Emissionär
24.04.2000, 15:00 |
Neue leader Thread gesperrt |
Habe in Frama´s board einige interessante Artikel bezüglich neue leader gefunden und möchte mich ebenfalls in diese Diskussion einbinden. Geld läßt sich in jedem Aufschwung verdienen, auch in einem noch so kurzen bzw. kleinen. Während wir alle noch darüber diskutieren, ob es das schon war oder ob es erst kommt denken einige wenige doch schon wieder an ein Morgen und verdienen dabei vielleicht schon wieder an der Lethargie der anderen. Es kommt wie schon immer nur auf die Auswahl der Aktien an. Doch was sind gerade die aktuellen Mode- bzw. Trendaktien? Im nachhinein weiß man es immer ganz genau. Es sind immer die, die man sowieso schon auf seiner watchlist bzw. im Auge hatte und die einem immer zu teuer waren bzw. die, bei denen man den Sprung auf den fahrenden Zug versäumt hat. Nun da sie alle wieder günstiger sind traut man sich wieder nicht und man blickt bald wieder zurück auf die verpaßten Chancen. Keiner, der nicht sagen kann:"Die hätte ich mal bei soundsoviel fast gekauft."
Was sind nun die neuen Megatrends und wie erkennt man sie??
Sind es die Lieblinge der Vergangenheit?
Sind es die Marktführer in zukünftigen Sparten?
Sind es die mit der meisten Phantasie?
Sind es die, die sich am besten gehalten haben - Relative Stärke?
Sind es die aus der Telebörse!?
Eines ist sicher: Es werden immer weniger sein, die einen Aufschwung tragen werden. Bsp. DAX:- Dt.Telekom, SAP, Mannesmann, Siemens dann Epcos dann fast aus.
Die A-D line zeigt es ebenso eindeutig wie die Tatsache, daß immer mehr Leute in die Märkte gehen, die mehr Geld (Kredit) als was anderes haben und nicht nach fundamentalen Daten als eher nach klingenden Namen und Trends investieren. Fondsmanager folgen, um mit der Performence mithalten zu können in ebensolche Werte und auch der Rest der Welt.- Die Lemminge
Das Wichtigste dabei ist meiner Meinung nach, das frühzeitige Herausfinden dieser Aktien und ein Lemming mit einer möglichst niedrigen Startnummer zu sein.
Natürlich sollte vor dem Abgrund der Selbsterhaltungstrieb aktiviert werden.
Wer traut sich also jetzt schon Trendsetter zu sein und nennt seine Favoriten oder weiß eine Lösung diese zu finden?
Internet, Biotech, Medien, Telekommunikation, etc.
Auch wenn dÃe mittel- langfristige Aussicht der Märkte nach Meinung einiger schlecht sein sollte, könnte man doch vielleicht was machen außer ´nen Put zu kaufen.
Sagte nicht mal vor ein paar Jahren, als der Dow gerade abschmierte, ein gewisser Heiko Thieme in der Telebörse als Kursziel der Talfahrt 10.000 Punkte voraus? Natürlich nicht in nächster Zeit, aber auf Sicht von ein paar Jahren. Irgendwie hat er ja auch recht bekommen. Wahrscheinlich ein Optimist.
Das beste wäre sowieso, wenn grob gesagt nur mehr eine Aktie übrigbliebe, die den nächsten Aufschwung trägt und auf die man dann eben setzen sollte. Alle täten sich viel leichter und keiner könnte was falsch machen. Im Endeffekt sind wir vielleicht bald soweit oder klingt das etwas übertrieben?
Wer schreibt so ´nen Blödsinn, wer liest das und vor allem wer glaubt das oder wer weiß was?
Dummheit nach 90% Korrektur grüßt alle
<center>
<HR>
</center> |
Schlangenfuchs
24.04.2000, 20:47
@ Emissionär
|
Der Börse bouncete heute wie totes Katz. mT |
Dein gedankliches Chaos finde ich ziemlich amüsant. So voll daneben, dass es damit die Unlogik der Börse bestimmt besser trifft als alle Erklärungen, nachdem das Fest schon vorbei ist.
Einige Ideen:
1. Der allgemein beste Rat ist wohl 'kaufe billig und verkaufe teuer'.
2. Internet ist total out und allenfalls ein extrem langes Lanzeitspiel (AOL/YHOO). In den Bereichen b2b werden nur wenige überleben, b2c wird kaum einer davon kommen und ist mindestens so langweilig wie Metro oder Quelle (AMZN).
