SonSon
12.04.2002, 12:21 |
Euro verdirbt Kauflaune. Ja was nun...? Thread gesperrt |
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,191438,00.html
"... Der Umsatz im deutschen Einzelhandel ist im Februar deutlich zurückgegangen. Die Preissteigerungen durch die Euro-Umstellung seien für die schlechten Geschäfte verantwortlich, sagen Volkswirte...."
Wie passen folgende drei Aussagen zusammen:
- Wie haben kaum Inflation
- Der Euro ist nicht für die Preissteigerungen verantwortlich
- Das Konsumverhalten wird durch den Euro nicht negativ beeinflußt
- obiger Artikel
... irgenwer lügt hier doch:))
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Hacker- Herbi, dem Bremser
12.04.2002, 14:27
@ SonSon
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Re: Euro verdirbt Kauflaune. ** Ja, und wie! |
>... irgendwer lügt hier doch:))
Moin SonSon,
zur Kauflaune aktuell zwei Kaufbeispiele (bevor ich wieder explodiere):
1)
Der Freizeitgärtner braucht manchmal etwas für den Rasen oder gegen dessen Wildkräuter.
So ein Mittelchen kostete einmal vor gar nicht so langer Zeit - frei nach"Es war einmal.." - 18,95 Deutschmark. Verpackung liegt vor.
Letzte Woche wollte ich mal wieder dieses Mittelchen haben. Es war doch tatsächlich mit 18,95 ausgezeichnet - EURO! Kaufbeleg liegt vor.
2)
Diese Woche brauchte ich ganz dringend eine Farbpatrone für einen Drucker. Die zuletzt im Juli 2001 gekaufte Einheit kostete ca. 84 Deutschmark. Sie wird im Internet (auf einer etwas ältern Seite) für 43 EURO angeboten.
Die neue Farbpatrone steckt in einer neuen Verpackung
http://www.hp-go-supplies.com/german/whats_new/newpack.htm
und beides zusammen kostet aktuell sage und schreibe ca. 69,99 EURO (136 Mark).
Bei Media - ich bin doch so blöd - 72,99 EURO. Kaufbeleg liegt vor!
Ich hatte Schwierigkeiten, auf dem Nachhauseweg mein Gefährt unter Kontrolle zu behalten und habe dann meinen Frust beim Hacken von Kaminholz abgelassen.
Anderntags, um des Lebens grünen Baum nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, habe ich einen Baumarkt gefunden, der seine Waren noch (wieder?) in DM ausgezeichnet hat.
Es war herzerfrischend: Ich fand mich wieder und die Preise angenehm:
Eine Sägekette für eine Kettensäge kostete 31,95 DM, vor drei Jahren noch 29,95 DM. Jetzt wird gesägt und gehackt - und wenn ich dann wieder ganz entspannt bin, frag ich Carly mal wieder, was nun das denn soll!
">http://www.hp.com/hpinfo/execteam/e...g]img/smilies/herz-rot.gif[/img] /index.htm
Gruß
Herbi
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JLL
12.04.2002, 15:14
@ SonSon
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Re: Die Kaufzurückhaltung der Konsumenten ist zumindest ein Hoffnungsschimmer |
>irgenwer lügt hier doch:))
Das ist wohl wahr. Die amtlichen Statistiken stehen einfach in diametralem Gegensatz zu allem, was man aus dem alltäglichen Lebensumfeld wahrnimmt. Die Beispiele von Herbi lassen sich beliebig verlängern - und da geht es nicht um ein paar Prozent, sondern um zwei- und teilweise dreistellige prozentuale Aufschläge. Erst heute wieder: Tiefgaragenplatz +26,5%. Wie gesagt, beliebig vermehrbar und jeden Tag ein neues Beispiel. Die Preisstatistik dürfte der Vermittlungsstatistik des Arbeitsamtes oder den US-Wirtschaftsstatisiken in puncto Qualität in nichts nachstehen. Diese Statistiken werden schon lange nicht mehr erstellt um wirtschaftliche Prozesse und Größen möglichst objektiv abzubilden, sie sind längst zu Manipulationsinstrumenten verkommen (ähnlich wie Unternehmensbilanzen, Ergebnisschätzungen und -zahlen).
