André
27.04.2002, 19:57 |
Wen interessiert hier noch die Börse? Thread gesperrt |
Nachdem sich hier im Forum fast alles nur noch um"deoriehn" und"bolidik" dreht......
Mal was anderes: Eine nicht nur interessante Börsen-Prognose.
so manches spricht dafür....
<ul> ~ http://www.bialuch.de/02.17mb260402.htm</ul>
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Turon
27.04.2002, 20:10
@ André
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Hallo André |
Den Prognosen von Bialuch, würde ich bei unbeinflußten Märkten grenzlos beipflichten.
Wohlgemerkt: wenn die Märkte unbeeinflußt geblieben wären.
Mein Eindruck aber ist - und der läßt sich weder technisch, noch fundamental belegen, daß diese Grenzenlosigkeit der Beeinflussung derzeit keine gleichwetige Macht - ja nicht einmal der Markt entgegen treten kann.
Plötzlich ist es ein leichtes geworden, mittels simpler Charttechnik
zu traden - kannte ich früher nicht.
Daß ich mich dazu nicht äußern will, hat bestimmten Grund.
Es ist zu einfach anhand historischen Ereignissen die Entwicklung vorherzusagen.
Das ist der eine Part. Der zweite Part lautet:
Ich weiß nicht, wie lange USrael den Verfall des Systems und mit welchem Mitteln verteidigen kann. Ich glaube nur zu wissen, daß es jetzt gerade geschieht.
Und da ich mich mit manipulierten Märkten konfrontiert sehe, weiß ich, daß unter Umständen alte Mechanismen nichts mehr bedeuten.
So rein nach Gefühl.
Ich fühle in diesen Märkten keinen Anhaltspunkt darüber zu spekulieren, was als nächstes passiert. [/b]
Eines weiß ich: die Prognose von Bialuch berücksichtigt keinerlei Manipulation.
Sie unterstellt, der Markt ist frei.
Und ich unterstelle, der Markt wird massivst manipuliert.
Gruß.
>Nachdem sich hier im Forum fast alles nur noch um"deoriehn" und"bolidik" dreht......
>Mal was anderes: Eine nicht nur interessante Börsen-Prognose.
>so manches spricht dafür....
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foreveryoung
27.04.2002, 20:27
@ Turon
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Re: Hallo André und Turon - noch mal 'was' zu den Profi-Manipulatoren |
Die Ermittlungen in Sachen Analystenempfehlungen nehmen an Wall Street ein immer größeres Ausmaß an. Nun hat auch die Börsenaufsicht SEC mit einer"formellen Untersuchung" begonnen. Neben der SEC ermittelt der Generalstaatsanwalt von New York, Eliot Spitzer, sowie neun weitere Bundesstaaten wegen des Verdachts, dass die Analysten von Investmentbanken positive Beurteilungen - vor allem über High-Tech-Firmen - abgegeben haben, um im Gegenzug Beratungsaufträge zu erhalten.
Die Ermittlungen gegen die New Yorker Finanzwelt sind schon jetzt die umfangreichsten in der Geschichte der Börse. Auch die New York Stock Exchange (Nyse) sowie die Vereinigung der Wertpapierhändler (NASD) - die Mutter von Nasdaq und American Stock Exchange - beteiligen sich an den Untersuchungen. In New York vergleichen manche die Vorgänge schon mit dem"Fall Microsoft". Denn wie bei Microsoft hat nun auch wieder das Justizministerium Interesse angekündigt, an den Ermittlungen beteiligt zu werden. Ob es zu einer Klage kommt, ist allerdings unklar. Als wahrscheinlicher gilt, dass zusammen mit den Banken neue Regeln ausgearbeitet werden, wonach künftig eine Trennung zwischen Investment- und Analyseabteilung ("Chinese Wall") sichergestellt wird.
