Victor
23.04.2002, 16:14 |
Zukunftsträchtige Branchen/Berufsbilder in Deflation/Hyperinflation Thread gesperrt |
Hallo zusammen,
ich würde gerne für einen kurzen Moment die ideologischen Diskussionen verlassen und ein ganz konkretes Problem ansprechen.
Zur Zeit spiele ich mit dem Gedanken, mich beruflich zu verändern. Bei diesem anstehenden Entscheidungsprozess würde ich auch gerne Überlegungen hinsichtlich eines Szenarios"Erst Deflation, dann Hyperinflation" mit einfliessen lassen.
Unabhängig von meiner persönlichen Situation/Vorbildung/derzeitigen Branche würd emich daher eure Meinung interessieren.
Welche Branchen könnten, auch bei Deflation, Hyperinflation noch prosperieren.
Ich denke da z.B. an Wasserwirtschaft (neues Gold), Life Sciencies/Biotechnologie, Umwelttechnologie als Branchen.
Berufsbilder könnten Pfandleiher, Sanierungsberater(?), Selbstversorger (?) sein.
Für weitere Vorschläge wäre ich dankbar.
Gruss
Victor
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almoehi
23.04.2002, 16:23
@ Victor
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Re: HANFBAUER!!!! |
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Turon
23.04.2002, 16:42
@ Victor
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Hallo Victor |
Bei uns wird zu deutlich an der Komponente Geld festgehalten.
Zwar ist das Thema sicherlich wichtig, aber ich möchte bei allem Respekt
für die hier postenden folgende Ansicht vertreten.
In den nächsten Jahren wird es keineswegs Defla oder Infla vorherrschend
sein, oder als Hauptschwierigkeit auftreten.
Unsere Systeme haben gelernt mit sochen Naturkatastrophen wie Deflation
bzw. Inflation umzugehen. Sicherlich wird es Firmenzusammenbrüche geben,
das ist nicht von der Hand zu weisen.
Dafür hat der real existierender diktatorischer Kapitalismus bereits
vorgesorgt. Durch die Hausse tummelte sich das Kapital auf den Finanzmärkten,
jetzt ist er vermutlich schon längst in den Taschen der Großspekulanten und
Banken verschwunden.
Das bedeutet: die gegenwärtige Zeit ist die beste um zum Beispiel Selbständigkeit anzugehen, doch bitte möglichst ohne Fremdkapital.
Kluge Firmen investieren gerade in solchen Zeiten. Ich behaupte auch,
daß die Krise keine nennenswerte Auswirkungen auf die Berufsbilder
haben wird, sondern eher auf die Arbeitsmentalität. Häufige Jobwechsels
etc.
Wir werden zwar zu sparen verdammt, und sicherlich wird weniger in der nächster Zeit gebaut. Das bedeutet: gerade bei uns wird derjenige erfolgreich sein,
der Spitzenleistungen in Sachen Kundenbetreung, Produktqualität und Preis
bei jeweiligen Qualitätsklassen erreichen kann.
Ausgerechnet in diesem Bereich ist die Bundesrepublik sehr schwach auf der Brust, Du hast sicherlich gelesen, daß hier und da geschrieben steht:
Deutschland die Dienstleistungswüste.
IMHO halte ich jedenfalls nichts von irgendwelchen Deflationstheorien,
bzw. Hyperinflationen. Das wahrscheinlichste Szenario ist fortandauernde
Stagflation. Jedenfalls in diese Richtung will es scheinbar die FED in
USA hineinmanövrieren.
Was unsere Goldbugs nicht verstehen, ist die Tatsache, daß dieses
Papiergeld genau das ermöglicht, daß die Weltwirtschaft nicht in den Bach
untergeht. Die Fed muß lediglich hierzu zwei Sachen klar erreichen.
1) Sie muß neues Gleichgewicht schaffen: d.h.: die bestehenden Schuldverhältnisse müssen irgendwie Haben gegen Soll verrechnen,
so daß unterm Strich Zahlungsfähigkeit herauskommt.
2) Die ewig bemängelte Kauf von Wertpapieren durch die FED
als Marktbeeinflussung ist hierzu fast ein ideales Mittel.
Nach meiner Einschätzung ist die Wanderung des reinharischen legalen
Falschgeldes nur auf Kreislauf Aktienmärkte/FED beschränkt
vermutlich gar nur vorübergehend.