3. Harware und Infrastruktur sind interessant. Alles, was sich um die Glasfaser, Breitband und 'new media' gruppiert und auch Gewinne erzielt oder erzielen wird, kann auch in Zukunft steigen, besonders 'opticals'.
4. Der Chipbereich ist noch nicht ausgelutscht und könnte, wenn die Wiederholung von 1929 nicht eintritt, gute Gewinne bringen.
5. Finger weg vom Neuen Markt!!! Wenn, dann Nasdaq und wirkliche Leader
6. Die Banken investieren anders als Privatanleger. Die Firma ist den banken oft ziemlich egal, nur das Portfeuille zählt. Die geben z.B. 10 Firmen Geld und wenn davon 6 gut kommen, war das ein Erfolg. Den Rest stossen sie ab. Eine kommt vielleicht extrem gut, und der Gewinn verbessert sich. Statistisches Investieren ist das und kann von Privatanlegern nicht gleich erfolgreich nachgemacht werden.
7. Wie bestimmt man die zukünftigen Leader: man muss der industriellen Logik folgen und in die Zukunft schauen! Nicht zu weit allerdings, ist schon klar.
Wird man dabei fündig, muss man sich nur noch überlegen, ob genug Geld für diese Investitionen vorhanden sind und auch reichlich Abnehmer für Gewinne sorgen werden. Die Unsicherheit bleibt, wurde aber auf ein angemessenes mass reduziert.
8. Der relativen Stärke misstraue ich, besonders bei Trendwerten. Abertausende von amerikanischen Monitoren verfolgen die für Abertausende von Aktien. Die sehen alle das gleiche. Am Morgen wird der Park von ca. 2000 Werten, die in Frage kommen, gescannt und dann entschieden. Ein ideales Szenario, das von anderen und grösseren benutzt werden kann. Bei Standardwerten hat sie eine gewisse Aussagekraft.
9. Wenn etwas dann in der Telebörse angekommen ist, muss man sich auf einen Trendwechsel gefasst machen. Die Dinge gehen heute immer schneller und die, die den Markt machen, sind den Geschehnissen immer voraus. Einfach gesagt: die kaufen, wenn die Masse verkauft wird und umgekehrt.
10. Ziehe immer Elliott zu Rate, suche aber immer nach Alternativen in der Zählung
11. Crashs und Rieseneuphorien sind seltene Ereignisse. Sei also vorsichtig damit und setze nie mit allem Geld darauf, denn du bekommst nur einmal Recht, viele Male vorher aber straft dich Mr. Market Lüge. Dabei bleibt dann meist nicht mehr viel übrig.
12.???
13. Die dreizehnte soll ja Glück bringen: habe ab jetzt ein Auge auf Microsoft!
14. Wenn du kaufst oder verkaufst (am Telephon, per online oder am Schalter) setze dir immer eine Narrenkappe auf, damit du das Ganze ein wenig locker siehst.
15. Sei dir bewusst, dass die ganz Grossen nur genau das tun, was man immer den Kleinen anlasten möchte. Die wirklich grossen Kreditnehmer zB sind grosse Funds und bekommen ihr Geld von Banken. Was die Kleinen so an Krediten im System zusammenhäufnen ist Peanuts (Spanische Nüsschen) gemessen an den Krediten und Risiken der Grossen im System (dicke fette Eier). Eine Bank zB geht in USA Risiken ein, die ihr Vermögen um das 4- bis 8-fache übersteigt. Hast du schon mal von einem Aktienkredit an Private gehört, der auf 1'000'000 Euro Vermögen in der Grössenordnung von 4 bis 8 Mio gesprochen wurde? Ich nicht, sondern die Relation ist dort meist weit unter dem Eigenkapital.
Beste Grüsse
<center>
<HR>
</center> |
dottore
24.04.2000, 21:12
@ Schlangenfuchs
|
Re: Der Börse bouncete heute wie totes Katz. mT |
O, Schlangenfuchs -
selbst ein José de la Vega ("Confusion de Confusiones") hätte das nicht besser sagen können. Die Worte eines Meisters!
Falls Du Lust hast, machen wir alle zusammen ein Buch draus. Da ich einer der schnellsten Schreiber der Republik bin, ist so etwas rasch gestemmt.
But (der Rat fehlte...) timing is everything.