Die Aktien der großen US-Banken waren am Donnerstag nach bekannt werden der neuerlichen Ermittlungen deutlich gefallen. Am Freitag erholten sich die Werte zunächst wieder. Merrill Lynch, das im Zentrum der Verdächtigungen steht, hat seit den öffentlichen Beschuldigungen Spitzers 22 Prozent an Wert verloren.
Neben Merrill Lynch richtet sich die Untersuchung gegen Salomon Smith Barney, dem Investment-Arm der Citigroup. Aber auch andere Wall-Street-Firmen dürften bald in den Kreis einbezogen werden. Staranalysten wie Henry Blodget (Merrill Lynch), Mary Meeker (Morgan Stanley) oder Jack Grubman (Salomon) haben nach Überzeugung Spitzers mit ihren optimistischen Prognosen wesentlich zu der Börsenblase des Jahres 2000 beigetragen.
Die Analysten hätten öffentlich Aktien empfohlen, die sie privat als"Müll" bezeichnet hatten. Als Beweis hatte Spitzer vor drei Wochen interne E-Mails vorgelegt. Merrill Lynch weist die Beschuldigungen zurück."Die E-Mails wurden aus dem Zusammenhang gerissen", heißt es, manche hätten nicht den richtigen Ton angeschlagen, dies sei jedoch kein Beleg für Fehler."Die E-Mails beweisen gar nichts".
Eine Einigung zwischen Spitzer und Merrill Lynch wird seit Wochen verhandelt. Der Staatsanwalt verlangt von der Bank Schadenersatz in Höhe von 100 Mio. Dollar. Doch Merrill weist die Forderung mit dem Argument zurück, man habe sich nichts vorzuwerfen. Würde die Bank falsches Verhalten eingestehen, so heißt es Wall Street, wären weiteren Zivilprozesses gegen die Bank Tür und Tor geöffnet.
Unterdessen ist Kritik an SEC-Chef Harvey Pitt aufgekommen, der zu spät auf die Beschuldigungen reagiert habe. Pitt selbst stecke in einem Interessenkonflikt, weil er bis vor seiner Ernennung vor einem Jahr Anwalt für eine New Yorker Kanzlei war, zu deren Kunden Firmen wie Merrill Lynch, Goldman Sachs, Charles Schwab sowie die großen Wirtschaftsprüfer gehörten.
Pack! Mieses Pack!
schönen Abend noch
tschuess
a.w.
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Turon
27.04.2002, 20:41
@ foreveryoung
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Re: Hallo André und Turon - noch mal 'was' zu den Profi-Manipulatoren |
Hi!
Die Analysten sind nur bezahlte Austauschfiguren, ein Optionsschein, der Kanonenfutter der vermeintlicher Gerechtigkeit.
Sie waren die Werkzeuge der Großmanipulation bei der Hausse. Gegen die FED, Greenspan, Bush, oder gar PPT wird keiner ermitteln können.
100%-ig.
Wenn das der Fall wäre: müßte man gegen die ermitteln, die Banknoten
herstellen und diese in die Märkte schicken.
Ich weiß nur eines: wenn meine Spekulation nicht aufgeht, kann ich eben nicht
zu Kostendeckung mir paar Banknoten herstellen. Die FED durchaus.
Und da stellt sich die Frage, was ein mit 40.000 Dollar dotierter Oberstaatsanwalt von New York an Ergebnissen zusammenkriegt, wenn das wahrhaftig
belastendes Material ihm womöglich vorenthalten wird.
Die Möglichkeit besteht durchaus, daß es der Fall ist. Ein Analyst - was ist das schon? Ein Bauer in diesem Spiel.
Und das ist das eigentliche Problem.
Als EMTV untersuchungsreif war, hat Niemand darauf Wert gelegt zu ermitteln.
Als das Kind schon tot in den Brunnen lag, da waren einige geneigt sich paar Takte für diesen Thema zu widmen. Aber jetzt? den eigentlichen Nutznießer der EMTV Schieflage versucht gerade die Bundesregierung zu retten. Weil wir ja
WM 2002 haben.