Der Aktienmarkt speichert eben diesen Polster am illegalen Staatsgeld,
wie ich es benenne. Die Fed verkauft die Aktien auch nicht, bis
sich der Kurs in etwa stabilisiert hat - es durfte also Nullsummenspiel sein.
Daher: dieses Novum am Aktienmärkten, daß die Zentralbanken auch Aktien kaufen, ist zwar moralisch bedenklich, aber dennoch kein solcher Unsinn, wie es dargestellt wird. Denn: Geld kann man drucken, Aktienanzahl zu erhöhen,
so ohne Bekanntmachung nicht.
Ich denke - wir werden schwere Zeiten erleben, aber bei weitem nicht so schwere wie es zuweilen dargestellt wird.
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rosenkreuzer
23.04.2002, 16:43
@ Victor
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Re: Zukunftsträchtige Branchen/Berufsbilder in Deflation/Hyperinflation |
>Hallo zusammen,
>ich würde gerne für einen kurzen Moment die ideologischen Diskussionen verlassen und ein ganz konkretes Problem ansprechen.
>Zur Zeit spiele ich mit dem Gedanken, mich beruflich zu verändern. Bei diesem anstehenden Entscheidungsprozess würde ich auch gerne Überlegungen hinsichtlich eines Szenarios"Erst Deflation, dann Hyperinflation" mit einfliessen lassen.
>Unabhängig von meiner persönlichen Situation/Vorbildung/derzeitigen Branche würd emich daher eure Meinung interessieren.
>Welche Branchen könnten, auch bei Deflation, Hyperinflation noch prosperieren.
>Ich denke da z.B. an Wasserwirtschaft (neues Gold), Life Sciencies/Biotechnologie, Umwelttechnologie als Branchen.
>Berufsbilder könnten Pfandleiher, Sanierungsberater(?), Selbstversorger (?) sein.
>Für weitere Vorschläge wäre ich dankbar.
>Gruss
>Victor
Hallo!
Das einzigste was in der Zukunft zählt, wird die Gesundheit sein!
Ernährungsberater, oder Gesundheitsberater, oder der andere Pol wie Alkohol oder Drogen, um den Menschen den Druck zu-nehmen.
mfg
khr
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Toby0909
23.04.2002, 16:57
@ Victor
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Das ist doch völlig wurscht - Hauptsache du bist gut |
Also Infla hin, Defla her.....natürlich wird es Branchen geben, in denen die Aussichten nicht mehr so berauschend sein werden (Deutsche Großbanken) und andere die sehr gut laufen (Goldmünzenhändler am Bahnhof), aber ich denke, daß es völlig wurscht ist, was du machst. Du musst es nur gut machen. Ob du Beratung anbietest, Semmeln kochst, Wurscht verwurschtelst, (alte und / oder hübsche) Schlampen massierst.......ganz egal. Aber das würde ich mal in jedem Wirtschaftsszenario behaupten. Wenn du natürlich irgendwelche Trendy-Life-Style-Jobs ausführen willst, musst du dich eben darauf einrichten je nach Wirtschaftslage einen dementsprechend kleinen / großen Kundenstamm zu haben - und dann halt den Preis raufschrauben und umgekehrt.
Toby
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nereus
23.04.2002, 17:29
@ rosenkreuzer
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Re: Zukunftsträchtige Branchen/Berufsbilder - wenn es ganz eng wird |
Hallo Rosenkreuzer!
Ich glaube die ganzen Beraterberufe werden in der Versenkung verschwinden wenn es ganz dicke kommt.
Wozu soll man sich denn dann beraten lassen?
Dann vermute ich schon eher das Schnapsbrenner, Drogendealer oder Hanfbauer (wie almoehi erwähnt) etwas bringen.
Handwerker könnten auch gefragt sein.
Zwar werden die Stundensätze dramatisch abstürzen, aber das wird immer noch besser sein als überhaupt kein Job. Wahrscheinlich wird dann wieder verstärkt getauscht. Du reparierst meinen Fernseher oder mein Radio, für die Zeit wo stundenweise der Strom zugeschaltet wird, und ich gebe Dir eine Stange von meinen geschmuggelten Zigaretten die ich wiederum..
Und vor allem schlägt dann wieder die Stunde der Händler und Pfandleiher.
