marsch
21.03.2002, 14:38 |
Aktien dürfen nur noch steigen Thread gesperrt |
~ Ermächtigung zur Untersagung von Leerverkäufen</li>
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht wird ermächtigt, bei drohenden
erheblichen Marktstörungen Leerverkäufe zu untersagen. Dies dient der Stabilität der
Finanzmärkte und des internationalen Finanzsystems.
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Ich dachte Leerverkäufe wären in Deutschland eh verboten?!?
<ul> ~ 4. Finanzmarktförderungsgesetz vom Bundeskabinett beschlossen</ul>
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Kasi
21.03.2002, 15:05
@ marsch
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Wäre auch gut so... |
find ich OK, ist sowieso eine ziemlich pervertierte Sache mit den Leerverkäufen. Entweder ich kaufe eine Aktie weil ich von der Firma überzeugt bin (zum Beispiel auch Mitarbeiteraktien) oder laß es. Aber mit dem Fall von anderen Geld zu verdiene kotzt mich ziemlich an, vor allem wenn es den Fall noch beschleunigt.
Kasi
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Taktiker
21.03.2002, 15:14
@ Kasi
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ist aber unlogisch |
demgemäß wäre es ja auch unmoralisch, Aktien zu kaufen, denn da verdient man ja am Verlust der Leerverkäufer bzw. nimmt dem Verkäufer den Gewinn ab, so die Aktie danach steigt. Bzw. es wäre unmoralisch, eine fallende Aktie zu verkaufen, da man ja dem Käufer zu teuer verkauft, so die Aktie danach fällt.
Was ist daran unmoralisch, eine Aktie zu leihen wie jeden anderen Gegenstand und sie dann zu verkaufen? Der Leerverkäufer geht das gleiche Risiko ein wie der Käufer. Genau genommen ein wesentlich höheres, denn er muß Liquidität für einen teureren Rückkauf bereithalten.
Mein Standpunkt ist, dass solche Gesetze Kosmetik sind, denn die Märkte gehen dahin, wo sie hingehen wollen, ob mit oder ohne Leerverkäufe. Man kann die absurdesten Instrumente erfinden und wieder verbieten: der Wert eines Assets spult so oder so seine Wellen ab.
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XERXES
21.03.2002, 15:38
@ Kasi
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Re: Wäre auch gut so... Wie Bitte?????????????????? |
>find ich OK, ist sowieso eine ziemlich pervertierte Sache mit den Leerverkäufen. Entweder ich kaufe eine Aktie weil ich von der Firma überzeugt bin (zum Beispiel auch Mitarbeiteraktien) oder laß es. Aber mit dem Fall von anderen Geld zu verdiene kotzt mich ziemlich an, vor allem wenn es den Fall noch beschleunigt.
>Kasi
Wie waere es, die Lottogesellschaft dazu zu zwingen, die Zahlen vorab bekannt zu geben.
Hej, dies sollten freie Maerkte sein!
Als Devisenhaendler kann ich auch Waehrungen geben und kaufen, und die Positionen Tag fuer Tag refinanzieren.
Kurse koennen steigen und fallen, und man sollte an beidem partizipieren koennen!
Wieso gibt es denn wohl kein Verbot, Gold short zu gehen??????
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XERXES
21.03.2002, 15:40
@ Kasi
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Re: Wäre auch gut so... |
Noch eins: auch wenn ich mir eine gelbe Karte einfange, Du hast keine Ahnung von Finanzmaerkten (wie auch die Politiker) und deshalb hier nichts zu suchen.
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Nephes
21.03.2002, 15:41
@ Taktiker
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eigentlich ist das alles unmoralisch |
finde ich jedenfalls. Vieleicht sehe ich das ja auch absolut falsch, aber so wie ich das sehe ist in der Wirtschaft gar kein Platz für Moral, und schon gar nicht an der Börse. Wer behält schon gerne Aktien von einem Unternehmen das auf dem besten Weg Richtung Abgrund ist? wohl keiner und es ist logisch das man die dann möglichst schnell loswerden will, egal ob das den Abstieg nur noch beschleunigt.
Und wenn man die Aktie von einer Firma kauft benachteiligt man irgendwo andere Firmen von denen man keine kauft. Ja ich weiß das klingt jetzt krank, aber aus moralischer Sicht ist es unfair eine Firma zu bevorzugen in dem man von ihr Aktien kauft und von einer anderen dafür nicht.
Lacht mich ruhig aus, aber so kann man das sehen.
>demgemäß wäre es ja auch unmoralisch, Aktien zu kaufen, denn da verdient man ja am Verlust der Leerverkäufer bzw. nimmt dem Verkäufer den Gewinn ab, so die Aktie danach steigt. Bzw. es wäre unmoralisch, eine fallende Aktie zu verkaufen, da man ja dem Käufer zu teuer verkauft, so die Aktie danach fällt.