Obendrein ist das wahlkampfträchtiger Thema letztenendlich kann man damit brutal dem Läufer Stoiber vors Schienenbein treten. Auch wenn beide nicht mehr glaubwürdig sind - was hat das alles mit sportlichen Fairness oder Verantwortung zu tun?
Und letztendlich: wenn bei uns so etwas möglich ist - wir kopieren nur den Sieger.
Es wird Niemand ermittlen, wenn die Nasdaq wieder erwarten steigt - da wird es simpel heißen: der Markt wollte es so.
Gruß
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André
27.04.2002, 21:49
@ foreveryoung
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Re: Und wie kann man allein angesichts dieser jur. Fakten ´bullish´ sein? |
Es gibt m.E. keine einzige stichhaltige Begründung für bessere Kurse im
"Wonnemonat" Mai, es sei denn.... der Umstand, dass es keine einzige stichhaltige Begründung gibt!!!
Deshalb dachte ich, es sei mal sinnvoll darüber nachzudenken!
mfg
A.
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> > Die Ermittlungen in Sachen Analystenempfehlungen nehmen an Wall Street ein immer größeres Ausmaß an. Nun hat auch die Börsenaufsicht SEC mit einer"formellen Untersuchung" begonnen. Neben der SEC ermittelt der Generalstaatsanwalt von New York, Eliot Spitzer, sowie neun weitere Bundesstaaten wegen des Verdachts, dass die Analysten von Investmentbanken positive Beurteilungen - vor allem über High-Tech-Firmen - abgegeben haben, um im Gegenzug Beratungsaufträge zu erhalten.
>Die Ermittlungen gegen die New Yorker Finanzwelt sind schon jetzt die umfangreichsten in der Geschichte der Börse. Auch die New York Stock Exchange (Nyse) sowie die Vereinigung der Wertpapierhändler (NASD) - die Mutter von Nasdaq und American Stock Exchange - beteiligen sich an den Untersuchungen.
etc. pp.
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Turon
28.04.2002, 00:11
@ André
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@ André |
Die Erfahrung zeigt, daß in großen Gesellschaften, falls irgendwo bilanzierungsfehler entstanden sind, sich der Anleger damit abfindet
(aus welchen Grund auch immer), daß die Täter vorgeführt werden.
Als Haffa ging - explodierte der Kurs der EMTV um 3,5 Euro (oder 200%).
Bei der oben genannter Größenordnung muß das nicht funktionieren.
Bei einzelnen Gesellschaften dann womöglich doch.
Gruß
P.S.: der offensichtliche Betrugsverdacht wird aber abgeschmettert.
Man sucht sich zwei Bauerntrampel die Konsequenzen tragen werden, und erklärt die Sache für gelaufen.
Warum ich derartiger Ansicht bin: Was würde passieren, wenn die SEC
J.P Morgan ans Messer liefern würde? Dann hätte der Beginn der Finanzkrise
bereits begonnen.
Gruß
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André
28.04.2002, 13:17
@ Turon
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Re: @ Turon und - einige Überlegungen zum Sonntag |
>Die Erfahrung zeigt, daß in großen Gesellschaften, falls irgendwo bilanzierungsfehler entstanden sind, sich der Anleger damit abfindet
>(aus welchen Grund auch immer), daß die Täter vorgeführt werden.
>Als Haffa ging - explodierte der Kurs der EMTV um 3,5 Euro (oder 200%).
>Bei der oben genannter Größenordnung muß das nicht funktionieren.
>Bei einzelnen Gesellschaften dann womöglich doch.
>Gruß
>P.S.: der offensichtliche Betrugsverdacht wird aber abgeschmettert.
>Man sucht sich zwei Bauerntrampel die Konsequenzen tragen werden, und erklärt die Sache für gelaufen.
>Warum ich derartiger Ansicht bin: Was würde passieren, wenn die SEC
>J.P Morgan ans Messer liefern würde? Dann hätte der Beginn der Finanzkrise
>bereits begonnen.
