marsch
11.03.2002, 15:57 |
Wo vor haben die nur Angst? Weitere Schutzzölle angedroht Thread gesperrt |
11.03.2002 14:04
<font size=5>Weitere Schutzzölle angedroht </font>
USA wollen Japan und EU zu mehr Wachstum zwingen
Amerika sieht seine Landwirtschafts- und High-Tech-Industrie von der lahmenden Wirtschaft der EU und Japan gebremst und droht mit weiteren Zöllen.
Wenn der Stahlstreit nicht bald ein Ende findet, muss Deutschland fürchten, dass Konkurrenten aus Osteuropa ihre für die USA bestimmten Lieferungen in die EU umleiten. (dpa )
Der Streit um die Stahlzölle, die die US-Regierung kürzlich verhängt hatte, weitet sich aus: Nach einem Bericht der Financial Times erwägen die USA weitere Importbeschränkungen. So habe der Staatssekretär des US-Handelsministeriums Grant Aldonas der EU und Japan angedroht, auch in anderen Bereichen regulierend einzugreifen, wenn sie ihre Wirtschaft nicht wieder ankurbeln würden. Demnach seien auch Schutzzölle auf Produkte der Landwirtschaft und der Halbleiter-Industrie denkbar, sagte Aldonas der FT.
Die lahmende Wirtschaft Japans und der EU behindere - zusätzlich zum starken Dollar - die Erholung der amerikanischen Landwirtschaft und der High-Tech-Industrie.
Außenhandelspräsident wirft USA Selbstherrlichkeit vor
Der Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA)Anton Börner reagierte ungehalten auf die Forderungen Aldonas und warf den USA Selbstherrlichkeit vor: „Bislang war ich immer der Meinung, das sei ein Geplänkel, aber inzwischen scheint sich herauszukristallisieren, dass Präsident George Bush aus innenpolitischen Gründen hier den Bogen überspannt“. Statt offiziell Sanktionen zu verhängen, habe sich die US-Regierung bewusst über die Welthandelsorganisation (WTO) hinweg gesetzt und selbstherrlich Importzölle verhängt.
Man müsse aufpassen, dass nicht Schäden für den gesamten freien Welthandel entstehen, sagte der BGA-Präsident. „Das Schlimmste, was uns geschehen könnte, wäre nun, dass die EU mit gleicher Münze zurückzahlen würde“, warnte er. Klar sei aber auch, dass man sich ein solches Verhalten nicht gefallen lassen dürfe.
Konfrontation oder Deeskalation?
Die EU hatte hatte auf die US-Importzölle zunächst mit der Forderung reagiert, im Gegenzug Schutzzölle für den Europäischen Markt zu verhängen. Dietrich Ameling, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, wies darauf hin, dass schnelle Reaktionen an den EU-Grenzen erforderlich seien. Ansonsten würden Nicht-EU-Länder ihre Exporte aus den USA möglicherweise in die EU umleiten.
EU-Kommissionspräseident Romani Prodi sprach sich unterdessen für ein Ende des Stahlstreits aus. Die beteiligten Länder sollten darauf achten, dass ihre Beziehung zueinander unter dem Streit nicht leiden würde. Die Europäische Stahlindustrie müsse sich Gehör in den USA verschaffen.
http://www.sueddeutsche.de/index.php?url=wirtschaft/branchenpolitik/38628&datei=index.php
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rodex
11.03.2002, 16:18
@ marsch
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Re: Wo vor haben die nur Angst? Weitere Schutzzölle angedroht |
>So habe der Staatssekretär des US-Handelsministeriums Grant Aldonas der EU
>und Japan angedroht, auch in anderen Bereichen regulierend einzugreifen,
>wenn sie ihre Wirtschaft nicht wieder ankurbeln würden. Demnach seien auch
>Schutzzölle auf Produkte der Landwirtschaft und der Halbleiter-Industrie
>denkbar, sagte Aldonas der FT.
