dira
21.02.2002, 01:50 |
Ernüchterndes für Nuklearstrategen, die glauben, sie könnten... Thread gesperrt |
zumindest einen begrenzten Atomkrieg gewinnen. In einem Nachbarforum wurde ein Link zu einer von der Uni Münster durchgeführten Studie über die klimatischen und ökologischen Auswirkungen eines Atomkriegs gepostet. Im folgenden die letzten zwei Abschnitte:
<h3>Zusammenfassung der Erkenntnisse</h3>
Bis vor kurzem ließen sich noch viele Kriegsstrategen und Militärberater von der Annahme leiten, daß man einen Atomkrieg begrenzen, gewinnen und überleben könne. Aber die jüngsten Forschungsergebnisse in den USA und der UdSSR, die weltweit bestätigt worden sind, haben uns gezwungen, unsere Vorstellungen vom Ausmaß der katastrophalen Folgen eines Atomkrieges vollkommen zu revidieren.
Die Forscher übersahen bisher die drastische Beeinflussung des Weltklimas durch die großen Mengen von Rauch, Ruß und Staub, die durch die riesigen Stadt- und Waldbrände, ausgelöst durch Atombombenexplosionen, entstünden. Erst die detaillierten Untersuchungen eines deutsch/ amerikanischen Forscherteams haben uns bewußt gemacht, welch riesige Mengen an Rauch und Ruß sich dadurch in der unteren Atmosphäre, der Troposphäre, ausbreiten würden. Gleichzeitig würden je nach Explosionshöhe enorme Mengen an Feinstäuben und auch erhitzte Rauchschwaden in die oberen Atmosphärenschichten, die Stratosphäre, emporgeschleudert. Die Absorption der Sonnenenergie an den dunklen Rauch- und Rußteilchen würde zwar zu einer starken Erwärmung der Troposphäre führen. Aber die Abblockung der Sonnenstrahlen durch die Staub- und Rauchmengen in der Stratosphäre und ihre Absorption durch die Rußschicht in der Troposphäre würden dagegen an der Erdoberfläche die Temperaturen drastisch senken mit katastrophalen Folgen für alle Lebewesen. Sollte das eintreten, dann hätten die Überlebenden mit der Abfolge folgender Ereignisse zu rechnen:
Nach der Hitze-, Druck- und Strahlungswelle würden weite Gebiete in eine tiefe, langandauernde Dunkelheit gehüllt. Etwa nur 1 % des Lichts eines Sonnentages erreichte die Erdoberfläche (in einer dunklen Fichtenschonung kommen immerhin noch 4 bis 5 % am Boden an). Dadurch würde die Photosynthese so stark beeinträchtigt, daß wohl die meisten Pflanzen eingingen. In einer Welt mit einer stark dezimierten und radioaktiv verseuchten Pflanzen- und Tierwelt hätten die Überlebenden kaum eine Chance, dem Hungertod zu entgehen.
Die fehlende Sonnenenergie ließe die Temperaturen über großen Gebieten der Landflächen in Frostbereiche von minus 20° C und darunter absacken. Die Folgen sind klar: Pflanzen und Tiere sterben den Kältetod, insbesondere bei einem Kriegsanbruch in den wärmeren Jahreszeiten. Strahlen- und seuchengeschwächte Menschen würden bei der zusammengebrochenen Energieversorgung der Eiseskälte nicht lange widerstehen können.
Die Kälte am Boden und die Wärme in der Troposphäre ließe superstabile Inversionen entstehen, wie wir sie z. T. auch von den Smogwetterlagen her kennen. Dadurch blieben die bei den Bränden entstehenden Giftstoffe lange in der Atemluft. Wegen der fehlenden Feuchtigkeit könnten sie auch nicht, entgegen anderslautenden Behauptungen, schnell aus der Luft ausgewaschen werden. Zu der verpesteten Luft und den zugefrorenen Gewässern käme noch völlige Trockenheit hinzu.