>Gruß
<<<<<<<<<<<<<<
Die o.g. Ausführungen sind nachvollziehbar, verständlich und nicht fremd,
ob sie jedoch in ihrer Eintreffenswahrscheinlichkeit unmittelbar relevant sind,
so dass man darauf eine bullishe Börsenprognose stellen könnte, darf jedoch sehr bezweifelt werden.
Die Geschichte kennt nämlich unzählige Beispiele, bei denen solche"Hoffnungen" auf Rettung ent-täuscht, d.h. der in ihnen enthaltenen Täuschung entkleidet oder von der Täuschung befreit wurden.
So gibt es in den USA auch nicht nur eine Interessengruppe, sondern eine Vielzahl. Einige fühlen sich schon der Bilanzwahrheit verpflichtet, so wie andere diese fürchten (siehe das posting in engl. Sprache zur (Nicht-)Bilanzierung von Management-Optionen) oder die gespaltene Interessenlage der Präsindentenfamilie für Rohstoffe, sic. Newmont Mining und den Interessen der Finanz, die in sich ebenfalls völlig inhomogen sind (Greenspan verficht (noch?) keineswegs Goldmansachs-Interessen).
Deshalb - der Zerfall der Börse und Finanz kann und wird noch einige Zeit andauern, ehe man sich auf eine klare Linie einigt.
Sarkasmus ist das Ergebnis negativer Lebenserfahrungen, aber er führt allenfalls zur Selbstzerstörung.
Kein Ding, keine Ansicht, keine Anschauung oder was auch immer ist nur böse oder nur gut.
Das Gute dieser Welt ist des Bösen kleinster Teil und umgekehrt.
Deshalb ist es nutzlos auf als böse Erkanntes zu sehr einzugehen und es mit seinen eigenen Waffen zu bekämfen, denn dadurch verwandeln wir uns unversehens selbst in negativer Art( es ist das Dilemma, das insbesondere dem Politikerstand widerfährt, der doch nur gutes will...).
Einst hieß es zurecht:
Die (guten) Mittel heiligen den (guten) Zweck.
Sarkasmus und Bosheit - und wer ist schon davon frei? - haben den Satz jedoch invertiert in: Der (gute) Zweck heiligt die Mittel.
Und was dabei herauskommt, haben nicht nur zuhaufe Politiker bewiesen, wenn man ihnen"gute" Ziele unterstellt.
Jeder kann in seinem eigenen Leben erfahren, dass das eintreten für eine"gute" Sache mit wenig durchdachten oder gar bedenklichen oder schlimmen Mitteln das eignen Rechtsempfinden und schließlich auch den eigenen Charakter und das eigene Schicksal deutlich beeinflußt.
Deshalb ist die Art, wie wir das aussen erfahren, stets zugleich ein Spiegel dessen, wie es in uns aussieht.
Einen wunderschönen Sonntag
wünscht
A.
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Turon
28.04.2002, 17:04
@ André
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Re: Hallo André |
Die o.g. Ausführungen sind nachvollziehbar, verständlich und nicht fremd,
ob sie jedoch in ihrer Eintreffenswahrscheinlichkeit unmittelbar relevant sind,
so dass man darauf eine bullishe Börsenprognose stellen könnte, darf jedoch sehr bezweifelt werden.
Für eine bullishe Prognose reicht es ganz gewiss nicht, in diesem Spiel
gibt es aber zwei Varianten, die ebenfalls eintreffen könnten, die Seitwärtsphase haben wir in diesem Kontext ganz aus den Augen gelassen.
Doch diese Seitwärtsphase ist mit den Mitteln der FED und SEC jetzt erstrebenswert. So jedenfalls denke ich mir aus rein psychologischen Angesichtspunkten, seitens der FED die nun mal die Aufgabe wahrnimmt die Weltwirtschaft zu retten.
