Cosa
14.03.2002, 13:00 |
Are Things Going To Be Looking Up For The Japanese Economy In The 2nd Half? Thread gesperrt |
Hi!
hier ein kurzer Artikel und Charts zu Japans Deflation und Geldmengenwachstum.
<font size="4">Are Things Going To Be Looking Up For The Japanese Economy In The 2nd Half?</font>
March 12, 2002
Paul Kasriel
Right now the Japanese economy is looking lower than a snake's belly. But one of my readers e-mailed me with a more upbeat short-term forecast for the second largest economy in the world. And what was the basis of that forecast? Japanese real M2 growth. At the same time that Japan is experiencing deflation, its nominal M2 money supply is starting to grow faster. This combination put year-over-year growth in Japanese real M2 at just over 5% in January -- the highest real M2 growth since late 1990 (see Chart 2).
Chart 1
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So, Japanese real M2 is growing faster now. Should we care? Chart 3 says we should. When advanced by six months, there is a correlation between Japanese real M2 growth and industrial production growth of 0.70. Japanese real M2 growth began moving up in 2001. Might not this faster real M2 growth have some positive impact on Japanese economic activity starting in the second half of this year?
Chart 3
<center>[img][/img] </center>
~ Quelle
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Diogenes
14.03.2002, 13:56
@ Cosa
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To Be Looking Up In The 2nd Half? / Leider nein |
Hi cosa,
Ich wünsche, der Autor hätte recht, aber ich zweifle daran. Die Geldmenge wächst schon seit Jahren, Effekt gleich Null. Ob die Wirtschaft wächst oder nicht hängt nicht von der summe vorhandenen Geldes ab, sondern vom Realkapital.
Haben wir gute (profitable) Investitionen, dann wächst der Pool an verfügbaren Ressourcen, was wiederum weitere Investitionen möglich macht. Unprofitabel Investitionen wirken konsumptiv, sie ziehen vom Ressourcenpool, tragen aber nicht dazu bei.
Und hier liegt meiner Meinung nach die Ursache für die lange Kriese in Japan. Im Boom (des leichten/billigen Kredites) der 80er wurden schlechte Investitionen gemacht, der Ressourcenpool wurde ausgezehrt. Das wurde dann Anfang der 90er offensichtlich.
Die richtige Antwort darauf ist sparen (=Wiederaufbau der verlorenen Ressourcen) sowie die Schließung der unrentablen Unternehmungen. Genau das aber hat die Regierung mit ihrem Deficitspending verhindert. Die unrentablen unternehmen werden über Wasser gehalten und (von den Leuten) ersparte Ressourcen sinnlos (von der Regierung) werter vergeuded.
Das Dilemma liegt darin, daß Japan - wie der rest der Welt - ein reines Kreditgeldsystem hat. Dieses braucht einen permanente Nettoneuverschuldung, um bestehen zu könnnen. Das wiederum verträgt sich nicht mit sparen.
Bisher hat die Regierung die Realwirtschaft geopfert, um das Finanzsystem zu retten. Das ist aber eine sehr kurzfristige Politik (wie üblich), weil das Finanzsystem ohne Realwirtschaft schließlich zusammenbrechen muß.
(N.B.: All die Vielen"Ersparnisse" der Japaner sind nur Luftbuchungen (!), aber das wissen sie - noch - nicht.)
Der richtige Weg wäre eine Währungsreform un die Rückkehr zu einem Edelmetallstandard. Man könnte auch damit beginnen Edelmetalle als Paralellwährung aufzubauen, wobei die Kursbildung zur Papierwährung dem Markt überlassen bleibt. Begleitet wird dies mit einem Rückzug der Staates aus der Wirtschaft und dem Streichen von Subventionen.
Der Markt würde dann dafür sorgen, daß Produktion und Nachfrage wieder ins Gleichgewicht kommen. Die Rezession/depression wäre hart, aber kurz und am ende würde wieder ein solides Wirtschafts und Finanzsystem stehen - im Gegensatz zum jetzingen langsamen und qualvollen Dahinsiechen.
Gruß
Diogenes
P.S.
Bisher wurde das nicht gemacht, weil das politisch nicht opportun ist. Alle anderen Währungen würden schlecht aussehen, der Gold-Yen würden zur Weltleitwährung, der Dollar wäre weg vom Fenster. Zudem wären dann alle Regierungen zu einer soliden Finanzpolitik gezwungen.(daher auch das."Goldverbot" in den IMF-Statuten)
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Cosa
14.03.2002, 15:13
@ Diogenes
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Re: To Be Looking Up In The 2nd Half? / Leider nein |
Hallo diogenes!
Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Der Zusammenhang Wachstum der Geldmenge und Produktion hat für mich in dem letzten Chart vor allem in den 70iger Jahren überzeugend ausgesehen. Jetzt tut sich da eine Schere auf, von der wohl nicht klar ist ob sie von der Produktion geschlossen wird.