Warum eigentlich"Schlangenfuchs"?
Irgendwie unheimlich as such, irgendwie aber auch unheimlich faszinierend. Ich glaube, viele Menschen würden wir schneller erkennen, wenn wir sie bäten, ein Pseudonym anzunehmen. Meins ist übrigens der tägliche Name in der Redaktion (einer grossen Zeitung, wie bekannt).
Schönen Gruß
d.
<center>
<HR>
</center>
|
JüKü
24.04.2000, 21:52
@ dottore
|
Ein Buch schreiben |
Ernsthaft, Dottore, ich denke schon lange daran, ein Buch über EW zu schreiben. Aber soweit ich weiß, ist dabei recht viel zu beachten (Titel schützen, ISBN, Hunderte Freiexempklare,...) und man muss wohl auch erst mal kräftig investieren.
Any hints? - per e-mail?
<center>
<HR>
</center> |
Das Orakel
25.04.2000, 04:42
@ Schlangenfuchs
|
Re: Der Börse bouncete heute wie totes Katz. mT |
>Dein gedankliches Chaos finde ich ziemlich amüsant. So voll daneben, dass es damit die Unlogik der Börse bestimmt besser trifft als alle Erklärungen, nachdem das Fest schon vorbei ist.
Mister Emissionär ist zwar zwischendurch ein bißchen aus dem Tritt gekommen
und hat insbesondere in den letzten 3 Absätzen eine ziemlichen Mist verzapft.
Die Grundmelodie stimmte aber.
Das kann man von Senior Schlangenfuß nicht unbedingt behaupten und der Dottore
hat heute auch keinen Patienten gerettet.
>Einige Ideen:
>1. Der allgemein beste Rat ist wohl 'kaufe billig und verkaufe teuer'.
Na ja,das ist ja wohl am eigentlichen Thema meilenweit vorbei!
>2. Internet ist total out und allenfalls ein extrem langes Lanzeitspiel (AOL/YHOO). In den Bereichen b2b werden nur wenige überleben, b2c wird kaum einer davon kommen und ist mindestens so langweilig wie Metro oder Quelle (AMZN).
>3. Harware und Infrastruktur sind interessant. Alles, was sich um die Glasfaser, Breitband und 'new media' gruppiert und auch Gewinne erzielt oder erzielen wird, kann auch in Zukunft steigen, besonders 'opticals'.
>4. Der Chipbereich ist noch nicht ausgelutscht und könnte, wenn die Wiederholung von 1929 nicht eintritt, gute Gewinne bringen.
Wie sollen bitte die Gewinne bei Hardware,Infrastruktur und den Chipherstellern sprudeln,wenn das Internet abkackt??!
>5. Finger weg vom Neuen Markt!!! Wenn, dann Nasdaq und wirkliche Leader
Ich bin ein Nasdaq-Fan,aber eine solche Einschätzung ist wirklich naiv.
Es gibt auch im internationalen Vergleich wirkliche Leader,siehe z.B. Qiagen,Aixtron,Singulus,Pfeiffer Vacuum und einige andere
>6. Die Banken investieren anders als Privatanleger. Die Firma ist den banken oft ziemlich egal, nur das Portfeuille zählt. Die geben z.B. 10 Firmen Geld und wenn davon 6 gut kommen, war das ein Erfolg. Den Rest stossen sie ab. Eine kommt vielleicht extrem gut, und der Gewinn verbessert sich. Statistisches Investieren ist das und kann von Privatanlegern nicht gleich erfolgreich nachgemacht werden.
Ich kann es nicht glauben! Kommst du aus der Musikindustrie?
>7. Wie bestimmt man die zukünftigen Leader: man muss der industriellen Logik folgen und in die Zukunft schauen! Nicht zu weit allerdings, ist schon klar.
>Wird man dabei fündig, muss man sich nur noch überlegen, ob genug Geld für diese Investitionen vorhanden sind und auch reichlich Abnehmer für Gewinne sorgen werden. Die Unsicherheit bleibt, wurde aber auf ein angemessenes mass reduziert.
Man darf nicht zu weit in die Zukunft schauen? Sag mal,wie beschränkt bist du eigentlich? Man sollte im Gegenteil versuchen,Visionär zu sein,um die
zukünftigen Leader eher zu erkennen als andere! So wird Geld an der Börse verdient.