Die Geschichte kennt nämlich unzählige Beispiele, bei denen solche"Hoffnungen" auf Rettung enttäuscht, d.h. der in ihnen enthaltenen Täuschung entkleidet oder von der Täuschung befreit wurden.
Das ist natürlich richtig - es kann auch baerisch abgehen. Diese Möglichkeit schließe ich derzeit natürlich auch nicht aus.
So gibt es in den USA auch nicht nur eine Interessengruppe, sondern eine Vielzahl. Einige fühlen sich schon der Bilanzwahrheit verpflichtet, so wie andere diese fürchten (siehe das posting in engl. Sprache zur (Nicht-)Bilanzierung von Management-Optionen) oder die gespaltene Interessenlage der Präsindentenfamilie für Rohstoffe, sic. Newmont Mining und den Interessen der Finanz, die in sich ebenfalls völlig inhomogen sind (Greenspan verficht (noch?) keineswegs Goldmansachs-Interessen).
Und genau diese Vielzahl an Interessen muß nicht unbedingt baerisch übergewichtet sein. Dem Großkapital ist es sicher lieber, neue Hausse zu vorbereiten - die US-Rente hängt doch derzeit mehr den je, in den Aktienmärkten.
Hinzu kommt, die Frage der Glaubwürdigkeit der USA als militärische und wirtschaftliche Großmacht.
Deshalb - der Zerfall der Börse und Finanz kann und wird noch einige Zeit andauern, ehe man sich auf eine klare Linie einigt.
Oder vielleicht auch nicht. Ich tendiere mittlerweile doch dazu den Kompass
zu Analyse der Märkte zu benutzen, als Charttechnik. Und dieser zeigt leicht Richtung Nord-West, bzw. West. Nur wenn Japaner und Europäer sich aus diesem Markt verabschieden sollten, sehe ich dann einen Anlaß zu Revision der Meinung.
Sarkasmus ist das Ergebnis negativer Lebenserfahrungen, aber er führt allenfalls zur Selbstzerstörung.
Sarkasmus alleine nicht! nur wenn Du Dich komplett auf die Linie einstellst, und demnach handelst. Ich für meinen Teil sehe es so: die Zukunft ist eher ungewiss als sicher, heute mehr als sonst wann.
Kein Ding, keine Ansicht, keine Anschauung oder was auch immer ist nur böse oder nur gut.Das Gute dieser Welt ist des Bösen kleinster Teil und umgekehrt.
Richtig: wir können diese Welt nicht ändern, aber wir können hoffen, daß
sie sich ändert. jeder hat seine idealistische Ziele. Für mich gilt:
ich will das Maximum an Freiheit fordern können, daß ich die natürlich nicht bekomme, versteht sich von selbst - denn meine Freiheit, ist zum Teil die Freiheit die ich einem Individuum auch wegnehme.
Die Welt ist ein Rad.
Deshalb ist es nutzlos auf als böse Erkanntes zu sehr einzugehen und es mit seinen eigenen Waffen zu bekämfen, denn dadurch verwandeln wir uns unversehens selbst in negativer Art( es ist das Dilemma, das insbesondere dem Politikerstand widerfährt, der doch nur gutes will...).
Ich suche mir nicht die Welt aus, ich muß mit Ihr zurecht kommen, weil ich in sie hineingeboren bin. Das bedeutet: so lange ich noch kann, will schon der Welt demonstrieren, daß es Sinn macht, sich im Kampf um eigene Rechte bei dem Staat, Finanzsystem als (und das ist der Moment, wo mir ein deutsches und polnisches Wort fehlt, um es präzise auszudrücken) bemerkbar zu machen.
Vielleicht wird es mir nichts nützen, aber wir alle tragen Verantwortung gegenüber den Folgegenerationen - und wenn wir so weiter machen, werden sie in Gefangenschaft in rechtsfreien Raum geboren.
Einst hieß es zurecht:
Die (guten) Mittel heiligen den (guten) Zweck.
