Bär
11.04.2002, 20:14 |
Bildungsmisere Thread gesperrt |
Hi,
da mein Schreiben zum Rechts-Links-Schemata in eine Bildungsdiskussion ausartet, hier meine Thesen zum"Bildungsscheck":
Das staatliche Schulsystem basiert auf
- Pauken
- Gehorsam
- Zuhören und Nachmachen
- Pflicht und Ordnung
- Erziehung zum unmündigen Bürger
- Erziehung zum unselbständigen Denken
Daraus können sich keine
- selbstverantwortlichen, freien, offenen, kreativen
Erwachsenen bilden.
Das staatliche Schulsystem nimmt das staatlichen Konsumsystem (Bildung wird konsumiert) vorweg.
Spaß an der Arbeit wird aberzogen. Hier treten Lehrpläne an die Stelle von natürlicher Neugier.
Es gibt im staatlichen System keine projektbezogene Arbeiten (bis auf sporadische"Projektwochen").
Projektbezogenes Arbeiten ist aber DAS erfolgreiche Arbeiten im 3. Jahrtausend. Es gibt kaum Fabrikarbeitsplätze mehr, selbständiges Arbeiten ist gefordert.
Das staatliche Schulsystem kann hier keine Schlüsselqualifikationen mehr vermitteln.
"Freie" Methoden der Erziehung können nicht gewählt werden.
Wissenvermittlung statt Wissenserarbeitung ist gang und gäbe.
Als Pädagoge hat man auch kaum Wahl zwischen den Methoden, da die Arbeitsplätze beim Staat liegen.
Wirkliche Konkurrenz unter Pädagogen gibt es nicht.
Kindern müßten, neben den Kernkompetenzen, andere Möglichkeiten der Wissensaneignung gegeben werden.
Projektarbeit, selbständiges Arbeiten, Befriedung der natürlichen Neugier, Verwirklichung von Arbeitsdemokratie, das alles kann unser Bildungssystem nicht leisten.
Wir bilden immer noch die Maschinenbediener aus, nicht die Programmierer.
Lösungsorientiertes Denken wird nicht gefördert. Nein, Pünktlichkeit und standardisiertes Verhalten gehen vor unkonventionellem Denken und Schnelligkeit.
Gruß
Bär
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Turon
11.04.2002, 20:31
@ Bär
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Richtig |
aber das gilt für alle Bereiche, wo der Staat unermüdlich seine drei unwissende Groschen reinsteckt.
Der Staat ist wie eine Schwiegermutter, kennt sich im Nichts aus, mischt sich dafür überall ein.:D
>Hi,
>da mein Schreiben zum Rechts-Links-Schemata in eine Bildungsdiskussion ausartet, hier meine Thesen zum"Bildungsscheck":
>Das staatliche Schulsystem basiert auf
>- Pauken
>- Gehorsam
>- Zuhören und Nachmachen
>- Pflicht und Ordnung
>- Erziehung zum unmündigen Bürger
>- Erziehung zum unselbständigen Denken
>Daraus können sich keine
>- selbstverantwortlichen, freien, offenen, kreativen
>Erwachsenen bilden.
>Das staatliche Schulsystem nimmt das staatlichen Konsumsystem (Bildung wird konsumiert) vorweg.
>Spaß an der Arbeit wird aberzogen. Hier treten Lehrpläne an die Stelle von natürlicher Neugier.
>Es gibt im staatlichen System keine projektbezogene Arbeiten (bis auf sporadische"Projektwochen").
>Projektbezogenes Arbeiten ist aber DAS erfolgreiche Arbeiten im 3. Jahrtausend. Es gibt kaum Fabrikarbeitsplätze mehr, selbständiges Arbeiten ist gefordert.
>Das staatliche Schulsystem kann hier keine Schlüsselqualifikationen mehr vermitteln.
>"Freie" Methoden der Erziehung können nicht gewählt werden.
>Wissenvermittlung statt Wissenserarbeitung ist gang und gäbe.
>Als Pädagoge hat man auch kaum Wahl zwischen den Methoden, da die Arbeitsplätze beim Staat liegen.
>Wirkliche Konkurrenz unter Pädagogen gibt es nicht.
>Kindern müßten, neben den Kernkompetenzen, andere Möglichkeiten der Wissensaneignung gegeben werden.
>Projektarbeit, selbständiges Arbeiten, Befriedung der natürlichen Neugier, Verwirklichung von Arbeitsdemokratie, das alles kann unser Bildungssystem nicht leisten.
>Wir bilden immer noch die Maschinenbediener aus, nicht die Programmierer.
>Lösungsorientiertes Denken wird nicht gefördert. Nein, Pünktlichkeit und standardisiertes Verhalten gehen vor unkonventionellem Denken und Schnelligkeit.
>Gruß
>Bär
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McMike
11.04.2002, 21:10
@ Turon
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Re: Richtig:) (owT) |
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Euklid
11.04.2002, 21:47
@ Bär
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Re: Bildungsmisere |
>Hi,
>da mein Schreiben zum Rechts-Links-Schemata in eine Bildungsdiskussion ausartet, hier meine Thesen zum"Bildungsscheck":
>Das staatliche Schulsystem basiert auf
>- Pauken
>- Gehorsam
>- Zuhören und Nachmachen
>- Pflicht und Ordnung
>- Erziehung zum unmündigen Bürger
>- Erziehung zum unselbständigen Denken
>Daraus können sich keine
>- selbstverantwortlichen, freien, offenen, kreativen
>Erwachsenen bilden.
>Das staatliche Schulsystem nimmt das staatlichen Konsumsystem (Bildung wird konsumiert) vorweg.
>Spaß an der Arbeit wird aberzogen. Hier treten Lehrpläne an die Stelle von natürlicher Neugier.
