Das weltweite Wirtschaftsklima hat sich nach Berechnungen des Münchener Ifo-Instituts im Januar aufgehellt und mittlerweile wieder den Stand vor den Anschlägen vom 11. September in den USA erreicht.
Von einem globalen Konjunktur-Aufschwung könne jedoch noch nicht gesprochen werden, weil die Weltwirtschaft nach wie vor schwach sei, resümiert Ifo-Chefvolkswirt Gernot Nerb die Ergebnisse des vierteljährlichen World Economic Survey (WES) des Instituts. Auch lasse sich nicht ausschließen, dass es ähnlich wie Anfang der 90er Jahre nochmals zu einem Rückschlag komme. Erst im Juli lasse sich die Nachhaltigkeit des Aufwärtstrends einschätzen. In Westeuropa habe sich die Beurteilung der Wirtschaftslage weiter verschlechtert. Die negativsten Einschätzungen der 890 Experten seien dabei aus Deutschland gekommen.
Nach Ifo-Angaben stieg der Index des Weltwirtschaftsklimas im Januar auf 84,1 Punkte, nachdem er im Oktober mit 70,7 auf den bisher niedrigsten Stand überhaupt gefallen war. Trotz des Januar-Anstiegs liegt er nach wie vor deutlich unter dem Durchschnitt der letzten 20 Jahre von knapp 94 Punkten.
Bei den kurzfristigen Zinsen sehen die Experten kaum noch Spielraum für Senkungen. Die langfristigen Zinsen würden sich auf dem derzeitigen Niveau einpendeln oder möglicherweise sogar steigen. Obwohl der Euro nach wie vor als klar unterbewertet eingeschätzt werde, sei im Laufe der nächsten zwölf Monate nur mit einem leichten Wertzuwachs gegenüber dem Dollar zu rechnen.
Die Daten für die USA sprechen nach der Ifo-Umfrage für eine stärkere Konjunkturerholung als etwa in Europa. So hätten sich in den Vereinigten Staaten nicht nur die künftigen Erwartungen aufgehellt, auch die Bewertung der gegenwärtigen Lage habe sich verbessert. Dies gelte so ähnlich auch für Asien, die Erholung dort falle aber schwächer aus. In Osteuropa werde die Situation unverändert als befriedigend eingestuft, zugleich hätten die Erwartungen angezogen. Südamerika profitiere von den anziehenden Erwartungen der Industrieländer, vor allem der USA. So werde die aktuelle Lage trotz der Argentinien-Krise nicht mehr als negativ bezeichnet. Die Aussichten zeigten nach oben.
<center>
<HR>
</center> |