~ Die Bayerische Landesbank will dem Medienunternehmer Leo
Kirch nach einem Zeitungsbericht keine weiteren Kredite
gewähren. Das berichtete die"Financial Times Deutschland" in
ihrer Dienstagsausgabe unter Berufung auf Bankenkreise. Das
Gesamtvolumen der Kredite der BayernLB als größtem Gläubiger von
Kirch sei etwas geringer als die in Presseberichten genannten
2,2 Milliarden Euro, habe ein Sprecher des Instituts der Zeitung
gesagt. Die Darlehen des Instituts an Kirch betragen der Meldung
zufolge mehr als zehn Prozent des haftenden Eigenkapitals von
derzeit gut 16 Milliarden Euro.
~ Schwindende Hoffnungen auf die Umsetzung von
Strukturreformen in Japan haben Händlern zufolge den Tokioter
Aktienmarkt am Dienstag auf den tiefsten Stand seit 18 Jahren
Gedrückt (Schlusskurs). Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss
den dritten Handelstag in Folge im Minus und verlor 1,62 Prozent
auf 9475,60 Punkte, dem niedrigsten Stand seit dem 15. Dezember
1983. Damit notierte der Tokitoer Leitindex noch unter seinem am
17. September 2001 in Folge der Anschläge in den USA erreichten
Niveau.
~ Die Sorgen der Investoren über die Bilanzierungspraktiken
von US-Unternehmen in Folge des Zusammenbruchs des
US-Energiehändlers Enron haben nach Händlerangaben am
Montag den US-Aktienmärkten herbe Verluste beschert und die
Kurse auf ihre Tagestiefs absacken lassen. Die Vertrauenskrise
habe vor allem die Aktien von Unternehmen mit komplexen
Strukturen belastet, nachdem bei Enron Bilanzierungsprobleme
aufgetaucht seien, sagten Händler. Das Syndrom habe bereits
einen Namen,"Enronitis", fügten sie hinzu.
~ Der am Morgen bekanntgegebene Rückgang der deutschen Großhandelsumsätze um real 10,2 %
im vergangen Jahr bestätigte Analysten zu Folge, dass die größte Volkswirtschaft der Euro-Zone den
übrigen Ländern hinterher hinkt. Dagegen hat sich das allgemeine Wirtschaftsklima im Januar in der
Euro-Zone, nach Angaben der Europäischen Kommission, geringfügig verbessert und das
Stimmungsbarometer kletterte auf 99,0 von revidiert 98,9 im Dezember 2001. Die Produzentenpreise in
Euroland sind wie erwartet auf Monatsbasis um 0,3 % gefallen. Am Nachmittag konnte sich der Euro weiter
erholen und erreichte am Abend in New York Kurse von knapp 0,8710 USD. Als Grund wurde unter
anderem ein etwas nachlassender Optimismus über die US-Konjunkturentwicklung genannt. Obwohl einige
Konjunkturdaten der letzten Woche recht positiv ausgefallen sind, haben andere signalisiert, dass eine
Erholung der US-Wirtschaft im Laufe des Jahres wohl nur schleppend verlaufen werde. Aber auch die
kräftigen Kursverluste an der amerikanischen Aktienbörse haben laut Händlerangaben die
Dollarschwäche ausgelöst. Der Dow-Jones-Index verlor 2,22 % und fiel auf 9.687,09 Punkte zurück, der
Nasdaq-Index büßte sogar 2,92 % ein und schloss bei 1.855,53 Zählern. Zuvor musste schon der Deutsche
Aktienindex Dax 2,21 % abgeben und rutschte unter die 5.000 Zähler Marke zurück. Nutznießer dieser
Kurseinbrüche waren auch die Rentenmärkte. Der richtungsweisende Bund-Future konnte 41 Ticks
zulegen und schloss bei 108,46 Punkten. Die zehnjährige Bundesanleihe notierte zuletzt bei 101,40 % und
rentierte mit 4,81 %.
~ Nach einer Studie des Ifo-Instituts waren höhere Preise für Energie und Nahrungsmittel sowie
kräftige Investitionskürzungen von Firmen die maßgeblichen Einflussfaktoren für die enttäuschende
Konjunkturentwicklung in Deutschland im letzten Jahr. Allein der Kaufkraftverlust der Verbraucher, der den
Konsum nur um 1,4 statt der erwarteten 3,5 % wachsen ließ, hat das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,7 %
gedrückt, heisst es in einer Studie des Ifo-Instituts. Dadurch wurde der erwartete Effekt der Steuerreform
zunichte gemacht. Mit nur 0,6 % Wachstum in Deutschland im vergangenen Jahr wurden die Prognosen der
Konjunkturforscher von 2,5 % weit verfehlt.