>Es gibt im staatlichen System keine projektbezogene Arbeiten (bis auf sporadische"Projektwochen").
>Projektbezogenes Arbeiten ist aber DAS erfolgreiche Arbeiten im 3. Jahrtausend. Es gibt kaum Fabrikarbeitsplätze mehr, selbständiges Arbeiten ist gefordert.
>Das staatliche Schulsystem kann hier keine Schlüsselqualifikationen mehr vermitteln.
>"Freie" Methoden der Erziehung können nicht gewählt werden.
>Wissenvermittlung statt Wissenserarbeitung ist gang und gäbe.
>Als Pädagoge hat man auch kaum Wahl zwischen den Methoden, da die Arbeitsplätze beim Staat liegen.
>Wirkliche Konkurrenz unter Pädagogen gibt es nicht.
>Kindern müßten, neben den Kernkompetenzen, andere Möglichkeiten der Wissensaneignung gegeben werden.
>Projektarbeit, selbständiges Arbeiten, Befriedung der natürlichen Neugier, Verwirklichung von Arbeitsdemokratie, das alles kann unser Bildungssystem nicht leisten.
>Wir bilden immer noch die Maschinenbediener aus, nicht die Programmierer.
>Lösungsorientiertes Denken wird nicht gefördert. Nein, Pünktlichkeit und standardisiertes Verhalten gehen vor unkonventionellem Denken und Schnelligkeit.
>Gruß
>Bär
Guten Abend Bär!
Aber leider mußte ich immer wieder feststellen daß bei hartgesottenen Wissensverweigerern nur die Methode Pauken,Pauken und nochmals pauken einen gewissen Erfolg versprach.
Es gibt Charakteure die nur mit dem Holzhammer zu bearbeiten sind weil alle guten Worte nicht fruchten!
Und wenn sie dann (die Schüler) den Holzhammer quasi fordern dann bekommen sie ihn und zwar mit Pauken und Trompeten.
Gruß EUKLID
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JeFra
11.04.2002, 21:48
@ Bär
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Re: Bildungsmisere |
Pauken/Gehorsam/Zuhören und Nachmachen/Pflicht und Ordnung
Da hat man ja nach 68 schon einiges geaendert, und die Konsequenzen waren gar nicht gut. Ohne etwas Drill scheint es nun mal in der Schule nicht zu gehen. Ich habe in der DDR das Studium mit moderatem Drill (nicht wie an japanischen Schulen) kennengelernt und wuerde sagen, dass das zum Erlernen bestimmter mathematischer Kenntnisse (das uebliche Handwerkszeug: Rationale Funktionen in Partialbrueche zerlegen und integrieren, lineare gewoehnliche Diff-Gleichungen, Rang von Matrizen bestimmen etc) der beste Weg ist. Manche lernen es auch so zuverlaessig, aber solange der Drill keine extremen Formen annimmt, schadet es auch diesen Studenten nicht. Dasselbe duerfte fuer Jurisprudenz oder Fremdsprachenfaecher doppelt und dreifach gelten.
Damit will ich nicht sagen, dass ich alle diese Werte verinnerlicht habe. Wenigstens bei den Punkten Gehorsam und Ordnung hapert es sogar ganz ernsthaft.
Erziehung zum unmündigen Bürger/Erziehung zum unselbständigen Denken
Beides koennen Sie nur selber lernen. Die Schule kann Ihnen dabei allenfalls helfen. Ich wuerde sagen, dass 68 auf diesen beiden Feldern eher negative Konsequenzen gehabt hat. Da Ihre Vorstellungen in dieselbe Richtung gehen, werden sie meiner Meinung nach das Problem eher verschaerfen.
Spaß an der Arbeit wird aberzogen. Hier treten Lehrpläne an die Stelle von natürlicher Neugier.
Ohne harte Arbeit werden Sie weder hoeheren Spass haben noch Ihre natuerliche Neugier befriedigen. Bevor Sie eine Klaviersonate spielen koennen, muessen Sie Tonleitern ueben. Bevor Sie Zeitschriftenartikel in englischer Sprache lesen koennen, muessen Sie Vokabeln lernen. Aehnliches gilt auf fast allen Gebieten. Selbst beim Sport ist es kaum anders.
"Freie" Methoden der Erziehung können nicht gewählt werden.
Ich finde, wir haben in diesem Land in den letzten 30 Jahren genug soziologische Experimente am lebenden Objekt durchgefuehrt. Ich wuerde eher die Rueckkehr zu bewaehrten Methoden empfehlen.
Wissenvermittlung statt Wissenserarbeitung ist gang und gäbe.
Hauptsache ist doch, dass Sie das Wissen am Ende haben.
Wir bilden immer noch die Maschinenbediener aus, nicht die Programmierer.
Schon mal ernsthaft etwas programmiert? So ein Programm von einigen tausend Zeilen, das Cache-effizient sein muss und auf einem LINUX-Cluster (also auf mehreren miteinander vernetzten Rechnern) laeuft? Und dann einen Fehler gesucht, der erst nach vielen Minuten und nur bei Matrizen auftritt, die insgesamt einige Gigabyte belegen und obendrein kaum reproduzierbar ist? Von dem Sie nicht wissen, ob a) Sie selber der Depp sind (bei mir leider die haeufigste Variante) b) ein Hardware-Fehler (schon passiert, besonders wenn mehrere Rechner beteiligt sind, was ja die Zahl der Fehlerquellen erhoeht) c) ein Compiler-Fehler (auch schon passiert) vorliegt? Auch auf diesem Gebiet gibt es Spass und Aesthetik, aber so spassbetont wie Sie sich das vorstellen ist es nicht.
MfG
JeFra
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JeFra
11.04.2002, 21:50
@ Euklid
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Bravo! |
Sie haben es noch nicht verlernt, das Treffende mit wenigen Worten zu formulieren!
