Cujo
17.04.2002, 13:31 |
soldaten in zukunft kugelsicher... Thread gesperrt |
MILITÄR-TECHNIK
Nanotechnologie soll Kämpfer kugelsicher machen
Von Martina Sadler
Er springt über sechs Meter hohe Mauern. Kugeln prallen an ihm ab, er heilt sich selbst und ist nahezu unsichtbar: Schon in wenigen Jahren, so plant es die US-Armee, soll der Soldat der Zukunft Feinde das Fürchten lehren.
U.S. Army
Hightech-Soldat: Bald unsichtbar durch adaptive Tarnung
Nanotechnologie lautet das Zauberwort, mit dem die Militärs den Bodenkrieg zu revolutionieren hoffen. Um die Vision vom Hightech-Soldaten zu verwirklichen, mobilisiert die US-Armee einige der besten Köpfe des Landes und die höchste Investitionssumme, die sie je in ein Forschungsprojekt an einer Universität gesteckt hat: Für 50 Millionen Dollar, angelegt auf eine Dauer von fünf Jahren, wurde das Institute for Soldier Nanotechnologies (ISN) ins Leben gerufen.
Sein Standort ist das renommierte Massachusetts Institute of Technology (MIT), das sich in einer Ausschreibung der Armee gegen andere Universitäten durchsetzte. Die Investitionssumme des Militärs wird nach Angaben des MIT um 40 Millionen Dollar aus der Industrie ergänzt, ebenfalls verteilt auf fünf Jahre. Mit der Gesamtsumme sollen rund 150 Mitarbeiter bezahlt werden, unter ihnen 35 Professoren aus verschiedenen Fakultäten des MIT.
IN SPIEGEL ONLINE
· Automatische Aufklärer: Ein Roboter für jede Krise (03.04.2002)
· Elektronischer Wachhund: Fass, Robodog, fass? (26.03.2002)
· Roboter-Krieg: Es kann nur einen geben (07.02.2002)
Hauptaufgabe der Wissenschaftler ist die Entwicklung eines"Exoskeletts", das den Soldaten in allen Gefechtslagen optimal schützt. Neuartige Materialien auf Basis kleinster Strukturen, der Nanotechnologie, sollen den Insassen vor Hitze, Kälte, Druckwellen, Schlägen und Strahlung schützen. Die Rüstung soll weich, leicht und bequem sein und sich mit Hilfe einer magnetischen Flüssigkeit in Sekundenbruchteilen derart verhärten können, dass sie sogar Gewehrkugeln widersteht. Sollte der Kämpfer trotz allem verletzt werden, soll seine Uniform die Art der Verwundung erkennen, automatisch erste Hilfe leisten oder per Datenübertragung den Sanitäter rufen.
Hightech-Uniform soll Kämpfer unsichtbar machen
Der beste Schutz des Soldaten aber ist nach Meinung der Militärs, gar nicht erst gesehen zu werden. Auf der Wunschliste der Armee steht deshalb die"adaptive Tarnung": Aktive Fasern sollen das Licht reflektieren und brechen, so dass der Soldat wie ein Chamäleon optisch mit seiner Umwelt verschmilzt. Darüber hinaus soll die Hightech-Uniform ein Leichtgewicht sein. Ein Elitekämpfer, so das erklärte Ziel der Wissenschaftler, soll künftig nur noch 20 statt heute 60 Kilogramm über das Schlachtfeld schleppen.
"Unser Ziel ist es, die Überlebensfähigkeit von Infanterietruppen durch Nanotechnologie zu steigern", sagt ISN-Direktor Ned Thomas. Der Physiker malt das Bild des Super-Soldaten in schillernden Farben:"Man stelle sich die psychologische Wirkung von Kriegern vor, die Rüstungen tragen und über sechs Meter hohe Mauern springen." Die dafür nötige Kraft, meint Thomas, könnten Schuhe mobilisieren, die Bewegungsenergie speichern und auf Wunsch freigeben."In den vergangenen Jahren haben Forscher des MIT Materialien entwickelt, die bereits besser sind als menschliche Muskeln", so Thomas.