Wegen der höheren Wärmekapazität würde sich der Ozean wahrscheinlich nur um 2 bis 3° C abkühlen. Dadurch entstünden in den Küstenregionen scharfe Temperaturgegensätze mit heftigen Stürmen und starkem Schneefall. Schnee- und gletscherbedeckte Gebirge, die in die besonders warmen oberen Troposphärenschichten hineinragen, würden abschmelzen. Dadurch käme es zu großflächigen Überschwemmungen, die zerstörte Vegetation und der nackte Boden der Wassermassen nicht Herr werden könnten.
Die intensive Aufheizung der Troposphäre würde das atmosphärische Zirkulationssystem drastisch ändern. Rauchschwaden gelangten deshalb nicht nur in tropische Bereiche, sondern auch mit einiger Verzögerung auf die südliche Halbkugel, so daß auch diese Regionen an den unmittelbaren Folgen eines Atomkrieges teilhaben müßten. Es ist möglich, daß dies nur in Einzelschüben geschähe. Die daraus resultierenden kurzfristigen Frosteinbrüche reichten in den tropischen Regionen aber aus, um auch hier die gesamte Vegetation und damit die Lebensgrundlage zu vernichten. Damit fiele auch die südliche Halbkugel als Zufluchtsstätte aus. Die Auswirkungen des Nuklearwinters wären global. Für Homo sapiens bliebe keine ökologische Nische in einer postnuklearen Welt.
Zusätzlich zur Dunkelheit, Eiseskälte und vergifteten Atemluft wären die Opfer eines Atomkriegs auch noch ständig radioaktiver Strahlung ausgesetzt. Die radioaktive Verseuchung würde noch um ein Vielfaches durch die Zerstörung der unzähligen Atomkraftwerke, Wiederaufbereitungsanlagen und Atommülldeponien verstärkt. Dadurch würde das Abwehrsystem der Überlebenden so stark geschwächt, daß außer den Hungersnöten auch noch mit weltweiten Epidemien zu rechnen wäre. Auch wenn unter solchen Bedingungen ein Überleben für einige Zeit möglich sein sollte, würde die Wahrscheinlichkeit, gesunde Kinder auf die Welt zu bringen, wegen der geschädigten Erbanlagen drastisch sinken.
Mit dem Ende der Dunkelheit käme jedoch neue Ungemach auf die Überlebenden zu. Die durch die Atombombenexplosionen geschädigte Ozonschutzschicht in der Stratosphäre ließe jetzt über Jahre hinweg einen größeren Anteil der schädlichen Ultraviolettstrahlung zur Erde durch. Das hätte drei Hauptauswirkungen: Die Hautkrebsrate würde sich drastisch erhöhen, die im kurzwelligen Bereich sehenden Insekten würden durch die neue Lichtzusammensetzung so gestört, daß sie die Blüten nicht mehr befruchten können und die Meerespflanzen im Ozeanoberflächenwasser gingen ein.
Jedes der hier beschriebenen Phänomene reichte allein schon aus, die Lebensgrundlage der Menschheit empfindlich zu stören. Bei Betrachtung der Gesamteffekte bedeutet das unweigerlich das Ende der Menschheit. Am schockierendsten ist dabei die Erkenntnis, mit welch geringem Einsatz von Atomwaffen eine solche Schreckensvision Wirklichkeit werden kann. Selbst der kleinste denkbare Atomkrieg, bei dem nur rd. 100 Mt TNT (das sind weniger als 1 % der gegenwärtigen Atomwaffenarsenale) auf Städte und Industrieanlagen zum Einsatz kämen, würde zur Klimakatastrophe führen. Für den atomaren Holocaust reichen ein bis zwei Atom-U-Boote der modernen Ohio-Klasse aus.