MfG
JeFra
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Turon
11.04.2002, 22:57
@ JeFra
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Hallo JeFra - Ergebnisse der Fehlleitung |
Auf alle Punkte Deines guten Postings möchte ich nicht eingehen.
Grob gesagt: ein solides Basiswissen - und dieser Part muß hart erarbeitet
werden - ist eine Voraussetzung dafür in künftigen Lernprozessen so etwas wie
der Kreativität einen Vorrang zu gewähren.
Deswegen bin ich mit mir selbst nicht im Klaren was nun größere Bedeutung haben sollte. Ich kenne beide Lernsysteme - also den Westlichen und den Ã-stlichen
auswendig - das westliche System setzt am Ende definitiv Sitzfleisch und
natürlich Kreativität voraus. Die Mängel im Grundwissen begründen das Scheitern
etwa 99% der Bevölkerung am Streben in höhere Ziele. Die Menschen geben sich einfach irgendwann mit dem Erreichten zufrieden.
Das System ist definitiv sehr anfällig - da es weder fördert noch fordert, und das bedeutet: nur den Menschen, den auf beruflichen Lernwege nicht zugestoßen ist, und die diesen"sozialistischen Sitzfleischzwang" von sich selbst aus hatten, oder auf besondere Art und Weise talentiert waren, haben am Ende
was erreicht. Alle anderen, die irgendwann durch Rückschläge, Todesfälle,
oder gar unglückliche Liebe irgendwann den Anschluß verloren haben, haben
später nur noch wenig errreicht.
Diese Probleme kommen ausgerechnet in Gymnasium aber auch im Studium ganz gefährlich heraus - und wenn man Summasummarum zusammenrechnet - lohnt sich der Aufwand für den Staat und Gemeinschaft nicht.
Wir haben kreative Leute höchstens in der Buchhaltung, wenn es wirklich bremslig wird. Wahre Pioniere oder Erfinder werden grundsätzlich dicht am Boden gehalten - schaue Dir nur die Tausende angemeldete Patente, die anschließend nur noch verstauben - bei VW etc.
Das bedeutet am Ende, daß die Besten der Besten das Beste wollen. Und das bedeutet Staatsdienst, dem sie innerlich binnen 6 Monaten sowieso"kündigen"
und verstumpfen. D.h.: sie bleiben an Ihrem Posten - aber innovativ zu agieren
- nein.
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Das sozialistische Lernsystem war dagegen - jetzt aus meiner Sicht -
im großen und ganzen gut aufgebaut. Zunächst lernte er den Zwang zu
gehorchen und den Sitzfleisch. Dann baute er das langsam aber stetig ab.
Er versagte jedoch zu meiner Zeit aus zwei Gründen: wir hatten ungeheuer
große Wissenskapazitäten aufgebaut, vieles konnten wir damit nicht
aufbauen, da es entweder keine Erlaubnis, kein Zuschuß oder keine Förderungen
gab.
Hier hat es erneut geheißen: die besten gingen in den Staat hinüber.
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Unterm Strich:
Die Bundesrepublik macht hier den unglaublig ungeheuren Fehler der Selbstüberschätzung durch den Glauben in die eigene Kräfte finanzieller
bzw. wissenschaftlicher Natur und auch Vergangenheit.
Das entscheidende ist - immer dafür zu Sorgen, daß neue zum Teil auch total dümmliche Ideen dennoch zu Produktreife geführt werden könnten.
Das ist nicht der Fall.
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Das entgültige Ergebnis negativer Art, ist daß jeder Arschkriecher
dem anderen im Hintern bis zum Kragen steckt.
Insofern Du Dich erinnerst wird gegen mich ermittelt. Die Ergebnisse
dieser Ermittlungen schreien förmlich danach, daß Gott den Fuß runter
läßt und so manche Rechtsbeuger in Amt- und Landgericht Kassel, und
auch bei der Staatsanwaltschaft Kassel in den Hintern trifft.
Diese Leute sind Juristen, und das Ergebnis dieses Mangel an Grundkenntnissen
gepaart mit Kreativität ist Folgendes:
Der Richter vertraut der Staatsanwaltschaft liest die Ermittlungsergebnisse
nicht und unterschreibt ein Durchsuchungsbeschluß unter Umgehung des
Ausforschungsverbots, was vom Verfassungsgericht verhängt wurde.
Die Beschwerde darauf wird abgelehnt, weil irgendein Spinner mit Raubkopien handelte und man fand meine Adresse in einer Mail die ich gar nicht kenne.
Anschließend folgt: der Staatsanwalt sagt: Verfahren wird eingestellt, wenn
ich auf die Rückgabe meiner CD´s und Disketten verzichte. (wortwörtlich nichts mehr nicht weniger
Da frage ich Ihm - und was ist mit meinen Daten und den PC´s?
Ja da antwortet er plötzlich meinen Anwalt, auf die PC´s soll ich auch verzichten und dann noch 1000 Dm Strafe zahlen. Er habe sich im letzten Schreiben vermutlich mißverständlich ausgedrückt.
----------------
Das so als Beispiel für das korrekte Auftreten der DeutschStaatsanwaltschaft,
DeutschRichterschaft und Deutschpolizei. Bei der gesamten Vorgehensweise
der Richter der Anwälte und der Polizei in meinem Fall
ist der gewisse Drang und Sehnsucht zu Stasi und ggf. Gestapozeiten kaum zu
übersehen.
Das ist die unumstößliche Folge von Halbwissen und darauf angewandter Kreativität. Verpaßt Du diesem Gebilde noch den Look der Armeesitten -
in dem Du Dich dem Vorgesetzten beugen sollst, dann erhälst Du die definitive
Erkenntnis - daß Du mit juristischer Schuld geboren bist. Willst Du den Vorwurf loswerden, kannst Du hierfür Deine Familie, Dein Erspartes ggf. Haftstrafe
mit auf das Pokertisch schmeißen -
Aber Du spielst von vornherein mit gezinkten Karten.
