silvereagle
22.03.2002, 10:44 |
Kollektiv-Fantasien haben immer noch Hochsaison Thread gesperrt |
So viele - gerade auch hier im Forum - geben sich bisweilen hemmungslos irgendwelchen"höheren Heilslehren" hin, die allesamt eines gemeinsam haben: Den Glauben an ein höheres Ganzes. Ob es nun"Umweltschutz","Gesellschaft","Kapitalismus" oder"Wellen-Theorie" ist: Ausgehend vom"Wissen" über die eigene Unvollkommenheit wird deren Gegenteil eben in einem unheimlich-unvorstellbaren"Zusammenfluss aller" konstruiert.
Ist ja auch kein Wunder. WIR ALLE sind so erzogen worden. Der Glaube an ein höheres Ganzes, in welchem angeblich alle vereint sind, ist der rote Faden, der beinahe die gesamte Anzahl der mir bekannten Individuen verbindet. Dieser Glaube ist so unerschütterlich, dass die grosse Mehrheit letztlich in irgendeiner Weise auch zu körperlicher Gewalt greifen würde, um ihn durchzusetzen. Zu verbaler Gewalt setzt ohnehin jeder sofort an, wenn sein Glaube auch nur in Frage gestellt wird. So ziehen wir uns alle immer wieder ein Stückchen weiter nach unten, ohne zu bemerken, wieso.
Angesichts des unausweichlichen Zusammenbruchs dieser"kollektiven Wahnvorstellung" kann man sich ausrechnen, was da noch alles auf uns zukommen wird. Zum Glück. Jedes betroffene Individuum glaubt nämlich ein bisschen anders. Und das ist noch untertrieben. Wenn es ein Ende mit Schrecken sein sollte, dann bin ich höchst optimistisch. Schrecken ohne Ende gibt es ohnehin nicht. Also ist auch hier Optimismus angesagt.
Der Wald bleibt eine Illusion, und wenn sie milliardenfach beschworen wird. Es sind und bleiben einzelne Bäume. Es wäre so einfach zu verstehen, so dass es wirklich JEDER verstehen kann. Deshalb bin ich auch so zuversichtlich.
Gruss an alle lieben, teuren Forumsmitglieder
silvereagle
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Hörbi
22.03.2002, 11:02
@ silvereagle
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Re: Kollektiv-Fantasien haben immer noch Hochsaison |
>So viele - gerade auch hier im Forum - geben sich bisweilen hemmungslos irgendwelchen"höheren Heilslehren" hin, die allesamt eines gemeinsam haben: Den Glauben an ein höheres Ganzes. Ob es nun"Umweltschutz","Gesellschaft","Kapitalismus" oder"Wellen-Theorie" ist: Ausgehend vom"Wissen" über die eigene Unvollkommenheit wird deren Gegenteil eben in einem unheimlich-unvorstellbaren"Zusammenfluss aller" konstruiert.
>Ist ja auch kein Wunder. WIR ALLE sind so erzogen worden. Der Glaube an ein höheres Ganzes, in welchem angeblich alle vereint sind, ist der rote Faden, der beinahe die gesamte Anzahl der mir bekannten Individuen verbindet. Dieser Glaube ist so unerschütterlich, dass die grosse Mehrheit letztlich in irgendeiner Weise auch zu körperlicher Gewalt greifen würde, um ihn durchzusetzen. Zu verbaler Gewalt setzt ohnehin jeder sofort an, wenn sein Glaube auch nur in Frage gestellt wird. So ziehen wir uns alle immer wieder ein Stückchen weiter nach unten, ohne zu bemerken, wieso.
>Angesichts des unausweichlichen Zusammenbruchs dieser"kollektiven Wahnvorstellung" kann man sich ausrechnen, was da noch alles auf uns zukommen wird. Zum Glück. Jedes betroffene Individuum glaubt nämlich ein bisschen anders. Und das ist noch untertrieben. Wenn es ein Ende mit Schrecken sein sollte, dann bin ich höchst optimistisch. Schrecken ohne Ende gibt es ohnehin nicht. Also ist auch hier Optimismus angesagt.
>Der Wald bleibt eine Illusion, und wenn sie milliardenfach beschworen wird. Es sind und bleiben einzelne Bäume. Es wäre so einfach zu verstehen, so dass es wirklich JEDER verstehen kann. Deshalb bin ich auch so zuversichtlich.
>Gruss an alle lieben, teuren Forumsmitglieder
>silvereagle
Ja aber selbst Bäume haben doch lange vor uns erkannt, daß mit möglichst vielen Nachbarn der Einzelne besser geschützt ist!
Wobei sie aber den unschätzbaren Vorteil genießen, nicht an unterschiedlichen Gesinnungen zu"kranken".
Gruß
Hörbi
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black elk
22.03.2002, 12:30
@ silvereagle
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Re: Kollektiv-Fantasien haben immer noch Hochsaison |
Es gibt kein friedliches Paradies in dem alle Menschen gleich und glücklich sind, hat es nie gegeben und wird es nie geben. Allein schon die irrige Annahme alle Menschen seien gleich führt in die falsche Richtung, nur der Humanegoismus zählt, mein Erbgut und meine Familie über alles..welche Dogmen und Strategien ich dabei wähle ist situationsabhängig. Alle Menschen handeln nach ihrem genetischen Code, also eher unterbewußt. Ob ich nun mit Umweltschutz, als Vegetarier, Kommunist oder Religöser am besten dieses Ziel erreiche spielt keine Rolle für das System als Ganzes.
