Euklid
23.04.2002, 23:02 |
Kommt euch das nicht ganz bekannt vor? Thread gesperrt |
Ein Artikel aus der Berliner Illustrierten von 1932:
Schlimmer als sie jemals an Mangel gelitten hat,leidet heute die Welt an Überfluß.Man nennt es Weltwirtschaftskrise.Man spricht von Überproduktion.Es hat jedenfalls damit angefangen,daß die Erzeugung von Gütern aller Art vervielfacht wurde.Technisierung und Rationalisierung haben dabei die Hauptrollen gespielt.Auf endlosen Flächen werden mittels Traktoren und Mähdreschern ungeheure Weizenmengen geerntet und durch wissenschaftliche Saatzüchtung ist es gelungen,einen gegen nördliches Klima widerstandsfähigen Weizen anzubauen - sö konnte Kanada seine Weizenproduktion verdreifachen.Die Vereinigten Staaten und Afrika ersticken in ihrem Überfluß an Baumwolle.In Brasilien muß man Kaffee verheizen,in Argentinien werden die Maiskolben verfeuert.
Die großen Industriestaaten haben ihre technischen Anlagen in solchem Maß vergrößert und verbessert,daß sie die Welt mit Fabriken überschwemmen könnten.
Aber inmitten all dieses Überflusses darben die Menschen in den Rohstoff-wie in den Industrieländern.Die Fabrikate sind unabsetzbar,Maschinen werden stillgelegt,die Fabrikation wird durch ungenügende Ausnützung der Fabrikanlagen verteuert.Dadurch wird die Konsumkraft geschwächt auch bei den Millionen,die noch Arbeit haben und die mit dem Ertrag ihrer Arbeit die Millionen von Arbeitslosen erhalten müssen.
Die Industrieländer können den Rohstoffländern deren Erzeugnisse nicht abnehmen und infolge der Verarmung der Rohstoffländer die eigenen Erzeugnisse nicht dahin verkaufen.Zustände aus denen dringend ein Ausweg gefunden werden muß!
Eigene Anmerkung:Das Datum könnte glatt ausgewechselt werden!
Gruß EUKLID
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Günter
23.04.2002, 23:18
@ Euklid
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Frage eines Laien:Was war denn dann der Ausweg? |
???
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Chrizzy
23.04.2002, 23:48
@ Günter
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Re: Frage eines Laien:Was war denn dann der Ausweg? |
>???
Der gleiche wie heute, Günter. Der Krieg. Muß 'ne Menge Material vernichtet werden.
Guck Dich hier mal im Archiv um,bitte. Da gibt's hochinteressante Beiträge
zu diesem Thema.
Grüße,
Inge
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Diogenes
24.04.2002, 07:32
@ Euklid
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Doch, es gibt nichts neues unter der Sonn' |
Hi Euklid,
An der Überproduktion als solcher hat es nicht gelegen, sie war nur das Ergebnis.
Im Kreditboom der 20er wurde zuhauf fehlinvestiert. Dann kam 29ff das Platzen der Kreditblase. Die Schuldner mußten leisten: Was sie vorher mehrkonsumiert (steigende Preise) wurde mußte nachher mehrproduziert (fallende Preise) werden.
Die Produkte waren nicht absetzbar, weil der Kreditboom die Angebot/Nachfragesstruktur - die Wirtschaft - aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Die Krise war die Wiederanpassung derselben.
29 war das erste Desaster das Zentralbanken angerichtet haben, das zweite steht nun vor der Tür, weit größer als es das erste je war. Macht die unnützen Dinger enlich zu!
Gruß
Diogenes
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frogge
24.04.2002, 08:24
@ Chrizzy
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siehe auch"1984" o.w.T. (owT) |
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