Fall Zwei:
Die Bundesfirmen - wie zum Beispiel Telekom - sind keineswegs so etwas
wie Wirtschaftsunternehmen - es sind nur weiteres Abbild einer Pyramide
voller Arschkriecher. Wer sich gegen das System wehrt - wird je nach
Stärke des Wehrens entlassen, gedemütigt und erniedrigt.
Ab dem Vorgesetztenbüro beginnt dann"Analoralismus". Der untergeordnete
Vorgesetzte eines Abteils steckt bis zu Kragen im Hintern eines anderen
Vorgesetzten, der wiederum einem Abteilungsleiter und der wiederum
dem Direktor, und der wiederum dem Herr S. im Hintern rummacht.
Zwar hat gewisse Schicht Entscheidungsfreiheit - aber es wird am Ende so gemacht wie überall. Möglichst nicht auffallen, bevor die Pyramide selbst
in sich zusammenbricht.
Und deswegen lautet meine Devise einfach: wer hier keine Schulden und keine Verpflichtungen hat sollte möglichst bald auswandern, und zwei Jahre im Ausland bleiben - und ich garantiere dafür, daß man dieses Gebilde Bundesrepublik,
spätestens da ohne Scheuklappen benennen kann - zu Fall und zusammenbruch
klar bestimmt. Pyramiden wurden aber erneut hier vom Sklaven aufgebaut.
Die unmittelbare Endfolge ist:
der Rücksschritt zu dem was am Ende Stasi zum Beispiel war. Man wird das natürlich als Errungenschaft betiteln, dabei ist das schon abgekupfert, aus der Geschichte heraus.
[b]Deswegen sträube ich mich entschieden und mit allen mir zu stehenden Mittel
an der Richtigkeit dieser Sitten zu glauben.
Sie führen allersamt in den Totalitarismus und zum Zusammenbruch.
Gruß.
P.S: Das Bildungsystem Deutschlands ist in diesem Kontext - und aus meiner Sicht
falsch. Das was ich oben geschrieben habe ist die Folge und es wird noch schlimmer kommen.
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Taktiker
11.04.2002, 23:29
@ Bär
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Re: Bildungsmisere |
Deine eindrucksvolle Aufzählung beschreibt haargenau, was das Ziel des kapitalistischen Systems ist:
willenlose, seelenlose Arbeitstiere heranziehen, die möglichst früh gewinnbringend eingesetzt werden können. Zudem eignen sich kleine Kinder schon gut, mit altgedienten Arbeitern zu konkurrieren und damit billige Arbeitskräfte abzugeben.
Das ist es was das kapitalistische System will:
hirnlose Schafe, die nicht hinterfragen, wofür sie leidlich hochgepäppelt werden.
Und genau das werden wir ernten, wenn wir das Bildungssystem privatisieren. Zum Beispiel: Einen mit viel Brimborium vermarkteten Ausbildungskkurs zum Full-Service-Burger-Brater. Kostet 1 Bildungsscheck, aber nur weil von großer Kette mit goldenem M großzügig bezuschußt. Bewerben Sie sich jetzt!
Kritische Leute sehe ich immer noch genug. So schlimm kann es also gar nicht sein aktuell. Wenn man den Konkurrenzdruck immer höher schraubt, muß man sich nicht wundern, dass die Leute immer ängstlicher werden, den Mund aufzumachen. Wo der Brötchengeber auch noch die Ausbildung finanziert, na, was für ein kritischer Mensch wird man da wohl werden? Die Leute werden das Maul für keinen Pieps mehr aufmachen!
Wo man am wenigsten kritischen Leute findet: z.B. unter den Absolventen US-amerikanischer Eliteunis! Ich kenne KEINEN Revoluzzer aus Yale oder Harvard! Wieso spucken diese Unis nur ultrasystemkonforme Weichlinge aus, die dort nichts anderes lernen, als wie sie andere geschickt ausnehmen können?
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Taktiker
11.04.2002, 23:45
@ JeFra
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Bravissimo, JeFra! |
...und ist es nicht seltsam, dass JEDER, der in der DDR lebte, mit diesen merkwürdigen pädagogischen Anwandlungen wie oben nichts anfangen kann?!
Wie Du schreibst: Es war ein sehr ausgewogenes pädagogisches Modell in der DDR. Disziplin, aber kein Drill. Ich habe beide Schulsysteme erlebt, und das DDR-Modell war wesentlich leistungsfähiger.
Wenn ich aber im Rahmen meiner beruflichen Weiterbildung die Leistung privater Bildungsinstitute beurteilen soll, dann kann ich nur die große Alarmglocke herausholen:
- Horrorpreise!
- Hochglanzprospekte und hochtrabende Kurstitel
- groß tönende Inhaltsbeschreibungen
Was dann in der Realität stattfindet, ist meist auf Kindergartenniveau: Aber oft kann der Dozent aus Rücksichtnahme auf die Kursteilnehmer auch gar nicht anders: Die westdeutschen Kursteilnehmer haben sämtlichst grobe Wortfindungsstörungen und verstehen eigentlich meistens nichts auf Anhieb. Zudem können sie auf konkrete Fragen meistens nicht antworten, ohne meilenweit an der Fragestellung vorbeizuziehen.
Naja,..., die ersten Früchte des antiautoritären Stils in Schule und Elternhaus. Von einem privaten Bildungssystem erwarte ich hier noch ungeahnte Steigerungsmöglichkeiten bzgl. weiterer negativer Effekte.
