R.Deutsch
06.04.2002, 22:37 |
@Dimi - Schuldinhalt definieren Thread gesperrt |
Lieber Dimi,
Du schreibst:
Das gilt auch für Dollarnoten. Wozu Gold?
Wenn Gold als Geld gebraucht wird ist sein Wert, sagen wir, zehnmal so hoch. Ca. 90% ist also nicht 'vorher erbrachte
Leistung', sondern lediglich in dem Gebrauch als Geld begründet. Beim Dollar sind's halt 100%.
Du verwechselst ganz offensichtlich ebenfalls die Besicherung mit dem Schuldinhalt. Mit einer Dollarnote kannst Du keine Schuld definieren, weil niemand sagen kann, was ein Dollar ist. Dafür brauchst Du das Gold (oder ein anderes real thing). Der Wert des Goldes (oder des real thing) spielt dabei keine Rolle - aber das hatten wir ja schon mal. Besichern kannst Du mit sonst was (Haus, Hof, Frau etc.), aber das hat wiederum mit dem Schuldinhalt nichts zu tun. Weiter schreibst Du:
Darf ich aus Deinen obigen Ausführungen folgern, daß fiat money dann kein 'legales Falschgeld' in Deiner Sprache ist,
wenn Kredite zugrundeliegen (z.B. Handelswechsel), bei denen die Absicht der Rückzahlung bestand?
Richtig - darfst Du folgern.
Gute Nacht
R
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mat
06.04.2002, 23:19
@ R.Deutsch
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Re: @Dimi - Schuldinhalt definieren |
Hallo!
>Du verwechselst ganz offensichtlich ebenfalls die Besicherung mit dem Schuldinhalt. Mit einer Dollarnote kannst Du keine Schuld definieren, weil niemand sagen kann, was ein Dollar ist. Dafür brauchst Du das Gold (oder ein anderes real thing). Der Wert des Goldes (oder des real thing) spielt dabei keine Rolle - aber das hatten wir ja schon mal. Besichern kannst Du mit sonst was (Haus, Hof, Frau etc.), aber das hat wiederum mit dem Schuldinhalt nichts zu tun.
Nur wenn die goldschulden und goldguthaben explodieren, und plötzlich massenhaft goldguthaben auf dem markt nachfragen, bekommt man für 1kg goldguthaben kein 1kg gold mehr. Wenn man dann ein goldguthaben von 1kg einlösen will wird einem kein mensch 1kg gold dafür geben, auch wenn auf dem zettel oder im computer drinnen steht: guthaben von 1kg gold.
mat
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ingobert
07.04.2002, 01:55
@ R.Deutsch
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Re: @Dimi - Schuldinhalt definieren |
Hallo, Reinhard,
Du schreibst:
>Du verwechselst ganz offensichtlich ebenfalls die Besicherung mit dem Schuldinhalt. Mit einer Dollarnote kannst Du keine Schuld definieren, weil niemand sagen kann, was ein Dollar ist. Dafür brauchst Du das Gold (oder ein anderes real thing). Der Wert des Goldes (oder des real thing) spielt dabei keine Rolle
*** wenn der Wert wirklich keine rolle spielt und das"real thing" auch frei wählbar ist, könnte man ja sagen:"ok, 1 euro hat ab jetzt 1g Plastik zum Schuldinhalt". Aber was soll das dann?
Aber selbst wenn es Gold wäre: wozu realer Schuldinhalt UND reale Besicherung? eines von Beidem sollte doch ausreichen...
Grüße, ingo
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Dimi
07.04.2002, 10:44
@ R.Deutsch
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Wenn es also fiat money gibt, das kein Falschgeld ist,... - Reinhard |
Lieber Reinhard,
>>Darf ich aus Deinen obigen Ausführungen folgern, daß fiat money dann kein 'legales Falschgeld' in Deiner Sprache ist, wenn Kredite zugrundeliegen (z.B. Handelswechsel), bei denen die Absicht der Rückzahlung bestand?
>Richtig - darfst Du folgern.
Wenn es also fiat money gibt, das kein Falschgeld ist, können wir zum nächsten Punkt kommen, der Frage, worauf die Schuld lautet ('Nominale', 'Einheit', 'Schuldinhalt'):
>>Das gilt auch für Dollarnoten. Wozu Gold? Wenn Gold als Geld gebraucht wird ist sein Wert, sagen wir, zehnmal so hoch. Ca. 90% ist also nicht 'vorher erbrachte Leistung', sondern lediglich in dem Gebrauch als Geld begründet. Beim Dollar sind's halt 100%.