Die Wörter in Klammern kannst Du getrost auslassen. Die Mittel können auch
zu niederträchtigen Zielen benutzt werden, damit Du keine andere Wahl hast, als sich dem Sieger zu unterwerfen, falls Du überleben willst.
Und ich wurde schon viel früher - etwa in der Entwicklungsstufe vom 10-ten bis 20-zigsten - mit der Frage konfrontiert, was für mich besser ist, oder wann ich meine Visage im Spiegel ertragen kann.
Und ich kam zu meiner Sicht der Dinge, die auch in Polen doch vertetbar ist:
es ist besser mit erhobener Stirn zu sterben, als auf den Knien zu leben.
Ich hoffe, die meisten von Euch werden nicht damit konfrontiert, zu erfahren wie wichtig es ist, darüber nachzudenekn, für welche Ziele man selbst eigenes
Leben opfern würde. Das kann aber in unserer neuer schöner Welt der Sicherheit
schnell passieren.
Sarkasmus und Bosheit - und wer ist schon davon frei? - haben den Satz jedoch invertiert in: Der (gute) Zweck heiligt die Mittel.
Und was dabei herauskommt, haben nicht nur zuhaufe Politiker bewiesen, wenn man ihnen"gute" Ziele unterstellt.
Jeder kann in seinem eigenen Leben erfahren, dass das eintreten für eine"gute" Sache mit wenig durchdachten oder gar bedenklichen oder schlimmen Mitteln das eignen Rechtsempfinden und schließlich auch den eigenen Charakter und das eigene Schicksal deutlich beeinflußt.
Deswegen stellt man sich bereits im Vorfeld auf die Konsequenzen ein. Und ich denke, womöglich täusche ich mich auch, wer weiß; daß es eben besser ist
für eine gute Sache vieles, wenn nicht alles zu opfern.
Wir - hier in Europa - sind an diese Freiheit aus der Mogelpackung sehr wohl gewöhnt. Freiheit bedeutet aber für mich auch Entscheidungsfreiheit. Und es gehört nicht viel dazu, es genauso zu sehen wie ich.
Viel mehr gehört dazu, mit dem Schicksal auf opportunistischer Ebene, einen
Pakt zu schließen. Dann heißt es nämlich ich verzichte auf mein gutes Recht,
zum Teil und auf jeden Fall zu nächster Verhandlungsrunde.
Wer zu nachgiebig ist, zahlt sowieso mehr als nur eigenes Leben. Der untergräbt auch eigene Würde. Und macht sich selbst zu nichts.
Deshalb ist die Art, wie wir das aussen erfahren, stets zugleich ein Spiegel dessen, wie es in uns aussieht.
Richtig - und da will ich mir nichts vormachen und der Welt auch nichts
vorgaukeln. Ich will keinen Krieg, aber falls es Jemand für nötig hält, einen Krieg zu führen, der kriegt ihn. Er riskiert, und ich riskiere.
Es gibt leider keinen anderen Ausweg, und genau dieses Leben habe ich mir persönlich nicht ausgesucht. Ich tue für gewöhnlich niemandem Leid. Ab und zu
gibt es zwar einen linken Hacken, aber in unserer gesellschaft verschafft man sich anders weder Respekt, noch Befreiung.
Man kummuliert höchstens einen Haß, der unbewußt doch ausbricht.
Einen wunderschönen Sonntag
wünscht
auch Dir
T.
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André
28.04.2002, 20:27
@ Turon
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Re: Hallo Turon |
>Kein Ding, keine Ansicht, keine Anschauung oder was auch immer ist nur böse oder nur gut.Das Gute dieser Welt ist des Bösen kleinster Teil und umgekehrt.
>Richtig: wir können diese Welt nicht ändern, aber wir können hoffen, daß
>sie sich ändert. jeder hat seine idealistische Ziele. Für mich gilt:
>ich will das Maximum an Freiheit fordern können, daß ich die natürlich nicht bekomme, versteht sich von selbst - denn meine Freiheit, ist zum Teil die Freiheit die ich einem Individuum auch wegnehme.
