Aldibroker
09.05.2002, 21:10 |
CISCO-Zahlen ein Fake, Beweiskette Thread gesperrt |
Beweiskette, CISCO-Zahlen ein FAKE!
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Jeder, der auch nur ein wenig Verstand hat, kann selbst aus diesen wenigen Daten 1+1=3 oder 10 Cent / Ciscoaktie zusammenzählen!
Es wurde behauptet, die Einsparungen kommen aus den Personalkosten insbesondere auch aus der Forschung und Entwicklung, das kann nicht stimmen, denn die F&E-Kosten sind mit 0,8 Mrd. genauso hoch wie im Vorquartal. Das gleiche gilt für die Vertriebs- und Verwaltungskosten. Der Wasserkopf ist also noch genauso geschwollen wie im Vorquartal, was wohl so auf das Hirn drückt, dass man mit falschen Argumenten an die Ã-ffentlichkeit geht. Geschah das zur nationalen Rettung der Finanzmärkte?
Wenn schon die Buchführung nicht mit der Argumentation übereinstimmt, sollte man die Kassen(Cash)lage zur Beurteilung heranziehen. Unglaublich, CISCO hat im letzten Quartal operativ sage und schreibe fast 0,5 Mrd. weniger Cash verdient, als im Vorquartal. Wie dabei die Bruttomarge steigen konnte, werden sie in Analystenkonferenzen noch ausschwitzen müssen! Der Cash Flow je Aktie ist bei fast konstanten Umsätzen um 22% auf 21 Cent / Aktie gefallen. Hier bahnt sich Schlimmes für das 4. Quartal an, denn Cisco neigt offensichtlich dazu, die Wahrheit immer punktuell richtig zu errechnen und zu veröffentlichen.
Keiner, der bei Verstand ist glaubt, dass die im Vorjahr im 3. Quartal ausgewiesenen Verluste auch nur im 3. Quartal angefallen sind. Hier wurde ein Problem punktuell ausgepackt und der Ertragsrechnung zugeführt. Können wir davor zukünftig sicher sein? Einen Anhaltspunkt gibt eine weitere seltsame Zahl: Das Finanzergebnis!
Da blinken im 1. Quartal kurz 0,7 Mrd. Verlust auf und in den Folgequartalen werden dann wieder je rund 0,2 Mrd. als Ertragssteigerung ausgepackt.
Wenn wir beide Effekte zusammenzählen, hat CISCO nach meiner überschlägigen Rechnung gerade mal so eben knapp den break-even-point erreicht, also Null-Komma-Nichts / Aktie
ein staunender Aldi
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Josef
09.05.2002, 21:20
@ Aldibroker
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@Aldibroker: Finde ich hervorragend, dass du hier wieder auftauchst und dann |
gleich mit so einem Gag. (Gerade an so einem langweiligen Tag, wo die
erlauchten Geister wahrscheinlich zumeist beim Forumtreffen sind)
Freundliche Gruesse
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JÜKÜ
09.05.2002, 22:29
@ Aldibroker
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Re: CISCO-Zahlen ein Fake, Beweiskette / Klasse, Aldi! Und an Josef.... |
....das Treffen beginnt erst Morgen.
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Emerald
09.05.2002, 23:29
@ Aldibroker
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Re: CISCO-Zahlen ein Fake, Beweiskette |
und wir werden alle schon bald wieder dabei sein, wenn die indices neue Tiefst-
marken erreichen. Nur wird bei der nächsten Lüge das Publikum nicht noch einmal
für 300 Punkte Plus sorgen, die Wall-Street - Kriminellen müssen sich bald mal etwas
Bodenständigeres einfallen lassen, wenn sie nicht mit unaufhörlichen
Fond-Liquidationen konfrontiert werden wollen. Dann bleiben möglicherweise sogar
die Shortcovering-Rallies aus. Also doch: Go away in May!
Die Goldminen-Indices haben nach kurzer, aber kaum wahrnehmbarer Verschnaufpause
schon wieder den Aufwärtstrend aufgenommen.
Und vielen Dank an Aldibroker für diesen feiertäglichen Hinweis zu Cisco.
Emerald
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SonSon
10.05.2002, 00:59
@ Aldibroker
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@Aldibroker: Homepage |
Hallo Aldibroker,
ich ware gerade auf Deiner Homepage (http://people.freenet.de/aldibroker/). Gibt's außer der Titelseite noch mehr? Wenn ja, wie kommt man dort hin?
