter sind dann in fool bloom und alle erreichbaren Kunden haben ein solches Gerät) um 50 Prozent, dann wären wir bei 45 Mrd.
Davon nehmen wir großzügig 10 % für das neue"Medium" und lassen uns dafür als User beim Fussball gucken von Warsteiner überraschen oder beim Eintippen unserer Börsenaufträge von Consors-Videos oder beim Anschalten unserer Waschmaschine von Ariel Ultra-Ultimativ-Plus, ohne das Ding ins nächste Gebüsch zu werfen, gäbe es 4,5 Milliarden als"Deckungsbeitrag".
Die UMTS-Kosten (incl. Equipment usw.) werden sich in acht Jahren auf möglicherweise 300 Milliarden addiert haben, so dass wir dann via Werbung gerade mal 1,5 Prozent der Kosten einspielen. Das deckt natürlich nicht die Finanzierungskosten.
Die deckt die UMTS-Werbung auch anders nicht, selbst wenn ich mit nur 90 Milliarden arbeiten sollte. Dann sind es 5 Prozent und die Refi-Zinsen liegen aber mindestens bei 8. Und selbst wenn sie nur bei 7 liegen sollten...
Ich weiß, UMTS-Beiträge stoßen vielen Board-Teilnehmern ungut auf und deshalb möchte ich mich bei ihnen für diesen Ausrutscher (aus aktuellem Anlass) vielmals entschuldigen.
d.
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igelei
20.08.2000, 20:57
@ dottore
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bezahlen tuts der Aktionaer, Mf(Urlaubs)G |
>... meint Mobilcom-Chef Schmid heute in BamS.
>Und wo soll das Geld herkommen? Ganz einfach. Von den Firmen, die auf dem neuen UMTS-Handys Reklame machen.
>Ich darf dabei zu bedenken geben, dass der deutsche Werbemarkt insgesamt 32 Mrd. DM p.a. umfasst. (Die Werbung im"Medium" Internet soll dieses Jahr 200 Mio erreichen).
>Nehmen wir an, der Werbemarkt steigt in 8 Jahren (= alle UMTS-Anbieter sind dann in fool bloom und alle erreichbaren Kunden haben ein solches Gerät) um 50 Prozent, dann wären wir bei 45 Mrd.
>Davon nehmen wir großzügig 10 % für das neue"Medium" und lassen uns dafür als User beim Fussball gucken von Warsteiner überraschen oder beim Eintippen unserer Börsenaufträge von Consors-Videos oder beim Anschalten unserer Waschmaschine von Ariel Ultra-Ultimativ-Plus, ohne das Ding ins nächste Gebüsch zu werfen, gäbe es 4,5 Milliarden als"Deckungsbeitrag".
>Die UMTS-Kosten (incl. Equipment usw.) werden sich in acht Jahren auf möglicherweise 300 Milliarden addiert haben, so dass wir dann via Werbung gerade mal 1,5 Prozent der Kosten einspielen. Das deckt natürlich nicht die Finanzierungskosten.
>Die deckt die UMTS-Werbung auch anders nicht, selbst wenn ich mit nur 90 Milliarden arbeiten sollte. Dann sind es 5 Prozent und die Refi-Zinsen liegen aber mindestens bei 8. Und selbst wenn sie nur bei 7 liegen sollten...
>Ich weiß, UMTS-Beiträge stoßen vielen Board-Teilnehmern ungut auf und deshalb möchte ich mich bei ihnen für diesen Ausrutscher (aus aktuellem Anlass) vielmals entschuldigen.
>d.
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dottore
20.08.2000, 22:48
@ igelei
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Re: bezahlen tuts der Aktionaer, Mf(Urlaubs)G - ganz falsch, leider! |
Nein, der bezahlt nix, denn er hat ja schon bezahlt. Die Frage ist wirklich: Wer bezahlt n o c h?
Möglichkeiten:
Der Kunde (freiwillig, denn er will ja hören und gucken).
Der Werber (freiwillig, denn er möchte für Warsteiner usw. via UMTS-Handy werben).
Die zwischenfinanzierende Bank (höchst ungern, aber sie kann als Hausbank ihren guten Kunden nicht fallen lassen und weiß dummerweise nicht wie sie die"Anschlußfinanzierung" bewerkstelligen soll). Und mit der Bank natürlich deren Aktionäre, zunächst.
Der Anleihe-Zeichner (falls er so blöd ist, einen T-Mobile- oder Mobilcom-Bond anzufassen, der sich Richtung Nonvaleur verabschiedet).
Der Neu-Aktionär (falls diese Buden die Stirn haben sollten, ernsthaft mit einer Kapitalerhöhung daher zu kommen und auch tatsächlich diese Papiere gezeichnet werden, z.B. von wegen"so glänzende Geschäftsaussichten").
Der Steuerzahler (falls die Buden in Konkursgefahr geraten und den Staat um einen"Ausfallbürgeschaft" usw. angehen und diese genehmigt wird).
Der Staat ohnehin, weil er von Verlust-Unternehmen keine Ertragsteuern kassieren kann.
Und so weiter...
d.
PS: Ich hatte heute ein dienstliches Gespräch (Festnetz) mit den USA. Dauer 16.44 min. Auf dem Display erschien als Preis: 2.19. Ich kenne den Tarif nicht, den meine Firma ausgehandelt hat, aber das ist im Sinne von Herrn Schmid doch bemerkenswert, denn demnächst ist Telefonieren wirklich gratis. Immerhin wurde das Gespräch noch nicht von einer Warsteiner-Werbung unterbrochen.
Nur zu!
d.
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