Die ursprünglich mit den einfacheren eindimensionalen Klimamodellen gewonnenen Ergebnisse konnten inzwischen von den vollständigsten dreidimensionalen Zirkulationsmodellen mit dynamischen Rückkopplungsmechanismen im wesentlichen bestätigt werden. Der Nuklearwinter ist also kein Phantasiegebilde von Wissenschaftlern. Obwohl zugegebenermaßen Manches sicher noch unbekannt und Vieles unsicher ist und folglich weiterer Klärung bedarf, ist doch keine der gegenwärtigen Unsicherheiten groß genug, um folgende Schlußfolgerung in Frage zu stellen, nämlich: In einem Atomkrieg gibt es keinen Gewinner auch wenn die angegriffene Nation zu einem Gegenschlag nicht mehr in der Lage sein sollte. In einem Nuklearwinter ist die Überlebenschance auch auf der primitivsten Kulturstufe äußerst gering. Aber im Gegensatz zum unvermeidlichen normalen Winter, ist der Nuklearwinter vermeidbar, da dieser von unseren eigenen Entschlüssen abhängt. Wenn wir also überleben wollen, müssen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln verhindern, daß der Nuklearwinter jemals grausame Wirklichkeit wird.
<h3>Verantwortung der Wissenschaftler</h3>
Mit diesen Erkenntnissen erhält die Idee der Abschreckung eine neue politische und moralische Dimension. Vor der Erforschung des Nuklearwinters erschien ein begrenzter Atomkrieg zwischen den beiden Machtblöcken möglich. Jetzt ist die gesamte menschliche Zivilisation, ob sie will oder nicht, in den garantierten Untergang miteinbezogen.
Das erfordert eine neue Friedensstrategie mit einer neuen Moral. Vor allem die Wissenschaftler sind dieser neuen Moral verpflichtet und können deshalb die politischen Konsequenzen ihrer Arbeit nicht länger ignorieren. Denn mit ihrem Beitrag zu den militärtechnischen Entwicklungen sind Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker an der von Jahr zu Jahr zunehmenden Bedrohung der Menschheit beteiligt. Es sind die Wissenschaftler, die überhaupt erst den Grundstein zur Herstellung von Atomwaffen gelegt haben, und die nach wie vor direkt an ihrer Herstellung mitwirken.
Je mehr Atomwaffen hergestellt werden und je perfekter und damit zerstörerischer sie sind, um so unsicherer wird diese Welt. Atomwaffen, und mit ihnen die chemischen und biologischen Waffen, dienen keinem militärischen Zweck. Sie taugen nur zum kollektiven Selbstmord.
Diese Erkenntnis und die neue Moral zwingen dazu, dem Appell des Papstes an die Wissenschaftler in aller Welt Folge zu leisten, nämlich ihre „Entdeckungen nicht in den Dienst des Krieges“ zu stellen und deshalb „aus den Laboratorien und Werkstätten des Todes zu desertieren“ und statt dessen in den „Werkstätten des Lebens“ zu arbeiten. Erst wenn Wissenschaftler mit dieser Aufforderung Ernst machen, kann die Rüstungsspirale durchbrochen werden. Jeder muß bei sich selbst damit anfangen. Wird auf diese Weise die Entwicklung immer perfekterer Waffensysteme unterbunden, ist damit gleichzeitig den Politikern der Weg für erfolgversprechende Abrüstungsverhandlungen gebahnt.
Quelle
<center>
<HR>
</center> |
Chrizzy
21.02.2002, 02:38
@ dira
|
Re: Ernüchterndes für Nuklearstrategen, die glauben, sie könnten...// Danke auch |
>zumindest einen begrenzten Atomkrieg gewinnen. In einem Nachbarforum wurde ein Link zu einer von der Uni Münster durchgeführten Studie über die klimatischen und ökologischen Auswirkungen eines Atomkriegs gepostet. Im folgenden die letzten zwei Abschnitte:
><h3>Zusammenfassung der Erkenntnisse</h3>
>Bis vor kurzem ließen sich noch viele Kriegsstrategen und Militärberater von der Annahme leiten, daß man einen Atomkrieg begrenzen, gewinnen und überleben könne. Aber die jüngsten Forschungsergebnisse in den USA und der UdSSR, die weltweit bestätigt worden sind, haben uns gezwungen, unsere Vorstellungen vom Ausmaß der katastrophalen Folgen eines Atomkrieges vollkommen zu revidieren.