>Du verwechselst ganz offensichtlich ebenfalls die Besicherung mit dem Schuldinhalt. Mit einer Dollarnote kannst Du keine Schuld definieren, weil niemand sagen kann, was ein Dollar ist. Dafür brauchst Du das Gold (oder ein anderes real thing).
Was ist 'ein Gold'?
Gold ist doch nur physikalisch etwas. Ã-konomisch ist es nicht mehr oder minder definiert als ein Dollar oder ein Käse.
Und in keinem westlichen Industriestaat wurden in den letzten Jahrehnten Währungseinheiten netto emmitiert. Etwas beliebiges sind sie also nicht.
Zudem steht Dein Satz 'Mit einer Dollarnote kannst Du keine Schuld definieren, weil niemand sagen kann, was ein Dollar ist.' mit der derzeitigen Wirklichkeit in Widerspruch, schließlich gibt es derzeit auf Dollar lautende Schuld.
All das bedeutet übrigens nicht, daß das physische am Gold ohne jede Bedeutung wäre. Da Gold physisch begrenzt vorhanden ist, kann es eine Rolle spielen bei der Begrenzung monetärer Größen. Gold ist aber auch staatsunbhängig, überdauert also Staaten (und wird deshalb als Notreserve von Privaten gehalten), und es ist geeignet für zwischenstaatliche Aktionen (deshalb halten Notenbanken Gold). Usw.
Das 'real thing' ist aber weder in bezug auf die 'vorher erbrachte Leistung', noch in bezug auf den 'Schuldinhalt' von Belang.
Gruß, Dimi
<ul> ~ www.seasonalcharts.com</ul>
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R.Deutsch
07.04.2002, 11:11
@ Dimi
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Re: Wenn es also fiat money gibt, das kein Falschgeld ist,... - Reinhard |
Sehr schön - ich denke jetzt sind wir genau am Punkt. Lasst mich noch mal kurz ausholen und abweichen, weil ich denke, dass es dann klarer wird.
Die Menschen haben immer versucht Gold zu machen (Alchimisten). Dann haben sie herausgefunden, das Versprechen auf Gold auch Geld sein kann (Kreditgeld). Dann haben sie das Gold aus dem Versprechen herausgenommen und gesagt, es genügt, wenn wir nur eine Zahl versprechen, die wir auf Papier drucken und dies ermöglichte endlich die unbegrenzte Erzeugung von Geld. Die logische Folge wäre eigentlich, jeder bekommt soviel Geld wie er braucht - dann sind alle Probleme gelöst (Krugmann Vorschlag) - aber ist es das was wir wollen?
Heute sagen wir - ich verspreche 100 - aber was ist das? Na klar - 100 Dollar - aber was ist das - na klar 115 Euro - aber was ist das.......? Nun fragt Dimi - was ist"ein Gold". Nun lieber Dimi"ein Gold" gibt es nicht - es gibt 100 Gramm Gold oder ein Kilo. Bezahlt wird nie mit 100 Gold, sondern mit Gramm oder Unzen - das ist der Punkt.
Der Trick mit dem Aushöhlen des Schuldinhaltes ermöglichte die unbegrenzte Gelderzeugung durch einige privilegierte Gelderzeuger (Alan Greenspan hat es selbst genau beschrieben). Wir müssen jetzt in einer Art geistigem reverse engineering wieder einen konkreten Schuldinhalt installieren. Genau das läuft gerade - nicht nur hier, sondern in der Wachstumsindustrie DGC (digital gold currency) und natürlich im Arbeitspunkt umgekehrte Silbermine:-) (funktioniert übrigens hervorragend und ich kann Euch nur immer wieder auffordern, mitzumachen - das Konzept hat Hand und Fuß)
Gruß
R
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Dimi
07.04.2002, 12:56
@ R.Deutsch
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Re: Geistiges reverse engineering ;-)) - Reinhard |
>Die Menschen haben immer versucht Gold zu machen (Alchimisten). Dann haben sie herausgefunden, das Versprechen auf Gold auch Geld sein kann (Kreditgeld). Dann haben sie das Gold aus dem Versprechen herausgenommen und gesagt, es genügt, wenn wir nur eine Zahl versprechen, die wir auf Papier drucken und dies ermöglichte endlich die unbegrenzte Erzeugung von Geld. Die logische Folge wäre eigentlich, jeder bekommt soviel Geld wie er braucht
Nein, das hat damit nichts zu tun.
>Nun fragt Dimi - was ist"ein Gold". Nun lieber Dimi"ein Gold" gibt es nicht - es gibt 100 Gramm Gold oder ein Kilo. Bezahlt wird nie mit 100 Gold, sondern mit Gramm oder Unzen - das ist der Punkt.