>8. Der relativen Stärke misstraue ich, besonders bei Trendwerten. Abertausende von amerikanischen Monitoren verfolgen die für Abertausende von Aktien. Die sehen alle das gleiche. Am Morgen wird der Park von ca. 2000 Werten, die in Frage kommen, gescannt und dann entschieden. Ein ideales Szenario, das von anderen und grösseren benutzt werden kann. Bei Standardwerten hat sie eine gewisse Aussagekraft.
?
>9. Wenn etwas dann in der Telebörse angekommen ist, muss man sich auf einen Trendwechsel gefasst machen. Die Dinge gehen heute immer schneller und die, die den Markt machen, sind den Geschehnissen immer voraus. Einfach gesagt: die kaufen, wenn die Masse verkauft wird und umgekehrt.
>10. Ziehe immer Elliott zu Rate, suche aber immer nach Alternativen in der Zählung
Ich habe es einige Male erlebt,daß ein Kurs explosionsartig in die
Höhe ging nach einem positivem Statement zu einer Firma. - Stimmt also nicht!
>11. Crashs und Rieseneuphorien sind seltene Ereignisse. Sei also vorsichtig damit und setze nie mit allem Geld darauf, denn du bekommst nur einmal Recht, viele Male vorher aber straft dich Mr. Market Lüge. Dabei bleibt dann meist nicht mehr viel übrig.
Da hast du vollkommen recht.
>12.???
>13. Die dreizehnte soll ja Glück bringen: habe ab jetzt ein Auge auf Microsoft!
Einen sterbenden Giganten zu kaufen,halte ich allerdings für ein mutiges
Unterfangen.
>14. Wenn du kaufst oder verkaufst (am Telephon, per online oder am Schalter) setze dir immer eine Narrenkappe auf, damit du das Ganze ein wenig locker siehst.
>15. Sei dir bewusst, dass die ganz Grossen nur genau das tun, was man immer den Kleinen anlasten möchte. Die wirklich grossen Kreditnehmer zB sind grosse Funds und bekommen ihr Geld von Banken. Was die Kleinen so an Krediten im System zusammenhäufnen ist Peanuts (Spanische Nüsschen) gemessen an den Krediten und Risiken der Grossen im System (dicke fette Eier). Eine Bank zB geht in USA Risiken ein, die ihr Vermögen um das 4- bis 8-fache übersteigt. Hast du schon mal von einem Aktienkredit an Private gehört, der auf 1'000'000 Euro Vermögen in der Grössenordnung von 4 bis 8 Mio gesprochen wurde? Ich nicht, sondern die Relation ist dort meist weit unter dem Eigenkapital.
>Beste Grüsse
<center>
<HR>
</center> |
Black Elk
25.04.2000, 07:29
@ Das Orakel
|
Re: Die Börse bouncete heute wie totes Katz |
Ich fand den Artikel von Schlangenfuchs eigentlich ganz gut...auch von der Argumentation.
Gruß Black Elk
<center>
<HR>
</center> |
Das Orakel
25.04.2000, 13:08
@ Black Elk
|
Gegenargumentation |
>Ich fand den Artikel von Schlangenfuchs eigentlich ganz gut...auch von der Argumentation.
>Gruß Black Elk
Hallo Black Elk,
wenn du die Argumentation von Schlangenfuchs gut findest,würde mich interessieren,was du an meiner Gegenargumentation auszusetzen hast.
Gruß
Das Orakel
<center>
<HR>
</center> |
Schlangenfuchs
25.04.2000, 13:38
@ dottore
|
Re: |
Lieber dottore,
das ist sehr freundlich, meinen Beitrag mit so grossen Komplimenten zu würdigen. Besten Dank, aber den 'de la Vega' verdiene ich wirklich nicht.
Meine Idee ist eine musikalische vielmehr, wenn ich auch wirklich nichts mit der Musikindustrie zu tun habe, wie dunkel und orakelhaft gemunkelt wurde.
Seit ich Kind war, fasziniert mich der Kontrapunkt, der 'punctus contra punctum', eine musikalische Methode, die es der Einzelstimme erlaubt, ein Höchstmass an Individualität zu behaupten, aber dennoch eingeordnet zu sein in ein Konzert vieler Stimmen zusammen, denen vielleicht noch ein Orgelpunkt unterlegt ist - die stetige Dauer als der Trend?