>Die Welt ist ein Rad.
>Deshalb ist es nutzlos auf als böse Erkanntes zu sehr einzugehen und es mit seinen eigenen Waffen zu bekämfen, denn dadurch verwandeln wir uns unversehens selbst in negativer Art( es ist das Dilemma, das insbesondere dem Politikerstand widerfährt, der doch nur gutes will...).
>Ich suche mir nicht die Welt aus, ich muß mit Ihr zurecht kommen, weil ich in sie hineingeboren bin. Das bedeutet: so lange ich noch kann, will schon der Welt demonstrieren, daß es Sinn macht, sich im Kampf um eigene Rechte bei dem Staat, Finanzsystem als (und das ist der Moment, wo mir ein deutsches und polnisches Wort fehlt, um es präzise auszudrücken) bemerkbar zu machen.
>Vielleicht wird es mir nichts nützen, aber wir alle tragen Verantwortung gegenüber den Folgegenerationen - und wenn wir so weiter machen, werden sie in Gefangenschaft in rechtsfreien Raum geboren.
>Einst hieß es zurecht:
>Die (guten) Mittel heiligen den (guten) Zweck.
>Die Wörter in Klammern kannst Du getrost auslassen. Die Mittel können auch
>zu niederträchtigen Zielen benutzt werden, damit Du keine andere Wahl hast, als sich dem Sieger zu unterwerfen, falls Du überleben willst.
>Und ich wurde schon viel früher - etwa in der Entwicklungsstufe vom 10-ten bis 20-zigsten - mit der Frage konfrontiert, was für mich besser ist, oder wann ich meine Visage im Spiegel ertragen kann.
>Und ich kam zu meiner Sicht der Dinge, die auch in Polen doch vertetbar ist:
>es ist besser mit erhobener Stirn zu sterben, als auf den Knien zu leben.
>Ich hoffe, die meisten von Euch werden nicht damit konfrontiert, zu erfahren wie wichtig es ist, darüber nachzudenekn, für welche Ziele man selbst eigenes
>Leben opfern würde. Das kann aber in unserer neuer schöner Welt der Sicherheit
>schnell passieren.
>Sarkasmus und Bosheit - und wer ist schon davon frei? - haben den Satz jedoch invertiert in: Der (gute) Zweck heiligt die Mittel.
>Und was dabei herauskommt, haben nicht nur zuhaufe Politiker bewiesen, wenn man ihnen"gute" Ziele unterstellt.
>Jeder kann in seinem eigenen Leben erfahren, dass das eintreten für eine"gute" Sache mit wenig durchdachten oder gar bedenklichen oder schlimmen Mitteln das eignen Rechtsempfinden und schließlich auch den eigenen Charakter und das eigene Schicksal deutlich beeinflußt.
>Deswegen stellt man sich bereits im Vorfeld auf die Konsequenzen ein. Und ich denke, womöglich täusche ich mich auch, wer weiß; daß es eben besser ist
>für eine gute Sache vieles, wenn nicht alles zu opfern.
>Wir - hier in Europa - sind an diese Freiheit aus der Mogelpackung sehr wohl gewöhnt. Freiheit bedeutet aber für mich auch Entscheidungsfreiheit. Und es gehört nicht viel dazu, es genauso zu sehen wie ich.
>Viel mehr gehört dazu, mit dem Schicksal auf opportunistischer Ebene, einen
>Pakt zu schließen. Dann heißt es nämlich ich verzichte auf mein gutes Recht,
>zum Teil und auf jeden Fall zu nächster Verhandlungsrunde.
>Wer zu nachgiebig ist, zahlt sowieso mehr als nur eigenes Leben. Der untergräbt auch eigene Würde. Und macht sich selbst zu nichts.
>Deshalb ist die Art, wie wir das aussen erfahren, stets zugleich ein Spiegel dessen, wie es in uns aussieht.