Eben, eine physikalische Kategorie.
>Der Trick
Kein Trick
>mit dem Aushöhlen des Schuldinhaltes
Kein Aushöhlen. Ein anderer.
>ermöglichte die unbegrenzte Gelderzeugung durch einige privilegierte Gelderzeuger (Alan Greenspan hat es selbst genau beschrieben). Wir müssen jetzt in einer Art geistigem reverse engineering
Sehr schön ;-)
>wieder einen konkreten Schuldinhalt installieren.
Müssen wir nicht.
>Genau das läuft gerade - nicht nur hier, sondern in der Wachstumsindustrie DGC (digital gold currency) und natürlich im Arbeitspunkt umgekehrte Silbermine:-) (funktioniert übrigens hervorragend und ich kann Euch nur immer wieder auffordern, mitzumachen - das Konzept hat Hand und Fuß)
Lieber 'Arbeitspunkt umgekehrte Silbermine',
die Dinge ums Silbergeld stehen in den Geschichtsbüchern. Ob es das Geld der Zukunft sein wird, ob es Geld- und Kreditkrisen vermeidet, und ob die Anschauungen der Silbergeldvertreter stimmig sind?
Gruß, Dimi
<ul> ~ Neu - Deutsche Aktien: www.seasonalcharts.com</ul>
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R.Deutsch
07.04.2002, 15:35
@ Dimi
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Re: Dimi - der Trumpf sticht nicht |
Lieber Dimi,
auf meinen Satz:
"Nun fragt Dimi - was ist"ein Gold". Nun lieber Dimi"ein Gold" gibt es nicht - es gibt 100 Gramm Gold oder ein Kilo.Bezahlt wird nie mit 100 Gold, sondern mit Gramm oder Unzen - das ist der Punkt."
Antwortest Du:
Eben, eine physikalische Kategorie.
Wenn das Dein letzter Trumpf ist, so sticht er nicht. Brot, Ã-l, Häuser, Autos alles physikalische Kategorien. Die meisten Waren sind physikalische Kategorien und doch Gegenstand der Ã-konomie. Das ist ja der Punkt. Das Herauslösen des Geldes aus der Warenwelt (Aushöhltrick), hat eben auch die Verbindung mit der Warenwelt zerstört und die unbegrenzte Geldvermehrung ermöglicht. Nur 10% der Geldbewegungen betreffen noch den Warenverkehr, der Rest ist Spielen mit abstrakten (oder gar fiktiven) Schuldbeziehungen.
Die Rückführung des Geldes in die Warenwelt (ohne das deshalb Schuldgeld abgeschafft werden muss) ist die spannendste Entwicklung unserer Tage. (wird hier allerdings noch weitgehend verschlafen). Wer noch Silbermünzen braucht - bitte melden - der Vorrat wird langsam knapp (zu diesen Preisen).
Gruß
R
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Dimi
07.04.2002, 18:03
@ R.Deutsch
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Re: Mahlzeit - Reinhard |
Lieber Reinhard,
>>Eben, eine physikalische Kategorie.
>Wenn das Dein letzter Trumpf ist, so sticht er nicht. Brot, Ã-l, Häuser, Autos alles physikalische Kategorien. Die meisten Waren sind physikalische Kategorien und doch Gegenstand der Ã-konomie.
Die meisten Waren werden auch gegessen, bewohnt oder befahren.
Geld nicht. Also muß es auch nicht diesen Maßstäben unterliegen.
>Das ist ja der Punkt. Das Herauslösen des Geldes aus der Warenwelt (Aushöhltrick), hat eben auch die Verbindung mit der Warenwelt zerstört und die unbegrenzte Geldvermehrung ermöglicht.
Sobald Kredit in der Welt ist, ist Geld 'aus der Warenwelt gelöst', denn mit Kredit kann man bezahlen. Damit entfaltet jeder Kredit schon bei seiner Schöpfung die Wirkung von Geld.
>Die Rückführung des Geldes in die Warenwelt (ohne das deshalb Schuldgeld abgeschafft werden muss) ist die spannendste Entwicklung unserer Tage. (wird hier allerdings noch weitgehend verschlafen).
Die ganze Menschheit (vom umgekehrten Silberminenpunkt abgesehen ;-)) verschläft die Entwicklung.
>Wer noch Silbermünzen braucht - bitte melden - der Vorrat wird langsam knapp (zu diesen Preisen).
;-))
Gruß, Dimi
<ul> ~ Waren- und Kreditgeldfreie saisonale Charts: www.seasonalcharts.com</ul>
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