Vielleicht macht dann ein Second-Handshop Sinn?
Tja und natürlich wird die geistige Zunft einen gehörigen Zahn zulegen.
Die Kirche sowieso, aber auch Sekten, Geheimgesellschaften usw. und alle möglichen Ideologen kriechen dann wieder aus ihren Löchern.
Wie wär's also mit Sektenführer? ;-)
mfG
nereus
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tas
23.04.2002, 17:49
@ Turon
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Re: Hallo Victor |
>Ich denke - wir werden schwere Zeiten erleben, aber bei weitem nicht so schwere wie es zuweilen dargestellt wird.
kann dem nur beipflichten - man sollte die substanz schlicht nicht unter- und die"drohenden katastrophen" nicht überschätzen.
die berufswahl am bevorstehenden"weltuntergang" auszurichten, scheint mir absolut keine empfehlenswerte taktik.
erfolg hat man meist damit, wozu man sich"berufen" fühlt, was einem freude bereitet, wo man so richtig lust drauf hat oder wo man richtig gut drin ist.
wer einfach"sein ding" macht, statt sich dauernd mit der angst zu beschäftigen, daß einem demnächst der himmel auf den kopf fallen könnte, liegt fast immer richtig. probleme sind zum anpacken da und nicht zum weglaufen - wie es dem einzelnen ergeht, bestimmt er fast immer selbst, durch seine erwartungen und"vorbereitungen" auf kommende ereignisse.
deutschland ist in den letzten 60 jahren zum"land der lebensangst" geworden. muß wohl daran liegen, daß es uns REAL so gut geht wie noch nie in der geschichte.
daß dieser verwöhnte wohlstand, die schlafmützige sicherheit und die deutsche vollkasko-mentalität nun ein klein bißchen bedroht sind, weil ein paar größere veränderungen begonnen haben, sollte nicht gleich archaische ur-ängste wecken.
schätze,"depressionspfleger" und"panikberater" wären zur zeit angesagte berufsbilder, oder (auf der gegenseite!) vielleicht buchautor zum thema"die große wirtschaftskrise 2003" oder"der weltuntergang naht..."
mach, worauf du lust hast, statt dich daran orientieren zu wollen, wovor du angst hast. such nach chancen, statt (mit der masse, die immer falsch liegt!) vor den risiken oder gefahren zu zittern...
aktien kauft man dann, wenn keiner sie haben will.
(und nicht umgekehrt, wie in den letzten jahren...)
und die erfolgreichsten berufskarrieren der deutschen nachkriegsgeschichte haben wann angefangen? mitten in den trümmern nach 1945.
eine karriere als"reichsbedenkenträger" solltest du ausschließen, da gibts momentan einfach zu viele bewerber...
grüsse, t.a.s.
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JüKü
23.04.2002, 17:50
@ Turon
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Re: Hallo Victor / Einspruch, Turon |
>Unsere Systeme haben gelernt mit sochen Naturkatastrophen wie Deflation
>bzw. Inflation umzugehen.
Mit Inflation kennen sie sich aus, Inflation kann man auch abwürgen; wenn die Pferde zu viel saufen, nimmt man ihnen das Wasser weg.
Gegen Deflation ist dagegen kein Kraut gewachsen (außer Gogos ;-)); wenn die Pferde NICHT saufen wollen, kannst du dich auf den Kopf stellen. Japan versucht es seit Jahren.
>Sicherlich wird es Firmenzusammenbrüche geben,
>das ist nicht von der Hand zu weisen.
Eben, ein paar kleinere wie Enron hatten wir ja schon. Und das bedeutet, dass Schulden verdampfen. Und das wiederum, dass Geld verdampft. Und das ist nichts anderes als Deflation.
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Turon
23.04.2002, 18:27
@ JüKü
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Jükü - im wirtschaftlichen Sinne |
wenn es um offizielle Zahlen geht, hast Du selbstverständlich Recht.
Ich will es keineswegs bestreiten.
Doch Victor fragte danach, was für ihm das Beste wäre. Und ich behaupte:
wenn man nicht Hals über Kopf sich irgendwann verschuldet hat, kann man
sehr wohl von dem - nennen wir es so - Zweiten Markt, bzw. Schwarzmarkt
ebenfalls heruasragenden Profit schlagen.