Jede Stimme bleibt eine vollständig ausgeprägte Stimme und keine einzige ist blosse Begleitung. Oft laufen die Stimmen dabei in konträre Richtungen - auseinander und wieder aufeinander zu -, weil es ja 'contra punctum' heisst, wodurch ein unglaubliches Netz an Informationen entsteht, das mit beschränkten Mitteln ein Optimum an Möglichkeiten abdeckt, kurz gesagt: In Harmonie und Gleichgewicht gehaltene Dichte!
Zugegeben, das ist eine ästhetische Betrachtungsweise, die aber bei Börsengeschehnisse einiges für sich hat. Man bedenke nur die kühnste Behauptung, dass die Börse immer in einem Gleichgewichtszustand sei, in jedem Moment wieder in diesen hineinfalle, auch wenn es dazu manchmal eines Crashes bedarf.
Wenn das Geld aus dem Nasdaq raus geht und in den Dow rein, oder umgekehrt, dann ist das so etwas Kontrapunktisches und es kann in vielen Phänomenen erkannt werden: die Mittel sind begrenzt, die Möglichkeiten nicht.
Zu erwähnen ist hier sicher auch die Wellenbewegung bei Elliot, deren 5-wellige Impulsstruktur kontrapunktisch von einer 3-wellige Korrektur gefolgt wird, die sich wiederum in eine Vielzahl von Unterwellen teilen, die ebenfalls kontrapunktisch auf die Tonika zustreben um dann erneut zur Dominanten zu gelangen. Ein unglaubliches Konzert einer Vielzahl von Aktien, Bonds, Gold und Rohstoffen, die alle zusammen das Konzert der Ã-konomie ausmachen und deren versammelte Stimmenkarft Reprise, Kadenz und Coda in Dur aufgehen möge, so wir es denn wünschen.
Dem allem steht in meinen Augen in der Musik ein anderes Prinzip gegenüber, das aber mit Börse nur wenig gemeinsam hat. Im Extrem ist es das Unisono, wo alle in die gleiche Melodie einstimmen und einmütig wie die Lemminge den Gesang zu Ende bringen. Etwas, das nie lange dauert und bald mal langweilt und darum immer wieder konterkariert wird. Ich mochte das Unisono nie und es ist für mich heute noch ein übles Hordengebrüll, an dessen Ende meist ein Alkaseltzer getrunken werden muss.
Ich denke, dass der Name 'Schlangenfuchs' sehr viel mit dem Kontrapunkt zu tun hat. Soviel als Erklärung!
mit besten Grüssen
<center>
<HR>
</center> |
Schlangenfuchs
25.04.2000, 13:39
@ Das Orakel
|
So,so! Hmmm,... mT |
'naiv', 'beschränkt', Grundmelodei stimmt nicht', 'aus der Musikindustrie', 'Aixtron', 'Quiagen'? - 'Pfeiffer Vacuum'? - 'MSFT ein sterbender Gigant'?
Na, dann können wir jetzt ja alle ganz gespannt sein darauf, wann und wie du selber auf die Fragen des Emissionärs eingehst. Nimmt mich jetzt wirklich wunder, was du zu bieten hast! Meins habe ich gegeben!
Ciao
<center>
<HR>
</center> |
Das Orakel
26.04.2000, 02:22
@ Schlangenfuchs
|
Re:! |
sehr schön geschrieben: der symphonische Schlangenfuchs im Kontrapunktfieber!
<center>
<HR>
</center> |
Das Orakel
26.04.2000, 02:37
@ Schlangenfuchs
|
Richtigstellung |
>'naiv', 'beschränkt', Grundmelodei stimmt nicht', 'aus der Musikindustrie', 'Aixtron', 'Quiagen'? - 'Pfeiffer Vacuum'? - 'MSFT ein sterbender Gigant'?
>Na, dann können wir jetzt ja alle ganz gespannt sein darauf, wann und wie du selber auf die Fragen des Emissionärs eingehst. Nimmt mich jetzt wirklich wunder, was du zu bieten hast! Meins habe ich gegeben!
>Ciao
Sehr geehrter Herr Schlangenfuchs,
ich kenne dieses Board erst seit 2 Tagen und deshalb kann ich zu ihrer Person
und der des Emissionär keine eigene Meinung haben.Fest steht aber,daß es
durchaus Sinn macht,die Frage nach den neuen Leadern aufzuwerfen anstatt sich
immer nur in den verschiedenen Wellen zu verhakeln.