Das scheinheilige Wehklagen des Einzelhandels über die Kaufzurückhaltung der Konsumenten ist schlicht unerträglich. Ich würde es eher als den zaghaften Versuch einer Notwehr gegen dreisteste Wegelagerei qualifizieren.
Durch die EURO-Einführung hat eine kalte Enteignung breiter Bevölkerungsschichten in schier unvorstellbarem Ausmaß stattgefunden. Dass dieser Geldentwertungsschub dann auch noch statistisch weggebügelt wird, ist skandalös - ebenso wie das Schweigen der Medien.
So jetzt ist aber Schluß, denn ich beginne mich aufzuregen.
Schönen Tag
JLL
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Emerald
12.04.2002, 15:23
@ SonSon
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Re: Euro verdirbt Kauflaune. Ja was nun...? |
bei vielen deutschen Freunden geht das geflügelte Wort um:
Wetten dass, in ein bis zwei Jahren alles was bis 31.12.2001 mit einer DE-Mark
bezahlt worden ist, automatisch zum Euro-Preis erhältlich oder angepriesen
wird. Jene mit der Feststellung 'das ist eine reine Währungs-Reform' werden
dann recht bekommen haben.
Emerald.
(im übrigen Europa ist die Tendenz ebenfalls klar: Jeden Monat dieses und jenes wieder etwas teurer).
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Taktiker
12.04.2002, 16:02
@ Emerald
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Wette dagegen: |
Auch wenn es sehr ungleich ablaufen wird, d.h. einige Güter/Leistungen deutlich teurer, andere billiger werden, würde ich die Gesamttendenz weiter deflatorisch sehen.
Kann es nicht charttechnisch oder wissenschaftlich kausal begründen, denn wenn das ginge, wäre ja alles klar.
Aber sehen wir doch mal auf die ersten Zeichen: Kirch zahlte der Bundesliga 800 Mio€. Es kündigt sich an, dass dieser Preis bei Neuverhandlungen nicht annähernd erreicht werden wird. Hier wird für das Gros der Vereine ein deutlich geringerer Etat geplant werden müssen. Einzelne Spitzenclubs (Bayern,BVB,S04,Hertha) werden in Zukunft womöglich noch mehr verdienen können, aber in der Breite werden die Budgets eingedampft. Wenn 2003 nur noch 60% der ehemaligen Summe gezahlt werden sollte, dürften 90% der Erst- und Zweitligaklubs um mindestens 20% eingedampfte Etats haben.
Ähnliches vollzieht sich seit einiger Zeit im Werbemarkt: Die wenigen Topplazierungsplätze können ihren Preis sogar leicht ausbauen. Ehemals solide Plazierungen sacken katastrophal im Preis und ein Gutteil verschwindet ganz (z.B. Bannerwerbung in Internet: Preise tendieren gegen Null, DeuBa-Breuer:"Auf Null gesunken").
Euklid dürfte Ähnliches vom Immo-Markt berichten: wenige Toplagen stabil bis leicht steigend, breiter Markt fällt.
Genauso sollten sich Waren des täglichen Bedarfs entwickeln: Was immer gebraucht wird, dürfte sogar leicht teurer werden, weil die Flaute den Wettbewerb zerstört, während der Bedarf nahezu konstant bleibt. Alles Entbehrliche dagegen sollte auch durch den Euro keine Chance auf nachhaltigen Preisauftrieb haben.
Dienstleistungen oder Restaurants: Die Dienstleister versuchen womöglich, die Preise stärker zu differenzieren, d.h. Vollpreise anzuheben. Infolge ausbleibender Konsumtion werden Sonderpreise/Aktionen das zunehmend aufweichen. Da der Dienstleistungssektor m.A. geringere Chancen für Alleinstellungsmerkmale bietet, dürften sich Kannibalisierungseffekte in Grenzen halten. Infolgedessen bleibender Konkurrenzdruck bei nachlassender Nachfrage -> müssen die Preise auch dort wieder runter.