Wurde in den 70iger Jahren in Japan denn anders investiert? Ich hab schon verstanden, dass Du den Zusammenhang Geldmenge-wirtschaftliches Wachstum komplett negierst, aber es schaute in dem Chart gerade den angesprochenen Zeitraum so schön aus.
Zur Lösung des japanischen Dilemmas fallen mir immer nur Gegenargumente zu einer möglischen Lösung ein. Warum sollte Japan sozusagen ein Ende mit Schrecken einem Schrecken ohne Ende vorziehen. Die Institutionen (Banken, Unternehmen), deren kontinuierlicher Schrecken immer noch abgemildert wird, haben doch viel zu verlieren. Und es sind doch gerade die, die sich von den Subventionen eine gut bezahlte Lobby leisten können. Wie soll sich ein krankes System aus sich selbst erneuern?
Immer nur Fragen ;-)
Im ersten Chart fand ich den fehlenden Zusammenhang Wachstum der Geldmenge und CPI interessant. Den Sachverhalt hatte dottore ja tausend Mal gepostet, ich muss es aber immer noch als"Bildchen" sehen.
schöne Grüsse
Cosa
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Diogenes
14.03.2002, 17:10
@ Cosa
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Re: To Be Looking Up In The 2nd Half? / Leider nein |
>Hallo diogenes!
Hi cosa,
>Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
>Der Zusammenhang Wachstum der Geldmenge und Produktion hat für mich in dem letzten Chart vor allem in den 70iger Jahren überzeugend ausgesehen. Jetzt tut sich da eine Schere auf, von der wohl nicht klar ist ob sie von der Produktion Feschlossen wird.
Damals waren die Schuldenstände niedriger, heute drücken die Altschulden. Damals war der Ressourcenpool noch ok, der ist aber in dem Boom der 80er teilweise durch Fehlinvestitionen und Exporte gegen Schuldverschreibungen zu einem beträchtlichen Teil verkonsumiert worden.
Du kannst es so sehen: Ein Gesunder kann seinen Kater mit Schnaps (Zinssenkungen,"Geldpumpen") kurrieren, einem mit Leberzirrose hilft aller Alkohol der Welt nicht.
>Wurde in den 70iger Jahren in Japan denn anders investiert? Ich hab schon verstanden, dass Du den Zusammenhang Geldmenge-wirtschaftliches Wachstum komplett negierst, aber es schaute in dem Chart gerade den angesprochenen Zeitraum so schön aus.
In den 70ern wurde in die reale Produktion investiert. In den 80ern wurde an den Finanz- und Immobilienmärkten spekuliert. Die daraus resultierende Veränderung bei den Preisen hat dann zu"Fehlentscheidungen" (Fehlinvestitionen) geführt.
In der Wirtschaft geht es letztlich immer um Leistung und Gegenleistung, einerlei ob jetzt getauscht, bezahlt oder kreditiert-gelestet wird. Die Menge (Summe) an Geld beeinflußt nur die Stelle an der das Komma steht.
Inflation ist aber nicht"neutral", das Geld muß an einer Stelle in die Wirtschaft eintreten. Das verändert die Wirtschaftsstrukturen. Es wird in jenen Bereichen investiert, die von der Inflationierung profitieren. Hört die Inflationierung auf, ended die Illusion. (Behalte die US-Immobilienblase gut im Auge, das wird sehr interessant werden, so ähnlich wie Japan, nur noch ärger)
>Zur Lösung des japanischen Dilemmas fallen mir immer nur Gegenargumente zu einer möglischen Lösung ein. Warum sollte Japan sozusagen ein Ende mit Schrecken einem Schrecken ohne Ende vorziehen.
Das Ende kommt ohnenhin (hoffentlich friedlich). Also lieber reinen Tisch machen und auf ein Neues. Alles andere ist vertane Zeit und unnötiges Leiden. Leider wird meist der kurzfristig bequeme Weg dem langfristig richtigenvorgezogen, so sind wir halt.
>Die Institutionen (Banken, Unternehmen), deren kontinuierlicher Schrecken immer noch abgemildert wird, haben doch viel zu verlieren. Und es sind doch gerade die, die sich von den Subventionen eine gut bezahlte Lobby leisten können. Wie soll sich ein krankes System aus sich selbst erneuern?
Genau das befürchte ich auch. Diejenigen die jetzt oben sitzen haben einiges zu verlieren. Also hinauszögern solange es geht, bis den Leuten der Geduldsfaden reißt.
>Immer nur Fragen ;-)
Null Problem, geht mir auch so. ;-)
>Im ersten Chart fand ich den fehlenden Zusammenhang Wachstum der Geldmenge und CPI interessant. Den Sachverhalt hatte dottore ja tausend Mal gepostet, ich muss es aber immer noch als"Bildchen" sehen.
