Phoenix
19.03.2002, 20:41 |
Wird das Bildungssystem privatisiert? Thread gesperrt |
Der Text stammt aus der"Zeitfrage"
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Artikel 16: Zeit-Fragen Nr. 12 vom 18. 3. 2002
Schulen zu verkaufen - made in England?
von Dr. phil. E. Gautschi, Zürich
Wünschen Sie sich für Ihre Gemeinde eine Schule, die z.B. von einem englischen Bildungskonzern eingerichtet würde? Unvorstellbar? Leider nicht! Seit die WTO das sogenannte GATS-Abkommen (General Agreement on Trade in Services) ausgehandelt hat, liegt solch eine Vision durchaus im Bereich des Möglichen. Klares Ziel dieses Abkommens ist es, längerfristig sämtliche Bereiche der öffentlichen Dienste zu privatisieren, d.h. für den freien Weltmarkt zu öffnen. Dazu gehört das Bildungswesen auf allen Schulstufen. In- und ausländische Anbieter sollen gleiche Rechte bekommen und sich bei der Vergabe von Projekten konkurrenzieren. Also zum Beispiel bei Schulhausbauten, für das Management einer teilautonomen Schule usw. Wann das geschehen soll, liegt bis jetzt noch in den Händen der einzelnen Landesregierungen. Und noch ist Zeit, diese verheerende Entwicklung zu stoppen.
Bereits jetzt rüsten sich aber Bildungskonzerne für ihr neues Marktsegment, so zum Beispiel in England. Im Januar dieses Jahres erschien in der englischen Zeitung «Guardian» ein äusserst lesenswerter Artikel. Er hat die aktuelle Situation im englischen Schulwesen zum Thema. Für den Grossteil der Bevölkerung nicht ersichtlich, vollziehen die englischen Schulen zurzeit gezielte Zwischenschritte hin zur vollständigen Privatisierung. Gleichzeitig erproben sie marktgerechte Schulmodelle, die sie auf dem Weltmarkt der Bildung verkaufen wollen. Zwar stören sich die Eltern an einem Chaos ständig wechselnder Organisations-, Umstrukturierungs- und Finanzierungsformen, sie wissen jedoch nicht, was die tatsächlichen Gründe dafür sind. Denn das darf nicht öffentlich werden; die Labour-Party will eine Konfrontation zwischen Eltern und privaten Anbietern vermeiden. Das Beispiel USA hat sie vorsichtig gemacht. Es mag erstaunen, dass gerade die Labour-Party mit Begeisterung die öffentlichen Schulen zur Privatisierung zur Verfügung stellt. Und ausgerechnet vom Europäischen Runden Tisch der Industriellen (ERT) bezog der Edelsozi Tony Blair die Idee, wie er Englands wirtschaftliche Zukunft retten wollte: Das Geschäft mit der Privatisierung sollte die zu Boden gerittenen traditionellen englischen Industriezweige ersetzen. That's it! England als künftiger Marktleader im neuen internationalen Geschäft der Privatisierung! Das musste Geld, Macht und Wählerstimmen bringen.
Bildung als Geschäft
Englische Firmen gingen nun in Länder wie Finnland, Kanada und Südafrika und verkauften dort Spitäler, Strassen, Gefängnisse und Wasserwerke made in England. So zweifelhaft diese Geschäfte waren, so brachten sie doch den erwünschten Profit. Nicht zuletzt, weil die Engländer die ersten auf dem Platz waren und konkurrenzlos ihre Geschäfte tätigen konnten. Ob sie den Bürgern des Landes auch etwas brachten, ist in dieser Denkart nebensächlich. Nun will Blair in gleicher Art ins Bildungsgeschäft einsteigen. Bis es soweit ist, dienen die Kinder in Englands Schulen als Versuchskaninchen, an denen die Regierung ihr künftiges Exportgut erproben kann. Ist das richtige Modell einmal gefunden, das am meisten Gewinne abzuwerfen verspricht, so kann es dann weltweit gehandelt werden. Vorläufig gibt es für die englischen Bildungskonzerne noch Starthilfe vom Staat, bis sie mit amerikanischen und anderen ausländischen Anbietern gleichziehen können. Ist einmal genügend Kapital und Erfahrung gesammelt, so können sie dann in die Märkte anderer Länder eindringen. Das verspricht lukrativ zu werden: Während die englischen Schulen 25 Milliarden Pfund jährlich abwerfen sollten, rechnete man mit einem amerikanischen Markt von 700 Milliarden Pfund. Weltweit geht es um Billionen, die mit dem Geschäft mit der Bildung zu verdienen sind. Grossbritannien erhofft sich, durch einen frühen Einstieg in den Bildungsmarkt eine rechte Scheibe von diesem Marktsegment abzuschneiden.
Deshalb probiert man nun munter aus: Unterschiedlichste Modelle von Privatisierung und Teil-Privatisierung werden in den Schulen nebeneinander erprobt. Aufgaben, die bisher von gewählten Behörden übernommen wurden, bieten jetzt private Firmen gegen Bezahlung an. Beispiele dafür sind die Inspektion der Schulen, Lohnzahlungen und Pensionskassen der Lehrer, Projektierung und Bau von Schulgebäuden usw., Aufgaben, die bisher von staatlichen Stellen übernommen worden waren. Damit kann schon mal ein schöner Batzen Geld verdient werden. Doch auch andere wollen sich vom Kuchen etwas abschneiden. Denn nebst den beträchtlichen Summen, welche diese Firmen für ihre Dienste einstreichen können, eröffnen sich für andere Wirtschaftszweige ebenso gewinnträchtige Möglichkeiten.