Wenn ich zudem sehe, wie viele um mich herum angesichts"historisch niedriger Zinsen" zum großen Schuldner werden und einige dafür ein Häusle kaufen, ahne ich, dass das mit den Zinsen noch viel tiefer runter muß bzw. die Immos entsprechend fallen werden. So wie bei Aktien 1999:"Eigene vier Wände" sind jetzt zum neuen Lieblingsobjekt der Altersvorsorger Mitte 30 geworden. Das muß förmlich schiefgehen! Denn woher soll die Nachfrage für diese Objekte aus der nachfolgenden Generation kommen? - Anm. für Euklid: natürlich nicht für Toplagen:-))
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BB
12.04.2002, 16:36
@ Taktiker
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Re: Wette dagegen: |
>Auch wenn es sehr ungleich ablaufen wird, d.h. einige Güter/Leistungen deutlich teurer, andere billiger werden, würde ich die Gesamttendenz weiter deflatorisch sehen.
>Kann es nicht charttechnisch oder wissenschaftlich kausal begründen, denn wenn das ginge, wäre ja alles klar.
>Aber sehen wir doch mal auf die ersten Zeichen: Kirch zahlte der Bundesliga 800 Mio€. Es kündigt sich an, dass dieser Preis bei Neuverhandlungen nicht annähernd erreicht werden wird. Hier wird für das Gros der Vereine ein deutlich geringerer Etat geplant werden müssen. Einzelne Spitzenclubs (Bayern,BVB,S04,Hertha) werden in Zukunft womöglich noch mehr verdienen können, aber in der Breite werden die Budgets eingedampft. Wenn 2003 nur noch 60% der ehemaligen Summe gezahlt werden sollte, dürften 90% der Erst- und Zweitligaklubs um mindestens 20% eingedampfte Etats haben.
>Ähnliches vollzieht sich seit einiger Zeit im Werbemarkt: Die wenigen Topplazierungsplätze können ihren Preis sogar leicht ausbauen. Ehemals solide Plazierungen sacken katastrophal im Preis und ein Gutteil verschwindet ganz (z.B. Bannerwerbung in Internet: Preise tendieren gegen Null, DeuBa-Breuer:"Auf Null gesunken").
>Euklid dürfte Ähnliches vom Immo-Markt berichten: wenige Toplagen stabil bis leicht steigend, breiter Markt fällt.
>Genauso sollten sich Waren des täglichen Bedarfs entwickeln: Was immer gebraucht wird, dürfte sogar leicht teurer werden, weil die Flaute den Wettbewerb zerstört, während der Bedarf nahezu konstant bleibt. Alles Entbehrliche dagegen sollte auch durch den Euro keine Chance auf nachhaltigen Preisauftrieb haben.
>Dienstleistungen oder Restaurants: Die Dienstleister versuchen womöglich, die Preise stärker zu differenzieren, d.h. Vollpreise anzuheben. Infolge ausbleibender Konsumtion werden Sonderpreise/Aktionen das zunehmend aufweichen. Da der Dienstleistungssektor m.A. geringere Chancen für Alleinstellungsmerkmale bietet, dürften sich Kannibalisierungseffekte in Grenzen halten. Infolgedessen bleibender Konkurrenzdruck bei nachlassender Nachfrage -> müssen die Preise auch dort wieder runter.
>Wenn ich zudem sehe, wie viele um mich herum angesichts"historisch niedriger Zinsen" zum großen Schuldner werden und einige dafür ein Häusle kaufen, ahne ich, dass das mit den Zinsen noch viel tiefer runter muß bzw. die Immos entsprechend fallen werden. So wie bei Aktien 1999:"Eigene vier Wände" sind jetzt zum neuen Lieblingsobjekt der Altersvorsorger Mitte 30 geworden. Das muß förmlich schiefgehen! Denn woher soll die Nachfrage für diese Objekte aus der nachfolgenden Generation kommen? - Anm. für Euklid: natürlich nicht für Toplagen:-))
da ist was Wahres dran: alles Lebensnotwendige wird teurer und solange die Einkommen nicht steigen hat niemand mehr Geld. Also wird alles nicht unbedingt Notwendige nicht mehr gekauft.
