JLL
21.02.2002, 10:24 |
Wer hat Angst vor der Bundesbank? Thread gesperrt |
Das gesamte Gold besitzt immer irgendjemand. Also kann auch das gesamte Gold immer potentiell verkauft werden. Und die Bundesbank konkret? Beim Publikum soll doch wohl der Eindruck erweckt werden, dass sie unter ihren 3500 Tonnen dermaßen ächzt, dass sie sie unbedingt loswerden muß und dies nur in kleinen Dosen tun kann.
Dass Welteke ausgerechnet jetzt diese Frage so lauthals in die Diskussion wirft, hat doch nur ein einziges Ziel: Den Goldmarkt zu verunsichern. Dem Markt zu signalisiern, dass es im Gold keine Sicherheit gibt und dass das Gold keine Alternative ist. Und es kommt auch nicht von ungefähr, dass die Bundesbank als zweitgrößter Goldbesitzer in den Ring geschickt wird. Die FED dürfte wg. GATA ja zur Zeit unter besonderer Beobachtung stehen. Also hat die Bundesbank derzeit das größte freie Drohpotenzial für den Goldmarkt.
Und das Dilemma der Bundesbank ist auch klar:
1. Sie will den Goldpreis unten halten, da ein steigender Goldpreis als Krisenbarometer und Gold damit als echte Alternative zu den Papierwährungen wahrgenommen werden könnte (siehe Japan). Das fürchten sämtliche Zentralbanken wie der Teufel das Weihwasser. Diese Abstimmung der Leute mit den Füßen würde das System in seinen Grundfesten erschüttern.
2. Will die Bundesbank ernsthaft verkaufen? Nein, sie müsste unsäglich dumm sein. Aber mit Sicherheit ist sie das nicht. Und sie würde den Teufel tun, den Goldschatz in Papier zu tauschen. Wenn sie es gegen Euro verkauft, verringert sie lediglich die eigene Geldmenge und entzieht dem System Liquidität. Ist das gewünscht? Sicher nicht, wäre absolut kontraproduktiv! Also gegen Dollar. Unterbewertetes Gold in überbewertete Dollar tauschen? En masse? Sicher nicht. Die Bundesbank weiß selbst was die US-Staatsanleihen wert sind. Das einzige was sie dafür einmal geliefert bekommen kann sind ein paar Cruise Missiles (vielleicht sogar frei Haus, falls sie nicht pariert). Oder gegen Yen verkaufen? Oder gleich gegen argentinische Pesos. Absolut lächerlich. Ich behaupte, dass das Gold, das sie bis zum Eitritt in die Währungsunion nicht verkauft hat, auch im wesentlichen nicht zu Disposition steht.
Folglich wird die Bundesbank keinesfalls en masse Gold verkaufen. Wer ernsthaft verkaufen will, der tut es und schwätzt nicht darüber. Das einzige was passieren wird sind vielleicht ein paar medienwirksame Ankündigungen und ein paar lautstarke Verkäufe von Minimengen. Vielleicht sogar Rechte-Tasche-Linke-Tasche-Operationen. Aber Angst braucht vor diesen Phantom-Verkäufen niemand zu haben. Meine Meinung.
Schönen Tag Euch allen.
JLL
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Fischli
21.02.2002, 10:28
@ JLL
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Conclusio? --"guenstig nachkaufen", da sich das Umfeld nicht aendert! |
>Das gesamte Gold besitzt immer irgendjemand. Also kann auch das gesamte Gold immer potentiell verkauft werden. Und die Bundesbank konkret? Beim Publikum soll doch wohl der Eindruck erweckt werden, dass sie unter ihren 3500 Tonnen dermaßen ächzt, dass sie sie unbedingt loswerden muß und dies nur in kleinen Dosen tun kann.
>Dass Welteke ausgerechnet jetzt diese Frage so lauthals in die Diskussion wirft, hat doch nur ein einziges Ziel: Den Goldmarkt zu verunsichern. Dem Markt zu signalisiern, dass es im Gold keine Sicherheit gibt und dass das Gold keine Alternative ist. Und es kommt auch nicht von ungefähr, dass die Bundesbank als zweitgrößter Goldbesitzer in den Ring geschickt wird. Die FED dürfte wg. GATA ja zur Zeit unter besonderer Beobachtung stehen. Also hat die Bundesbank derzeit das größte freie Drohpotenzial für den Goldmarkt.
>Und das Dilemma der Bundesbank ist auch klar:
>1. Sie will den Goldpreis unten halten, da ein steigender Goldpreis als Krisenbarometer und Gold damit als echte Alternative zu den Papierwährungen wahrgenommen werden könnte (siehe Japan). Das fürchten sämtliche Zentralbanken wie der Teufel das Weihwasser. Diese Abstimmung der Leute mit den Füßen würde das System in seinen Grundfesten erschüttern.