Fertigung zu bezahlbaren Preisen
Um technologische Luftschlösser soll es sich bei alldem nicht handeln. Schon in der Ausschreibung für das ISN verlangte die Armee die Entwicklung von Techniken, mit denen die futuristische Ausrüstung in absehbarer Zeit und zu bezahlbaren Preisen industriell gefertigt werden kann.
IM INTERNET
· Institute for Soldier Nanotechnologie
· Massachusetts Institute of Technology MIT
SPIEGEL ONLINE ist nicht verantwortlich für die Inhalte externer Internetseiten.
Bis dahin aber ist der Weg noch weit. Einige der aktuellen Ideen, meint Thomas, könnten in den nächsten fünf Jahren realisiert werden. Medizinische Miniatur-Geräte in Armeeuniformen seien eventuell schon innerhalb der nächsten zwölf Monate reif für erste Tests."Vieles aber", räumt der Wissenschaftler ein,"ist noch Jahrzehnte von der Verwirklichung entfernt".
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Euklid
17.04.2002, 13:39
@ Cujo
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Re: soldaten in zukunft kugelsicher... |
>MILITÄR-TECHNIK
>Nanotechnologie soll Kämpfer kugelsicher machen
>Von Martina Sadler
>Er springt über sechs Meter hohe Mauern. Kugeln prallen an ihm ab, er heilt sich selbst und ist nahezu unsichtbar: Schon in wenigen Jahren, so plant es die US-Armee, soll der Soldat der Zukunft Feinde das Fürchten lehren. >
>U.S. Army >
>Hightech-Soldat: Bald unsichtbar durch adaptive Tarnung > >
>Nanotechnologie lautet das Zauberwort, mit dem die Militärs den Bodenkrieg zu revolutionieren hoffen. Um die Vision vom Hightech-Soldaten zu verwirklichen, mobilisiert die US-Armee einige der besten Köpfe des Landes und die höchste Investitionssumme, die sie je in ein Forschungsprojekt an einer Universität gesteckt hat: Für 50 Millionen Dollar, angelegt auf eine Dauer von fünf Jahren, wurde das Institute for Soldier Nanotechnologies (ISN) ins Leben gerufen.
>Sein Standort ist das renommierte Massachusetts Institute of Technology (MIT), das sich in einer Ausschreibung der Armee gegen andere Universitäten durchsetzte. Die Investitionssumme des Militärs wird nach Angaben des MIT um 40 Millionen Dollar aus der Industrie ergänzt, ebenfalls verteilt auf fünf Jahre. Mit der Gesamtsumme sollen rund 150 Mitarbeiter bezahlt werden, unter ihnen 35 Professoren aus verschiedenen Fakultäten des MIT. > > IN SPIEGEL ONLINE >
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>Hauptaufgabe der Wissenschaftler ist die Entwicklung eines"Exoskeletts", das den Soldaten in allen Gefechtslagen optimal schützt. Neuartige Materialien auf Basis kleinster Strukturen, der Nanotechnologie, sollen den Insassen vor Hitze, Kälte, Druckwellen, Schlägen und Strahlung schützen. Die Rüstung soll weich, leicht und bequem sein und sich mit Hilfe einer magnetischen Flüssigkeit in Sekundenbruchteilen derart verhärten können, dass sie sogar Gewehrkugeln widersteht. Sollte der Kämpfer trotz allem verletzt werden, soll seine Uniform die Art der Verwundung erkennen, automatisch erste Hilfe leisten oder per Datenübertragung den Sanitäter rufen.
>Hightech-Uniform soll Kämpfer unsichtbar machen
>Der beste Schutz des Soldaten aber ist nach Meinung der Militärs, gar nicht erst gesehen zu werden. Auf der Wunschliste der Armee steht deshalb die"adaptive Tarnung": Aktive Fasern sollen das Licht reflektieren und brechen, so dass der Soldat wie ein Chamäleon optisch mit seiner Umwelt verschmilzt. Darüber hinaus soll die Hightech-Uniform ein Leichtgewicht sein. Ein Elitekämpfer, so das erklärte Ziel der Wissenschaftler, soll künftig nur noch 20 statt heute 60 Kilogramm über das Schlachtfeld schleppen.
