<h3>IOC duckt sich unter der Formel Bush</h3>
Salt Lake City (dpa) - Kaum einer hatte es mitbekommen, und dennoch hat George W. Bush mit acht eigenmächtigen Worten ein ganz besonderes Kapitel in der 106-jährigen Geschichte Olympischer Spiele geschrieben. Was Staatsoberhäupter wie Adolf Hitler (1936), Charles de Gaulle (1968), Leonid Breschnew (1980) und Ronald Reagan (1984) nicht wagten, das nahm sich der 43. amerikanische Präsident bei der Eröffnungsfeier in Salt Lake City heraus.
«Stellvertretend für eine stolze, entschlossene und dankbare Nation», hob Bush an, die linke Hand in der Manteltasche, und setzte dann in der von der Olympischen Charta vorgeschriebenen Formel fort: «Ich erkläre die Spiele von Salt Lake City zur Feier der Olympischen Winterspiele für eröffnet.»
Dass Bush dabei die römische Zahl XIX (19) unterschlug, wird eine Randnotiz bleiben wie der Eröffnungs-Stotterer von Reagan, der den kurzen Text bei den Olympischen Spielen in Los Angeles durcheinander gebracht hatte. Dagegen bedeutet der Vorsatz des US-Präsidenten eine Einmaligkeit mit beträchtlicher Aussagekraft und, was das IOC angeht, problematischen Einwirkungen. Was in den amerikanische Medien als «eigene Version», «eigene Formel» oder «neue Variante» harmlos beschrieben wird, berührt das Überlebensprinzip des IOC als Besitzer der Olympischen Spiele: Universal zu sein, unabhängig, keiner politischen Macht eine Bühne zu bieten für die Darstellung und das Durchsetzen eigener Interessen und Ziele.
Bisher hatte das IOC bemerkenswert erfolgreich Vereinnahmungsversuche abgewehrt. So war der Präsentation der «Ground Zero»-Flagge im Rahmen der traditionellen olympischen Zeremonie ein heftiges Ringen mit den amerikanischen Gastgebern voraus gegangen, ehe es zu einem Kompromiss kam. Seit Jahrzehnten widersetzt sich das IOC dem Begehren Israels, im Rahmen olympischer Eröffnungsfeiern den Opfern der palästinensischen Terroristen bei den Spielen 1972 in München zu gedenken.
Historisch belegt ist die Konfrontation des IOC mit dem Nazi-Regime 1936 in Berlin. Um rassistischen Einwirkungen zu begegnen, musste sich das Nazi-Regime verpflichten, das olympische Protokoll einzuhalten. Dennoch kam es zu einem Eklat. Zwar nahm das IOC hin, dass Hitler am ersten Tag in seiner Ehrenloge im Olympiastadion allen Medaillengewinnern gratulieren wollte. Doch als es galt, zwei schwarzen US-Hochspringern die Hand zu schütteln, war er aus «Termingründen» nicht mehr im Stadion. IOC-Präsident Henri de Baillet-Latour aus Belgien untersagte dem «Führer» daraufhin öffentlich die Gratulationscour. Hitler begnügte sich dann in den nächsten Tagen damit, allen deutschen Medaillen-Gewinnern in der Leichtathletik in einem Stadion-Raum hinter den Tribünen zu gratulieren.
In Salt Lake City hat das IOC darauf verzichtet, den mächtigsten Mann der Welt durch eine öffentliche Kritik herauszufordern. Zu sehr liegt dem neuen Präsidenten Jacques Rogge daran, seine ersten Winterspiele, die ohne den Schutz der USA nicht stattfinden könnten, ungefährdet über die Bühne zu bringen. IOC-Vizepräsident Thomas Bach sprach vorsichtig davon, dass man die Veränderung der Formel «nicht überbewerten soll. Sie sollte aber auch kein Beispiel für die Zukunft sein». IOC-Generaldirektor Francois Carrard ließ sich nur in einer Fragestellung vernehmen. «Ob sich die Politiker an die olympischen Regeln halten, wird die Zukunft zeigen.» Das IOC will sich erst später mit dem Fall befassen, «jetzt geht es darum, noch einmal die Protokollfragen für die Schlussfeier zu behandeln», sagt Bach.
Das deutsche IOC-Mitglied Roland Baar, der als Athleten-Vertreter durchaus das freie Wort pflegt, spricht von einem «Risiko für den Sport» durch die Politisierung. Walther Tröger hält es «nicht für gut, dass sich Bush nicht an die Formel gehalten hat». Der NOK-Präsident beschreibt den US-Präsidenten als einen Gast, der sich bei seinem Gastgeber in ungebührlicher Weise aufführt. «Er nimmt an der Feier nicht aus eigenem Recht teil, sondern er tut es auf Einladung einer Organisation und muss sich, wenn er die Einladung annimmt, deren Regeln fügen. Es sei denn, er hat vorher die Zustimmung bekommen.»
