Das Systemfehler - Forum entwickelt sich zu unserer Schmollecke. Jan ist auch schon dort. Damit der Oldy nicht so allein ist (manchmal ist er tagelang der Einzige der dort für schreibt)
besuche ich ihn hin und wieder und lasse mich beschimpfen. Gerade hat er mich wieder aus seiner Ecke heftig angeknurrt und das wollte ich dann doch mal hier reinstellen.
Wie Ihr wisst, wollte ich ja Oldy überreden, von seinen Gogos abzulassen (die er nach meiner Übererzeugung nie und nimmer an Geschäftsleute verkaufen kann) und lieber die neue Silverliberty Currency zu verbreiten (die er bei seinen Geschäftsleuten auf Anhieb verkaufen könnte). Die SiLC müsste ja eigentlich der Traum aller Gesellanhänger sein - zinsfreies Geld mit Lagerkosten. Oldy antwortet nun Folgendes, das ich hier mal zur Diskussion stellen möchte, weil es den Sachverhalt um den es geht, sehr schön klar macht. Also der Oldy schreibt:
Ich habe mir aber die Sache angesehen und musste feststellen, dass damit nicht nur auf einem nicht vorhandenen Silber durch fraktionales Banking eine Unmenge Silberzertifikate aufgebaut werden und noch dazu ein um 123% ueberhoehter Preis dafuer verlangt wird. Inwieweit das als Betrug und Ausnuetzung der Unwissenheit auszulegen ist, weiss ich nicht. Ich moechte jedenfalls mit so einer Sache nichts zu tun haben. Gewinnspannen von 123% sind selbst ohne den betruegerischen Aufbau von Papier auf einer winzigen Metallmenge etwas, wozu kein ehrlicher Kaufmann die Moeglichkeit haette.
Der erste Teil ist natürlich Unsinn, denn das Silber liegt ja zu 100% im Lagerhaus und wird von unabhängigen Wirtschaftsprüfern überprüft. Ernster zu nehmen ist schon der Einwand von 123% Gewinnspanne.
Ja es stimmt, die Liberty Coin ist mehr als doppelt so teuer wie eine Unze Rohsilber als Barren. Ich will mir hier den Kalauer verkneifen, dass die meisten Ã-lbilder deutlich über dem Ã-lpreis gehandelt werden, aber nach Oldys Maßstäben sind nicht nur die Bundesbank und alle Banken, sondern auch alle Gemüsehändler und eigentlich alle Einzelhändler Betrüger, weil sie ihre Ware mit mehr als 100% Aufschlag verkaufen. Der Apfel, für den der Bauer 10 Pfennig bekommt, wird halt im Supermarkt für 50 Pfennig verkauft. Die Bundesbank hat ihre 10 Mark Silbermünzen, in denen für 3 Mark Silber war, für 10 Mark verkauft und die Dresdner Bank verkauft 1 Unze Silbereagle für 12 Euro, obwohl nur für 5 Euro Silber drin ist - Betrug? Da war der Oldy wohl zu lange nicht mehr als Kaufmann tätig.
Es steht übrigens jedem frei, z.B. bei der australischen Münze 10.000 Kokaburra zu bestellen, Vorkasse zu leisten und sie hier in kleinen Mengen zu verkaufen. Dann kosten sie nur etwa 5 Euro plus Transport und Einfuhrumsatzsteuer. Dann kann er selbst kalkulieren, wie er will und zu einem"gerechten" Preis verkaufen.
Nun wollen wir uns aber mal Oldys Geschäft ansehen. Er ruiniert brauchbares Papier, indem er irgendwelchen Stuss draufdruckt. Der Heizwert eines solchen Gogo ist sicher nicht mal 1 cent, aber er verkauft ihn an die Geschäftsleute für 100 cent bzw. 1 Dollar. Das sind unglaubliche 10.000% Aufschlag. Wenn das kein Betrug ist. Oldy sagt allerdings, dass er seine Gogos jederzeit zurücktauscht in Dollar (wie bei der Liberty Coin auch), der Gogo ist also gleichsam ein Schuldschein auf Dollar, aber die Zinsen (Schwund) für diesen Schuldschein zahlt der Gläubiger, während Oldy das Geld zusätzlich verzinslich anlegen kann. Tolles Geschäft - mal sehen ob sich da jemand drauf einlässt. So - jetzt habe ich mir wieder seinen Zorn zugezogen - vielleicht lockt der Zorn ihn ja wieder hier her.
Im Grunde geht es ja um die Frage, muss Geld einen eigenen Wert repräsentieren, oder genügt ein Zettel (Zeichengeld, Monopolygeld).
Schönen Tag wünscht
RD
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