silvereagle
14.04.2002, 20:20 |
@Popeye: Re: Das hat System Thread gesperrt |
Hi Popeye,
zuallererst auch von mir ein großes"Danke!" für Deine hervorragenden Postings. Bist mir schon abgegangen! ;-)
In Sachen"Wo liegt das eigentliche Problem?" liegen wir ziemlich auseinander, aber es gibt Schlimmeres! ;-) Hätten"die da oben" etwas mehr Popeye'schen Hausverstand, so hätte die vielen Mäuschen (wozu auch eines gehört, welches sich silvereagle nennt) beträchtlich mehr Freiheiten und Chancen, was mir den Popeye einigermaßen sympathisch macht. Das will ich doch einmal festhalten.:-)
Jeder hat seine eigene Meinung. Nun denn:
> Daraus zu folgern den Staat abzuschaffen ist zwar zunächst eine sympathische Idee, aber trotz aller Wut, die manchmal in mir aufkommt, keine zweckmäßige.
Wer bestimmt denn, was"zweckmäßig" ist?"WIR" alle? Wie soll das gehen?
> Checks and balances ist der Weg, den wir gehen müssen. Wir müssen den Staat durch stärkere Kontrolle bändigen und auf seine Kernaufgaben zurück führen.
Du hast vorhin eine (wie ich meine sehr treffende) Definition von"Staat" gegeben. War diese nur auf den gegebenen Fall (Geldpolitik) beschränkt oder - wie ich es verstehe - eine allgemeine? Danach müssten WIR also die Politikerkaste besser bändigen und auf ihre Kernaufgaben zurückführen. Wer legt das alles fest, und wie kommen verbindliche Entscheidungen zustande? Für wen sollen die alle gelten? Wie lange? Freilich sind auch mir Politiker mit möglichst schweren Klötzen am Bein lieber als auf dem Hochsitz eines Mähdreschers, den ich auch noch zwangsweise mitfinanzieren darf. Aber das ist ja nicht der Punkt. Die Frage lautet vielmehr: Erhofft man sich von"Oberen" einen persönlichen Vorteil oder nicht? Macht es Sinn, eigene Angelegenheiten PAUSCHAL zu delegieren? Motto: Hauptsache, irgendjemand anders, nur bloß nicht selbst?
> Der Staat als solcher ist nicht als"solcher" schlecht. Es sind immer die Menschen/Gruppen, die seine hoheitlichen Funktionen wahrnehmen, die den Gestaltungsspielraum zum eigenen Vorteil überdehnen. Hier müssen wir auch die Schranken setzen.
Also: Die Karten neu mischen! Ein bisschen weniger Macht dort, ein bisschen weniger Steuereinnahmen da. Naja, das ist die sogenannte"neoliberale" Sichtweise, die auf dem besten Weg ist, eben aufgrund ihrer mangelnden Radikalität und (aus des Silberadler Sicht) mangelndem Problembewusstsein dem Freiheitsgedanken und dem Respekt vor dem Individuum einen Bärendienst zu erweisen...
> Der politische Prozess hat viel zu wenige institutionalisierte Kontrollen. Case in point: Berlin: Wie können wir uns mit einer Verfassung zufrieden geben, die durch einfachen Mehrheitsbeschluss eines einzelnen gewählten Organs und ohne jene zu fragen, die letztlich zahlen müssen, eine Bürgschaft erlaubt, die jeden Berliner mehrere tausend Euro kosten könnte. Haben wir an diese maßlose Machtbefugnis gedacht, als die Berliner Verfassung geschrieben wurde? Sicher nicht.
Eben, deshalb bin ich hier eher auf der Seite von R.Deutsch: Man kann nie alles und schon gar nicht für alle Zukunft regeln; Menschen werden aber immer sehr kreativ, wenn es um ihre Macht respektive um ihr politisches Überleben geht. ;-)
>Wir müssen unseren Politiker sagen was wir wollen. Täglich - und immer wieder!