>Die Forscher übersahen bisher die drastische Beeinflussung des Weltklimas durch die großen Mengen von Rauch, Ruß und Staub, die durch die riesigen Stadt- und Waldbrände, ausgelöst durch Atombombenexplosionen, entstünden. Erst die detaillierten Untersuchungen eines deutsch/ amerikanischen Forscherteams haben uns bewußt gemacht, welch riesige Mengen an Rauch und Ruß sich dadurch in der unteren Atmosphäre, der Troposphäre, ausbreiten würden. Gleichzeitig würden je nach Explosionshöhe enorme Mengen an Feinstäuben und auch erhitzte Rauchschwaden in die oberen Atmosphärenschichten, die Stratosphäre, emporgeschleudert. Die Absorption der Sonnenenergie an den dunklen Rauch- und Rußteilchen würde zwar zu einer starken Erwärmung der Troposphäre führen. Aber die Abblockung der Sonnenstrahlen durch die Staub- und Rauchmengen in der Stratosphäre und ihre Absorption durch die Rußschicht in der Troposphäre würden dagegen an der Erdoberfläche die Temperaturen drastisch senken mit katastrophalen Folgen für alle Lebewesen. Sollte das eintreten, dann hätten die Überlebenden mit der Abfolge folgender Ereignisse zu rechnen:
>Nach der Hitze-, Druck- und Strahlungswelle würden weite Gebiete in eine tiefe, langandauernde Dunkelheit gehüllt. Etwa nur 1 % des Lichts eines Sonnentages erreichte die Erdoberfläche (in einer dunklen Fichtenschonung kommen immerhin noch 4 bis 5 % am Boden an). Dadurch würde die Photosynthese so stark beeinträchtigt, daß wohl die meisten Pflanzen eingingen. In einer Welt mit einer stark dezimierten und radioaktiv verseuchten Pflanzen- und Tierwelt hätten die Überlebenden kaum eine Chance, dem Hungertod zu entgehen.
>Die fehlende Sonnenenergie ließe die Temperaturen über großen Gebieten der Landflächen in Frostbereiche von minus 20° C und darunter absacken. Die Folgen sind klar: Pflanzen und Tiere sterben den Kältetod, insbesondere bei einem Kriegsanbruch in den wärmeren Jahreszeiten. Strahlen- und seuchengeschwächte Menschen würden bei der zusammengebrochenen Energieversorgung der Eiseskälte nicht lange widerstehen können.
>Die Kälte am Boden und die Wärme in der Troposphäre ließe superstabile Inversionen entstehen, wie wir sie z. T. auch von den Smogwetterlagen her kennen. Dadurch blieben die bei den Bränden entstehenden Giftstoffe lange in der Atemluft. Wegen der fehlenden Feuchtigkeit könnten sie auch nicht, entgegen anderslautenden Behauptungen, schnell aus der Luft ausgewaschen werden. Zu der verpesteten Luft und den zugefrorenen Gewässern käme noch völlige Trockenheit hinzu.
>Wegen der höheren Wärmekapazität würde sich der Ozean wahrscheinlich nur um 2 bis 3° C abkühlen. Dadurch entstünden in den Küstenregionen scharfe Temperaturgegensätze mit heftigen Stürmen und starkem Schneefall. Schnee- und gletscherbedeckte Gebirge, die in die besonders warmen oberen Troposphärenschichten hineinragen, würden abschmelzen. Dadurch käme es zu großflächigen Überschwemmungen, die zerstörte Vegetation und der nackte Boden der Wassermassen nicht Herr werden könnten.