Bush hatte, wie Bach aussagte, erst gar nicht nachfragen lassen. Mitt Romney, der Chef des Organisationskomitees der Winterspiele, begründete das nicht ohne Arroganz so: «Es ist einfacher, im Nachhinein entschuldigt zu werden, als vorher um Erlaubnis zu bitten.»
Quelle
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Warum sperrt das IOC die USA nicht für 20 Jahre wegen Verfahrenverstoß?
Vielleicht sind 20 Jahre für einen Satz auch zu viel - aber irgendeine Art der Sanktion sollte schon sein - Sonst wiederholt sich das in der Zukunft... vielleicht in Peking...
Noch ein Wort zur unseligen Diskussion weiter unten:
Taktiker schrieb auf mein Posting folgendes (fette Hervorhebungen und fette Kommentare von mir):
Was die zwergengroße Amerika-Fraktion? hier abliefert, ist, als wenn ein Skinhead hier auftauchte und uns Adolf Hitler schmackhaft machen wollte.
[Warum bin ich ein Skinhead? Warum unterstellt er mir, jemandem Hitler schmackhaft machen zu wollen?]
Was die Amerikaner an Genozid weltweit bereits auf dem Kerbholz haben, ist bereits um Dimensionen größer als der Naziterror, der von Deutschland ausging.
Wie wird hier argumentiert? Wird hier gerechnet? Nach Toten, nach eingesetztem Material, nach verwüsteten Landstrichen?
Wenn man die im pazifischen Raum angefallenen Opfer des WW II den Japaner anlastet und die anderen WWII-Toten den Deutschen, dann dürfte selbst bei Aufsummierung aller Jahre nach dem WWII UND sogar VOR dem WWII bis 1492 die Rechnung falsch sein.
Allerdings sehe ich selber keine Einzelschuld - weder bei den Nazis, noch bei den Deutschen, weder bei den Japaner, noch bei den Amis oder ihrer Regierung, die Pearl Harbour absichtlich passieren ließ (Zu diesem Thema wurde hier ja anläßlich des 11. September schon viel gepostet)
Zurück zum Thema. ich bin kein Nazi, kein Amerika-Freund (eher ein"Feind Amerikas ;-)) ABER: und das ist mir das Wichtigste: ich bei kein HASSER!
Wenn da einer daherkommt wie dieser yatri und das verteidigt, ist das allerdunkelste faschistoide Propaganda. Solche Leute müssen genauso eingeknastet werden wie jene, die Auschwitz als Lüge darstellen.
[Möchtest du mich einkerkern und auspeitschen lassen?]
Unerträglich dieser Zynismus, mit dem die Abermillionen Opfer des jahrzehntelangen US-Imperialismus verhöhnt werden.
In Afganistan wurden jüngst tausende Menschen einfach abgeschlachtet, und dieser Typ kommt daher und empfiehlt uns"Abstand".
[Mal ehrlich: Im WTC wurden"tausende Menschen einfach abgeschlachtet" und ich habe den USA"Abstand" empfohlen - hättest du das auch getan?]
Hier kann man nicht mehr ruhig bleiben! Was Yatri hier abliefert, ist genauso, als hätte er selbst auf den Auslöser gedrückt. Ich bin nicht eher ruhig, bis solche Leute genauso zur Verantwortung gezogen worden sind, wie es sich für gewöhnliche Mörder empfiehlt.
[Auch wenn du noch direkter wirst: ich bin der Typ für Verleumdungsanzeigen oder ähnliches Zeugs - nenn mich ruhig Mörder. Mir macht das nicht so viel. Du bist für mich trotzdem im Innern ein guter Mensch, denn du willst ja das Richtige, allerdings sähe ich Menschen wie dich ungern als Verteidigungsminister oder Richter.[/b]
><h3>IOC duckt sich unter der Formel Bush</h3>
>Salt Lake City (dpa) - Kaum einer hatte es mitbekommen, und dennoch hat George W. Bush mit acht eigenmächtigen Worten ein ganz besonderes Kapitel in der 106-jährigen Geschichte Olympischer Spiele geschrieben. Was Staatsoberhäupter wie Adolf Hitler (1936), Charles de Gaulle (1968), Leonid Breschnew (1980) und Ronald Reagan (1984) nicht wagten, das nahm sich der 43. amerikanische Präsident bei der Eröffnungsfeier in Salt Lake City heraus.