>"Unser Ziel ist es, die Überlebensfähigkeit von Infanterietruppen durch Nanotechnologie zu steigern", sagt ISN-Direktor Ned Thomas. Der Physiker malt das Bild des Super-Soldaten in schillernden Farben:"Man stelle sich die psychologische Wirkung von Kriegern vor, die Rüstungen tragen und über sechs Meter hohe Mauern springen." Die dafür nötige Kraft, meint Thomas, könnten Schuhe mobilisieren, die Bewegungsenergie speichern und auf Wunsch freigeben."In den vergangenen Jahren haben Forscher des MIT Materialien entwickelt, die bereits besser sind als menschliche Muskeln", so Thomas.
>Fertigung zu bezahlbaren Preisen
>Um technologische Luftschlösser soll es sich bei alldem nicht handeln. Schon in der Ausschreibung für das ISN verlangte die Armee die Entwicklung von Techniken, mit denen die futuristische Ausrüstung in absehbarer Zeit und zu bezahlbaren Preisen industriell gefertigt werden kann. > > IM INTERNET >
>· Institute for Soldier Nanotechnologie >
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>Bis dahin aber ist der Weg noch weit. Einige der aktuellen Ideen, meint Thomas, könnten in den nächsten fünf Jahren realisiert werden. Medizinische Miniatur-Geräte in Armeeuniformen seien eventuell schon innerhalb der nächsten zwölf Monate reif für erste Tests."Vieles aber", räumt der Wissenschaftler ein,"ist noch Jahrzehnte von der Verwirklichung entfernt".
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Wunderbar dann schlüpft morgens der Betriebsprüfer mit Dir in dein Büro und prüft unter dem Schutz der Lichtbrechung deine Steuerakte indem er Dir ständig über die Schultern blickt;-)
Nutzanwendung der virtuellen Soldaten!
Und auf die Backe kannste ihm auch nicht mehr hauen weil er ja nicht sichtbar ist;-)
Könnte aber ein Vorteil sein weil Du dem Richter erklären kannst daß Du Upper-Cuts geübt hast und ja nicht sehen konntest daß er im Büro war;-)
Dieses Projekt verspricht vielfache Nutzanwendung!
Im virtuellen Raum alle diejenigen beseitigen denen man nicht gut gesinnt ist.Das kann ja heiter werden.
Der Staat als Oberscherge wird das Endergenis dieser ganzen Orgie sein!
Gruß EUKLID
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nereus
17.04.2002, 13:56
@ Cujo
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Re: soldaten in zukunft kugelsicher... - und unsichtbar und unkaputtbar.. |
Hallo Cujo!
Da hast Du aber einen ganz feinen Artikel ausgegraben.
Da macht es endlich richtig Spaß in den Krieg zu ziehen. ;-)
Um technologische Luftschlösser soll es sich bei alldem nicht handeln. Schon in der Ausschreibung für das ISN verlangte die Armee die Entwicklung von Techniken, mit denen die futuristische Ausrüstung in absehbarer Zeit und zu bezahlbaren Preisen industriell gefertigt werden kann.
Nun ja, was bezahlbar auch immer heißen mag.
Wer bezahlt ist ja allgemein bekannt.
Ich fürchte nur das dann beim"nanotechnologischen Exoskelett" zum Ramschpreis von 250.000 US-Dollar im brandheißen irakischen Wüstensand oder bei klirrender sibirischer Kälte die Chips versagen und das Skelett völlig bewegungslos am Boden klebt.
Da kann dann die erfahrene Berufsrevolutionärin Tamara Kalaschnikow völlig unspektakulär das Seitengewehr ziehen.. und einen verblichenen deutschen Dichter zitieren"Festgemauert in der Erde.."
Hernach quillte Gedärm..
