~ US-Notenbankchef Alan Greenspan wird heute (Mittwoch) nach
Einschätzung von Analysten in seinem mit Spannung erwarteten
Konjunkturbericht vor dem Finanzausschuss des
US-Repräsentantenhauses ein verhalten optimistisches Bild der
US-Wirtschaft zeichnen. In einem Balance-Akt wolle Greenspan zum
einen die Zuversicht über eine baldige konjunkturelle Erholung
weiter stärken, zum anderen aber auch das Augenmerk der
Finanzmärkte auf die Risiken der aktuellen Situation lenken.
"Seine Sicht der US-Wirtschaft wird wahrscheinlich
optimistischer ausfallen als in seiner letzten Rede (im
Januar)", sagte Jade Zelnik, Chefvolkswirt bei Greenwich Capital
Markets.
~ Angetrieben von Aktienrückkäufen nach der Verhängung von
Strafen gegen vier ausländische Broker wegen der Verletzung von
Börsenregeln hat der Tokioter Aktienmarkt am Mittwoch kräftig an
Boden gewonnen. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index<.N225>
gewann 3,63 Prozent auf 10.573,09 Punkte und notierte damit
erstmals wieder seit dem 10. Januar über der Marke von 10.500
Zählern.
Händlern zufolge erzielte die Aktion der Finanz-
Aufsichtsbehörde FSA den erwünschten Effekt. Zum einen seien die
Short-Verkäufe eingeschränkt worden und zum anderen sei der
Markt vor der Veröffentlichung des Anti-Deflationspakets der
Tokioter Regierung unterstützt worden.
~ EZB-Ratsmitglied Papademos (Griechenland) hält das derzeitige
Leitzinsniveau in der Eurozone mit Blick auf die von
der EZB erwartete Wachstums- und Inflationsentwicklung
für angemessen. Die Geldpolitik stehe dem Wachstum nicht
im Wege. Jüngste Indikatoren deuteten darauf hin, dass der
Aufschwung stärker als noch vor zwei Monaten erwartet
ausfallen könnte. Der genaue Zeitpunkt und die Stärke des
Aufschwungs seien aber noch ungewiss.
~ Die deutsche Wirtschaft ist vom dritten zum vierten Quartal
2001 erneut leicht geschrumpft und befand sich damit in einer
Rezession. Im Gesamtjahr 2001 ist das BIP um 0,6%
gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Im vierten Quartal betrug
der Wachstumsrückgang saisonbereinigt 0,3% nach einem
revidierten Minus von 0,2% (0,1%) im dritten Quartal.
Dabei hat vor allem der Investitionsrückgang bei Ausrüstungen
und Bauten sowie der starke Vorratsabbau zum Minus
beigetragen.
~ Das für die EZB-Zinspolitik wichtige Geldmengenwachstum in der Euro-Zone ist im Januar etwas geringer ausgefallen als erwartet. In der Jahresrate habe die Geldmenge in der Euro-Zone um 7,9 Prozent zugenommen nach 8,0 Prozent im Dezember, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) am Mittwoch in Frankfurt mit.
Der gleitende Dreimonatsdurchschnitt von November bis Januar stieg den Angaben zufolge auf 8,0 (Oktober bis Dezember 7,8) Prozent und liegt damit weiter deutlich über dem EZB-Referenzwert von 4,5 Prozent. Analysten hatten mit einem Geldmengenwachstum von 8,0 Prozent in der Jahresrate und im gleitenden Dreimonatsdurchschnitt gerechnet. Die EZB teilte zudem mit, das Geldmengenwachstum sei wegen der Unsicherheit an den Finanzmärkten seit Herbst 2001 weiterhin von Portfolioumschichtungen in liquidere Anlageformen geprägt.
Ein schnelles M3-Wachstum signalisiert in der Regel höhere Inflationsrisiken und verringert damit den Spielraum für Zinssenkungen der EZB, deren oberstes Ziel die Preisstabilität ist. Das Geldmengenwachstum ist neben einer umfassenden Beurteilung der Inflationsentwicklung eine der beiden Säulen, an denen die EZB ihre Geldpolitik ausrichtet. M3 umfasst nach Definition der EZB Bargeld, Einlagen auf Girokonten bei Banken, Einlagen und Schuldverschreibungen bis zu zwei Jahren, Repogeschäfte, Geldmarktpapiere und -fonds sowie Spareinlagen mit dreimonatiger Kündigungsfrist.
~ Die Gewerkschaft IG Bau hat nach der ersten Tarifrunde am
Dienstag angekündigt, ihre bisherigen Lohnforderungen für
die knapp eine Million Beschäftigten von derzeit 4,5% zu
erhöhen.
~ Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) spricht von vermehrten Hoffnungszeichen für eine baldige Wirtschaftsbelebung in Deutschland.
BdB-Hauptgeschäftsführer Manfred Weber sagte am Mittwoch in Berlin:"Die positiven Zeichen mehren sich." Allerdings seien es bislang vor allem so genannte weiche Indikatoren. die auf einen bald bevorstehenden Aufschwung hindeuteten. Weber warnte aber, auch mit Blick auf bestehende Unsicherheiten in den USA:"Wir sind noch nicht aus dem Schneider."
Auch die Bundesregierung hatte angesichts deutlich verbesserter Geschäftserwartungen in der Industrie erklärt, dass sich die Signale für eine baldige wirtschaftliche Erholung mehrten.
~ Finanzminister Shiokawa hat Notenbankgouverneur Hayami
gebeten, zusätzliche Liquidität bereitzustellen. Hayami hat
versprochen, er werde diese Bitte bei der bevorstehenden
Notenbanksitzung bedenken. Beim Ankauf von JGB’s sei
allerdings der mögliche Effekt auf die langfristigen Zinsen
zu berücksichtigen. Der Einführung eines Inflationsziels hat
Hayami erneut eine Absage erteilt.
~ Englands Notenbankgouverneur George hofft auf eine rasche Beruhigung
der privaten Nachfrage in Großbritannien. Andernfalls
müsste die Nachfrage spätestens zum Jahresende durch eine
Zinserhöhung gebremst werden.
~ Notenbankmitglied King sieht keine automatische Verknüpfung
zwischen den Prognosen der Bank von England und
ihren Zinsentscheidungen. [Hä?]
~ Das Pentagon hat Gerüchte dementiert, wonach sich schon
jetzt US-Truppen im Irak aufhalten würden.
~ Goldpreis aktuell: 299 $
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