Warum aber bist Du gegen die eigenen vier Wände? Wohnen muß der Mensch, was soll ich also zukünftig steigende Mieten zahlen und gleichzeitig sehen, wie mein Geld auf der Bank verfällt (Teuro)? Mag sein daß die Preise für Immos noch weiter fallen (schau mal in die"neuen" Länder, da haben sie sich inzwischen schon fast halbiert). Sehr hoch verschulden sollte man sich natürlich in Hinblick auf die zukünftige Wirtschaftslage nicht. Im übrigen ist doch auch ein Mieter ein Schuldner - auch er muß ständig seinen Mietzins entrichten...
Gruß
BB
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Taktiker
12.04.2002, 16:50
@ BB
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Re: Wette dagegen: |
>Warum aber bist Du gegen die eigenen vier Wände?
Nee, Wände müssen schon sein:-)
Nix gegen Häusle. Bezieht sich auf die Verschuldung.
> Wohnen muß der Mensch, was soll ich also zukünftig steigende Mieten zahlen
In diesem Defla-Szenario müssen die Mieten mitfallen, zumindest geringfügig. Aufgrund fallender Einkünfte wird die Zahl der Haushalte überproportional fallen bzw. die Bevölkerungszahl schrumpft noch stärker. Anzahl Singlehaushalte geht zurück, fallende Wohnfläche pro Kopf. Die Bedienung des Hauskredits dagegen bleibt ja gleich.
Im übrigen kann man Mieten leichter kürzen, neuverhandeln, kurzfristig zurückhalten, schlichtweg umziehen.
> und gleichzeitig sehen, wie mein Geld auf der Bank verfällt (Teuro)?
Wenn bei der richtigen Bank angelegt, gereicht Cash bei Defla nicht zum Nachteil.
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Emerald
12.04.2002, 18:28
@ Taktiker
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Re: Wette dagegen: |
@Taktiker - es kommt da allerdings noch auf eines an:
eine schwarze Null, oder eine rote Null, wie die Politiker sich neuerdings
auszudrücken pflegen.
DeuBa-Breuer meinte mit Sicherheit eine schwarze Null, denn bei den Bankern
darf es gar keine ROTE geben.
Emerald.
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Euklid
12.04.2002, 18:37
@ JLL
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Re: Die Kaufzurückhaltung der Konsumenten ist zumindest ein Hoffnungsschimmer |
>>irgenwer lügt hier doch:))
>Das ist wohl wahr. Die amtlichen Statistiken stehen einfach in diametralem Gegensatz zu allem, was man aus dem alltäglichen Lebensumfeld wahrnimmt. Die Beispiele von Herbi lassen sich beliebig verlängern - und da geht es nicht um ein paar Prozent, sondern um zwei- und teilweise dreistellige prozentuale Aufschläge. Erst heute wieder: Tiefgaragenplatz +26,5%. Wie gesagt, beliebig vermehrbar und jeden Tag ein neues Beispiel. Die Preisstatistik dürfte der Vermittlungsstatistik des Arbeitsamtes oder den US-Wirtschaftsstatisiken in puncto Qualität in nichts nachstehen. Diese Statistiken werden schon lange nicht mehr erstellt um wirtschaftliche Prozesse und Größen möglichst objektiv abzubilden, sie sind längst zu Manipulationsinstrumenten verkommen (ähnlich wie Unternehmensbilanzen, Ergebnisschätzungen und -zahlen).
>Das scheinheilige Wehklagen des Einzelhandels über die Kaufzurückhaltung der Konsumenten ist schlicht unerträglich. Ich würde es eher als den zaghaften Versuch einer Notwehr gegen dreisteste Wegelagerei qualifizieren.
>Durch die EURO-Einführung hat eine kalte Enteignung breiter Bevölkerungsschichten in schier unvorstellbarem Ausmaß stattgefunden. Dass dieser Geldentwertungsschub dann auch noch statistisch weggebügelt wird, ist skandalös - ebenso wie das Schweigen der Medien.
>So jetzt ist aber Schluß, denn ich beginne mich aufzuregen.
>Schönen Tag
>JLL
Gleichzeitig wird aber von Lohnverhandlungen berichtet mit 3,0% Lohnerhöhung!
Und im kleingedruckten Rahmentarifvertrag steht dann Kürzung des Weihnachtsgeldes von 85% auf 45%!
Und das macht dann schlappe 3,33%.