>«Stellvertretend für eine stolze, entschlossene und dankbare Nation», hob Bush an, die linke Hand in der Manteltasche, und setzte dann in der von der Olympischen Charta vorgeschriebenen Formel fort: «Ich erkläre die Spiele von Salt Lake City zur Feier der Olympischen Winterspiele für eröffnet.»
>Dass Bush dabei die römische Zahl XIX (19) unterschlug, wird eine Randnotiz bleiben wie der Eröffnungs-Stotterer von Reagan, der den kurzen Text bei den Olympischen Spielen in Los Angeles durcheinander gebracht hatte. Dagegen bedeutet der Vorsatz des US-Präsidenten eine Einmaligkeit mit beträchtlicher Aussagekraft und, was das IOC angeht, problematischen Einwirkungen. Was in den amerikanische Medien als «eigene Version», «eigene Formel» oder «neue Variante» harmlos beschrieben wird, berührt das Überlebensprinzip des IOC als Besitzer der Olympischen Spiele: Universal zu sein, unabhängig, keiner politischen Macht eine Bühne zu bieten für die Darstellung und das Durchsetzen eigener Interessen und Ziele.
>Bisher hatte das IOC bemerkenswert erfolgreich Vereinnahmungsversuche abgewehrt. So war der Präsentation der «Ground Zero»-Flagge im Rahmen der traditionellen olympischen Zeremonie ein heftiges Ringen mit den amerikanischen Gastgebern voraus gegangen, ehe es zu einem Kompromiss kam. Seit Jahrzehnten widersetzt sich das IOC dem Begehren Israels, im Rahmen olympischer Eröffnungsfeiern den Opfern der palästinensischen Terroristen bei den Spielen 1972 in München zu gedenken.
>Historisch belegt ist die Konfrontation des IOC mit dem Nazi-Regime 1936 in Berlin. Um rassistischen Einwirkungen zu begegnen, musste sich das Nazi-Regime verpflichten, das olympische Protokoll einzuhalten. Dennoch kam es zu einem Eklat. Zwar nahm das IOC hin, dass Hitler am ersten Tag in seiner Ehrenloge im Olympiastadion allen Medaillengewinnern gratulieren wollte. Doch als es galt, zwei schwarzen US-Hochspringern die Hand zu schütteln, war er aus «Termingründen» nicht mehr im Stadion. IOC-Präsident Henri de Baillet-Latour aus Belgien untersagte dem «Führer» daraufhin öffentlich die Gratulationscour. Hitler begnügte sich dann in den nächsten Tagen damit, allen deutschen Medaillen-Gewinnern in der Leichtathletik in einem Stadion-Raum hinter den Tribünen zu gratulieren.
>In Salt Lake City hat das IOC darauf verzichtet, den mächtigsten Mann der Welt durch eine öffentliche Kritik herauszufordern. Zu sehr liegt dem neuen Präsidenten Jacques Rogge daran, seine ersten Winterspiele, die ohne den Schutz der USA nicht stattfinden könnten, ungefährdet über die Bühne zu bringen. IOC-Vizepräsident Thomas Bach sprach vorsichtig davon, dass man die Veränderung der Formel «nicht überbewerten soll. Sie sollte aber auch kein Beispiel für die Zukunft sein». IOC-Generaldirektor Francois Carrard ließ sich nur in einer Fragestellung vernehmen. «Ob sich die Politiker an die olympischen Regeln halten, wird die Zukunft zeigen.» Das IOC will sich erst später mit dem Fall befassen, «jetzt geht es darum, noch einmal die Protokollfragen für die Schlussfeier zu behandeln», sagt Bach.
>Das deutsche IOC-Mitglied Roland Baar, der als Athleten-Vertreter durchaus das freie Wort pflegt, spricht von einem «Risiko für den Sport» durch die Politisierung. Walther Tröger hält es «nicht für gut, dass sich Bush nicht an die Formel gehalten hat». Der NOK-Präsident beschreibt den US-Präsidenten als einen Gast, der sich bei seinem Gastgeber in ungebührlicher Weise aufführt. «Er nimmt an der Feier nicht aus eigenem Recht teil, sondern er tut es auf Einladung einer Organisation und muss sich, wenn er die Einladung annimmt, deren Regeln fügen. Es sei denn, er hat vorher die Zustimmung bekommen.»
>Bush hatte, wie Bach aussagte, erst gar nicht nachfragen lassen. Mitt Romney, der Chef des Organisationskomitees der Winterspiele, begründete das nicht ohne Arroganz so: «Es ist einfacher, im Nachhinein entschuldigt zu werden, als vorher um Erlaubnis zu bitten.»
>Quelle
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