~ Die Europäische Kommission hat einen Bericht über eine angebliche Änderung des Stabilitäts- und
Wachstumspaktes zurückgewiesen. Die „Financial Times Deutschland“ hatte in seiner Montagsausgabe
berichtet, dass die EU künftig bei der Beurteilung der Staatsdefizite Konjunktureinflüsse herausrechnen will.
Ein Kommissionssprecher sagte, dass dafür der Pakt geändert werden muss und dies ist nicht beabsichtigt,
denn bereits jetzt berechnet die Kommission neben dem nominalen Defizit auch ein um Konjunktureinflüsse
bereinigtes strukturloses Defizit.
~ Die andauernde Rezession der japanischen Wirtschaft macht Japans Ministerpräsident Koizumi arg
zu schaffen, er zeigt sich aber gleichzeitig bereit seine Wirtschaftsreformen, die er vor seiner Wahl im April
letzten Jahres angekündigt hatte, durchzusetzen, um die Wirtschaft im Jahr 2004/05 in eine
Wachstumsphase zu führen. Koizumi drängte die Abgeordneten den eingeschlagenen Weg weiter zu
verfolgen, um auch die im Dezember auf Rekordhöhe von 5,6 % gestiegene Arbeitslosenquote zu senken.
An den Finanzmärkten gibt es kurz vor Ende des Geschäftsjahres am 31. März und angesichts des
Kursverlustes des Yen gegenüber dem US-Dollar Befürchtungen vor einem schwierigen neuen Jahr.
~ Die Bundesregierung will angeblich den „Blauen Brief“ der
EU-Kommission wegen des hohen Defizits verhindern. Einem
Zeitungsbericht zufolge werden sich Frankreich, Großbritannien
und Portugal der deutschen Kritik anschließen.
Der finnische Finanzminister stellt eine sehr harte Diskussion
in Aussicht: „Wenn es in diesem Fall keine Frühwarnung
gebe, frage er sich, wann dann?“
~ Eine Untersuchung der Fed zeigt, dass die US-Banken ihre
Kreditvergabe an Private sowie Unternehmen in den letzten
drei Monaten weiter zurückgefahren haben. [oops...]
~ Präsident Bush wirbt um die Erhöhung des Verteidigungsetats
um 48 Mrd. USD bzw. 14%. Der Haushaltsentwurf für
2003 enthält auch eine Verdoppelung der Mittel für innere
Sicherheit. Alle anderen Budgetposten sollen lediglich um
2% steigen. (Das Präsidialamt teilte bereits vergangene Woche
mit, dass es mit einem Defizit von 106 Mrd. USD für
2002 und 80 Mrd. USD für 2003 rechne)
~ Finanzminister Shiokawa wiederholt erneut, dass alleine der
Markt über das Wechselkursniveau entscheiden sollte. Er
sei sich unsicher, ob Währungsfragen auf dem G7-Treffen
diskutiert werden, er rechne aber durchaus mit kritischen
Stimmen.
~ Mizoguchi (MoF) wünscht sich eine stabile Wechselkursentwicklung.
Daher beobachte man den Markt auch sehr genau.
~ Die Regierung Argentiniens hat den Banken des Landes
untersagt, US-Dollar zu verkaufen. Alle Banken müssen ihre
Dollar-Reserven bei der Zentralbank hinterlegen.
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> ~ Eine Untersuchung der Fed zeigt, dass die US-Banken ihre
>Kreditvergabe an Private sowie Unternehmen in den letzten
>drei Monaten weiter zurückgefahren haben. [oops...]
Die Zahlen (Credits, commercial banks, jeweils Mrd $)):
November: 5,445.3
Die 4 Januarwochen:
5,428.7 5,424.1 5,433.7 5,405.0
Was zeigt, dass schon ein kleiner Rückgang (Dez/Ende Jan) um 40,3 Mrd $ (= minime 0,74 %) der Credits sehr unangenehme Wirkungen hat. In einem Kredit-auf-Kredit-System tut jeder [b]nicht zusätzlich als Kredit genommene Dollar weh.
q.e.d.
Gruß und Danke für die MoMs, die das Bild täglich deutlicher machen,
d.
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