Also Gesamtlohnerhöhung -0,33%
Dazu kommt dann noch die Inflation.
Und dies läuft nun schon seit mehreren Jahren.
Man wird sich noch umschauen hier in diesem Land.Damit wird tatsächlich der Binnenmarkt ruiniert.Scheinbar sollen wir alle nur noch für den Export arbeiten damit man Devisen in die Kasse bekommt.
Aber eigentlich muß man bei Protektionismus den Inlandsmarkt intakt halten und nicht den Auslandsmarkt.
Hier wird bewußt oder unbewußt alles falsch gemacht was überhaupt falsch zu machen geht!
Unsere jungen Leute werden sich aufmachen in die weite Welt und wieder einmal eine Abstimmung mit den Füßen vornehmen.
Ich befürchte eine virtuell errichtete Grenze gegen diese Auswanderungswelle und zwar derart daß man ausgebildete Akademiker dazu verpflichtet hier x-Jahre zu arbeiten bis die Studienkosten des Staates abgearbeitet sind oder man muß eine Abstandssumme zahlen.
Gewinner werden wieder einmal diejenigen sein die den Braten zuerst gerochen haben.
Die wunderbaren Generationenverträge lösen sich dann wie im Schneeballsystem auf.
Unsere heulenden Rentner sehe ich schon heute wenn sie dann am Schalter des bankrotten Staates ihre Renten abholen wollen.
Niemals ist dieses System wie im Moment zu halten!
Es ist auch ganz klar eine Benachteiligung unserer Jugend.
Natürlich haben die Älteren auch ihre Beiträge gezahlt aber die Rendite sollte wenigstens bei allen Jahrgängen die gleiche sein.
Dies dürfte ja wohl mathematisch keine Glanzleistungen erfordern aber es erfordert Mut dies den Alten zu sagen,und genau den hat kein Politiker!
Dann wird er nämlich nicht mehr gewählt!
Aber für Wählerstimmen versaut man sogar die Zukunftsaussichten unserer Jugend.
Weit haben wir es gebracht und wir bringen es auch noch weiter!
Die Geschwindigkeit zum Vollbankrott wird sich beschleunigen.
Es sind genügend Katalysatoren vorhanden.
Gruß EUKLID
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BB
12.04.2002, 19:46
@ Taktiker
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Re: Wette dagegen: |
Na gut, vielleicht steigen die Mieten nicht weiter. Aber wenn die Rate an die Bank gar nicht höher als eine Miete für eine halb so große Wohnung ist? Und das schon beim höchsten Tilgungssatz? Den ich bei Geldmangel auch herabsetzen kann (steht so im Vertrag). Und die Eigenheimzulage wirkt sogar als eine Art Wohngeld.
Ich denke, dann ist die Sache recht sicher. Leider sind aber die wenigsten Finanzierungen so...
Bin ja auch gespannt, ob Infla oder Defla kommt. Letzteres wäre mir aber im Moment trotzdem lieber.
Gruß
BB
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RetterderMatrix
12.04.2002, 20:58
@ Taktiker
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Re: Wette dagegen: |
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Gunnar
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Euklid
13.04.2002, 10:58
@ RetterderMatrix
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Re: Wette dagegen: |
>Hallo Taktiker!
>Zu deiner These, dass allen Kosten, denen man ausweichen kann, tendenziell runtergehen, und allen Kosten, denen man nicht ausweichen kann, hochgehen, hab ich diese Graphik. Zwar nur für 2001, aber die Verteilung wird sich wohl nicht viel geändert haben.
>Wie man sieht, werden unentbehrliche Sachen wie Nahrungsmittel, Kosten für Wohnungen und so überdurchschnittlich teurer und die Dinge, an denen man sparen kann, wie z.B. Bildung, oder Seife ( Gesundheitspflege, man kann ja auch einmal die Woche baden, wie früher) unterdurchschnittlich teurer.
>Das wirft auch die Frage auf, ob der Mix im Preisindex, Nahrungsmittel gehen ja angeblich nur zu 14% in die Teuerungsrate ein, überhaupt aktuell ist. Und es zeigt auch, dass die Armen, die eh wenig Geld haben, durch den Teuro am meisten leiden. Denn wenn Du wenig Geld hast, dann gibst Du garantiert mehr als 14% deines Budgets für Nahrungsmittel aus. Und sparst an der Bildung. Und dann wundert man sich, dass die Leute immer duemmer werden. Pisa laesst gruessen.