Kinder als neue Kundschaft
Es geht um die schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen, die von vielen Firmen gerne als neue Kunden geworben werden möchten. Datenbanken von Schulen sind ideale Quellen, um ins Geschäft einzusteigen. Ein Beispiel: Die bisher vom Erziehungsdepartement angebotene Berufsberatung wurde stufenweise durch eine private Agentur namens Connexions ersetzt. Einmal bei dieser Agentur registriert, bekommen die Kinder eine sogenannte Swipe card, auf welcher jedes Mal Punkte registriert werden, wenn sie bei Connexions auftauchen. Mit den gesammelten Punkten wiederum erhalten sie Rabatt auf jene Produkte, die auf der Website von Connexions aufgeführt sind. Ihre Konsumgewohnheiten werden den entsprechenden Geschäftspartnern von Connexions weitergegeben. Wie die Bildungsbeilage der «Times» letztes Jahr berichtete, sind verschiedenste Firmen erpicht darauf, hier mitzumischen und auf diese Weise eine sonst schwer zu erfassende Zielgruppe an Land zu ziehen. So haben McDonalds und das Play Station Magazine darum gebeten, Einblick zu erhalten, wie junge Leute heute ihre Zukunft gestalten wollen.
Gekaufte Meinungen
In einem anderen Beispiel wird berichtet, wie die Regierungsbehörde Scottish Enterprise 20000 Expemplare der Zeitschrift Biotechnology and you in den Schulen verteilte. Sie gab vor, ein Leitfaden für Lehrer zu sein, um den Kindern die ethische und wissenschaftliche Komplexität von gentechnisch manipuliertem Getreide nahezubringen. Aber Scottish Enterprise «vergass» die Lehrer darüber zu informieren, dass das biotechnologische Institut, welches das Magazin publizierte, von Monsanto, Novartis, Pfizer und Rhone-Poulenc gesponsert wird. Im Magazin wurde naheliegenderweise immer wieder Monsantos Behauptung angeführt, dass das bestverkaufte Herbizid weniger schädlich sei als Tafelsalz. Es attackierte auch die biologische Landwirtschaft und unterstellte, es sei unmoralisch, kein genmanipuliertes Getreide zu produzieren.
Damit ist man mit der Privatisierung der Schulen gleich mehrfach im Geschäft: Man verkauft Schulen und Bildung und erschleicht sich gleich auch noch den Zugang zu den Kindern als neuen Kundenstamm.
Wie der Widerstand ausgeschaltet wird
Man sollte eigentlich meinen, dies alles würde bei den englischen Eltern offenen Protest hervorrufen, doch leider passiert bis jetzt nichts. Kein Wunder, denn die Entwicklung ist schleichend und nicht so leicht durchschaubar; die Zielsetzungen werden den Bürgern aus Angst vor Widerstand nicht offengelegt. Denn würde man dies tun, wären Protest und Empörung die natürliche Reaktion. Niemand, der ehrlichen Herzens ist, würde es zulassen, dass die Kinder und ihre Bildung zum neuen Handelsgut werden. Mit der Bildung unserer Kinder soll künftig an den Börsen gehandelt werden wie mit Erdöl. Denn bei der Privatisierung der Schulen geht es nicht darum, das Bildungsniveau aller zu heben und die Zukunftschancen der Jugend zu verbessern. Im Zentrum steht der Profit der Firmen und eine Regierung, die hofft, ihre Exportwirtschaft zu verbessern und Wählerstimmen zu gewinnen.
Was sich in England abspielt, ist auch bei uns bereits in den Anfängen. Die Frage, ob Sie sich für Ihre Gemeinde eine Schule z.B. von einem englischen Bildungskonzern einrichten lassen möchten, ist deshalb gar nicht so verfehlt! Heute können wir noch nein sagen zu derart verfehlten und undemokratischen Entwicklungen, wir können nein sagen zu Bildungsdirektoren, die sich der Wirtschaft statt den Bürgern, die sie gewählt haben, verpflichtet fühlen. Tun wir es!
Quelle: Guardian vom 8. Januar
Artikel 16: Zeit-Fragen Nr.12 vom 18.3.2002, letzte Änderung am 18.3. 2002
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R.Deutsch
19.03.2002, 21:50
@ Phoenix
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Re: wird höchste Zeit owT |
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Euklid
20.03.2002, 08:34
@ R.Deutsch
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Re: wird höchste Zeit owT |
Den Privatisierungsfetischisten sei folgendes ins Gebetbuch geschrieben:
Meine Arbeitskraft gehört ja schon dem Staat zu mehr als der Hälfte!
Warum soll dann die Bildung auch noch privatisiert werden.?
Reinhard willst Du den Abflug in das Zeitalter vor der französischen Revolution?
Ich zahle über die Hälfte meines erarbeiteten Einkommens (mit Sozialversicherungen und Mehrwertsteuern und und und)!
Darf ich dafür noch kostenlosen Bildungsanspruch einfordern?
Reinhard im Prinzip sind wir uns schon einig aber die Choose muß anders rum laufen:
Zuerst muß das Abgabeniveau sinken und dann kannst Du mit der Privatisierung ernst machen und ich bin dann sogar auch dafür.
Aber nicht alles privatisieren wollen und weiterhin über die Hälfte des Einkommens via Politiker ausgeben lassen.
Also zuerst die Abgaben runter und dann privatisieren.
Im anderen Fälle würde nämlich alles privatisiert (wogegen ich nichts einwenden würde) aber die Fuzzys würden weiter unsere Steuergelder verjuxen ohne überhaupt noch etwas zu leisten.
Wie immer geht es letztendlich um das Preisleistungsverhältnis.