Das soll vorerst dazu genügen.
mfG
nereus
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tas
17.04.2002, 15:41
@ Cujo
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Re: soldaten jetzt schon kugelsicher |
hi,
etliches davon gibts schon jetzt, zumindest bei elitetruppen, kugelsichere helme und fastganzkörperwesten aus keramikfasern und andres hitec-zeug, ist alles schon im einsatz und hat eine menge leben gerettet.
trotzdem gefällt mir der"kritische" tonfall nicht so ganz 100%ig.
es sind immer politiker, ideologen oder fanatiker, die kriege planen und anzetteln, und"arme schweine", die dafür am ende bluten. soll nur heißen, daß soldaten auch menschen sind, daß viele soldaten sich sehr viel ernsthafte gedanken machen, und es vielen mit ihrem (freiwilligen) einsatz bei humanitären aktionen sehr ernst ist.
im kosovo minen räumen oder sich woanders zwischen die fronten stellen nutzt den menschen da praktisch mehr als die schönste deutsche lichterkette, und wer das freiwillig tut, sollte alles tragen können, was hitec-schutz heute bietet. und ein bißchen respekt gegenüber den jungen deutschen und internationalen minenräumern und helfern in ex-jugoslawien tät auch nicht schaden, ist kein lustiger job.
paßt vielleicht nicht zum meinungs-mainstream, sollte trotzdem keine grundsatzdiskussion auslösen.
grüße, t.a.s.
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Shakur
17.04.2002, 18:27
@ tas
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Natürlich! Auch unter Soldaten gibt es viel Idealismus (owT) |
>hi,
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SchlauFuchs
17.04.2002, 19:48
@ nereus
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Re: soldaten in zukunft kugelsicher... - und unsichtbar und unkaputtbar.. |
>Hallo Cujo!
>Da hast Du aber einen ganz feinen Artikel ausgegraben.
>Da macht es endlich richtig Spaß in den Krieg zu ziehen. ;-)
> Um technologische Luftschlösser soll es sich bei alldem nicht handeln. Schon in der Ausschreibung für das ISN verlangte die Armee die Entwicklung von Techniken, mit denen die futuristische Ausrüstung in absehbarer Zeit und zu bezahlbaren Preisen industriell gefertigt werden kann.
>Nun ja, was bezahlbar auch immer heißen mag.
>Wer bezahlt ist ja allgemein bekannt.
>Ich fürchte nur das dann beim"nanotechnologischen Exoskelett" zum Ramschpreis von 250.000 US-Dollar im brandheißen irakischen Wüstensand oder bei klirrender sibirischer Kälte die Chips versagen und das Skelett völlig bewegungslos am Boden klebt.
>Da kann dann die erfahrene Berufsrevolutionärin Tamara Kalaschnikow völlig unspektakulär das Seitengewehr ziehen.. und einen verblichenen deutschen Dichter zitieren"Festgemauert in der Erde.."
>Hernach quillte Gedärm..
>Das soll vorerst dazu genügen.
>mfG
>nereus
Nanotechnologie hat schon ihre Vorteile. Im Fernsehen gab es mal eine Demonstration zu Leistungsfähigkeit: eine mit nanotech-Molekülen beschichtete Glasplatt wurde mit eibem Schneidbrenner über ein e halbe Stunde bebrannt. Die Hitze kam nicht durch. Zum Beweis war auf die andere Seite der Platte ein Plüschtier gelegt, welches dabei nicht beschädigt wurde.
ciao!
SchlauFuchs
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nereus
17.04.2002, 22:07
@ SchlauFuchs
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Re: soldaten in zukunft kugelsicher... - SchlauFuchs |
Hallo SchlauFuchs!
Du schreibst: Nanotechnologie hat schon ihre Vorteile...
Das wollte ich damit eigentlich nicht in Abrede stellen.
Mir ging es mehr darum das mal wieder eine Menge Geld verheizt werden wird für absoluten unnötigen Stuß.
Die Kosten werden, wie immer bei militärischen Projekten, völlig aus dem Ruder laufen und der Steuerzahler darf den ganzen Dreck wieder bezahlen.
Und dazu wird die trügerische Sicherheit suggeriert das man demnächst gefahrlos auf's Schlachtfeld latschen kann. Man wird ja nicht mehr gesehen und kann durch die Gegend hopsen wie ein Känguruh.
Die furchtbar treffsicheren Raketen verfehlen ja mitunter auch ihre Ziele meilenweit.
mfG
nereus
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