>Gunnar
Aber Vorsicht bei der Auswertung von Daten denn es kommen quasi 2 getrennt laufende Effekte zum Tragen.
Der eine Effekt ist der daß tatsächlich gerade die Waren teurer werden die man braucht.Vorerst sind das nur Nahrungsmittel!
Ob man Schuhe braucht hängt davon ab wieviel noch zur Verfügung steht!
Wenns mit Schuhen für den Hunger nicht mehr reicht dann braucht man keine Schuhe.
Mein Vater erzählte mir früher mal in einer ruhigen Minute daß in den dreißiger Jahren viele Kinder im Sommer keine Schuhe mehr getragen haben! Geldmangel!
Aber zurück zu den Tatsachen.
Momentan steigen die Lebensmittel sehr stark an und Schuhe sind noch relativ billig.
Aber sie werden dann noch billiger wenn die steigenden Lebensmittel einen größeren Bedarf des Gesamtbudgets ausmachen.
Gerade in Zeiten wie momentan ändert sich die Struktur des Warenkorbs erheblich.
Zusätzlich ist der tatsächlich real fallende Lohn zu nennen.
Die Regenbogenpresse suggeriert uns steigende Löhne.
Dies wird mit den sogenannten durchschnittlichen Stundenverdiensten brutto angegeben,weil es netto ja nicht möglich ist wegen des familiären Status der hier mit einfließt.
Der Bruttostundenlohn verzeichnet auch nicht die Kürzungen bei Weihnachtsgeldern und sonstigen zusätzlichen Einnahmen.
Tatsächlich ist der Lohn real schon seit den 80ern am Fallen.
Wenn jetzt einerseits Lebensmittel steigen und der reale Lohn sinkt,dann steigt die Quote der Lebensmittel am Gesamteinkommen progressiv an.
Zusätzlich kommt der 3.Angriff auf die arbeitenden Menschen vom Staatswesen mit den überbordenden Steuerbelastungen.
Wenn das so weitergeht dann werden schon Einkommensbestandteile versteuert die man eigentlich für Lebensmittel braucht!
Man schaue sich doch nur mal den steuerlichen Grundfreibetrag an:
Er müßte eigentlich das lebensnotwendige Existenzminimum enthalten.
Ja und der liegt momentan für eine Person bei ungefähr 14000 DM.
Jetzt lassen wir diese Person mal real leben:
Aber ganz bescheiden!
1 Zi-Wohnung im asozialsten Viertel 400 DM Miete je Monat
Müllabfuhr,Wasser,Strom,Heizung 450 DM
Auto gibts nicht!
Es wird zu Fuß zur Arbeit gegangen oder per Bahn
Monatliche Kosten zur Arbeit 100 DM
Fernseh und Radio das auch Sozialhilfeempfänger umsonst empfangen dürfen
35 DM
Damit hat man noch nicht einmal mehr 300 DM für das Notwendigste wie Kleidung,Essen usw.
Von Urlaub oder sonstigen Dingen wollen wir erst gar nicht reden.
Aber Tatsache ist doch daß unser Finanzministerium die Pauschale so gebildet haben muß.
Es werden glasklar Einkommensbestandteile versteuert die für ein asoziales Leben schon gebraucht werden.
Und damit dies nicht auffällt gibts die diversen Hilfen vom Staat die allesamt nur Mogelpackungen darstellen wie Wohngeld usw.
Ich schätze daß die gefährliche Entwicklung sehr schnell voranschreitet und es bald auf die Straße getragen wird.
Aber auch dies scheint man in Berlin schon ins Kalkül genommen zu haben weil man die Bundeswehr schon auf Einsätze im Inneren vorbereitet.
Der Abbau der Freiheitsrechte macht enorme Fortschritte.
Auch das Demonstrationsrecht wird fallen bevor man allzu kräftig auf die Straße geht.
Und wer dann noch auf die Straße geht ist wohl ein Terrorist!
Gruß EUKLID
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