Gerechtigkeit ist immer subjektiv, für die Evolution zählt nur das Überleben..ob friedlich oder mit Gewalt. Alles andere halte ich für typisches Gutmenschengerede.
Gruß
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Zardoz
22.03.2002, 12:46
@ Hörbi
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Erkenntnisfähigkeit von Bäumen |
>Ja aber selbst Bäume haben doch lange vor uns erkannt, daß mit möglichst vielen Nachbarn der Einzelne besser geschützt ist!
Eine Spezies breitet sich an einem Ort aus, ein Winner, oder sie unterliegt, ein Looser - aber Erkenntnis?
>Wobei sie aber den unschätzbaren Vorteil genießen, nicht an unterschiedlichen Gesinnungen zu"kranken".
Du sprichst also Bäumen zwar die Fähigkeit der Erkenntnis zu, gemeinsam im Wald sei besser als allein auf der Wiese. Aber den gesunden Egoismus, ich will der beste Baum mit den besten Nachkommen in diesem Wald sein, billigst Du ihnen nicht zu? Und dabei ist der beste Wald der mit den meisten Egoisten...
Das nenne ich Subjektivität.
Nice day,
Zardoz
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Zardoz
22.03.2002, 12:58
@ black elk
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Re: Kollektiv-Fantasien haben immer noch Hochsaison |
>Es gibt kein friedliches Paradies in dem alle Menschen gleich und glücklich sind, hat es nie gegeben und wird es nie geben. Allein schon die irrige Annahme alle Menschen seien gleich führt in die falsche Richtung, nur der Humanegoismus zählt, mein Erbgut und meine Familie über alles..welche Dogmen und Strategien ich dabei wähle ist situationsabhängig. Alle Menschen handeln nach ihrem genetischen Code, also eher unterbewußt. Ob ich nun mit Umweltschutz, als Vegetarier, Kommunist oder Religöser am besten dieses Ziel erreiche spielt keine Rolle für das System als Ganzes.
Soweit von Dir ernst gemeint, stimme ich Dir hierin völlig zu.
>Gerechtigkeit ist immer subjektiv, für die Evolution zählt nur das Überleben..ob friedlich oder mit Gewalt. Alles andere halte ich für typisches Gutmenschengerede.
Stimmt zwar, trifft aber nur für das Grundprogramm, das Überleben der Art, zu. Darüber hinaus strebt aber jedes Individuum auch nach persönlicher Erfüllung. Inzwischen gibt es natürlich auch eine Schublade für diese Richtung: Postideologischer Individualismus.
Nice day,
Zardoz
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Hörbi
22.03.2002, 14:14
@ Zardoz
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Re: Erkenntnisfähigkeit von Bäumen |
>>Ja aber selbst Bäume haben doch lange vor uns erkannt, daß mit möglichst vielen Nachbarn der Einzelne besser geschützt ist!
>Eine Spezies breitet sich an einem Ort aus, ein Winner, oder sie unterliegt, ein Looser - aber Erkenntnis?
>>Wobei sie aber den unschätzbaren Vorteil genießen, nicht an unterschiedlichen Gesinnungen zu"kranken".
>Du sprichst also Bäumen zwar die Fähigkeit der Erkenntnis zu, gemeinsam im Wald sei besser als allein auf der Wiese. Aber den gesunden Egoismus, ich will der beste Baum mit den besten Nachkommen in diesem Wald sein, billigst Du ihnen nicht zu? Und dabei ist der beste Wald der mit den meisten Egoisten...
>Das nenne ich Subjektivität.
>Nice day,
>Zardoz
I will have, thanks!
Nun sieht man wieder, daß die Betrachtungsebenen unterschiedlich sind und auch sein können und wieder mal geprägt von unserer Weltanschauung und dem Drang die eigene als die bessere anzusehen, lieber Zardoz.
Ich meine beide Betrachtungen sind möglich und ein Baum alleine bildet zwar auch ein kleines Ã-kosystem, aber richtig interessant wird erst der Wald! Und zwar der gesunde Wald!
Der besonderste seiner Art dürfte wohl der Regenwald sein.
Was würde wohl alles anders sein auf dieser Welt, gäbe es gar keine Wälder mehr?
Sie sind Lebensräume, fein verästelt, wohl abgewogen und empfindsam, wenn die Eingriffe groß´werden.
Ich denke, daß jedes Lebewesen eine Seele hat, und ich zähle jeden Baum und jede Wurz dazu!
Mir gefällt der reine, ungeschminkte Darwinismus nicht sonderlich gut, besonders, wenn er vom Menschen selbst rücksichtslos gelebt wird.
Denn wir haben da so eine verwundene Geschwulst im Kopf, die das doch eigentlich sollte verhindern können.
Gruß
Hörbi
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