>Was ist daran unmoralisch, eine Aktie zu leihen wie jeden anderen Gegenstand und sie dann zu verkaufen? Der Leerverkäufer geht das gleiche Risiko ein wie der Käufer. Genau genommen ein wesentlich höheres, denn er muß Liquidität für einen teureren Rückkauf bereithalten.
>Mein Standpunkt ist, dass solche Gesetze Kosmetik sind, denn die Märkte gehen dahin, wo sie hingehen wollen, ob mit oder ohne Leerverkäufe. Man kann die absurdesten Instrumente erfinden und wieder verbieten: der Wert eines Assets spult so oder so seine Wellen ab.
<ul> ~ C2K.INFO - Verschwörungen, Satire und eventuel auch ne Wahrheit die keiner kennt</ul>
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LenzHannover
21.03.2002, 15:53
@ Nephes
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Schwachsinniges Verbot, weil: |
wer hindert z.B. die Dt. Bank, sich bei der DWS-Aktien zu leihen (aus bestehenden Aktienfonds) und diese"leer" zu verkaufen bzw. irgendwelche Konstruktionen an Kunden zu verkaufen?
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Emerald
21.03.2002, 16:09
@ marsch
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Re: Aktien dürfen nur noch steigen |
und ausserdem, da staunt auch der Skeptiker und Unwissende:
hat der credit suisse - konzern in seinen erneuerten allgemeinen geschäfts-
bedingungen, gültig ab 1.1.2002, folgenden passus aufgenommen:
Securities-Lending: die Wertpapiere können jederzeit z.l.des/der Kunden/Kundin
ausgeliehen werden, gegen ein schäbiges Entgelt, was nichts anderes heisst,
dass die Aktien, Anlage-Fonds-und Renten zum Short-Verkauf an Dritte ausge-
liehen werden können.
Die Bundes-Anstalt scheint hier Wasser zu predigen und Wein zu trinken.
und noch dies:
Ab sofort wird verordnet, dass niemand mehr krank werden dürfte, denn so was
könnte der Allgemeinheit abträglich sein.
Das mit den Leerverkäufen ist in jedem Markt von Wertpapieren möglich, ich
würde es zwar persönlich nicht tun, ohne Leerverkäufe ist der Markt einmal
mehr manipuliert durch den Gesetzgeber. Das heisst nichts anderes als ein
Trend wird verschoben, welcher dann umso kräftiger eintreffen wird, sobald
der Markt dies durchgestanden hat.
Alle anderslautenden Meinungen in diesem Falle verkennen die Markt-Gesetze.
Emerald.
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R.Deutsch
21.03.2002, 17:07
@ Nephes
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Re:@ Nephes - eigentlich ist das alles unmoralisch |
Lieber Nephes,
das war ja gerade die bahnbrechende Idee des Adam Smith, dass es zwecklos sei, ständig zu fordern, die Menschen sollen moralisch handeln und ihre eigenen Interessen für das"Gemeinwohl" hintanstellen. Besser ist es, menschliches Zusammenleben so zu konstruieren, dass jeder seine eigenen Interessen verfolgt und dadurch das Gemeinwohl befördert wird. (unsichtbare Hand) Der Bäcker backt Brötchen, nicht um Deinen Hunger zu lindern, sondern um Geld zu verdienen für seine eigenen Interessen. Deshalb hast Du Brötchen, nicht weil der Bäcker edel ist.
Auch alle Beamten denken zurecht zunächst an ihre eigenen Interessen. Es ist absolut verlogen, zu erwarten, dass Beamte oder Politiker plötzlich zu moralischeren Menschen werden, als alle anderen. Man muss also auch diesen Bereich so konstruieren, dass Beamte durch Verfolgen ihrer Eigeninteressen das Gemeinwohl befördern. Z.B. müssen Professoren von den Studenten bezahlt werden für ihre Leistungen und nicht vom Staat.
Gruß
RD
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Burning_Heart
21.03.2002, 17:27
@ Nephes
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Oberflächlich betrachtet-ja |
markttechnisch aber sehr wichtig-futures-hedging etc.
mfg
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Euklid
21.03.2002, 17:49
@ Taktiker
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Re: ist aber unlogisch |
>demgemäß wäre es ja auch unmoralisch, Aktien zu kaufen, denn da verdient man ja am Verlust der Leerverkäufer bzw. nimmt dem Verkäufer den Gewinn ab, so die Aktie danach steigt. Bzw. es wäre unmoralisch, eine fallende Aktie zu verkaufen, da man ja dem Käufer zu teuer verkauft, so die Aktie danach fällt.
>Was ist daran unmoralisch, eine Aktie zu leihen wie jeden anderen Gegenstand und sie dann zu verkaufen? Der Leerverkäufer geht das gleiche Risiko ein wie der Käufer. Genau genommen ein wesentlich höheres, denn er muß Liquidität für einen teureren Rückkauf bereithalten.
>Mein Standpunkt ist, dass solche Gesetze Kosmetik sind, denn die Märkte gehen dahin, wo sie hingehen wollen, ob mit oder ohne Leerverkäufe. Man kann die absurdesten Instrumente erfinden und wieder verbieten: der Wert eines Assets spult so oder so seine Wellen ab.