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Turon
11.04.2002, 23:50
@ Taktiker
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Re: Bravissimo, JeFra! |
Zitat:"...Von einem privaten Bildungssystem erwarte ich hier noch ungeahnte Steigerungsmöglichkeiten bzgl. weiterer negativer Effekte...."
Taktiker:
Wie schlimm soll es denn noch kommen? Gibt es eine Steigerung von totalen Abgrund? ;)
>...und ist es nicht seltsam, dass JEDER, der in der DDR lebte, mit diesen merkwürdigen pädagogischen Anwandlungen wie oben nichts anfangen kann?!
>Wie Du schreibst: Es war ein sehr ausgewogenes pädagogisches Modell in der DDR. Disziplin, aber kein Drill. Ich habe beide Schulsysteme erlebt, und das DDR-Modell war wesentlich leistungsfähiger.
>Wenn ich aber im Rahmen meiner beruflichen Weiterbildung die Leistung privater Bildungsinstitute beurteilen soll, dann kann ich nur die große Alarmglocke herausholen:
>- Horrorpreise!
>- Hochglanzprospekte und hochtrabende Kurstitel
>- groß tönende Inhaltsbeschreibungen
>Was dann in der Realität stattfindet, ist meist auf Kindergartenniveau: Aber oft kann der Dozent aus Rücksichtnahme auf die Kursteilnehmer auch gar nicht anders: Die westdeutschen Kursteilnehmer haben sämtlichst grobe Wortfindungsstörungen und verstehen eigentlich meistens nichts auf Anhieb. Zudem können sie auf konkrete Fragen meistens nicht antworten, ohne meilenweit an der Fragestellung vorbeizuziehen.
>Naja,..., die ersten Früchte des antiautoritären Stils in Schule und Elternhaus. Von einem privaten Bildungssystem erwarte ich hier noch ungeahnte Steigerungsmöglichkeiten bzgl. weiterer negativer Effekte.
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Taktiker
12.04.2002, 00:08
@ Turon
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Re: Bravissimo, JeFra! |
>Taktiker:
>Wie schlimm soll es denn noch kommen? Gibt es eine Steigerung von totalen Abgrund? ;)
Hey, Turon, alte Schachtel!
Na nun komm mal! Am totalen Abgrund stehen wir ja wohl nicht. Ich will mal eines festhalten: Außer dass so richtig gern eh niemand von uns zur Schule gegangen ist (und das wird und soll auch immer so bleiben), hat staatliche Bildung bei uns doch recht leidlich funktioniert, oder?!
Wenn sie heute nicht mehr funktioniert bzw. der Umgang in den Schulen verwahrlost, sollte man mal genauer hinsehen, woher die Verrohung und das Desinteresse kommen.
- Wenn ich z.B. sehe, wie verantwortungslos PRIVATE(!) Fernsehsender diese Horror-Kampfroboter-Kinderserien am Wochenende abspulen, ist mir schon vieles klar.
- Was sind das für Videospiele und Videofilme, die von PRIVATEN(!) profitgeilen Entertainmentfirmen auf die Kinder losgelassen werden?
- Was ist das für eine Welt, die uns von PRIVATEN(!) Hollywood-Studios zur Unterhaltung präsentiert wird? Trivialkitsch konkurriert mit Brutalo-Action-Grausamkeiten um die Taschengeldkopeken der Kinder.
Privates Entertainment liefert das, was die Konsumenten haben wollen, in der Tat OHNE den so verhaßten erhobenen Zeigefinger. Die neue Seichtkultur, ob seelenlose austauschbare Popmusik oder Trivialromane oder Hohlkultur-TV-Soaps, will vor allem eines: GEFALLEN! So wie eine Jacke oder ein Auto uns gefallen sollen.
Und genauso werden wir private Bildung bekommen: Schau einfach auf die heutige Landschaft an Konsumprodukten und Du weißt, wie die herbeigesehnte privatisierte Bildung aussehen wird: PLASTIKKITSCH mit chromfarbenem Henkel und 1 Jahr Garantie, bei NICHTGEFALLEN Geld zurück.
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JeFra
12.04.2002, 00:10
@ Turon
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Re: Bravissimo, JeFra! |
Wie schlimm soll es denn noch kommen? Gibt es eine Steigerung von totalen Abgrund? ;)
Das koennte noch schlimmer kommen. Was wir im Augenblick sehen, ist doch die Leistung von Lehrern, die in den 70iger und 80iger Jahren noch eine relativ vernuenftige Ausbildung in den naturwissenschaftlichen Faechern hatten. Das Problem ist ja gerade auch das Niveau der Fachlehrerausbildung. Die praktischen Konsequenzen der Kulturrevolution werden erst zeitversetzt sichtbar.
MfG
JeFra
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|
Shakur
12.04.2002, 00:14
@ JeFra
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Re: Bildungsmisere |
.
.
Das Humboldtsche Bildungswesen und die klassisch humanistische Erziehung hatte doch ganze Menschen hervorgebracht. Man scheint dies wiederzuentdecken:
.
.
(Aus"Trend - Zeitschrift für soziale Marktwirtschaft")
Der Bedarf der Wirtschaft führt zur Renaissance Humboldtscher
Bildungsideale
Die Kommission nennt dann das Beispiel des Berufsbildes"Programmierer",
das in den 80er Jahren so schnell entstanden ist, wie es dann auch schon
veraltete, und so zieht die Kommission den folgenden Schluß:"Das politisch
zu gestaltende Bildungsparadox lautet: Die konsequente Orientierung am
wohlverstandenen Bedarf der Wirtschaft führt zu einer Wiederbelebung
Humboldtscher Bildungsideale. Die Zukunft gehört den sattelfest
spezialisierten Generalisten. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf
dem Hintergrund eines fundierten Fachwissens in Eigenregie
Zusammenhänge herstellen und auf diese Weise immer wieder erfinderisch
wechselnde Probleme und Aufgaben bewältigen können."