Daß diese Zeiten kommen werden, wo das Volk sehr dicht näher rücken muß
um überlebensfähig zu bleiben - das bezweifle ich nicht einmal für
eine Sekunde. Wurde uns darüberhinaus gut tun.
Zweitens: nun ich bin ja im Japan nie vor Ort gewesen, kann daher auch
nicht sagen, wie es in Japan aussieht. Sicherlich stehen dort jedenfalls
Leute nicht vor einer Bank und versuchen Ihr Guthaben in Sicherheit zu bringen,
und die Schrumpfung der wirtschaftlicher Aktivität hat auch keinen eindeutigen
Einbruch erlitten, daß man sich die Haare vom Kopfe reißen müßte.
Wohlgemerkt jedoch nur aus dem Grunde, weil Japan noch was Plus hatte und florierende Absatzmärkte in USA. Wenn das wegbricht - ist die Sache natürlich erledigt.
Aber aus purer Erfahrung bei uns kann ich behaupten - die echte Defla in maximalen Ausmaß bedeutet, der Geldwert erhöht sich, Waren verschwinden
und es herrscht Geld bzw. Nachfragemangel.
Und: hier muß man ganz klar festhalten: es gibt immer eine Nachfrage nach Waren,
die Frage ist zum welchen Preis.
Da kämen Alternativleistungen, wie eben die die Oldys Gogos sehr wohl in Frage.
Ich möcht noch gar für eine Überraschung sorgen.
Zu den Zeiten damals, in Polen waren bestimmte Waren einfach nicht erhältlich.
Farbe, Pinsel, Glas, Blech. Praktisch alles.
Dennoch hat man es mit Alternativwährung wie Dollar, Gold, Silber, DM aber auch
andere Leistungen wie Eigenleistungen erhalten können.
Daher - ich glaube nach wie vor nicht an die Defla von diesem Ausmaß. Natürlich gilt das nicht für alle und jeden.
Mein Großvater nannte diese Geschäfte als Zahlen per Charme. Und da ist was dran. ;)
Fakt ist auch, daß Defla einige Firmen dahin raffen wird. Aber man kann auch das sich zu Nutze machen. Wenn ein Konkurrent verschwindet, hat man wieder Platz.
Aber: Überlebensinstinkt muß man schon haben und pflegen.
Gruß
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Euklid
23.04.2002, 18:32
@ nereus
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Re: Zukunftsträchtige Branchen/Berufsbilder - wenn es ganz eng wird |
Ja nereus zu deinen Berufen hätte ich noch ein paar Vorschläge zu machen:
In der Hyperinflation ist der Beruf des Schweinezüchters nicht zu verachten denn die Viecher fressen in der Tat jeden Scheißd.... und die Wurst wird trotzdem gut.
Was meinst Du was man mit der Leberwurst alles erreichen kann;-)
Nach dem Krieg wurde mancher mit dem Doktortitel beehrt sofern er über eine gute Leberwurst verfügte.
Den Schwartenmagen und die Griebenwurst (wird bei euch wohl Blutwurst heißen)
Das ganze ist zwar eine stinkige Angelegenheit aber immerhin stinkt das Geld nicht!
Gruß EUKLID
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Euklid
23.04.2002, 18:48
@ JüKü
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Re: Hallo Victor / Einspruch, Turon |
>>Unsere Systeme haben gelernt mit sochen Naturkatastrophen wie Deflation
>>bzw. Inflation umzugehen.
>Mit Inflation kennen sie sich aus, Inflation kann man auch abwürgen; wenn die Pferde zu viel saufen, nimmt man ihnen das Wasser weg.
>Gegen Deflation ist dagegen kein Kraut gewachsen (außer Gogos ;-)); wenn die Pferde NICHT saufen wollen, kannst du dich auf den Kopf stellen. Japan versucht es seit Jahren.
>>Sicherlich wird es Firmenzusammenbrüche geben,
>>das ist nicht von der Hand zu weisen.
>Eben, ein paar kleinere wie Enron hatten wir ja schon. Und das bedeutet, dass Schulden verdampfen. Und das wiederum, dass Geld verdampft. Und das ist nichts anderes als Deflation.
Auch gegen Deflation ist ein Kraut gewachsen!
Man muß dabei aber nicht immer in legalen Positionen denken.