Du hast im Prinzip recht aber es macht den Crash mehr ala Salami!
Und hierbei kann man die Kleinen besser ausbeinen!
Gruß EUKLID
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Nephes
21.03.2002, 18:37
@ R.Deutsch
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schön das meine meinung doch nicht so weltfremd ist *oT* |
>Lieber Nephes,
>das war ja gerade die bahnbrechende Idee des Adam Smith, dass es zwecklos sei, ständig zu fordern, die Menschen sollen moralisch handeln und ihre eigenen Interessen für das"Gemeinwohl" hintanstellen. Besser ist es, menschliches Zusammenleben so zu konstruieren, dass jeder seine eigenen Interessen verfolgt und dadurch das Gemeinwohl befördert wird. (unsichtbare Hand) Der Bäcker backt Brötchen, nicht um Deinen Hunger zu lindern, sondern um Geld zu verdienen für seine eigenen Interessen. Deshalb hast Du Brötchen, nicht weil der Bäcker edel ist.
>Auch alle Beamten denken zurecht zunächst an ihre eigenen Interessen. Es ist absolut verlogen, zu erwarten, dass Beamte oder Politiker plötzlich zu moralischeren Menschen werden, als alle anderen. Man muss also auch diesen Bereich so konstruieren, dass Beamte durch Verfolgen ihrer Eigeninteressen das Gemeinwohl befördern. Z.B. müssen Professoren von den Studenten bezahlt werden für ihre Leistungen und nicht vom Staat.
>Gruß
>RD
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JüKü
21.03.2002, 19:05
@ Taktiker
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Re: ist aber unlogisch / YESSIR! ;-) |
>Man kann die absurdesten Instrumente erfinden und wieder verbieten: der Wert eines Assets spult so oder so seine Wellen ab.
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André
21.03.2002, 19:17
@ Emerald
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Re: Es geht letztlich um den Einfluß der Termingeschäfte auf den Gesamtmarkt |
Es gibt hierüber zahlreiche fundierte Studien.
Ergebnis: Termingeschäfte führen zu einer schnelleren Marktveränderung, die jedoch nicht stärker ausgeprägt ist als ohne Termingeschäfte. D.h. TG haben nur Zeitraffereffekte, das Ausmaß der ohne TG realisierten Baissen und Haussen ist gleich, es dauert halt nur etwas länger (sic. Tulpenzwiebelhausse).
Und eine Seite von einem Geschäft wegzunehmen, geht auf Dauer nicht, sondern immer schief. Man könnte natürlich alle TG verbieten oder auch alle Börsen schließen wie zu Stalins und Hitlers Zeiten. Wohin das führt, dürfte jedoch bekannt sein.
Gesetzesvorschlag also per saldo ineffizient und wirtschaftlich gefährlich, wenn längere Zeit realisiert. Augenwischerparagraph für Korporatisten.
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El Sheik
21.03.2002, 19:35
@ André
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Hallo, André. Von welchen Studien sprichst Du? |
>Es gibt hierüber zahlreiche fundierte Studien.
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Kasi
21.03.2002, 19:35
@ XERXES
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Danke Xerxes! |
Soso, das ist ja hochinteressant. Klar bin ich kein Finanzmarkt-Experte, da mich ich keinen Hehl draus.
Mir geht es beileibe nicht darum, daß Aktien nur steigen sollen. In normalen Märkten mit vernünftigen Informationsflüssen und ohne Freiräume für Bilanzkosmetik und pervertierte Shareholder-Value Ideologie wäre es wohl auch kaum der Fall, daß sich solche Überbewertungen entwickeln
Wenn ich so blöd bin, erklär mir doch mal die Notwendigkeit des Shortsellings für die Finanzmärkte. Es geht mir als Normal-Bürger nun mal leider nicht in die Birne, wie man etwas verkaufen kann, was man nicht hat genausowenig wie man Schulden aufnehmen kann bis die Schwarte kracht.
Ich hab auch keinen genauen Schimmer wie das mit dem Shortselling läuft. Wer verleiht da Aktien? Wieso kann der Kleinanleger in Deutschland das dann nicht? Werden wohl möglich Aktien aus Fonds verliehen?
Genausowenig verstehe ich die Sache mit dem Derivate-Handel. Kanns mir jemand erklären wozu es Derivate auf alles und jedes geben muß?
Vielleicht ist meine Meinung blauäugig, ich lerne gern dazu. Ich dachte nur, daß der eigentliche Gedanke hinter der Aktie das profitieren aus wirtschaftlichem Wachstum und Wertschöpfung ist. Wenn keine Wertschöpfung/Wachstum vorhanden ist wird halt verkauft. Das ist für mich nix unmoralisches. Eine Geldvermehrung ohne Wertschöpfung ist mir aber nun mal suspekt. Keine Ahnung ob ich meine diffusen Gedanken so erklären konnte.
Kasi
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