Die nordischen Länder haben zwar hohe Abgaben an die Sozialversicherungen dafür sind aber die Leistungen erheblich besser als bei uns.
Ein Beispiel bei uns sind die Arbeitslosenversicherungen.Für teures Geld (6,3%) vom Jahreseinkommen erhält man in der Regel sowieso nur Sozialhilfeniveau.
Deswegen könnte man sie auch getrost abschaffen.Aber Du wirst doch nicht im Ernst glauben daß die Beiträge verschwinden würden wenn sie entfällt.Hinter den Kulissen wird doch schon gerangelt wer am meisten von dem neu zu verteilenden Milliardenkuchen bekommt der entsteht wenn die Arbeitslosenhilfe unter den Hammer kommt.
Und die Lobby der Industriekonzerne ist schon ganz heiß darauf den Löwenanteil wieder zu kassieren.Auf der anderen Seite stehen die Kommunen und wollen auch etwas abhaben für die steigenden Sozialhilfefälle.
Nur der Zahler des Ganzen sitzt wieder nicht am Verhandlungstisch.
Und deswegen wollen die Industrieverbände auch mehr Einfluß auf Nürnberg haben.
Ich würde sie hochkant rauswerfen und für Förderung der mittelständischen Betriebe stehen die ja die Hauptlast der Beiträge zur AV schultert.
Jetzt darfst Du einen selbständigen Unternehmer auch wieder in die kommunistische Ecke stellen;-)
Gruß EUKLID
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Tiger
20.03.2002, 09:45
@ R.Deutsch
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arrrrrgh - völlig falsch!!!!!!!! |
sorry, aber da könnte ich schreien!!!!!!
Ich befinde mich als Student noch in der Ausbildung, und bin sehr froh, daß ich in dieser Gesellschaft ohne den Druck auch noch Studiengebühren zahlen zu müssen mir meine Bildungsquellen, meinen Bildungsumfang und mein Lehrntempo frei bestimmen kann.
Privatisierte Bildung birgt zwar Vorteile für die sogenannte"Produktivität", aber geht es nur darum. Ist es nicht von Wert, daß es möglich ist sein Weltbild an Schulen und Universitäten ohne den direkten! Zugriff der Industrie und der Frage nach wirtschaftlichem Nutzen erweitern und modifizieren kann?
Tiger
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Zardoz
20.03.2002, 10:15
@ Tiger
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Wie bitte? |
>sorry, aber da könnte ich schreien!!!!!!
Sorry, aber da könnte ich auch gleich schreien...
>Ich befinde mich als Student noch in der Ausbildung, und bin sehr froh, daß ich in dieser Gesellschaft ohne den Druck auch noch Studiengebühren zahlen zu müssen mir meine Bildungsquellen, meinen Bildungsumfang und mein Lehrntempo frei bestimmen kann.
... wenn man als Student noch nicht gelernt hat, daß diesen Druck, Studiengebühren zahlen zu müssen, großzügigerweise eben jemand anderem aufgebürdet wird. Dem kleinen Steuerzahler zum Beispiel.
>Privatisierte Bildung birgt zwar Vorteile für die sogenannte"Produktivität", aber geht es nur darum. Ist es nicht von Wert, daß es möglich ist sein Weltbild an Schulen und Universitäten ohne den direkten! Zugriff der Industrie und der Frage nach wirtschaftlichem Nutzen erweitern und modifizieren kann?
Da hast Du recht, warum sich beeilen, solange man per Gesetz alle anderen für sich zahlen lassen kann...
Nice day,
Zardoz
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Popeye
20.03.2002, 10:28
@ Tiger
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Re: arrrrrgh - völlig falsch!!!!!!!! |
>Ich befinde mich als Student noch in der Ausbildung, und bin sehr froh, daß ich in dieser Gesellschaft ohne den
Druck auch noch Studiengebühren zahlen zu müssen mir meine Bildungsquellen, meinen Bildungsumfang und mein
Lehrntempo frei bestimmen kann.<
1. Ausbildung ist nicht"kostenlos" gleichgültig ob steuerfinanziert oder über Studiengebühren finanziert. Diese"sozialstaatlichen Illusionen" führen regelmäßig zu einer Fehlleitung von Kapital und Leistung.
2. Gerade der letzte Halbsatz deutet doch an, dass Du Dein Studium schneller absolvieren könntest, es aber für richtig hälst Dein Studium so zu organisieren, dass Du (auf Kosten der Allgemeinheit) Deine, sehr persönlichen Bedürfnisse, in den Fordergrund stellst.
3. Ohne Feedback (durch den Markt) ist auch das Lernangebot so organisiert, dass eher das gelehrt wird, was dem Lehrkörper gefällt, als das was notwendig und zweckmäßig ist. Alles andere ist nämlich Privatsache.
Grüße Popeye
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Euklid
20.03.2002, 10:31
@ Tiger
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Re: arrrrrgh - völlig falsch!!!!!!!! |
Tiger im Prinzip gebe ich Dir Recht!
Es hängt vom Abgabenniveau ab ob das Recht auf kostenlose Bildung besteht oder nicht!
Unser Reinhard Deutsch vergißt das aber immer wieder zu erwähnen wenn er von der Privatisierung redet.
Nur dann wenn das Abgabenniveau gesenkt wird kann man über Privatisierung reden.
Wenn ein Staat von Privatisierung redet dann meint er damit natürlich daß wir unsere Abgaben weiterhin leisten und zusätzlich noch die neuen Aufwendungen für private Schulen und das so lange bis das Gesamtniveau 100% des Verdienstes erreicht.
Und das alles ausgerechnet jetzt wo man später für enorme Aufwendungen eines Studiums alles andere als einen Arbeitsplatz sicher findet!
Und was tut man dagegen?