Eine neue Qualifikationsbeschreibung darf also nicht dazu führen, das
grundständige"Wissen" gegen neue"Kompetenzen" auszuspielen. Wer das
Grundlagenwissen immer erst noch nacharbeiten muß, wer es also nicht im
Kopf hat, der wird in Ausbildung und Beruf kaum Zeit haben"erfinderisch" zu
sein. Die vertrauten Frontlinien aus bildungspolitischein Diskussionen der
Vergangenheit sind also in schöpferische Unordnung geraten.
Wir können sicher nicht mehr davon ausgehen, daß die Berufung auf das
Humboldtsche Bildungsideal gleichzusetzen ist mit der Verweigerung, die Erfordernisse wirtschaftlicher Zukunftsfähigkeit ernst zu nehmen.
<ul> ~ Quelle:</ul>
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Zardoz
12.04.2002, 01:32
@ Bär
|
Zustimmung und Ergänzung... |
Hallo Bär,
Deine schon recht ausführliche Argumentation möchte ich noch ein wenig erweitern.
Schule vermittelt nicht nur Wissen, sondern auch ein Wertesystem. In einer pluralistischen Gesellschaft gibt es aber eben gerade kein einheitliches Wertesystem, keinen einheitlichen Moralkodex. Wie aber sollte ein staatliches Bildungsmonopol diese unterschiedlichen Wertvorstellungen vermitteln können?
Staatsmonopole produzieren selbst einfache Güter und Dienstleistungen teurer und minderwertiger als der private Sektor. Wieso sollte das nun ausgerechnet bei einer so komplexen Dienstleistung wie Bildung ganz anders sein?
Das staatliche Schulwesen ist technologisch rückständig, unflexibel und lehrerzentriert statt kundenorientiert. Hohe Bildungsausgaben versickern in der Bildungsbürokratie, für eine zeitgemäße Ausstattung mit moderner Technologie wird um Spenden der Wirtschaft gebeten.
Die Idee des Bildungsschecks stammt übrigens von Milton Friedman. Und in den USA (allein wegen dieser drei Buchstaben wird sich die kläffende Meute hier sicher gleich wieder ein Stelldichein geben, köstlich) werden inzwischen 1,2 Millionen Kinder im Elternhaus unterrichtet. Mit folgendem Ergebnis:"Home-educated students, on average, outperformed public school students across all subjects significantly, by 30 to 37 percentile points on nationally normed standardized achievement exams. And home-schooled students' test scores improve the longer they are home-schooled, going from the 59th percentile for those home-schooled for one year to the 92nd percentile for those home-schooled for seven years. And there is little if any 'gender gap' in test scores between home-schooled girls and boys. Homeschooling parents reported an average cost of $546 per year per student, whereas the average per-pupil expenditure by public schools was $5,325, excluding capital costs." (Aus einem Bericht des CATO-Instituts)
Staatliche Schulen würde es weiter geben. Allerdings müssten sie sich einem Wettbewerb stellen. Was, wie die Erfahrung auf anderen Gebieten lehrt, zu besserer Leistung bei sinkenden Preisen führt.
Für die Befürworter des staatlichen Schulzwangs wäre die Beantwortung der folgenden Fragen interessant:"Do you think nobody would willingly entrust his children to you or pay you for teaching them? Why do you have to extort your fees and collect your pupils by compulsion?"
Nice night,
Zardoz
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Taktiker
12.04.2002, 02:18
@ Zardoz
|
Re: Zustimmung und Ergänzung... |
Es gibt eben Sachen, die sich nicht in Punktetests messen lassen.
Dass die private Wirtschaft hochqualitativ produziert, kann nur die Ansicht eines Bundesdeutschen sein, der nichts anderes kennt, als in einem Haufen von Plastikmüll aufgewachsen zu sein.
Dass heute kaum ein Produkt größeren Streßtests widersteht, ist das Ergebnis bis ins Unendliche gesteigerter Kostenoptimierung. Und genauso ist es mit der Bildung. Wer die sprachliche und naturwissenschaftliche Bildung der DDR nie kennengelernt hat, enthalte sich doch bitte des Expertenrats.
Da Du auf meine Argumente in den Postings weiter unten nichts zu entgegnen hast, weichst Du den genannten offensichtlichen Problemen privatisierter Bildung ganz bewußt aus. Wer"bessere Schulen" für eine"gut zahlende" Minderheit will, will andere deklassieren und das ist nicht hinnehmbar. Eben die ganz normale Arroganz gepaart mit frecher Dummheit, eben ganz normal bundesdeutsch.
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Euklid
12.04.2002, 08:40
@ Zardoz
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Re: Zustimmung und Ergänzung... |
>Hallo Bär,
>Deine schon recht ausführliche Argumentation möchte ich noch ein wenig erweitern.
>Schule vermittelt nicht nur Wissen, sondern auch ein Wertesystem. In einer pluralistischen Gesellschaft gibt es aber eben gerade kein einheitliches Wertesystem, keinen einheitlichen Moralkodex. Wie aber sollte ein staatliches Bildungsmonopol diese unterschiedlichen Wertvorstellungen vermitteln können?
>Staatsmonopole produzieren selbst einfache Güter und Dienstleistungen teurer und minderwertiger als der private Sektor. Wieso sollte das nun ausgerechnet bei einer so komplexen Dienstleistung wie Bildung ganz anders sein?
>Das staatliche Schulwesen ist technologisch rückständig, unflexibel und lehrerzentriert statt kundenorientiert. Hohe Bildungsausgaben versickern in der Bildungsbürokratie, für eine zeitgemäße Ausstattung mit moderner Technologie wird um Spenden der Wirtschaft gebeten.
