rodex
07.05.2002, 18:32 |
Historische Wellen: Kaiser Wilhelm II. plante Angriff auf New York Thread gesperrt |
Kaiser Wilhelm II. soll Angriffe auf New York und Boston geplant haben
Kaiser Wilhelm II. soll fast zehn Jahre lang Pläne geschmiedet haben, die USA anzugreifen. Das Kaiserreich wollte damit - so belegen Dokumente im Militärarchiv Freiburg - den deutschen Einfluss weltweit stärken und den Panamakanal kontrollieren.
Hamburg - Über die Angriffspläne des Kaiserreichs berichtet die"Zeit" uznter Berufung auf Dokumente im Militärarchiv Freiburg. Die Attacke sollte demnach noch vor dem Ersten Weltkrieg erfolgen. Ziele sollten Boston und New York sein.
Mit dem Angriff wollte die deutsche Regierung die US-Amerikaner zur Anerkennung deutscher Interessen auf dem amerikanischen Kontinent und im pazifischen Raum zwingen, heißt es. Es sei auch geplant gewesen, den Panamakanal zu kontrollieren.
Der Kaiser selbst soll treibende Kraft gewesen sein. Die USA waren Kaiser Wilhelm II. in dessen Bestreben, Kolonien und Militärbasen in aller Welt zu errichten, in die Quere gekommen. Im Winter 1897/1898 habe daher der Marineleutnant Eberhard von Mantey einen Plan entworfen, wie man die"Vereinigten Staaten von Nordamerika" durch einen schnellen Militärschlag zu einem Vertrag zwingen könne, der Deutschland freie Hand im Pazifik und Atlantik verschaffe.
Ein Jahr später habe Mantey die Gelegenheit bekommen, seine Pläne weiter zu verfolgen. Dabei habe er Entwürfe eines Angriffs auf die damalige Drei-Millionen-Stadt New York erstellt."In New York wird die größte Panik bei dem Gedanken an ein mögliches Bombardement ausbrechen", zitiert ihn die"Zeit" aus den Dokumenten.
Zu dieser Zeit lief die Aufrüstung im Kaiserreich auf Hochtouren. Wilhelm II. löste Anfang 1899 das Oberkommando der Marine auf und übernahm selbst den Marineoberbefehl. Gut ein Jahr später, im Juni 1900, verabschiedete der Reichstag ganz nach den Vorstellungen des damaligen Staatssekretär des Reichsmarineamtes, Alfred von Tirpitz, das zweite Flottengesetz. Darin wurde die Verdoppelung der im ersten Flottengesetz vorgesehenen kaiserlichen Flotte festgelegt.
Die meisten Marinestrategen träumten offenbar schon von einem schnellen Sieg der neuen Flotte in der neuen Welt. Allein Generalstabschef Alfred von Schlieffen habe vor unkalkulierbaren Risiken der transatlantischen Intervention gewarnt. Die Planungen aber liefen bis ins Jahr 1906 weiter. Sie wurden erst fallen gelassen, als die USA ihren eigenen Flottenverband massiv ausbaute. Auch die politische Lage in Europa hatte sich zugespitzt.
Der Autor des"Zeit"-Artikels sieht in den Angriffsplänen Wilhelm II. einen Beleg für die seit Jahrzehnten diskutierte These, dass es eine Kontinuität zwischen Kaiserreich und dem Drittem Reich gegeben habe,"wollten doch die Nazis 40 Jahre später ebenfalls den Endkampf um die Weltherrschaft gegen die USA wagen".
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,195171,00.html
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Interessant vorallem die These im letzten Absatz: Es existiere eine Kontinuitaet zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus, weil beide gegen die USA waren. Demnach muesste man die Kontinuitaet ueber die DDR bis zur PDS hin fortfuehren koennen. Das erscheint mir arg an den Haaren herbeigezogen.