>Richtig - und da will ich mir nichts vormachen und der Welt auch nichts
>vorgaukeln. Ich will keinen Krieg, aber falls es Jemand für nötig hält, einen Krieg zu führen, der kriegt ihn. Er riskiert, und ich riskiere.
>Es gibt leider keinen anderen Ausweg, und genau dieses Leben habe ich mir persönlich nicht ausgesucht. Ich tue für gewöhnlich niemandem Leid. Ab und zu
>gibt es zwar einen linken Hacken, aber in unserer gesellschaft verschafft man sich anders weder Respekt, noch Befreiung.
>Man kummuliert höchstens einen Haß, der unbewußt doch ausbricht.
>Einen wunderschönen Sonntag
>wünscht
>auch Dir
>T.
<<<<<<<<<<<
Unser dt. Freiheitsdichter Friedrich ´Schiller sagte:
"Das Leben ist der Güter höchstes nicht."
Wobei er sehr an die eigne Selbstachtung dachte, die nur in Freiheit ihren vollen Stellenwert erhält.
Insofern stehe ich auch unter diesem Stern und kann Dich nur zu gut verstehen.
Dennoch gebietet die Selbstachtung (oder wie auch immer man es nennen mag) in der Auswahl der Mittel sorgsam zu sein und sich nicht durch z.B. Hass selbst zu zerstören.
Die Kehrseite der Münze Freiheit heisst Verantwortung (ob man es erkannt hat oder nicht, will oder nicht will). Die Balance zu gewinnen, zu halten und zu optimieren das wünsche ich Dir.
MfG
A.
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Turon
28.04.2002, 21:30
@ André
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Re: Hallo Turon |
Unser dt. Freiheitsdichter Friedrich ´Schiller sagte:
"Das Leben ist der Güter höchstes nicht." Wobei er sehr an die eigne Selbstachtung dachte, die nur in Freiheit ihren vollen Stellenwert erhält.
Insofern stehe ich auch unter diesem Stern und kann Dich nur zu gut
verstehen.
Kann Dir darauf keine eine sinnvolle Antwort geben, höchstwahrscheinlich wäre das sinnvollste den Schiller erneut zu wiederholen, und so stehen zu
lassen.
Dennoch gebietet die Selbstachtung (oder wie auch immer man es nennen mag) in der Auswahl der Mittel sorgsam zu sein und sich nicht durch z.B. Hass selbst zu zerstören.
Hassen würde bedeuten zu allen mitteln zu greifen, die den anderen schädigen.
Ich denke in der Hinsicht recht einfach. Ich will Niemandem ernsthaft angreifen,
weder mit Waffe noch mit Wort. Das Statement endet damit sich erst auf gesetzliche Rahmen zu beschränken, und dann höchstens, wenn es notwendig wird, das Gesetz so zu gestalten, daß es human wird.
Wenn mir einer einen besseren Weg zeigen würde, so würde ich auch diesen gehen.
Ich kenne aber bis dato keinen anderen. Alles andere, was mir einfällt ist höchstens aufgeben. Doch das läßt die Überzeugung an gewisse Ideale gar nicht erst zu. Und das ist in der Tat das Dilemma in dem ich stecke.
Ich könnte einfach alles aufgeben. Nur: wem nützt es denn dann?
Die Kehrseite der Münze Freiheit heisst Verantwortung (ob man es erkannt hat oder nicht, will oder nicht will). Die Balance zu gewinnen, zu halten und zu optimieren das wünsche ich Dir.
Ist natürlich gar nicht so einfach, die Balance zu halten. Oder Verantwortung zu tragen. Aber ich denke schon, daß ein mal im Leben, der Gesellschaft einen Dienst zu erweisen, auch schon mal was ist.
Und wenn Unrecht geschieht, muß man es anprangern. Nur so kann man das Machtverhältnis bei der Balancefindung optimieren. Und wenn es dann der Gesellschaft dient, umso besser.
Danke, für Deine Worte.
Gruß.
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