Wer will mit Bestimmheit sagen daß nicht doch in irgendeiner G-7 -Veranstaltung der internationale Notstand festgestellt wird und alle Notenbanken zugleich Geld ohne Ende drucken und damit die Geschäftsbanken zum Nullzins beliefern dürfen.Und der restliche Teil darf der jeweilige Staat verbraten für ein richtiges deftiges Konjunkturprogramm.
Dann braucht keiner zur Bank laufen um neue Schulden zu machen wie immer wieder vorgetragen wurde damit das GELD entsteht.
Man muß sich von legalen Konstruktionen des Geldmarktes freimachen.Wenn es gilt dann wird getrickst werden und auch die notwendigen Gesetze werden vorher gestrickt.
Im übrigen ist der Passus des Notstandes im Gesetz verankert.
Natürlich ändert das nichts am endgültigen Staatsbankrott aber er wird hinausgeschoben.Und ich behaupte nach wie vor daß die Deflation im Ernstfall gebrochen wird.
Das Szenario wird in der Hyperinflation enden wobei allerdings die Deflation vorausgeht!
Aber mehr als 1 deflationärer großer Industriestaat funktioniert nicht mehr und wir werden die Dollarschwemme bald erleben und die Inflation wird aus Amerika über uns kommen wie in den 70er Jahren.
Und wie schnell hat Adolf Hitler die Deflation gebrochen? Ich weiß daß der Siegerkranz gerne Brüning umgehängt wird aber der hat ganz sicher nicht die Deflation gebrochen sondern mitverursacht!Im übrigen wohnt hier in Heidelberg eine nahe Verwandte von Brüning der ich das mal auf den Kopf zugesagt habe.
Sie war wahnsinnig begeistert über das was ich sagte;-)
Wenn ich das damals gewußt hätte wäre ich zwar etwas diplomatischer gewesen aber leider wäre am Ende das gleiche herausgekommen.
Hitler hat die Deflation mit seinen Mefo-Wechseln gebrochen.
Gruß EUKLID
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Turon
23.04.2002, 19:00
@ nereus
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Sektenführer? |
Erst einmal die zynische Version der Antwort:
Als Sektenführer hast Du keine Chance!
Ich zähle jetzt mal die bestehenden Sekten auf:
- die SPD;
- die CDU;
- die FDP;
- die Grünen;
- die PDS;
Bei Diskussionen benehmen sie sich ja so, als wären sie jeweilige Sekten.
Nahmhafte Sektenführer:
Herr Bräuer, Herr Sommer als zwei Beispiele.
Irgendwann im Jahre 2000 gibt es ganz bestimmt die Bilanzpressekonferenz
kniend bei Kerzenlicht.
----------------------------------------------------------------------------
Den Hanfanbauer räume ich eigentlich die höchsten Chancen zu etwas zu bringen;
letztendlich muß man doch leicht bekifft sein, um Fernsehen zu gucken, damit ja nicht diese Schuldgefühle auftauchen"...ich schaute heute die Bundestagsdebatte....".
..........................................................................
Was den ernsthaften Part angeht: Tauschwirtschaft und Vermietung.
In Polen lief zum Beispiel sehr gut in solchen Zeiten die Werkzeugvermietung.
Jobs die werden wegbrechen.
Die lohnedste Tätigkeit durfte Inkassoservice sein.
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Gruß.
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Turon
23.04.2002, 19:38
@ Victor
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Noch ein guter Beruf: Aktienanalyst |
Hauptaufgabe:
Analysten, machen immer Momentaufnahmen. Und der ist meistens richtig.
Das Problem ist nur, bis die einer Momentaufnahme machen können,
hat sich der Moment geändert.
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Oldy
23.04.2002, 20:03
@ Euklid
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Re: Zukunftsträchtige Branchen/Berufsbilder - wenn es ganz eng wird |
>In der Hyperinflation ist der Beruf des Schweinezüchters nicht zu verachten denn die Viecher fressen in der Tat jeden Scheißd.... und die Wurst wird trotzdem gut.
>Was meinst Du was man mit der Leberwurst alles erreichen kann;-)
>Nach dem Krieg wurde mancher mit dem Doktortitel beehrt sofern er über eine gute Leberwurst verfügte.
>Den Schwartenmagen und die Griebenwurst (wird bei euch wohl Blutwurst heißen)
>Das ganze ist zwar eine stinkige Angelegenheit aber immerhin stinkt das Geld nicht!