Gruß,
SonSon
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Ricardo
10.05.2002, 11:28
@ Aldibroker
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falsche Interpretation |
Hi Aldibroker,
die chronologische Zuordnung ist ein wenig verwirrend. Letztes Quartal war wohl das 3. Quartal, in dem Cisco einen Gewinn nach Sonderposten vom 729 Mio. nach -2,7 Mrd. Dollar im Vorjahresquartal erzielt hat. Für die Zahlenreihe der F&E-Aufwendungen ergibt sich dann folgendes Bild: 807, 822, 875, 1038, 970 usw.. Die sind also tatsächlich deutlich gefallen!
Zur beurteilung Cashlage ist der Cash-flow für Aussenstehende gänzlich ungeeignet. Cash-flow ist eine Kennziffer für die Eigenfinanzierungskraft eines Unternehmens und nur zur internen Analyse geeignet. Außenstehenden erschließt sich die Zusammensetzung dieser Kennziffer nicht. Da gehen z. B. Abschreibungen und Zuschreibungen sowie erfolgswirksame- bzw. erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge nach belieben ein. Mit der Bruttomarge hat die Kennzahl nichts zu tun.
Die -0,7 Mrd. beziehen sich auf das Finanzergebnis. Damit ist nicht irgendein Ertrag gemeint, sondern die Bewertung der Beteiligungen und z. b. Zinsaufwendungen. Das die Beteiligugen in der Bewertung nicht weiter gefallen sind kann durchaus zutreffen. Bei -2,7 Mrd. im Vorquartal werden wohl auch die Zinsaufwendungen gestiegen sein.
Die -2,7 Mrd. beziehen sich definitiv auf das betreffende Quartal. Siehe Betriebsergebnis -3,8 und Finanzergebnis + 236.
Also wohl doch kein Fake!
Grüsse
Ricardo
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Aldibroker
10.05.2002, 12:15
@ Ricardo
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Re: falsche Interpretation |
>Hallo Ricardo,
Du bist offensichtlich auch von Fach, so dass wir fachsimpeln können, ohne zu sehr zu versimplifizieren.
Es steht außer Frage, dass CISCO gemessen an den veröffentlichten Zahlen im 3. Quartal einen Ergebnissprung gemacht hat. Nur wer Dir vor einem Jahr erzählt, er hätte bei rund 4,8 Mrd. Umsatz einmal 4,0 und ein anderes Mal 1,5 Mrd. Dollar „cost of sale“, der muss schon sehr lange Argumentationsketten stricken *g*.
Die personalintensiven F&E-Kosten sind auch nicht kontinuierlich gefallen (Personal freigesetzt), sondern schwanken erst rauf, dann wieder runter und bleiben eben doch seit Monaten nahezu konstant. Hier ein paar Mediengroschen zur Erklärung herzuzaubern, ist mir zu dünn.
Es sind nicht die Fixkosten der Verwaltung, des Vertriebes oder der Forschung und Entwicklung, die für plausible Erklärungsansätze herhalten können, sondern die variablen Produktkosten, die oh Wunder bei fast gleichen Umsätzen schon dramatisch in Richtung einer Drittelung laufen.
Man kann ohne buchhalterische Besonderheiten und Ausnutzung der legalen Bilanzierungsrichtlinien nicht so einfach über 2,5 Mrd. Produktkosten abbauen, es sein denn, man hat erst die Lager drastisch abgewertet (nicht physisch verschrottet!) und die Produktkosten zur Verschleierung zukünftiger Ergebnisprobleme einmalig in einem 3. Quartal 2001 ausgewiesen (bilanziell den Rücken frei machen für die Zukunft).
Wenn ich nun primär aus einem abgewerteten Bestand die gleichen Produkte in der gleichen Produktstruktur und Absatzmenge wie im 3. Quartal 2001 verkaufe, komme ich buchhalterisch natürlich nun auf einen gigantischen Ergebnissprung von 2,5 Mrd. Dieser buchhalterische Vorgang hat leider nichts mit der realen operativen betriebswirtschaftlichen Ertraglage zu tun, die nach wie vor erheblich mehr operative Cashreserven zieht, als es buchhalterisch den Anschein erwecken soll, denn die Beschaffungszeiten, der laufende Lagerumschlag, die Zahlungsziele... sorgen dafür, das operativ jede Rechnung zu 100% bezahlt wird, auch wenn buchhalterisch die Vorräte nur zu 50% oder weniger in den Büchern stehen.
