Cosa
13.04.2002, 15:43 |
Die Jagd auf die Analysten beginnt Thread gesperrt |
Klage gegen Wall-Street-Firmen
<font size="4">Die Jagd auf die Analysten beginnt</font>
Nach dem Angriff der Staatsanwälte auf Merrill Lynch steht nun ein Star-Analyst von Salomon Smith Barney am Pranger. Ein Bankkunde klagt auf zehn Millionen Dollar Schadenersatz.
New York - Der 60-jährige George Zicarelli, ein freiberuflicher Cutter, hat mit Aktien von Global Crossing 455.000 Dollar verloren und musste sich deshalb bankrott erklären, berichtet das"Wall Street Journal" (WSJ).
Seine Klage richtet sich der Zeitung zufolge gegen die Investmentbank Salomon Smith Barney und deren Telekom-Staranalysten Jack Grubman. Der Analyst hatte Salomon Smith Barney, einer Citigroup-Tochter, dabei unterstützt, zahlreiche lukrative Aktien- und Anleihe-Transaktionen zu verbuchen. Neben Merrill Lynch war Salomon Smith Barney eine der führenden Konsortialbanken bei dem Börsengang von Global Crossing. Der Kabelnetzbetreiber war in Boomzeiten ein Höhenflieger an der Wall Street gewesen, hat allerdings inzwischen Konkurs angemeldet, die Aktien sind praktisch wertlos.
Die Global-Crossing-Aktien notierten mit rund 50 Dollar, als Zicarelli begann, sie zu kaufen. Von seinem Berater wurde ihm auch noch empfohlen, weitere Aktien zu kaufen, als Insider ihre Papiere längst auf der Verkaufsliste hatten. Noch im Juni 2001 empfahl Grubman die Aktie als einer seiner drei"Top picks" (Auswahl der Besten), heißt es in dem Bericht des"WSJ". Schon zu diesem Zeitpunkt hatte die Aktie rund 80 Prozent von ihrem Höchststand (64 Dollar) eingebüßt. Kurz vor der Anmeldung der Insolvenz notierte das Papier bei 30 Cent.
Vertreten wird Zicarelli von Rechtsanwalt Jacob Zamansky, der schon gegen Merrill-Lynch-Analyst Henry Blodget einen Vergleich erwirkt hatte. Die Schadenersatzsumme von zehn Millionen Dollar soll laut"WSJ" etwas der Hälfte von Grubmans Jahreseinkommen entsprechen.
Derzeit prüfen die amerikanische Börsenaufsicht SEC, die Wertpapierhändler-Organisation NASD und die Generalstaatsanwaltschaft von New York, inwieweit Analysten von Wall-Street-Firmen Anleger getäuscht und diesen Verluste zugefügt haben.
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,191489,00.html
Kommentar: Sind jetzt lediglich die Analysten zum Freiwild auserkoren? Die Rolle der Banken findet zwar immer Erwähnung, aber m.E. nicht ausreichend genug. Analysten sind doch nur Instrumente der Banken auf und mit denen gespielt wurde.
Gruss
Cosa
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Diogenes
13.04.2002, 18:05
@ Cosa
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Re: Die Jagd auf die Analysten beginnt |
Hi Cosa,
>Kommentar: Sind jetzt lediglich die Analysten zum Freiwild auserkoren? Die Rolle der Banken findet zwar immer Erwähnung, aber m.E. nicht ausreichend genug. Analysten sind doch nur Instrumente der Banken auf und mit denen gespielt wurde.
Analysten haben ein Gesicht, Banken nicht. Das verkauft sich besser in unserer Medienwelt. Das Treiben der Banken zu durchleuchten ist dem Durchschnittsbürger zu kompliziert. Er will einfache und griffige Antworten auf Fragen die andere für in stellen, beides nicht länger als ein 10-Sekundenspot.
Gestern noch mit Hosianna besungen, ist es nicht weit zu Kreuzigt ihn. Das ist Dramatik, das ist der Stoff von dem wir TV-Junkies nie genug kriegen. Die Kleinen hängt man,die Großen läßt man laufen, damit die Fortsetzung nicht ins Wasser fällt. So will es der Kleine Mann.
>Gruss
>Cosa
Gruß
Diogenes
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tas
13.04.2002, 20:12
@ Cosa
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Re: Die Jagd auf die Analysten beginnt |
>Kommentar: Sind jetzt lediglich die Analysten zum Freiwild auserkoren? Die Rolle der Banken findet zwar immer Erwähnung, aber m.E. nicht ausreichend genug. Analysten sind doch nur Instrumente der Banken auf und mit denen gespielt wurde.
>Gruss
>Cosa
hi,
einzelne analysten kann man halt leichter juristisch auf den rücken werfen als eine ganze bank mit ihrem langen finanziellen atem und ganzen herden von anwälten...
gruß, t.a.s.
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