>2. Will die Bundesbank ernsthaft verkaufen? Nein, sie müsste unsäglich dumm sein. Aber mit Sicherheit ist sie das nicht. Und sie würde den Teufel tun, den Goldschatz in Papier zu tauschen. Wenn sie es gegen Euro verkauft, verringert sie lediglich die eigene Geldmenge und entzieht dem System Liquidität. Ist das gewünscht? Sicher nicht, wäre absolut kontraproduktiv! Also gegen Dollar. Unterbewertetes Gold in überbewertete Dollar tauschen? En masse? Sicher nicht. Die Bundesbank weiß selbst was die US-Staatsanleihen wert sind. Das einzige was sie dafür einmal geliefert bekommen kann sind ein paar Cruise Missiles (vielleicht sogar frei Haus, falls sie nicht pariert). Oder gegen Yen verkaufen? Oder gleich gegen argentinische Pesos. Absolut lächerlich. Ich behaupte, dass das Gold, das sie bis zum Eitritt in die Währungsunion nicht verkauft hat, auch im wesentlichen nicht zu Disposition steht.
>Folglich wird die Bundesbank keinesfalls en masse Gold verkaufen. Wer ernsthaft verkaufen will, der tut es und schwätzt nicht darüber. Das einzige was passieren wird sind vielleicht ein paar medienwirksame Ankündigungen und ein paar lautstarke Verkäufe von Minimengen. Vielleicht sogar Rechte-Tasche-Linke-Tasche-Operationen. Aber Angst braucht vor diesen Phantom-Verkäufen niemand zu haben. Meine Meinung.
>Schönen Tag Euch allen.
>JLL
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Euklid
21.02.2002, 11:07
@ JLL
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Re: Wer hat Angst vor der Bundesbank? |
>Das gesamte Gold besitzt immer irgendjemand. Also kann auch das gesamte Gold immer potentiell verkauft werden. Und die Bundesbank konkret? Beim Publikum soll doch wohl der Eindruck erweckt werden, dass sie unter ihren 3500 Tonnen dermaßen ächzt, dass sie sie unbedingt loswerden muß und dies nur in kleinen Dosen tun kann.
>Dass Welteke ausgerechnet jetzt diese Frage so lauthals in die Diskussion wirft, hat doch nur ein einziges Ziel: Den Goldmarkt zu verunsichern. Dem Markt zu signalisiern, dass es im Gold keine Sicherheit gibt und dass das Gold keine Alternative ist. Und es kommt auch nicht von ungefähr, dass die Bundesbank als zweitgrößter Goldbesitzer in den Ring geschickt wird. Die FED dürfte wg. GATA ja zur Zeit unter besonderer Beobachtung stehen. Also hat die Bundesbank derzeit das größte freie Drohpotenzial für den Goldmarkt.
>Und das Dilemma der Bundesbank ist auch klar:
>1. Sie will den Goldpreis unten halten, da ein steigender Goldpreis als Krisenbarometer und Gold damit als echte Alternative zu den Papierwährungen wahrgenommen werden könnte (siehe Japan). Das fürchten sämtliche Zentralbanken wie der Teufel das Weihwasser. Diese Abstimmung der Leute mit den Füßen würde das System in seinen Grundfesten erschüttern.
>2. Will die Bundesbank ernsthaft verkaufen? Nein, sie müsste unsäglich dumm sein. Aber mit Sicherheit ist sie das nicht. Und sie würde den Teufel tun, den Goldschatz in Papier zu tauschen. Wenn sie es gegen Euro verkauft, verringert sie lediglich die eigene Geldmenge und entzieht dem System Liquidität. Ist das gewünscht? Sicher nicht, wäre absolut kontraproduktiv! Also gegen Dollar. Unterbewertetes Gold in überbewertete Dollar tauschen? En masse? Sicher nicht. Die Bundesbank weiß selbst was die US-Staatsanleihen wert sind. Das einzige was sie dafür einmal geliefert bekommen kann sind ein paar Cruise Missiles (vielleicht sogar frei Haus, falls sie nicht pariert). Oder gegen Yen verkaufen? Oder gleich gegen argentinische Pesos. Absolut lächerlich. Ich behaupte, dass das Gold, das sie bis zum Eitritt in die Währungsunion nicht verkauft hat, auch im wesentlichen nicht zu Disposition steht.
>Folglich wird die Bundesbank keinesfalls en masse Gold verkaufen. Wer ernsthaft verkaufen will, der tut es und schwätzt nicht darüber. Das einzige was passieren wird sind vielleicht ein paar medienwirksame Ankündigungen und ein paar lautstarke Verkäufe von Minimengen. Vielleicht sogar Rechte-Tasche-Linke-Tasche-Operationen. Aber Angst braucht vor diesen Phantom-Verkäufen niemand zu haben. Meine Meinung.
>Schönen Tag Euch allen.