Man importiert sogenannte fertige Leute aus aller Herren Länder zum Billigtarif hierher.Die notwendigen Ausgaben dafür erspart man der Großindustrie indem man jetzt schon wieder Schatullen öffnet daß die Integrationskosten natürlich die Länder und die Kommunen tragen sollen.
Also letztendlich wieder aus dem Sack genau des gleichen Bürgers der dann die Integrationskosten über seine Steuern löhnt und zusätzlich noch die gesamten Studienkosten für seine Kinder!
Das ist der berühmte Ratzeburger Doppelschlag.
Und das nennt man bürgernahe Politik.
Unsere Regierungen egal wie sie heißen sind zur Marionette von Industriegiganten verkommen.
Das ist keine Politik mehr sondern klare Ausbeutung des Mittelstandes der nur noch zahlt und nichts erhält.
Gruß EUKLID
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Euklid
20.03.2002, 10:45
@ Zardoz
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Re: Wie bitte? |
Sorry Zardoz aber ich sehe das etwas anders!
Natürlich wäre ich für privatisierte Ausbildung aber nicht unter dem derzeitigen Abgabenniveau.
Und welcher Student zahlt denn die Studiengebühren????
Ich als Vater zahle sie momentan für meinen Sohn mit dem ich klar vereinbart habe daß er nur die Regelstudienzeit von mir plus Unterhalt bekommt.
Also damit ist er schon motiviert genug weil es den Rest nur aus seiner eigenen Tasche gibt.
Aber gleichzeitig zahle ich bei diesem Abgabenniveau noch für andere Studenten mit.
So einfach geht das aber nicht mit Privatisierung und Abgaben belassen denke ich.
Man muß da schon etwas besser differenzieren.
Gleichzeitig hast Du vergessen zu erwähnen daß in vielen Fällen gerade die Leute die studiert haben sicherlich eine ganze Menge an Steuern mehr in den Staatssäckel bringen als der von Dir zitierte kleine Mann.
Der ist nämlich tatsächlich in einer Nehmer und nicht Geberposition.
In Deutschland werden die Personengruppen zwischen 120000 bis 300000 DM (pro Jahr) besonders liebevoll vom Staat ausgenommen.
Es reicht um überall voll dabei zu sein beim Zahlen aber beim Nehmen gibts einen feuchten Händedruck.
Leider reicht mein Einkommen nicht um mir mal schnell ein BMW-Werk in Ostdeutschland subventionieren zu lassen!
Gruß EUKLID
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Zardoz
20.03.2002, 10:50
@ Euklid
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Re: arrrrrgh - völlig falsch!!!!!!!! |
Hallo Euklid,
>Es hängt vom Abgabenniveau ab ob das Recht auf kostenlose Bildung besteht oder nicht!
das halte ich aber für eine sehr gewagte Theorie. Wenn also das Abgabenniveau steigt, fällt quasi irgendwann kostenlose Bildung für alle ab?
Um das Ganze mal wieder auf die Beine zu stellen: Kostenlose Bildung für den einen bedeutet weniger Mittel für viele andere. Und, was auch jeder inzwischen weiß, mit einem kostenlos verfügbaren Gut wird auch entsprechend umgegangen. Es wird in großen Teilen verschwendet.
>Und das alles ausgerechnet jetzt wo man später für enorme Aufwendungen eines Studiums alles andere als einen Arbeitsplatz sicher findet!
Ach je, wie schrecklich, jemand soll in Vorleistung treten ohne Garantie eines anschließenden Gewinns für seinen Einsatz.
>Und was tut man dagegen?
Vergesellschaftung der Großindustrie, freie Bildung für alle und dennoch Senkung der Abgaben - das scheint mir Deine Empfehlung zu sein. Ist das Dein Ernst?
Nice day,
Zardoz
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Tiger
20.03.2002, 11:00
@ Zardoz
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Re: Wie bitte? |
Es geht bei der Ausbildung um Wertschaffung.
Es sollten ( meine pers. Meinung ) Menschen ausgebildet werden, keine Funktionsobjekte die zu verwerten sind.
Daß das Studium nicht"kostenlos" ist, sondern durch Steuergelder finanziert wird braucht ihr mir nicht zu zu sagen - dumm bin ich nicht.
Sicher wäre es mir auch möglich gewesen ein oder zwei Semester eher fertig zu sein, doch mit welcher Kosequenz? Vielleicht hätte ich die ganzen Theorien nur auswendig gelernt und nachgebetet ( wie es m.E. viele tun ) und nicht hinterfragt. Vielleicht würde ich nicht ein so weites Interessenfeld verfolgen können wie es mir heute möglich ist. Meines Erachtens geht bei einer zu starken Fokussierung der Blick auf den Gesamtzusammenhang verloren.
Stellt sich die Frage, was die Gesellschaft gerne haben möchte - Funktionsautomaten, oder eigenständig, kritisch denkende Menschen. Eine privatisierte, auf strikte wirtschafliche Verwertung ausgelegte Bildung würde m.E. eine Verschiebung in Funktionsautomaten bewirken.
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Tiger
20.03.2002, 11:07
@ Popeye
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Re: arrrrrgh - völlig falsch!!!!!!!! |
>3. Ohne Feedback (durch den Markt) ist auch das Lernangebot so organisiert, dass eher das gelehrt wird, was dem Lehrkörper gefällt, als das was notwendig und zweckmäßig ist. Alles andere ist nämlich Privatsache.
>Grüße Popeye
Woher nimmst Du die Überzeugung, daß der Markt, der durch selbstsüchtige, meist sehr kurzsichtige Motive geleitet wird das Regulativ stellen sollte, welches entscheidt was notwendig ist?
