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Streit um Linux für den Bundestag wird heftiger
Die Debatte um die künftige Computerausstattung des Deutschen Bundestages gestaltet sich zunehmend hitzig. Nun hat der SPD-Beauftragte für Neue Medien, Jörg Tauss, einen offenen Brief an Bundestagspräsident Wolfgang Thierse gerichtet und darin Microsoft vorgeworfen, auf die Entscheidung der Abgeordneten massiv Einfluss zu nehmen. Tauss zeigte sich darüber empört:"Vielleicht ist Microsoft in den USA einen solchen Umgang mit den Parlamentariern gewöhnt. Ich akzeptiere ihn für hiesige Verhältnisse nicht."
Im Bundestag ist derzeit das ältere Microsoft-System Windows NT 4 installiert, für das demnächst die technische Unterstützung durch den Hersteller ausläuft. Seit mehreren Monaten läuft eine interne Debatte, ob der Bundestag Rechner mit Windows XP anschaffen oder das offene Linux-System einsetzen soll. Der Computerkonzern IBM bemüht sich zusammen mit dem Linux-Spezialisten Suse um den Auftrag. Mehrere Abgeordnete aller Fraktionen haben sich gegen den Einsatz von Microsoft ausgesprochen und eine entsprechende Petition eingereicht.
Diese ist wiederum dem Chef von Microsoft Deutschland, Kurt Sibold, ein Dorn im Auge. Die Initiative der Linux-Befürworter sei eine öffentliche Diskriminierung der Microsoft-Produkte, erklärte Sibold. SPD-Medienbeauftragter Tauss meinte nun, die Auswahl eines Softwareprodukts habe zwar nichts mit demokratietheoretischen Erwägungen zu tun:"Aber die wettbewerbspolitische, standortpolitische, haushaltspolitische und sicherheitspolitische Vernunft weist vermehrt in die Open-Source-Richtung."
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