Die Art und Weise wie der Emissionär von dir gleich zu Beginn deines Textes
als ´armer Irrer`abgekanzelt wurde,mißfiel mir.
Leider bist du nicht auf meine Gegenargumente eingegangen.Ich werde jetzt
gleich meine Originalkommentare ergänzen und hoffe auf deinen konkreten
Kommentar dazu.
<center>
<HR>
</center> |
Das Orakel
26.04.2000, 03:02
@ Das Orakel
|
Aktualisierung |
>>Dein gedankliches Chaos finde ich ziemlich amüsant. So voll daneben, dass es damit die Unlogik der Börse bestimmt besser trifft als alle Erklärungen, nachdem das Fest schon vorbei ist.
Mister Emissionär ist zwar zwischendurch ein bißchen aus dem Tritt gekommen
und hat insbesondere in den letzten 3 Absätzen eine ziemlichen Mist verzapft.
Die Grundmelodie stimmte aber.
Das kann man von Senior Schlangenfuß nicht unbedingt behaupten und der Dottore
hat heute auch keinen Patienten gerettet.
>>Einige Ideen:
>>1. Der allgemein beste Rat ist wohl 'kaufe billig und verkaufe teuer'.
Na ja,das ist ja wohl am eigentlichen Thema meilenweit vorbei!
>>2. Internet ist total out und allenfalls ein extrem langes Lanzeitspiel (AOL/YHOO). In den Bereichen b2b werden nur wenige überleben, b2c wird kaum einer davon kommen und ist mindestens so langweilig wie Metro oder Quelle (AMZN).
>>3. Harware und Infrastruktur sind interessant. Alles, was sich um die Glasfaser, Breitband und 'new media' gruppiert und auch Gewinne erzielt oder erzielen wird, kann auch in Zukunft steigen, besonders 'opticals'.
>>4. Der Chipbereich ist noch nicht ausgelutscht und könnte, wenn die Wiederholung von 1929 nicht eintritt, gute Gewinne bringen.
Wie sollen bitte die Gewinne bei Hardware,Infrastruktur und den Chipherstellern sprudeln,wenn das Internet abkackt??!
Natürlich sind Infrastrukturplayer und Chiphersteller im Moment
attraktiver als reine Internetwerte,vor allem im B2C Bereich,jedoch
bedingt längerfristig das eine das andere!- Außerdem ist deine
Langfristempfehlung Yahoo heute fast 10% in die Höhe geschossen!
Also zuzeiten auch kurzfristig interessant!
>>5. Finger weg vom Neuen Markt!!! Wenn, dann Nasdaq und wirkliche Leader > Ich bin ein Nasdaq-Fan,aber eine solche Einschätzung ist wirklich naiv. > Es gibt auch im internationalen Vergleich wirkliche Leader,siehe z.B. Qiagen,Aixtron,Singulus,Pfeiffer Vacuum und einige andere
Die erwähnten Werte sind keine Empfehlungen von mir,nichtsdestotrotz
sind sie Marktführer in ihren Segmenten.
>>6. Die Banken investieren anders als Privatanleger. Die Firma ist den banken oft ziemlich egal, nur das Portfeuille zählt. Die geben z.B. 10 Firmen Geld und wenn davon 6 gut kommen, war das ein Erfolg. Den Rest stossen sie ab. Eine kommt vielleicht extrem gut, und der Gewinn verbessert sich. Statistisches Investieren ist das und kann von Privatanlegern nicht gleich erfolgreich nachgemacht werden.
> Ich kann es nicht glauben! Kommst du aus der Musikindustrie?
In der Musikbranche wird schonmal nach dem Prinzip auf Newcomer gesetzt!
Banken arbeiten so nicht.
>>7. Wie bestimmt man die zukünftigen Leader: man muss der industriellen Logik folgen und in die Zukunft schauen! Nicht zu weit allerdings, ist schon klar.
>>Wird man dabei fündig, muss man sich nur noch überlegen, ob genug Geld für diese Investitionen vorhanden sind und auch reichlich Abnehmer für Gewinne sorgen werden. Die Unsicherheit bleibt, wurde aber auf ein angemessenes mass reduziert.
> Man darf nicht zu weit in die Zukunft schauen? Sag mal,wie beschränkt bist du eigentlich? Man sollte im Gegenteil versuchen,Visionär zu sein,um die
>zukünftigen Leader eher zu erkennen als andere! So wird Geld an der Börse verdient.