Glaubst du etwas an das klassische Dogma, daß die Maximierung der Privatinteressen zu einer Maximierung des Gemeinwohls führen?
Hast Du diese Meinung hinterfragt, oder nur aufgenommen?
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Tiger
20.03.2002, 11:15
@ Zardoz
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Re: Wie bitte? |
>>sorry, aber da könnte ich schreien!!!!!!
>Sorry, aber da könnte ich auch gleich schreien...
Nur zu, das befreit:-)
>Da hast Du recht, warum sich beeilen, solange man per Gesetz alle anderen für sich zahlen lassen kann...
Man kann eine Arbeit meistens immer etwas schneller schaffen, doch was ist mit der Qualität?
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Zardoz
20.03.2002, 11:24
@ Euklid
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Insofern... |
>Sorry Zardoz aber ich sehe das etwas anders!
>Natürlich wäre ich für privatisierte Ausbildung aber nicht unter dem derzeitigen Abgabenniveau.
... stimmen wir ja überein. Und die Lösung? Ein Land mit privatisierter Ausbildung und wesentlich geringeren Steuern... gibt's nicht? Wie wär's dann mit Sezession?
Nice day... ;-)
Zardoz
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Zardoz
20.03.2002, 11:39
@ Tiger
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Re: Wie bitte? |
>Nur zu, das befreit:-)
Und das ist gut so... ;-)
>>Da hast Du recht, warum sich beeilen, solange man per Gesetz alle anderen für sich zahlen lassen kann...
>Man kann eine Arbeit meistens immer etwas schneller schaffen, doch was ist mit der Qualität?
Qualität ist die Übereinstimmung mit den Kundenanforderungen. Ich lache immer sehr herzlich, wenn wieder einmal von"Billigware minderer Qualität" geredet wird. Der Kunde entscheidet, wofür er wieviel bezahlt.
Du wärest also nicht bereit, für diese von Dir als so wünschenswert dargestellte Vertiefung Deiner Studien einen höheren Kredit aufzunehmen, mehr nebenher zu arbeiten, länger von Deinen Eltern abhängig zu sein?
Andererseits wärest Du aber zu dieser Vertiefung bereit, wenn der alleinverdienende Vater einer sechsköpfigen Familie dafür aufkommt? Dem vielleicht gerade deshalb die Mittel fehlen, um mindestens einem seiner vier Kinder eine etwas bessere Bildung zukommen zu lassen?
Gebe zu, etwas überspitzt... aber nur ein wenig!
Nice day,
Zardoz
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Popeye
20.03.2002, 11:41
@ Tiger
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Re: arrrrrgh - völlig falsch!!!!!!!! |
>Woher nimmst Du die Überzeugung, daß der Markt, der durch selbstsüchtige, meist sehr kurzsichtige Motive
geleitet wird das Regulativ stellen sollte, welches entscheidt was notwendig ist?
Glaubst du etwas an das klassische Dogma, daß die Maximierung der Privatinteressen zu einer Maximierung des
Gemeinwohls führen?<
Ja, das glaube ich. Ich glaube nämlich nicht, dass eine bürokratische Organisation, die für Ihre Fehlleistung keine Konsequenzen zu fürchten hat, besser als 100.000sende von Studenten, entscheiden kann, welches Lernangebot das Beste für sie ist. Ich glaube auch, dass jede persönliche Entscheidung, das Risiko einer Fehlentscheidung birgt. Eine Fehlentscheidung (hier falsches Lernziel, zu lange Studienzeit etc.) hat dann individuelle Konsequenzen. Eine Fehlentscheidung der Bürokraten hat jedoch massenhafte Konsequenzen. In der Abwägung der Konsequenzen potentieller Fehlentscheidungen liegt der entscheidende Unterschied. Für die Gesellschaft als Ganzes ist es immer einfacher (und kostengünstiger) Fehlleistungen Einzelner aufzufangen und zu korrigieren als massenhafte Fehlleistungen zu korrigieren.
Ich führe jedes Jahr zwischen 25 und 50 Einstellungsgespräche mit Studienabgängern.
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Zardoz
20.03.2002, 11:55
@ Tiger
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Sehr witzig... |
>Woher nimmst Du die Überzeugung, daß der Markt, der durch selbstsüchtige, meist sehr kurzsichtige Motive geleitet wird das Regulativ stellen sollte, welches entscheidt was notwendig ist?
... finde ich immer diese Charakterisierung des Marktes als"selbstsüchtig und kurzsichtig". Denn zunächst ist der kurzsichtigste aber reale Blick in die Zukunft natürlich wesentlich wertvoller als jeder irreale Weitblick einer jedweden höheren Instanz. Und dann ist die Selbstsucht der Menschen Bedingung für das Überleben jedes Einzelnen. Und ohne Einzelne gibt es keine Gesellschaft.
>Glaubst du etwas an das klassische Dogma, daß die Maximierung der Privatinteressen zu einer Maximierung des Gemeinwohls führen?
Das ewig gleiche Argument der Maximierer eines imaginären"Gemeinwohls": Egal, wie schlecht es dem Einzelnen geht, der Gesellschaft geht es blendend.
"A Beautiful Mind" schon gesehen?
>Hast Du diese Meinung hinterfragt, oder nur aufgenommen?
Aufgenommen, hinterfragt, verarbeitet, weitere Meinungen aufgenommen, hinterfragt, verarbeitet, geschlußfolgert, eigene Meinung präzisiert,...
Nice day,
Zardoz
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Euklid
20.03.2002, 12:12
@ Zardoz
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Re: arrrrrgh - völlig falsch!!!!!!!! |
>Hallo Euklid,
>>Es hängt vom Abgabenniveau ab ob das Recht auf kostenlose Bildung besteht oder nicht!