Sorry, aber das kann ich nicht. Ich bin kein"WIR" und folglich immer nur ein VÃ-LLIG zu vernachlässigendes Rädchen im"Kollektiv", welches sich die Allermeisten einreden haben lassen. Die Alternative IM System hiesse: Gründe Deine eigene Partei. Sorry, dann lieber überhaupt keine Politik. Und nicht wählen gehen."Innerlich" kündigen.
> Ich sage es immer wieder - wenn Euch was nicht passt, schreibt an Eure Abgeordneten. Klagt nicht - schreibt!
Ich schreibe lieber hier, denn dann dauert es in der Regel nicht 3 Monate (sic!), bis mir jemand antwortet. Und eigentlich will ich gar nicht, dass ein Politiker erfährt, was sich"einer aus dem Stimmviehkollektiv" denkt. Ich lasse sie lieber dumm sterben! ;-)
Gruß, silvereagle
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Zardoz
14.04.2002, 20:48
@ silvereagle
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Außerdem... |
>> Daraus zu folgern den Staat abzuschaffen ist zwar zunächst eine sympathische Idee, aber trotz aller Wut, die manchmal in mir aufkommt, keine zweckmäßige.
>> Checks and balances ist der Weg, den wir gehen müssen. Wir müssen den Staat durch stärkere Kontrolle bändigen und auf seine Kernaufgaben zurück führen.
>Wer bestimmt denn, was"zweckmäßig" ist?"WIR" alle? Wie soll das gehen?
... ist es nahezu gleich, ob so ein Projekt"Staat abschaffen" oder"Checks and balances" heißt. Beide Projekte kranken gleichermaßen an dem fehlenden"WIR".
Kann Dir - wie so oft - nur wieder komplett zustimmen. Den existierenden Staat und seine Strukturen hinnehmen wie jedes andere Unbill der Natur und etwas aus dem eigenen Leben machen. Dabei nie die wichtigste Regel asiatischer Kampfsportarten vergessen: Wende die Kraft des Gegners gegen ihn selbst.
Nice evening,
Zardoz
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Josef
14.04.2002, 20:52
@ Zardoz
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@Zardoz: Asiatischer Kampfsport: Wie koennte man denn die Kraft d.USA gegen |
es selbst wenden?? Hast du evtl. eine Idee?
MfG
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Zardoz
14.04.2002, 21:37
@ Josef
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Re: @Zardoz: Asiatischer Kampfsport: Wie koennte man denn die Kraft d.USA gegen |
>es selbst wenden?? Hast du evtl. eine Idee?
Die Verteidigung hängt immer ab von der Art des Angriffs. Wer wird denn wie angegriffen?
Nice evening,
Zardoz
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apoll
15.04.2002, 15:06
@ Zardoz
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Re: @Zardoz: Asiatischer Kampfsport: Wie koennte man denn die Kraft d.USA gegen |
>>es selbst wenden?? Hast du evtl. eine Idee?
>Die Verteidigung hängt immer ab von der Art des Angriffs. Wer wird denn wie angegriffen?
>Nice evening,
>Zardoz
...niemand außer Hannibal wußte, wie Rom zu vernichten sei.Rom hatte immer seine
Kriege außerhalb geführt und gewonnen(genau wie die USA).Nur im eigenen Land
kann Rom besiegt werden,also tragt den Krieg nach Rom und bereitet ihm sein Cannae.
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Zardoz
15.04.2002, 15:57
@ apoll
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Neu wäre mir,... |
>...niemand außer Hannibal wußte, wie Rom zu vernichten sei.Rom hatte immer seine Kriege außerhalb geführt und gewonnen(genau wie die USA).Nur im eigenen Land kann Rom besiegt werden,also tragt den Krieg nach Rom und bereitet ihm sein Cannae.
... daß Hannibal Rom besiegt hätte. Eine Menge Schlachten gewonnen, viel Leid und Elend verursacht, die Römer dazu gebracht, ihren Göttern nach langer Zeit wieder Menschen zu opfern... aber letztlich war's das dann auch.
Nice day,
Zardoz
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