>Die Idee des Bildungsschecks stammt übrigens von Milton Friedman. Und in den USA (allein wegen dieser drei Buchstaben wird sich die kläffende Meute hier sicher gleich wieder ein Stelldichein geben, köstlich) werden inzwischen 1,2 Millionen Kinder im Elternhaus unterrichtet. Mit folgendem Ergebnis:"Home-educated students, on average, outperformed public school students across all subjects significantly, by 30 to 37 percentile points on nationally normed standardized achievement exams. And home-schooled students' test scores improve the longer they are home-schooled, going from the 59th percentile for those home-schooled for one year to the 92nd percentile for those home-schooled for seven years. And there is little if any 'gender gap' in test scores between home-schooled girls and boys. Homeschooling parents reported an average cost of $546 per year per student, whereas the average per-pupil expenditure by public schools was $5,325, excluding capital costs." (Aus einem Bericht des CATO-Instituts)
>Staatliche Schulen würde es weiter geben. Allerdings müssten sie sich einem Wettbewerb stellen. Was, wie die Erfahrung auf anderen Gebieten lehrt, zu besserer Leistung bei sinkenden Preisen führt.
>Für die Befürworter des staatlichen Schulzwangs wäre die Beantwortung der folgenden Fragen interessant:"Do you think nobody would willingly entrust his children to you or pay you for teaching them? Why do you have to extort your fees and collect your pupils by compulsion?"
>Nice night,
>Zardoz
Also Zardoz auch wenn ich des öfteren mit Dir übereinstimme so kann ich von sinkenden Kosten des Staates nichts feststellen.
Wenn man etwas privatisiert dann will ich vor der Privatisierung wissen wo bitte meine Entlastung für die zusätzliche Übernahme der Bildungskosten bleibt.
Momentan läuft es jedoch anders rum.
Es geht munter weiter mit den Abgaben nach oben.
Oder befürwortest Du ein System mit 100% Staatsabgaben und dafür gibts dann nichts mehr vom Staat?
Das kann es ja wohl nicht sein!
Wir sollten langsam besser überlegen wie wir der Staatskrake noch Herr werden können.
Die sogenannten öffentlichen Hände toben sich mittlerweile nicht nur in meinen Hosentaschen links und rechts aus sondern greifen schon in die Gesäßtasche und in die Jackentasche links oben!
Man kann nicht nur den Staat entlasten und Null an den Bürger zurückfließen lassen.
Dann toben die Kerle sich ja erst richtig mit unserem Geld aus.
Ich wäre dafür alle Lebensschicksale in meine eigene Hand zu nehmen,aber nicht dann noch 50% meines erarbeiteten Geldes abzudrücken für eine Null-Gegenleistung.
Immerhin sind da ja auch noch Mehrwertsteuern und sonstige Delikatessen die sich auf über 70% Abgabenquote summieren während Frau Quandt in der DDR ihr BMW-Werk auch noch aus meinen Unternehmertaschen füllt.
Ich garantiere Dir daß dieses System nicht mehr lange funktioniert!
Ich brauche diese verdammte Krake nicht!
Gruß EUKLID
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Euklid
12.04.2002, 10:13
@ JeFra
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Re: Bildungsmisere |
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>Pauken/Gehorsam/Zuhören und Nachmachen/Pflicht und Ordnung
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>Da hat man ja nach 68 schon einiges geaendert, und die Konsequenzen waren gar nicht gut. Ohne etwas Drill scheint es nun mal in der Schule nicht zu gehen. Ich habe in der DDR das Studium mit moderatem Drill (nicht wie an japanischen Schulen) kennengelernt und wuerde sagen, dass das zum Erlernen bestimmter mathematischer Kenntnisse (das uebliche Handwerkszeug: Rationale Funktionen in Partialbrueche zerlegen und integrieren, lineare gewoehnliche Diff-Gleichungen, Rang von Matrizen bestimmen etc) der beste Weg ist. Manche lernen es auch so zuverlaessig, aber solange der Drill keine extremen Formen annimmt, schadet es auch diesen Studenten nicht. Dasselbe duerfte fuer Jurisprudenz oder Fremdsprachenfaecher doppelt und dreifach gelten.
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>Damit will ich nicht sagen, dass ich alle diese Werte verinnerlicht habe. Wenigstens bei den Punkten Gehorsam und Ordnung hapert es sogar ganz ernsthaft.
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>Erziehung zum unmündigen Bürger/Erziehung zum unselbständigen Denken
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>Beides koennen Sie nur selber lernen. Die Schule kann Ihnen dabei allenfalls helfen. Ich wuerde sagen, dass 68 auf diesen beiden Feldern eher negative Konsequenzen gehabt hat. Da Ihre Vorstellungen in dieselbe Richtung gehen, werden sie meiner Meinung nach das Problem eher verschaerfen.
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>Spaß an der Arbeit wird aberzogen. Hier treten Lehrpläne an die Stelle von natürlicher Neugier.
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>Ohne harte Arbeit werden Sie weder hoeheren Spass haben noch Ihre natuerliche Neugier befriedigen. Bevor Sie eine Klaviersonate spielen koennen, muessen Sie Tonleitern ueben. Bevor Sie Zeitschriftenartikel in englischer Sprache lesen koennen, muessen Sie Vokabeln lernen. Aehnliches gilt auf fast allen Gebieten. Selbst beim Sport ist es kaum anders.
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>"Freie" Methoden der Erziehung können nicht gewählt werden.
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>Ich finde, wir haben in diesem Land in den letzten 30 Jahren genug soziologische Experimente am lebenden Objekt durchgefuehrt. Ich wuerde eher die Rueckkehr zu bewaehrten Methoden empfehlen.
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>Wissenvermittlung statt Wissenserarbeitung ist gang und gäbe.