>das halte ich aber für eine sehr gewagte Theorie. Wenn also das Abgabenniveau steigt, fällt quasi irgendwann kostenlose Bildung für alle ab?
>Um das Ganze mal wieder auf die Beine zu stellen: Kostenlose Bildung für den einen bedeutet weniger Mittel für viele andere. Und, was auch jeder inzwischen weiß, mit einem kostenlos verfügbaren Gut wird auch entsprechend umgegangen. Es wird in großen Teilen verschwendet.
>>Und das alles ausgerechnet jetzt wo man später für enorme Aufwendungen eines Studiums alles andere als einen Arbeitsplatz sicher findet!
>Ach je, wie schrecklich, jemand soll in Vorleistung treten ohne Garantie eines anschließenden Gewinns für seinen Einsatz.
>>Und was tut man dagegen?
>Vergesellschaftung der Großindustrie, freie Bildung für alle und dennoch Senkung der Abgaben - das scheint mir Deine Empfehlung zu sein. Ist das Dein Ernst?
>Nice day,
>Zardoz
Wieso soll die Theorie falsch sein?
Hast Du einen Anspruch auf kostenlose Ausbildung wenn Du 100% abgeben müßtest?
Man kann das nicht abtrennen oder getrennt sehen.Das Abgabenniveau bestimmt wieviel der Staat dem Bürger aus der Tasche nimmt.
Und je mehr aus dem Beutel genommen wird desto weniger ist noch drin.
Der Anspruch hängt sehr wohl mit den Abgaben zusammen.
Nur ein Staat der außer den unbedingt notwendigen Abgaben die Finger aus dem Geldbeutel der Bürger läßt kann sich darauf berufen nicht zu leisten.
Gruß EUKLID
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Phoenix
20.03.2002, 12:26
@ Phoenix
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"Gekaufte Meinung" auch lesen |
Natürlich ist die Privarisierung des Bildungssystems eine weitere Bankrotterklärung seitens des Staates, er trennt sich von den Soziallasten
und schultert sie dem Bürger auf.
Wer springt aber dann als Wohltäter ein um dem Bürger noch eine einigermaßen
erschwingliche Bildung zu gewährleisten, natürlich die Großunternehmen, mit
der kleinen Bedingung den Kindern doch ordentlich ihre Meinung zur biologischen
Landwirtschaft und Ähnlichem sagen zu dürfen.
Die wollen sich ihre Konsumenten selber heranziehen, daß sie später mal ganz
scharf auf qualitativ hochwertige Genscheiße sind.
Grüße Phoenix
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R.Deutsch
20.03.2002, 12:31
@ Phoenix
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Re:Was bekommst Du für so etwas? owT |
>Natürlich ist die Privarisierung des Bildungssystems eine weitere Bankrotterklärung seitens des Staates, er trennt sich von den Soziallasten
>und schultert sie dem Bürger auf.
>Wer springt aber dann als Wohltäter ein um dem Bürger noch eine einigermaßen
>erschwingliche Bildung zu gewährleisten, natürlich die Großunternehmen, mit
>der kleinen Bedingung den Kindern doch ordentlich ihre Meinung zur biologischen
>Landwirtschaft und Ähnlichem sagen zu dürfen.
>Die wollen sich ihre Konsumenten selber heranziehen, daß sie später mal ganz
>scharf auf qualitativ hochwertige Genscheiße sind.
>Grüße Phoenix
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Tiger
20.03.2002, 12:31
@ Zardoz
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Re: Wie bitte? |
>>Nur zu, das befreit:-)
>Und das ist gut so... ;-)
>>>Da hast Du recht, warum sich beeilen, solange man per Gesetz alle anderen für sich zahlen lassen kann...
>>Man kann eine Arbeit meistens immer etwas schneller schaffen, doch was ist mit der Qualität?
>Qualität ist die Übereinstimmung mit den Kundenanforderungen. Ich lache immer sehr herzlich, wenn wieder einmal von"Billigware minderer Qualität" geredet wird. Der Kunde entscheidet, wofür er wieviel bezahlt.
Sicherlich tut der Kunde das, doch bin ich nicht in erster Linie eine Ware, die existiert um den Markt zu bedienen. Geht jetzt in eine etwas phisosophische Richtung, aber ich finde es tragisch, wenn man Markt, und damit fremdgesteuert ist.
>Du wärest also nicht bereit, für diese von Dir als so wünschenswert dargestellte Vertiefung Deiner Studien einen höheren Kredit aufzunehmen, mehr nebenher zu arbeiten, länger von Deinen Eltern abhängig zu sein?
Ich bin von meinen Eltern abhängig und bin ihnen sehr, sehr dankbar, daß Sie es mir ermöglichen mich frei zu orientieren - ich bin mir bewußt, daß es mir damit sehr viel besser geht als vielen anderen in dieser Gesellschaft, doch wurde ich nunmal in dieses Elternhaus geboren - habe es mir nicht bewußt ausgesucht. Wir sind nach dem Grundgesetzt zwar alle gleich ( und m.E auch alle gleich viel Wert, egal was wir erwirtschaften ) habe jedoch unterschiedliche Startbedingungen erhalten - mach es mir bitte nicht zum Vorwurf, daß ich versuche im Rahmen meiner Möglichkeiten mein Optimum selbst zu bestimmen - Studiengebühren würden mich nicht so hart treffen wie viele andere.