>Die intensive Aufheizung der Troposphäre würde das atmosphärische Zirkulationssystem drastisch ändern. Rauchschwaden gelangten deshalb nicht nur in tropische Bereiche, sondern auch mit einiger Verzögerung auf die südliche Halbkugel, so daß auch diese Regionen an den unmittelbaren Folgen eines Atomkrieges teilhaben müßten. Es ist möglich, daß dies nur in Einzelschüben geschähe. Die daraus resultierenden kurzfristigen Frosteinbrüche reichten in den tropischen Regionen aber aus, um auch hier die gesamte Vegetation und damit die Lebensgrundlage zu vernichten. Damit fiele auch die südliche Halbkugel als Zufluchtsstätte aus. Die Auswirkungen des Nuklearwinters wären global. Für Homo sapiens bliebe keine ökologische Nische in einer postnuklearen Welt.
>Zusätzlich zur Dunkelheit, Eiseskälte und vergifteten Atemluft wären die Opfer eines Atomkriegs auch noch ständig radioaktiver Strahlung ausgesetzt. Die radioaktive Verseuchung würde noch um ein Vielfaches durch die Zerstörung der unzähligen Atomkraftwerke, Wiederaufbereitungsanlagen und Atommülldeponien verstärkt. Dadurch würde das Abwehrsystem der Überlebenden so stark geschwächt, daß außer den Hungersnöten auch noch mit weltweiten Epidemien zu rechnen wäre. Auch wenn unter solchen Bedingungen ein Überleben für einige Zeit möglich sein sollte, würde die Wahrscheinlichkeit, gesunde Kinder auf die Welt zu bringen, wegen der geschädigten Erbanlagen drastisch sinken.
>Mit dem Ende der Dunkelheit käme jedoch neue Ungemach auf die Überlebenden zu. Die durch die Atombombenexplosionen geschädigte Ozonschutzschicht in der Stratosphäre ließe jetzt über Jahre hinweg einen größeren Anteil der schädlichen Ultraviolettstrahlung zur Erde durch. Das hätte drei Hauptauswirkungen: Die Hautkrebsrate würde sich drastisch erhöhen, die im kurzwelligen Bereich sehenden Insekten würden durch die neue Lichtzusammensetzung so gestört, daß sie die Blüten nicht mehr befruchten können und die Meerespflanzen im Ozeanoberflächenwasser gingen ein.
>Jedes der hier beschriebenen Phänomene reichte allein schon aus, die Lebensgrundlage der Menschheit empfindlich zu stören. Bei Betrachtung der Gesamteffekte bedeutet das unweigerlich das Ende der Menschheit. Am schockierendsten ist dabei die Erkenntnis, mit welch geringem Einsatz von Atomwaffen eine solche Schreckensvision Wirklichkeit werden kann. Selbst der kleinste denkbare Atomkrieg, bei dem nur rd. 100 Mt TNT (das sind weniger als 1 % der gegenwärtigen Atomwaffenarsenale) auf Städte und Industrieanlagen zum Einsatz kämen, würde zur Klimakatastrophe führen. Für den atomaren Holocaust reichen ein bis zwei Atom-U-Boote der modernen Ohio-Klasse aus.
>Die ursprünglich mit den einfacheren eindimensionalen Klimamodellen gewonnenen Ergebnisse konnten inzwischen von den vollständigsten dreidimensionalen Zirkulationsmodellen mit dynamischen Rückkopplungsmechanismen im wesentlichen bestätigt werden. Der Nuklearwinter ist also kein Phantasiegebilde von Wissenschaftlern. Obwohl zugegebenermaßen Manches sicher noch unbekannt und Vieles unsicher ist und folglich weiterer Klärung bedarf, ist doch keine der gegenwärtigen Unsicherheiten groß genug, um folgende Schlußfolgerung in Frage zu stellen, nämlich: In einem Atomkrieg gibt es keinen Gewinner auch wenn die angegriffene Nation zu einem Gegenschlag nicht mehr in der Lage sein sollte. In einem Nuklearwinter ist die Überlebenschance auch auf der primitivsten Kulturstufe äußerst gering. Aber im Gegensatz zum unvermeidlichen normalen Winter, ist der Nuklearwinter vermeidbar, da dieser von unseren eigenen Entschlüssen abhängt. Wenn wir also überleben wollen, müssen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln verhindern, daß der Nuklearwinter jemals grausame Wirklichkeit wird.