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>Hauptsache ist doch, dass Sie das Wissen am Ende haben.
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>Wir bilden immer noch die Maschinenbediener aus, nicht die Programmierer.
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>Schon mal ernsthaft etwas programmiert? So ein Programm von einigen tausend Zeilen, das Cache-effizient sein muss und auf einem LINUX-Cluster (also auf mehreren miteinander vernetzten Rechnern) laeuft? Und dann einen Fehler gesucht, der erst nach vielen Minuten und nur bei Matrizen auftritt, die insgesamt einige Gigabyte belegen und obendrein kaum reproduzierbar ist? Von dem Sie nicht wissen, ob a) Sie selber der Depp sind (bei mir leider die haeufigste Variante) b) ein Hardware-Fehler (schon passiert, besonders wenn mehrere Rechner beteiligt sind, was ja die Zahl der Fehlerquellen erhoeht) c) ein Compiler-Fehler (auch schon passiert) vorliegt? Auch auf diesem Gebiet gibt es Spass und Aesthetik, aber so spassbetont wie Sie sich das vorstellen ist es nicht.
>
>MfG
>JeFra
Ja Jefra das kann ich nachvollziehen da mir ähnliches schon passiert.
Hier hilft kein Chef der mal kurz fragt wann man fertig ist.
Als Antwort hilft hier nur daß man es nicht weiß.
Die Möglichkeiten die hier in Frage kommen sind sehr vielfältig.
Ich hatte mal den Fall daß meine Gleichungssysteme mit dem einen Fortran-Compiler gelaufen sind und mit der neuen nicht mehr!
Das Programm war jahrelang ohne jede Komplikaton gelaufen.
Und vor allen Dingen sind die Compilerhersteller ja auch so offen daß sie ihnen bekannte Fehler noch nicht einmal vollständig an den Kunden per Liste übergeben.
Und das wird ja nur gemacht weil man dann erkennen müßte daß die bezahlte neue Version xx.zz nicht stabil ist.
Ein Kunde könnte ja auf den Gedanken kommen sein Geld zurückzufordern.
Die Programmierung ist mir inzwischen zu nervig geworden.
Es reicht mit den störrischen Excel-Macros zurechtzukommen bei denen man immer wieder Blessuren erlebt wegen der schwachen numerischen Leistungen.
Gruß EUKLID
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Zardoz
12.04.2002, 15:26
@ Taktiker
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Wenn es sein muß... |
>Es gibt eben Sachen, die sich nicht in Punktetests messen lassen.
... aber bitte nicht solche Trivialitäten.
>Dass die private Wirtschaft hochqualitativ produziert, kann nur die Ansicht eines Bundesdeutschen sein, der nichts anderes kennt, als in einem Haufen von Plastikmüll aufgewachsen zu sein.
Zwar weiß ich nicht warum Du so viel Wert darauf legst, hier einen Ossi/Wessi-Konflikt zu kultivieren. Aber meines Wissens waren ganz andere Weltgegenden für ihre"Plaste & Elaste"-Produkte recht bekannt. Es soll sogar fahrbare Ausführungen gegeben haben, liebevoll"Trabbi" genannt.
>Dass heute kaum ein Produkt größeren Streßtests widersteht, ist das Ergebnis bis ins Unendliche gesteigerter Kostenoptimierung. Und genauso ist es mit der Bildung. Wer die sprachliche und naturwissenschaftliche Bildung der DDR nie kennengelernt hat, enthalte sich doch bitte des Expertenrats.
Bildung, die nicht umgesetzt wird, wird zur Einbildung.
>Da Du auf meine Argumente in den Postings weiter unten nichts zu entgegnen hast, weichst Du den genannten offensichtlichen Problemen privatisierter Bildung ganz bewußt aus.
Ganz bewußt weiche ich der Scheindiskussion mit einem recht geschickten Ideologen aus. So etwas ist nämlich sinnlose Zeitvergeudung.
>Wer"bessere Schulen" für eine"gut zahlende" Minderheit will, will andere deklassieren und das ist nicht hinnehmbar. Eben die ganz normale Arroganz gepaart mit frecher Dummheit, eben ganz normal bundesdeutsch.
Wie ich sagte, recht geschickt: Deklassieren -> Arroganz -> frech -> dumm -> bundesdeutsch.
Ach ja, mein Schreibfehler. Sollte UNGENIEßBAR heißen, sorry.
Nice day,
Zardoz
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Zardoz
12.04.2002, 15:37
@ Euklid
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Re: Zustimmung und Ergänzung... |
>Wenn man etwas privatisiert dann will ich vor der Privatisierung wissen wo bitte meine Entlastung für die zusätzliche Übernahme der Bildungskosten bleibt.
Hallo Euklid,
anders herum wird ein Schuh draus: Bevor man etwas kollektiviert bzw. verstaatlicht, muß man dies begründen. Da das nie möglich ist, basiert jeder Staatskollektivismus auf Gewalt.
Ansonsten hast Du recht, Bildungsgutscheine sind überflüssig. Besser, man lässt das Geld den Bürgern. Die wissen am ehesten, was sie damit sinnvollerweise anfangen können.
Nice day,
Zardoz
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silvereagle
13.04.2002, 01:04
@ Taktiker
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Re: irgendwann... |
... wirst Du es merken, dass Du auf Glatteis stehst. Auf dünnem...
> Eben die ganz normale Arroganz gepaart mit frecher Dummheit, eben ganz normal bundesdeutsch.
Seit ich Deine Postings hier geniesse, kann ich"Arroganz" erheblich weiter definieren...
Gruß, silvereagle
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foreveryoung
14.04.2002, 12:01
@ McMike
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Test |
>www.lunarshop.de
<ul> ~ http://www.lunarshop.de</ul>
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