Hier kann ich nichts ergänzen,außer vielleicht,daß ich dich nicht persönlich
beleidigen wollte.Eine beschränkte Sicht muß man dir auf jeden Fall bescheinigen.
>>8. Der relativen Stärke misstraue ich, besonders bei Trendwerten. Abertausende von amerikanischen Monitoren verfolgen die für Abertausende von Aktien. Die sehen alle das gleiche. Am Morgen wird der Park von ca. 2000 Werten, die in Frage kommen, gescannt und dann entschieden. Ein ideales Szenario, das von anderen und grösseren benutzt werden kann. Bei Standardwerten hat sie eine gewisse Aussagekraft.
Relativer Stärke zu mißtrauen?
Was soll das bringen? - Soll man anstattdssen relativer Schwäche vertrauen?
>>9. Wenn etwas dann in der Telebörse angekommen ist, muss man sich auf einen Trendwechsel gefasst machen. Die Dinge gehen heute immer schneller und die, die den Markt machen, sind den Geschehnissen immer voraus. Einfach gesagt: die kaufen, wenn die Masse verkauft wird und umgekehrt.
>>10. Ziehe immer Elliott zu Rate, suche aber immer nach Alternativen in der Zählung
> Ich habe es einige Male erlebt,daß ein Kurs explosionsartig in die
>Höhe ging nach einem positivem Statement zu einer Firma. - Stimmt also nicht!
>>11. Crashs und Rieseneuphorien sind seltene Ereignisse. Sei also vorsichtig damit und setze nie mit allem Geld darauf, denn du bekommst nur einmal Recht, viele Male vorher aber straft dich Mr. Market Lüge. Dabei bleibt dann meist nicht mehr viel übrig. > Da hast du vollkommen recht.
>>12.???
>>13. Die dreizehnte soll ja Glück bringen: habe ab jetzt ein Auge auf Microsoft!
> Einen sterbenden Giganten zu kaufen,halte ich allerdings für ein mutiges
>Unterfangen.
>>14. Wenn du kaufst oder verkaufst (am Telephon, per online oder am Schalter) setze dir immer eine Narrenkappe auf, damit du das Ganze ein wenig locker siehst.
>>15. Sei dir bewusst, dass die ganz Grossen nur genau das tun, was man immer den Kleinen anlasten möchte. Die wirklich grossen Kreditnehmer zB sind grosse Funds und bekommen ihr Geld von Banken. Was die Kleinen so an Krediten im System zusammenhäufnen ist Peanuts (Spanische Nüsschen) gemessen an den Krediten und Risiken der Grossen im System (dicke fette Eier). Eine Bank zB geht in USA Risiken ein, die ihr Vermögen um das 4- bis 8-fache übersteigt. Hast du schon mal von einem Aktienkredit an Private gehört, der auf 1'000'000 Euro Vermögen in der Grössenordnung von 4 bis 8 Mio gesprochen wurde? Ich nicht, sondern die Relation ist dort meist weit unter dem Eigenkapital.
>>Beste Grüsse
<center>
<HR>
</center> |
Schlangenfuchs
26.04.2000, 08:00
@ Das Orakel
|
Re: |
Ich will jetzt hier nicht ganz lange und breit den Fall nochmals verhandeln, weil es gilt, in die Zukunft zu schauen! Aber einige Bemerkungen dennoch:
Ich fand die Fragen des Emissionärs äusserst verständlich und gut. Gerade an einem Zeitpunkt, wo sogar führende Analysten und Techniker in USA bärisch werden ruft er das Grundprinzip der Hausse 'buying the dip' in Erinnerung und fragt sich, was man jetzt allenfalls kaufen sollte und worauf man dabei achten soll.
Dies hat mich dazu veranlasst, einen Text zu schreiben und dafür einige Zeit und Mühe aufzuwenden. Das mache ich nicht, wenn mich ein Posting nicht interessiert oder ich nichts zu sagen weiss.
Du hast wahrscheinlich den Text ein wenig zu ernst aufgefasst und zu wenig an die Narrenkappe gedacht. Ich bin ein eingetragener und aktiver Poster auf dem Narrenboard TMF ('The Motley Fool'), was soviel wie 'der mit der scheckigen Narrenkappe' heisst.
Weiter möchte ich mich hierzu jetzt nicht mehr äussern!
mfG
<center>
<HR>
</center> |