Hae? Ich verstehe das nicht, wer kanns mir erklaeren? Ich dachte immer,
es seien die Laender die Schutzzoelle verhaengen, die Probleme haben. Weil ihre Wirtschaft nicht international konkurrenzfaehig ist. Warum sagt der Typ, die Wirtschaft der EU haette das Problem?
Rodex
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Turon
11.03.2002, 16:43
@ rodex
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Re: Wo vor haben die nur Angst? Weitere Schutzzölle angedroht |
Ich verstehe das nicht, wer kanns mir erklaeren? Ich dachte immer,
es seien die Laender die Schutzzoelle verhaengen, die Probleme haben.
Ich versuchs mal: George Bush hat sich vor etwa paar Wochen dafür ausgesprochen, daß die EU ihre Waffensysteme auf den neuesten Stand bringt.
Eigentlich hieß es wir liefern Euch gerne viele Panzer wenn Ihr wollt,
doch das wollte EU dann doch irgendwie nicht - und da meinte er wohl -
wenn die Europäer keine Panzer wollen, da braucht USA europäische Stahlerzeugnisse.
Obendrein ist es nur zu natürlich, wenn man das Mädchen nicht will,
so bekommt es eine mit dem Schlauch übergebraten.
Und natürlich - wenn die Europäer nicht das teuere neue amerikanische
Kriegsgerät haben wollen, so muß das wohl was mit der Wirtschaftsschwäche
dieser Länder zu haben.
Alles verstanden?
Darüberhinaus warum soll sich Amerika dieses schwachwirtschaftliche Stahl aus Europa holen? Könnte die ach so robuste US Wirtschaft schwächen.
Weil ihre Wirtschaft nicht international konkurrenzfaehig ist. Warum sagt der Typ, die Wirtschaft der EU haette das Problem?
Das ist einfach: es bedeutet: leckt uns alle am Arsch. EU Wirtschaft wird aber Probleme bekommen, wenn USA nirgendwo was kauft - und das ist eigentlich
der springende Punkt. Sie wollen einfach nicht. Amerika will den Aufschwung so schaffen, daß sie plötzlich anfängt alles von selbst aufzubauen.
Und demnächst hören wir dann wohl, daß die Konjunktur so stark geworden ist,
daß USA langsam aber sicher in der Lage sind Ihr Außenhandeldefizit zu reduzieren.
(Natürlich wird es dann daran liegen, daß sie weniger kaufen). Wir kaufen von den Amerikanern sowieso wenig).
Es ist so einfach Fakten zu verdrehen. ;)
Gruß
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Hans Castorp
11.03.2002, 16:48
@ rodex
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Re: Wo vor haben die nur Angst? Weitere Schutzzölle angedroht |
>Hae? Ich verstehe das nicht, wer kanns mir erklaeren? Ich dachte immer,
>es seien die Laender die Schutzzoelle verhaengen, die Probleme haben. Weil ihre Wirtschaft nicht international konkurrenzfaehig ist. Warum sagt der Typ, die Wirtschaft der EU haette das Problem?
>Rodex
Ganz einfach: Amerika hat keine hausgemachten Probleme und wird nie welche haben. Amerika ist das beste Land der Welt, God's own country. Schuld sind immer die anderen.
God bless America, the land of the (hüstel) free...
Hans Castorp ;-)
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Turon
11.03.2002, 17:09
@ rodex
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Was übrigens jetzt noch fällt |
ist der Kauf von Euro durch Amerika hin bis zu Parität, oder darüberhinaus -
und scheinbar passiert das gleiche bereits mit dem Yen.
Wenn unsere Währung und die japanische richtig stark wird - wird sich weltweit
nicht mehr so günstig und zu amerikanischen Nachteil verkaufen lassen.
Wie Bush schon sagte: es wird nie wieder so sein, wie bis zum 11.09.
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