Ginge es mir um eine"effiziente" Verwertung meiner Bildung ( in dem Sinne in erster Linie zu einer Mehrung des BIP zu sorgen ) wäre jedes Semester mehr eh schon für mich mit den Opportunitätskosten des entgangenen Gehalts anzusetzen und würde so mit etlichen tausend Euro als Kosten auf meiner Seite zu bewerten sein - legt man eine monetäte Nutzenmessung zugrunde wäre dieses Verhalten im höchstm Maße irrational - ich verzichte auf viel Konsum ( sch*****, auch wieder schlecht für das BIP - m.E. eh eine sehr fragwürgige Kennziffer für den Wohlstand eines Landes - nur ganz kurz: 1.) Mehr Tabakkonsum => höhers BIP => 2.) mehr Ärzte die den Krebs behandeln => auch höheres BIP => ist ne tolle Sache - allen geht es besser )
Es ist m.E. ein grunglegender Fehler alles mit Geldeinheiten bewerten zu wollen und zu glauben der Markt würde über die Preisbildungsmechanismen die wahren ( wieder sehr subjektive Sicht, da sich jeder seine Wahrheit selbst konstruiert )Werte für die Gesellschaft bestimmen.
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Euklid
20.03.2002, 12:46
@ Zardoz
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Re: arrrrrgh - völlig falsch!!!!!!!! |
>Hallo Euklid,
>>Es hängt vom Abgabenniveau ab ob das Recht auf kostenlose Bildung besteht oder nicht!
>das halte ich aber für eine sehr gewagte Theorie. Wenn also das Abgabenniveau steigt, fällt quasi irgendwann kostenlose Bildung für alle ab?
>Um das Ganze mal wieder auf die Beine zu stellen: Kostenlose Bildung für den einen bedeutet weniger Mittel für viele andere. Und, was auch jeder inzwischen weiß, mit einem kostenlos verfügbaren Gut wird auch entsprechend umgegangen. Es wird in großen Teilen verschwendet.
>>Und das alles ausgerechnet jetzt wo man später für enorme Aufwendungen eines Studiums alles andere als einen Arbeitsplatz sicher findet!
>Ach je, wie schrecklich, jemand soll in Vorleistung treten ohne Garantie eines anschließenden Gewinns für seinen Einsatz.
>>Und was tut man dagegen?
>Vergesellschaftung der Großindustrie, freie Bildung für alle und dennoch Senkung der Abgaben - das scheint mir Deine Empfehlung zu sein. Ist das Dein Ernst?
>Nice day,
>Zardoz
Hast Du schon einmal einen Investor kennengelernt der in Vorausleistung investiert? Natürlich von früher abgesehen!
Heute ist es an der Tagesordnung um Subventionen vor der Investitionsentscheidung zu rangeln.Das Beispel BMW und viele andere bezeugen das.
Und wieso soll dann ein Student in Vorleistung treten wenn Großfirmen Hinz und Kunz mobilisieren um Kohle aus des Bürgers Tasche zu ziehen?
Entweder es gibt für nichts oder beide etwas!
Da wäre mir die Variante für beide nichts lieber!
Und daran kann man deutlich sehen daß ich beide Seiten sehe während Du immer nur für eine Seite die vorteile in Anspruch nehmen würdest!
Und genau deswegen marschiere ich weder für den Kapitalismus noch für den Kommunismus!
Es geht nur gut wenn gegen beide extreme Postionen angegangen wird.
Aber mir ist es inzwischen im Prinzip Wurst welches System hier am Ende den Sieg davon trägt.
Nur eines ist gewiß:Aus neutraler Position sieht man am besten!
Setzt man beide Brillen ab dann sieht man daß das jetzige System dem Ende zugeht.Und dem ungezügelten Kapitalismus reiche ich meine Hand ebenso wenig wie dem Kommunismus!
Scheinbar geht jetzt die Polarisierung in ihre entscheidende Runde.
Man kann versuchen weiteren Druck auf Menschen aufzubauen aber dann darf man sich nachher auch nicht wundern wenn man den Abgang des Systems sieht.
Jeder der offene Augen hat weiß daß die Globalisierungsgegner keine Terroristen sind jedoch bald dazu gerechnet werden.
Bald werden wir wieder die Zustände von Baader-Meinhof erleben und irgendwann fehlt dann plötzlich ein Arbeitgeberpräsident.
Warten wirs ab wir werden sehen!
Die Zuspitzung der Situation ist unüberlegt und die Menschen glauben inzwischen nach 20 Jahren das Geschwafel des Lohnverzichts nicht mehr!
Wer noch weiter den Lohnverzicht für Arbeitsplätze propagiert ist in meinen Augen nicht mehr glaubhaft!
Sie werden bei leerem Beutel eben die Autos bei den Produzenten stehen lassen und die Inlandskonjunktur bricht zusammen.
Da aber die Multis ja noch genügend Exportchancen haben geht es ihnen noch gut!
Erst wenn der Protektionismus richtig ins Laufen kommt ist man an der Inlandskonjunktur wieder interressiert weil man andernorts nichts mehr verkaufen kann.Und bis dahin wird es laufen!
Amerika macht den Anfang und andere werden folgen.
Es soll kommen wie es will aber ich hebe für beide Seiten meinen Kopf nicht hin.
Gruß EUKLID
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Euklid
20.03.2002, 12:51
@ Phoenix
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Re: |
>Natürlich ist die Privarisierung des Bildungssystems eine weitere Bankrotterklärung seitens des Staates, er trennt sich von den Soziallasten
>und schultert sie dem Bürger auf.
>Wer springt aber dann als Wohltäter ein um dem Bürger noch eine einigermaßen
>erschwingliche Bildung zu gewährleisten, natürlich die Großunternehmen, mit
>der kleinen Bedingung den Kindern doch ordentlich ihre Meinung zur biologischen
>Landwirtschaft und Ähnlichem sagen zu dürfen.