><h3>Verantwortung der Wissenschaftler</h3>
>Mit diesen Erkenntnissen erhält die Idee der Abschreckung eine neue politische und moralische Dimension. Vor der Erforschung des Nuklearwinters erschien ein begrenzter Atomkrieg zwischen den beiden Machtblöcken möglich. Jetzt ist die gesamte menschliche Zivilisation, ob sie will oder nicht, in den garantierten Untergang miteinbezogen.
>Das erfordert eine neue Friedensstrategie mit einer neuen Moral. Vor allem die Wissenschaftler sind dieser neuen Moral verpflichtet und können deshalb die politischen Konsequenzen ihrer Arbeit nicht länger ignorieren. Denn mit ihrem Beitrag zu den militärtechnischen Entwicklungen sind Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker an der von Jahr zu Jahr zunehmenden Bedrohung der Menschheit beteiligt. Es sind die Wissenschaftler, die überhaupt erst den Grundstein zur Herstellung von Atomwaffen gelegt haben, und die nach wie vor direkt an ihrer Herstellung mitwirken.
>Je mehr Atomwaffen hergestellt werden und je perfekter und damit zerstörerischer sie sind, um so unsicherer wird diese Welt. Atomwaffen, und mit ihnen die chemischen und biologischen Waffen, dienen keinem militärischen Zweck. Sie taugen nur zum kollektiven Selbstmord.
>Diese Erkenntnis und die neue Moral zwingen dazu, dem Appell des Papstes an die Wissenschaftler in aller Welt Folge zu leisten, nämlich ihre „Entdeckungen nicht in den Dienst des Krieges“ zu stellen und deshalb „aus den Laboratorien und Werkstätten des Todes zu desertieren“ und statt dessen in den „Werkstätten des Lebens“ zu arbeiten. Erst wenn Wissenschaftler mit dieser Aufforderung Ernst machen, kann die Rüstungsspirale durchbrochen werden. Jeder muß bei sich selbst damit anfangen. Wird auf diese Weise die Entwicklung immer perfekterer Waffensysteme unterbunden, ist damit gleichzeitig den Politikern der Weg für erfolgversprechende Abrüstungsverhandlungen gebahnt.
>Quelle
OH Mann, dira, passte nicht mehr auf die Zeile.
Wollte nur sagen, daß ich auch Dir für alle Deine Infos danke, mehr wert als meine, die'de irgendwo findest, denkt sich
Inge
<center>
<HR>
</center> |
dira
21.02.2002, 02:43
@ dira
|
um es drastisch zu formulieren: |
selbst eine kleine Nuklearmacht - vielleicht ein Land wie Nordkorea - hätte das Potential, die komplette Menschheit auszuradieren. Da hilft auch ein Schutzschild der USA nichts. Da solch eine Nation wüßte, daß sie bei einem Erstschlag ihrerseits mit Sicherheit umgehend von den Großmächten in Grund und Boden gebombt würde, wäre vermutlich der"effizienteste" Weg der des kollektiven Sebstmords durch Zündung aller eigenen Nuklearwaffen im Landesinneren auf Bodenhöhe in Regionen mit großen Waldbeständen, da Mittel- oder Langstreckenraketen in naher Zukunft bereits wenige Sekunden nach dem Start durch Abfangraketen"unschädlich" gemacht würden. Ob die USA dieses bei ihrem ganzen Säbelrasseln wohl mitberücksichtigen?
<center>
<HR>
</center> |
dira
21.02.2002, 03:03
@ Chrizzy
|
Re: Ernüchterndes für Nuklearstrategen, die glauben, sie könnten...// Danke auch |
>OH Mann, dira, passte nicht mehr auf die Zeile.