>Gruß EUKLID
{Oldy]
Das ist eigentlich eine Antwort für Victor. Vorerst sollte einmal klargestellt werden, daß die Hyperinflation durch Geldmengenausweitung schon passiert ist und was jetzt versucht wird, ist, dieses Geld vom Markt fern zu halten durch Stagflation ohne in echte Deflation abzurutschen. Das kann vielleicht noch einige Zeit länger gelingen. Der Zeitpunkt des Überganges von Stagflation/Deflation zur Hyperinflation ist also unbestimmt und persönliche Überlebensstrategien und die Suche nach einer Marktnische sollen das ins Kalkül ziehen.
Grundlegend ist eines. Man soll versuchen mehr zu verdienen als man verbraucht und die Überschüsse so anzulegen, daß sie auch bei Hyperinflation etwas wert bleiben. Dazu gehört in erster Linie die Ausbildung persönlicher Kenntnisse in der Produktion von lebensnotwendigen Dingen und Tauschgütern und verkaufsfähigen Fähigkeiten und erst in zweiter Linie die Vorratshaltung. Überschüsse kann man übrigens auch dadurch erzielen, indem man weniger verbraucht, als man verdient.:-) Einiges wurde da ja schon von anderen angesprochen und ich mußte lächeln, wenn ich an die Blutwürste meines Farmerfreundes dachte und den Wein, den wir beide machen, bei dem besonders der Pflaumenwein sich sehr gut dazu eignet in erstklassigen Slivowitz verwandelt werden zu können und auch Branntwein wird dann sicherlich kein schlechtes Tauschobjekt sein.
Ausserdem versuche ich durch das lokale unabhängige Tauschmittel Gogo den Austausch solcher Dinge und Leistungen zu vereinfachen für den Fall daß das andere Geld entweder durch Deflation vom Markt verschwindet oder durch Hyperinflation wertlos und unbrauchbar wird.
Wir sind hier jedenfalls so sicher, wie man in dieser unsicheren Welt nur sein kann und uns brennt gar nichts auf den Nägeln. Anderen kann man also nur raten, sich auch auf die Grundlagen zu besinnen und für alle Eventualitäten bereit zu sein und auf alle Fälle für einen Zufluchtsort ausserhalb von Ballungszentren zu sorgen auch wenn sie derzeit noch dort leben (müssen). Dort dann auch genügend Zeit verbringen, um die Nachbarn kennen zu lernen, denen vielleicht auch manchmal zu helfen, damit die einen auch später einmal helfen, wenn man es braucht.
Genau das tue ich hier. Viele Leute kennen den Oldy mit seinen Gogos und wissen auch, daß diese Gogos bei Versagen des anderen Geldes einspringen werden, um als lokales Tauschmittel, falls nötig, Handel und Güteraustausch aufrecht zu erhalten, ohne daß man in primitiven Tauschhandel zurückkehren muß.
Das Tal hier samt allen Menschen in ihm kann auch autark leben. Im Prinzip ist nur Salz das einzige lebenswichtige Gut, welches durch Tauschhandel von außen bezogen werden müßte.
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SonSon
23.04.2002, 21:06
@ Euklid
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Hitler / Deflation |
>... Und wie schnell hat Adolf Hitler die Deflation gebrochen? Ich weiß daß der Siegerkranz gerne Brüning umgehängt wird aber der hat ganz sicher nicht die Deflation gebrochen sondern mitverursacht!Im übrigen wohnt hier in Heidelberg eine nahe Verwandte von Brüning der ich das mal auf den Kopf zugesagt habe.
>Sie war wahnsinnig begeistert über das was ich sagte;-)
>Wenn ich das damals gewußt hätte wäre ich zwar etwas diplomatischer gewesen aber leider wäre am Ende das gleiche herausgekommen.
>Hitler hat die Deflation mit seinen Mefo-Wechseln gebrochen.
Hallo Euklid,
ich würde gerne mehr über Hitler/Brüning/Deflation lesen. Kannst Du mir ein paar gute Literaturhinweise geben?
Gruß,
SonSon
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Zardoz
23.04.2002, 21:26
@ Euklid
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Einspruch, Euklid |
>Und wie schnell hat Adolf Hitler die Deflation gebrochen? Ich weiß daß der Siegerkranz gerne Brüning umgehängt wird aber der hat ganz sicher nicht die Deflation gebrochen sondern mitverursacht!