Der Zusammenhang ist nur ein scheinbarer.
Kommt die Kreditinflationierung ("Geldmengenwachstum") durch Nachfrage nach realen Waren zustande ist das Resultat Warenpreisinfaltion (die umgangssprachliche Inflation). Die ist böse, böse.
Finded die Kreditinflationierung auf dem Finanzsektor statt, dann haben wir Assetinflation. Man nennt es New Era, alle sind happy, loben die"Produktivitäts"steigerung und freuen sich über den CPI.
>schöne Grüsse
>Cosa
Gruß
Diogenes
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JüKü
14.03.2002, 18:31
@ Diogenes
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Re: To Be Looking Up In The 2nd Half? / Leider nein / Volle Zustimmung! oT |
>>Hallo diogenes!
>Hi cosa,
>>Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
>>Der Zusammenhang Wachstum der Geldmenge und Produktion hat für mich in dem letzten Chart vor allem in den 70iger Jahren überzeugend ausgesehen. Jetzt tut sich da eine Schere auf, von der wohl nicht klar ist ob sie von der Produktion Feschlossen wird.
>Damals waren die Schuldenstände niedriger, heute drücken die Altschulden. Damals war der Ressourcenpool noch ok, der ist aber in dem Boom der 80er teilweise durch Fehlinvestitionen und Exporte gegen Schuldverschreibungen zu einem beträchtlichen Teil verkonsumiert worden.
>Du kannst es so sehen: Ein Gesunder kann seinen Kater mit Schnaps (Zinssenkungen,"Geldpumpen") kurrieren, einem mit Leberzirrose hilft aller Alkohol der Welt nicht.
>>Wurde in den 70iger Jahren in Japan denn anders investiert? Ich hab schon verstanden, dass Du den Zusammenhang Geldmenge-wirtschaftliches Wachstum komplett negierst, aber es schaute in dem Chart gerade den angesprochenen Zeitraum so schön aus.
>In den 70ern wurde in die reale Produktion investiert. In den 80ern wurde an den Finanz- und Immobilienmärkten spekuliert. Die daraus resultierende Veränderung bei den Preisen hat dann zu"Fehlentscheidungen" (Fehlinvestitionen) geführt.
>In der Wirtschaft geht es letztlich immer um Leistung und Gegenleistung, einerlei ob jetzt getauscht, bezahlt oder kreditiert-gelestet wird. Die Menge (Summe) an Geld beeinflußt nur die Stelle an der das Komma steht.
>Inflation ist aber nicht"neutral", das Geld muß an einer Stelle in die Wirtschaft eintreten. Das verändert die Wirtschaftsstrukturen. Es wird in jenen Bereichen investiert, die von der Inflationierung profitieren. Hört die Inflationierung auf, ended die Illusion. (Behalte die US-Immobilienblase gut im Auge, das wird sehr interessant werden, so ähnlich wie Japan, nur noch ärger)
>>Zur Lösung des japanischen Dilemmas fallen mir immer nur Gegenargumente zu einer möglischen Lösung ein. Warum sollte Japan sozusagen ein Ende mit Schrecken einem Schrecken ohne Ende vorziehen.
>Das Ende kommt ohnenhin (hoffentlich friedlich). Also lieber reinen Tisch machen und auf ein Neues. Alles andere ist vertane Zeit und unnötiges Leiden. Leider wird meist der kurzfristig bequeme Weg dem langfristig richtigenvorgezogen, so sind wir halt.
>>Die Institutionen (Banken, Unternehmen), deren kontinuierlicher Schrecken immer noch abgemildert wird, haben doch viel zu verlieren. Und es sind doch gerade die, die sich von den Subventionen eine gut bezahlte Lobby leisten können. Wie soll sich ein krankes System aus sich selbst erneuern?
>Genau das befürchte ich auch. Diejenigen die jetzt oben sitzen haben einiges zu verlieren. Also hinauszögern solange es geht, bis den Leuten der Geduldsfaden reißt.
>>Immer nur Fragen ;-)
>Null Problem, geht mir auch so. ;-)
>>Im ersten Chart fand ich den fehlenden Zusammenhang Wachstum der Geldmenge und CPI interessant. Den Sachverhalt hatte dottore ja tausend Mal gepostet, ich muss es aber immer noch als"Bildchen" sehen.
>Der Zusammenhang ist nur ein scheinbarer.
>Kommt die Kreditinflationierung ("Geldmengenwachstum") durch Nachfrage nach realen Waren zustande ist das Resultat Warenpreisinfaltion (die umgangssprachliche Inflation). Die ist böse, böse.
>Finded die Kreditinflationierung auf dem Finanzsektor statt, dann haben wir Assetinflation. Man nennt es New Era, alle sind happy, loben die"Produktivitäts"steigerung und freuen sich über den CPI.
>>schöne Grüsse
>>Cosa
>Gruß
>Diogenes
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