>JLL
Aber ich denke schon daß sie verkaufen wird! Lautlos an Personen die eingeweiht sind und die echten Zahlen wie alles steht faktisch wissen.
Es ist doch völlig klar daß ein Bush oder Blair oder Zentralbanker über besser gefilterte Zahlen verfügen als wir.Damit kann der Vermögenstransfer wieder dorthin geleitet werden zu den Personen die in einer Inflation ihr riesiges in Zetteln befindliches Geld verlieren würden weil in einer Hyperinflation die an ihrem Ende ja gigantische Entwertungen produziert das Geld einfach vernichtet würde.Und die Bankenwelt weiß welche Kundschaft sie bevorzugt bedienen muß und wird.Mir scheinen das drohende Zeichen an der Wand zu sein daß jetzt der letzte Versuch gestartet wird um die Deflation zu brechen.Sollte es tatsächlich gelingen erleben wir das Finale mit gigantischem Aufschwung der alles hyperinflationär vernichtet.Ich glaube nicht mehr daran daß eine Steuerung dieser Schuldenorgie noch vernünftig möglich ist.Es gibt nur noch A oder B.Entweder Defla mit brutalem Ausbuchen oder Infla mit dem letzten Hurra!!!!!
Aber für Gold sehe ich überhaupt keine Befürchtungen daß hier noch lange manipuliert wird.Entweder es gibt eine brutale Deflation und Gold fällt tatsächlich auf 100 oder weniger oder eine Hyper-Infla mit einem Goldpreis von dann nicht 2000 oder 3000 wie hier schon angedeutet sondern von 2000000000000 oder mehr Dollar.Ich bitte aber zu berücksichtigen daß dann eine Zigarette 2000000000 oder ähnlich kostet.Für Lösungen wie 10000 bis 30000 Dollar wäre nur dann noch Raum wenn per Gesetz der Goldpreis fixiert wäre (Goldstandard).
Damit könnten die Staatsschulden ausgebucht werden und die Politikerkaste wird dieses letzte Mittel benutzen um den Strick vom Hals zu bekommen.
Erst wenn alle nicht G-11 Staaten ihr Gold los sind kann dieser Fall eintreten.Und da die Saudis voller Gold sitzen ist der Ami auch gleich zu Besuch.G-11 duldet keine Konservierung des Reichtums der Araber in Gold weil schon genug Industriebeteiligungen der Saudis vorhanden sind und dann nicht noch deren Goldstock aufgewertet werden soll.Die G-11 will die reichen arabischen Ã-lländer dazu bringen daß nicht nur der Westen für die 3.Welt bezahlt sondern auch die Ã-lländer.Und nur dies dürfte der ganze politische Hintergrund des Goldes sein.Wären die reichen Ã-lländer im Besitz des ganzen Goldes dann hätte der Westen ausgespielt und wir wären morgen Kameltreiber der Araber.
Gruß EUKLID
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Toplevel
21.02.2002, 13:06
@ JLL
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Rolle der Bundesbank |
Deine Analyse ist sicher richtig in dem Sinne, daß sie vernünftig ist. Aber heute geht es um eine Systemkrise, darum, einen kolossalen Kollaps zu verhindern oder zumindest noch eine Weile hinauszuzögern.
Deshalb geht es in erster Linie um Macht, um Macht in einem geopolitischen Sinn. Welche Staaten können dem Unheil entrinnen? Es ist - man kann es deutlich sehen - ein Wirtschaftskrieg.
Die Bundesbank spielt in diesem Zusammenhang die Rolle des Wasserträgers und verkauft einen Teil ihrer in 5 Jahrzehnten erworbenen Reputation. Sie wagt ja noch nicht einmal, ihre (also unsere) Goldreserven nach Deutschland zu holen. Insofern ist auch ihre Solidarität uneingeschränkt.
Dies soll uns zeigen, wie unglaublich mächtig der Gegner ist. Wir werden zwar letztlich Recht behalten. Doch, ob wir uns darüber noch freuen können werden, ist für mich fraglich.
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Diogenes
21.02.2002, 13:36
@ JLL
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Re: Wer hat Angst vor der Bundesbank? |
>Aber Angst braucht vor diesen Phantom-Verkäufen niemand zu haben. Meine Meinung.
>Schönen Tag Euch allen.
Hi JLL,
Sehe ich auch so. Hast du schon die neuen Chinesischen Pandas gesehen? Sie sind wunderschön, absolut wunderschön, ein echtes Kunstwerk.:-))))
Sie kosten 390 Euro, aber das sind sie wert.
Da fällt mir ein: Der Philharmoniker kostet immer noch 360, obwohl der Goldpreis gefallen ist. Sehe ich hier einen Spread zwischen Papiergold und physisch? Trauen die Banken dem jüngsten Preisrückgang selber nicht?
Gruß
Diogenes
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