>Wollte nur sagen, daß ich auch Dir für alle Deine Infos danke, mehr wert als meine, die'de irgendwo findest, denkt sich
>Inge
Dank auf Dir! Deine Posting - gerade auf Framas Board - lese ich immer wieder gerne.
Gruß, dira
<center>
<HR>
</center> |
Chrizzy
21.02.2002, 03:04
@ dira
|
Re: um es drastisch zu formulieren: |
>selbst eine kleine Nuklearmacht - vielleicht ein Land wie Nordkorea - hätte das Potential, die komplette Menschheit auszuradieren. Da hilft auch ein Schutzschild der USA nichts. Da solch eine Nation wüßte, daß sie bei einem Erstschlag ihrerseits mit Sicherheit umgehend von den Großmächten in Grund und Boden gebombt würde, wäre vermutlich der"effizienteste" Weg der des kollektiven Sebstmords durch Zündung aller eigenen Nuklearwaffen im Landesinneren auf Bodenhöhe in Regionen mit großen Waldbeständen, da Mittel- oder Langstreckenraketen in naher Zukunft bereits wenige Sekunden nach dem Start durch Abfangraketen"unschädlich" gemacht würden. Ob die USA dieses bei ihrem ganzen Säbelrasseln wohl mitberücksichtigen?
Dira,
ich achte und schätze Dich wirklich seit langer Zeit in meinen foren.
Ist Deine Frage ernst gemeint? Oder rhetorisch?
Den schönen Ort Dimonaa/Israel hab ich mir schon vor mehr als 20 Jahren angeschaut. Nur meine Gesinnung hat sich gewandelt......
Liebe Grüße,
Inge
<center>
<HR>
</center> |
dira
21.02.2002, 03:08
@ dira
|
Sorry, sollte natürlich 'Danke auch Dir' heißen. Ist schon etwas spät:-) (owT) |
<center>
<HR>
</center>
|
Chrizzy
21.02.2002, 03:56
@ dira
|
Re: Sorry, sollte natürlich 'Danke auch Dir' heißen. Ist schon etwas spät:-) (owT) |
War mir klar, so blöde Kleinigkeiten braucdhste für das kleine Inge-Mäusken nicht zu betonen. Mega-Lol.
Dui bist mir schon seit geraumer Zeit sehr sympatisch.
Boaaa, jetzt aber in Kiste, ich muß ab morgen noch an mein'm Monatsumsatz arbeiten!
Hab Die Kacke aber heute gerochen, dira, bin raus aus'n putts, und Du weisst schon, was das für mich heißt, als Polarbär, sozusagen,,,,
aber wie gesagt, nur bis Montag........
LG,
Inge
<center>
<HR>
</center> |
beni
21.02.2002, 10:14
@ dira
|
nanana nicht glecih so pessimistisch.... |
hallo,
Das Szenario des"nuklearen Winters" ist nichts neues, davon habe ich schon vor 20 Jahren gelesen. Immerhin wurden in den 50er Jahren eine grosse Zahl oberirdischer Atombombentests durchgeführt, zum Teil mit wirklich fetten Wasserstoffbomben der Megatonnenklasse. OK der Strahlenpegel lag damals weltweit etwas höher und das Strontium von damals sitzt Leuten meiner Generation heute noch in den Knochen. (Bekannte von mir haben das erfahren als sie sich wg. Tschernobyl durchchecken liessen) Aber von Klimaveränderung war damals nicht viel zu merken.
Ein Atomkrieg der sich im Rahmen der damals veranstalten Tests hält sollte daher dem Weltklima nicht allzusehr zusetzen, zumal die Bombentechnik heute weiter ist. Die Neutronenbombe wird eh in grosser Höhe gezündet.
Wie man sieht besteht also von dieser Seite her kein Grund unseren politischen und militärischen Führern unverantwortliches Handeln oder Planen vorzuwerfen.
m@G, Beni
<center>
<HR>
</center> |