Aber immerhin wuerde dies erklaeren, warum Bush in Panik geraet, nur weil Wowereit waehrend seines Besuchs im Mai im Ausland weilt. Dadurch ist naemlich waehrend des Besuchs Gregor Gysi (PDS!) als Stellvertreter Buergermeister von Berlin. Laut Spiegel-Online haben Bushs Mannen schon den Oberbefehl ueber BKA und Polizei verlangt, und wollen eigene Scharfschuetzen mitbringen. ;-)
Rodex
PS: Eine echte Kontinuitaet zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus ist eher der Antisemitismus. Ideologisch speist sich dieser in beiden Faellen aus den gleichen Quellen, kommt oft mit der gleichen Propanda daher, und wurde von den gleichen Personenkreisen weitergetragen. Eine weitere Kontinuitaet findet sich im Militaer. Das waeren qualifiziertere Ansaetze als allein aus der Gegnerschaft zu den USA eine Kontinuitaet abzuleiten.
<ul> ~ http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,195171,00.html</ul>
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André
07.05.2002, 23:23
@ rodex
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Re: Historische Wellen: Kaiser Wilhelm II. Seine Bündnispolitik mit Mexiko |
gegen die USA, die über die dt. Botschaft bekannt wurde,
führte schließlich zum Kriegseintritt der USA gegen das Kaiserrreich in den 1. WK und nicht der üblicherweise kolportierte Untergang der Lousitania.
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shroom
07.05.2002, 23:38
@ André
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Nein, es ging um Geld (was sonst) |
Gefunden im Geschichtsbuch 10. Klasse der Abendschule in Sachsen
"Entdecken und verstehen - 3" Cornelsen Verlag Hirschgraben, S. 37
"Großbritannien und Frankreich konnten die riesigen Mengen an Kriegsmaterial, die sie aus den USA erhielten, nicht mit eigenem Geld bezahlen. Sie nahmen deshalb Kredite bei amerikanischen Banken auf. Da bei einer Niederlage Großbritanniens und Frankreichs diese Gelder verloren gewesen wären, drängten amerikanische Geschäftsleute immer stärker auf einen Kriegseintritt der USA gegen Deutschland."
Wie in jedem Krieg: Soldaten werden als Material für wirtschaftliche Interessen verheizt. Der"patriotische" Anlass findet sich.
Gruss, shroom
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Theo Stuss
08.05.2002, 08:29
@ André
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Re: War sicherlich eine Schweinerei, aber... |
...es war grundsätzlich nicht schlimmer als die Umstände des Baues des Banana-Kanals, als man in dem Gebiet, das zu Kolumbien gehörte, eine Revolution organisierte und den Staat Banana gründete.
Apropos, wurde der Kanal denn nun 1999 zurückgegeben, oder nicht?
Den Angriff der USA auf Puerto Rico, Cuba und die Philippinen und die Versenkung der wehrlosen, spanischen Transportflotte, welche die abziehenden Spanier über den Atlantik bringen sollte, wollen wir auch nicht vergessen. Das war eine reine Schießübung. Die Versenkung der Maine war ja auch nicht schlecht inszeniert.
Sodann wurde Cuba das Bordell der USA.
Theo.
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Dionysos
08.05.2002, 21:55
@ Theo Stuss
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Re: Kanal seit 2 Monaten fast wieder in US-Hand mT, Gruß |
>Apropos, wurde der Kanal denn nun 1999 zurückgegeben, oder nicht?
JA, ABER:
(Lima, 25.März, na-poonal).- Neue Verträge geben den USA mehr Einfluss bei der Überwachung des panamaischen Banksystems und dem Abhören von Drogenhändlern. Die wichtigste Oppositionspartei Panamas kritisierte die Regierung von Präsidentin Mireya Moscoso dafür, Verträge zu unterzeichnen, die den USA weitreichende Befugnisse bei der Inspektion der Banken einräumen und ihnen erlaubt zu Wasser und in der Luft Antidrogenoperationen durchzuführen.