Meines Wissens setzte Brüning damals ganz bewußt auf Deflation, um die Preise niedrig zu halten und den Export anzukurbeln.
Des weiteren ging es mit der Wirtschaft in Deutschland in der zweiten Jahreshälfte 1932 schon wieder aufwärts, schon 1934 war die Arbeitslosenzahl halbiert.
Aber Adolf war wirklich ein guter Verkäufer seiner selbst wie man noch heute sehen kann.
Nice evening,
Zardoz
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Euklid
23.04.2002, 21:37
@ SonSon
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Re: Hitler / Deflation |
>>... Und wie schnell hat Adolf Hitler die Deflation gebrochen? Ich weiß daß der Siegerkranz gerne Brüning umgehängt wird aber der hat ganz sicher nicht die Deflation gebrochen sondern mitverursacht!Im übrigen wohnt hier in Heidelberg eine nahe Verwandte von Brüning der ich das mal auf den Kopf zugesagt habe.
>>Sie war wahnsinnig begeistert über das was ich sagte;-)
>>Wenn ich das damals gewußt hätte wäre ich zwar etwas diplomatischer gewesen aber leider wäre am Ende das gleiche herausgekommen.
>>Hitler hat die Deflation mit seinen Mefo-Wechseln gebrochen.
>
>Hallo Euklid,
>ich würde gerne mehr über Hitler/Brüning/Deflation lesen. Kannst Du mir ein paar gute Literaturhinweise geben?
>Gruß,
>SonSon
Ein Standardwerk über deutsche Geschichte dürfte die Buchreihe Siedler sein.
Sehr ausgewogen und neutral denn darauf lege ich absoluten Wert!
Brüning hatte die Deflationspolitik deswegen knallhart durchgezogen um die Alliierten davon zu überzeugen daß die Reparationen nicht bezahlt werden konnten was letztlich auch gelang aber zu welch unsäglichem Preis sowohl für die Juden als auch für die Deutschen.
Ständig wurde gezockt und die Reparationen dauernd nach unten angepaßt.
Die infrage kommende Zeit umfaßt 2 Bände:
Hagen Schulze Weimar Deutschland 1917-1933
Hans-Ulrich Thamer Verführung und Gewalt Deutschland 1933 - 1945
Vielleicht auch noch Michael Stürmer das ruhelose Reich 1866-1918
Die ganze Siedler Reihe besteht aus 12 Bänden mit tausenden von Seiten.
Germanen,Reich der Franken mit Merowinger und Karolinger dann Ottonen und Salier
Stauferzeit, Aufbruch und Krise 1517-1648,Höfe und Allianzen 1648-1763,Fürstenstaat oder Bürgernation 1763 - 1815,Zwischen Habsburg und Preussen Deutschland 1815-1866.
Gruß Euklid
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Euklid
23.04.2002, 21:49
@ Zardoz
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Re: Einspruch, Euklid |
>>Und wie schnell hat Adolf Hitler die Deflation gebrochen? Ich weiß daß der Siegerkranz gerne Brüning umgehängt wird aber der hat ganz sicher nicht die Deflation gebrochen sondern mitverursacht!
>Meines Wissens setzte Brüning damals ganz bewußt auf Deflation, um die Preise niedrig zu halten und den Export anzukurbeln.
>Des weiteren ging es mit der Wirtschaft in Deutschland in der zweiten Jahreshälfte 1932 schon wieder aufwärts, schon 1934 war die Arbeitslosenzahl halbiert.
>Aber Adolf war wirklich ein guter Verkäufer seiner selbst wie man noch heute sehen kann.
>Nice evening,
>Zardoz
Zardoz ich bin alles andere als ein glühender Adolf-Verehrer aber die Aussage daß der Aufschwung schon da war nützt rein und gar nichts.Die Frage ist hypothetisch aber Hitler hat bis 1936 Millionen in Arbeit gebracht aber deswegen will ich ihn trotzdem nicht mehr wiedersehen.
Du schreibst ja selbst 1934 aber auch da war Hitler schon dran.
Man soll die Geschichte nicht zu klittern versuchen sondern die Fakten nehmen wie sie waren.
Der Schröder hat auch Kohls Aufschwung übernommen und was wurde daraus?Oder war es doch Schröders Aufschwung?Dann wars aber auch Schröders Abschwung.