>Die wollen sich ihre Konsumenten selber heranziehen, daß sie später mal ganz
>scharf auf qualitativ hochwertige Genscheiße sind.
>Grüße Phoenix
Richtig!
Das Ausbildungssystem von Großfirmen ist fabelhaft, aber nur immer derart spezialisiert daß man nirgendwo anders einsetzbar wird.Flexibel ja, aber nur für den eigenen Laden.
Gruß EUKLID
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Phoenix
20.03.2002, 14:11
@ R.Deutsch
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Re:Was bekommst Du für so etwas? owT |
Was meinst du damit?
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Euklid
20.03.2002, 14:51
@ R.Deutsch
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Re:Was bekommst Du für so etwas? owT |
>>Natürlich ist die Privarisierung des Bildungssystems eine weitere Bankrotterklärung seitens des Staates, er trennt sich von den Soziallasten
>>und schultert sie dem Bürger auf.
>>Wer springt aber dann als Wohltäter ein um dem Bürger noch eine einigermaßen
>>erschwingliche Bildung zu gewährleisten, natürlich die Großunternehmen, mit
>>der kleinen Bedingung den Kindern doch ordentlich ihre Meinung zur biologischen
>>Landwirtschaft und Ähnlichem sagen zu dürfen.
>>Die wollen sich ihre Konsumenten selber heranziehen, daß sie später mal ganz
>>scharf auf qualitativ hochwertige Genscheiße sind.
>>Grüße Phoenix
Ja leider hast Du Recht aber meistens gibt Reinhard dann keine Antwort mehr!
Mit Kapitalismusfetischisten kann man eben genau so wenig diskutieren wie mit Kommunismusfetischisten.
Gleich werde ich wieder von beiden Lagern auf die Kimme genommen;-)
Aber die Prügel dafür nehme ich gerne,denn der Markt hat immer Recht,selbst wenn er Unrecht hat.
Das Gebetbuch der Kapitalismusfetischisten:
Der Markt hat immer Recht!
Hat er einmal nicht Recht so tritt automatisch Paragraph 1 in Kraft!
Das Gebetbuch der Kommunisten darf Reinhard schreiben!
Gruß EUKLID
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R.Deutsch
20.03.2002, 14:51
@ Phoenix
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Re:Was bekommst Du für so etwas? owT |
>Was meinst du damit?
[b]sagtest Du nicht, daß Du eine bezahlte Meinung abgibst?
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Phoenix
20.03.2002, 15:03
@ R.Deutsch
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Re:Was bekommst Du für so etwas? owT |
>>Was meinst du damit?
>[b]sagtest Du nicht, daß Du eine bezahlte Meinung abgibst?
Nein, die Überschrift bezieht sich auf den Artikel über das Schulsystem.
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R.Deutsch
20.03.2002, 15:15
@ Euklid
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Re: Kapitalistenvorschlag zur Bildungsreform |
Ich würde die Studenten zu Aktiengesellschaften machen (Ich Aktie). Der hoffnungsvolle Eleve gibt Aktien aus, die Eltern, Opa, Oma und Andere (vielleicht) zeichnen. Einmal im Jahr ist Hauptversammlung mit Rechenschaftsbericht. Wenn der Laden läuft, kann er Kapitalerhöhungen vornehmen, oder auch Ich-Anleihen ausgeben.
Gruß
RD
p.s.Beschimpfungsvorschläge (bitte ankreuzen):
___Spinner
___Scheißkapitalist
___Genialer Typ
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XERXES
20.03.2002, 15:25
@ R.Deutsch
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Re: Kapitalistenvorschlag zur Bildungsreform |
Der Witz ist, das gibt es schon: siehe Tennisspieler.
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Euklid
20.03.2002, 19:34
@ R.Deutsch
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Re: Kapitalistenvorschlag zur Bildungsreform |
>Ich würde die Studenten zu Aktiengesellschaften machen (Ich Aktie). Der hoffnungsvolle Eleve gibt Aktien aus, die Eltern, Opa, Oma und Andere (vielleicht) zeichnen. Einmal im Jahr ist Hauptversammlung mit Rechenschaftsbericht. Wenn der Laden läuft, kann er Kapitalerhöhungen vornehmen, oder auch Ich-Anleihen ausgeben.
>Gruß
>RD
>p.s.Beschimpfungsvorschläge (bitte ankreuzen):
>___Spinner
>___Scheißkapitalist
>___Genialer Typ
Ich stelle fest daß Du sehr dünnhäutig bist!
Daß Kapitalistenfetischist eine Beschimpfung wäre kann ich leider nicht ausmachen.Dazu reicht mein IQ nicht.
Also das mit der AG laß lieber mal sein denn Oma und Opa müssen wir weder verkaufen noch Geld daraus ziehen.
Es soll Leute geben die fürchten sich vor nicht mehr als Geld zu verlieren.
Zumindest ist das die gleiche Ebene wie wenn man mich zum Kommunisten macht und Schubladen auf und zu macht.
Ich nehme mir die geistige Freiheit etwas anderes als Kapitalismus und Kommunimus vorzustellen.Alles dogmatische und ideologische kann man verbrennen,zumindest das habe ich in meinem Leben lernen dürfen und dafür bin ich dankbar.
Ich würde dich bei den Ankreuzversuchen schlecht ankreuzen können,denn die Alternativen waren einfach zu dünn!
Pragmatischer Kapitalist mit leichtem Hang zur Ideologie zumindest was Gold und Silber betrifft.Aber das muß ja nicht unbedingt schädlich sein und ist in diesem Zusammenhang nicht negativ zu sehen,es sei denn Du willst es negativ sehen.
Gruß EUKLID
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