Im Jahr 2000 hat die Aktionsgruppe zur Bekämpfung der Geldwäsche (GAFI) der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Panama als Land eingestuft, das im Kampf gegen Drogen und Geldwäsche nicht kooperiert. Dieser Vorwurf und der Druck der USA zwangen Moscoso Schritte gegen die Geldwäsche einzuleiten um Panama nicht weiter als Steuerparadies erscheinen zu lassen. Seit dem 11. September 2001 sind die USA speziell daran interessiert, Geld terroristischer Organisationen, das durch panamaische Banken sickert, aufzuspüren.
Im April letzten Jahres hat Präsidentin Moscoso eine Kommission einberufen, die Geldwaschaktionen untersuchen und Schritte empfehlen sollte, um Panama von der schwarzen Liste der GAFI zu streichen. Sofort nachdem die Gesetzgebende Versammlung im Juni 2001 Gesetze gegen die Geldwäsche verabschiedet hatte, wurde Panama von der Liste gestrichen.
Im Januar 2002 begann eine Regierungsdelegation den Vertrag mit den USA auszuhandeln. Eine Vereinbarung über den gegenseitigen Informationsaustausch soll Steuerflucht und -hinterziehung, sowie Geldwaschaktionen verhindern. Die panamaischen Behörden erhoffen sich von dem Vertrag, dass er die Praxis von Ländern wie Brasilien, Frankreich oder Mexiko beendet, die über Panama stattfindende Geldtransaktionen mit Strafgebühren belegen.
Ein Kritikpunkt der Vertragsgegner war die geheime Verhandlungsführung. Ein anderer, dass Panama vertrauliche Informationen preisgeben werden müsse, was den nationalen Interessen schaden könne. Nachdem ein erster Entwurf des Vertragswerks an die Ã-ffentlichkeit gelangte, wurde erneut Kritik laut. In deren Mittelpunkt stand die Einseitigkeit der Vereinbarungen. Die Panamaische Seerechtsbehörde (APDM) lastete dem Vertragsentwurf an, dass er us-amerikanisches und panamaisches Steuer- und Finanzrecht unterschiedlich bewerte. So erlaube die Vereinbarung, dass in Panama das Bankgeheimnis aufgehoben werde, was in den USA nicht erlaubt sei.
Am 5. Februar wurde der Vertrag von Vertretern beider Länder in Form eines Anhangs zu den 1991 verabschiedeten Antidrogen-Vereinbarungen unterzeichnet. Héctor Alemán, Vorsitzender der Kommission für auswärtige Angelegenheiten und Abgeordneter der oppositionellen PRD (Partido Revolucionario Democrático), griff die Regierung dafür an, dass sie das Abkommen ohne Beteiligung des Parlaments unterzeichnet habe. Der Hauptkritikpunkt sei, dass der Vertrag erlaube, dass us-amerikanische Truppen in Panama stationiert werden können.
Marcel Salamin, früherer Außenminister und Mitglied der Verhandlungsdelegation, erklärte dagegen, dass der Vertrag nur einige"Grauzonen" der Vereinbarungen von 1991 neu regeln würde. So gebe es jetzt u.a. Regelungen für gemeinsame Drogenbekämpfungs-Aktionen der Küstenwache der USA und der panamaischen SMN (Servicio MarÃtimo Nacional). Er bestätigte auch, dass nun us-amerikanische Überwachungsflugzeuge in Panama landen können. Er fügte hinzu, dass die Aktionen unter Kontrolle der Polizei und des SMN stünden, nicht unter der des Militärs. Außerdem bekomme Panama durch den Vertrag Zugang zu Informationen aus den USA über Drogenhandel.
Kritiker, zu denen auch der Interims-Präsident von 1984 Jorge Illueca gehört, beanstanden dass die neuen Vereinbarungen der us-amerikanischen Küstenwache erlauben, Schiffe im panamaischen Seegebiet zu verfolgen und jedes der 10000 Schiffe unter panamaischer Flagge auf den Weltmeeren auf zu bringen. Der ehemalige Vize-Präsident Ricardo Arias Calderón, der die Vereinbarungen von 1991 unterschrieben hatte, bezeichnete die neuen Übereinkünfte als"Todesstoß für die panamaische Handelsseefahrt".
http://www.npla.de/poonal/P517.htm
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