Und Adolf Hitler hatte nur die breite Unterstützung im Volk weil er de facto dieses Problem gelöst hat.
Und in Europa scheint es wieder darauf hinzulaufen daß mehrere Heilsbringer das Problem dann doch lösen!
Ã-sterreich, Frankreich und Italien sprechen eine deutliche Sprache!
Also Widerspruch Sir das mit Brüning war nix!
Es gibt in dem Standardwerk der Siedler (neutral und anerkannt) eine wunderschöne Preisautomatikgraphik die ich hier im Forum mal gepostet habe!
Der Mann steht auf dem Podest das den fallenden Lohn demonstriert während über ihm der Brotkorb hing der leider aufgrund einer Fehlkonstruktion sich immer weiter entfernte.Eigentlich sollten die Nahrungsmittelpreise auch fallen was sie aber nicht taten!Das Gegenteil war der Fall!
Gruß EUKLID
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Jacques
23.04.2002, 21:50
@ Turon
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Re: Noch ein guter Beruf: Aktienanalyst |
>Analysten, machen immer Momentaufnahmen. Und der ist meistens richtig.
>Das Problem ist nur, bis die einer Momentaufnahme machen können,
>hat sich der Moment geändert.
Moment!
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SonSon
23.04.2002, 21:52
@ Euklid
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Re: Hitler / Deflation |
Vielen Dank!
>Sehr ausgewogen und neutral denn darauf lege ich absoluten Wert!
Ich auch!
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michael
23.04.2002, 22:06
@ tas
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Re: guter Beitrag! Dankeschön:-) (owT) |
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Euklid
23.04.2002, 22:39
@ Zardoz
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Re: Einspruch, Euklid |
>>Und wie schnell hat Adolf Hitler die Deflation gebrochen? Ich weiß daß der Siegerkranz gerne Brüning umgehängt wird aber der hat ganz sicher nicht die Deflation gebrochen sondern mitverursacht!
>Meines Wissens setzte Brüning damals ganz bewußt auf Deflation, um die Preise niedrig zu halten und den Export anzukurbeln.
>Des weiteren ging es mit der Wirtschaft in Deutschland in der zweiten Jahreshälfte 1932 schon wieder aufwärts, schon 1934 war die Arbeitslosenzahl halbiert.
>Aber Adolf war wirklich ein guter Verkäufer seiner selbst wie man noch heute sehen kann.
>Nice evening,
>Zardoz
Kennst Du die Brüningschen Notverordnungen?
Auszug aus der Notverordnung vom 28.Dezember 1931
Punkt 17: Verleumdungen gegen Personen des öffentlichen Lebens werden mit Gefängnis nicht unter 3 Monaten bestraft!
Ein wahrer Demokrat der feine Herr Brüning!
Ich würde dazu Maulkorberlaß sagen.
Punkt 18:Vom 9.Dezember 1931 bis 3.Januar 1932 sind alle öffentlichen politischen Versammlungen und Aufzüge verboten!
Noch ein feinerer Zug des Herrn Demokraten!
Ich würde dazu Diktator sagen!
Ich könnte Dir noch feinere Züge dieses noch heute von manchen verherrlichten Mannes nennen aber er war derjenige der Adolf Hitler ermöglicht hat.
Noch nicht einmal Argentinien ist heute so weit wie Brüning es getrieben hat!
Und ihm den Aufschwung zuzuschreiben ist eine absolute Geschichtsklitterung!
Zusammen mit Adolf Hitler soll er in der Hölle schmoren und nie mehr wiederkommen.
Gruß EUKLID
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Eugippius
23.04.2002, 23:34
@ Toby0909
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Re: Das ist doch völlig wurscht - Hauptsache du bist gut |
Manchmal kommt es aber doch auf den Beruf an.
Ich denke da an den Kapitän eines kleinen somalischen Kriegsschiffes, den ich einmal kennenlernte. Der Mann klagte darüber, dass sein Sold schon monatelang ausgeblieben war und er sich so gar kein Nebeneinkommen verschaffen könnte. Die Kollegen von den Landstreitkräften und die Polizei hielten sich dagegen mit Straßensperren usw. über Wasser.
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braddi
24.04.2002, 00:43
@ Victor
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Bestatter oder Altenpfleger wäre doch auch ganz gut... (owT) |
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