Ich halte es heute für unverzichtbar, neben den buchhalterischen Größen insbesondere auch die immer vorhandenen Kapitalflussrechnungen, Cash - Flow - Rechnungen... zu betrachten, die sind häufig viel aussagekräftiger, als das pro-forma.Ergebnis oder der Jahresüberschuss. Wer diese Daten über 3 bis 5 Jahre in Relation zu den G+V - Daten hat, ist auch als Aussenstehender in nichts an Erkenntnis zu schlagen, denn gerade die nicht zahlungswirksamen Rückstellungen, Abschreibungen, Wertberichtigungen... sind die bilanzpolitischen Stellgrößen, die jeder kennen und herausarbeiten sollte, will er mit der Ergebnisrechnung wirklich etwas anfangen. Ich bleibe dabei, CISCO hat operativ nicht einen Cent Verbesserung vorzuweisen, wie sollen die das auch, der Umsatz liegt kumulativ immer noch 22% unter Vorjahr und die Ertragsrechnung ist bilanzpolitisch gefärbt.
Gruss Aldi
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Aldibroker
10.05.2002, 12:29
@ SonSon
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Re: @Aldibroker: Homepage |
>Hallo sonson,
nein ich habe eigentlich gar keine richtige Homepage, nur so eine Spielerei im kostenlosen Webspace, um Grafiken abzulegen.
Gruss Aldi
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Ricardo
10.05.2002, 14:15
@ Aldibroker
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Re: falsche Interpretation |
>>Hallo Ricardo,
>Du bist offensichtlich auch von Fach, so dass wir fachsimpeln können, ohne zu sehr zu versimplifizieren.
>Es steht außer Frage, dass CISCO gemessen an den veröffentlichten Zahlen im 3. Quartal einen Ergebnissprung gemacht hat. Nur wer Dir vor einem Jahr erzählt, er hätte bei rund 4,8 Mrd. Umsatz einmal 4,0 und ein anderes Mal 1,5 Mrd. Dollar?cost of sale?, der muss schon sehr lange Argumentationsketten stricken *g*.
>Die personalintensiven F&E-Kosten sind auch nicht kontinuierlich gefallen (Personal freigesetzt), sondern schwanken erst rauf, dann wieder runter und bleiben eben doch seit Monaten nahezu konstant. Hier ein paar Mediengroschen zur Erklärung herzuzaubern, ist mir zu dünn.
>Es sind nicht die Fixkosten der Verwaltung, des Vertriebes oder der Forschung und Entwicklung, die für plausible Erklärungsansätze herhalten können, sondern die variablen Produktkosten, die oh Wunder bei fast gleichen Umsätzen schon dramatisch in Richtung einer Drittelung laufen.
>Man kann ohne buchhalterische Besonderheiten und Ausnutzung der legalen Bilanzierungsrichtlinien nicht so einfach über 2,5 Mrd. Produktkosten abbauen, es sein denn, man hat erst die Lager drastisch abgewertet (nicht physisch verschrottet!) und die Produktkosten zur Verschleierung zukünftiger Ergebnisprobleme einmalig in einem 3. Quartal 2001 ausgewiesen (bilanziell den Rücken frei machen für die Zukunft).
>Wenn ich nun primär aus einem abgewerteten Bestand die gleichen Produkte in der gleichen Produktstruktur und Absatzmenge wie im 3. Quartal 2001 verkaufe, komme ich buchhalterisch natürlich nun auf einen gigantischen Ergebnissprung von 2,5 Mrd. Dieser buchhalterische Vorgang hat leider nichts mit der realen operativen betriebswirtschaftlichen Ertraglage zu tun, die nach wie vor erheblich mehr operative Cashreserven zieht, als es buchhalterisch den Anschein erwecken soll, denn die Beschaffungszeiten, der laufende Lagerumschlag, die Zahlungsziele... sorgen dafür, das operativ jede Rechnung zu 100% bezahlt wird, auch wenn buchhalterisch die Vorräte nur zu 50% oder weniger in den Büchern stehen.
>Ich halte es heute für unverzichtbar, neben den buchhalterischen Größen insbesondere auch die immer vorhandenen Kapitalflussrechnungen, Cash? Flow - Rechnungen... zu betrachten, die sind häufig viel aussagekräftiger, als das pro-forma.Ergebnis oder der Jahresüberschuss. Wer diese Daten über 3 bis 5 Jahre in Relation zu den G+V - Daten hat, ist auch als Aussenstehender in nichts an Erkenntnis zu schlagen, denn gerade die nicht zahlungswirksamen Rückstellungen, Abschreibungen, Wertberichtigungen... sind die bilanzpolitischen Stellgrößen, die jeder kennen und herausarbeiten sollte, will er mit der Ergebnisrechnung wirklich etwas anfangen. Ich bleibe dabei, CISCO hat operativ nicht einen Cent Verbesserung vorzuweisen, wie sollen die das auch, der Umsatz liegt kumulativ immer noch 22% unter Vorjahr und die Ertragsrechnung ist bilanzpolitisch gefärbt.
>Gruss Aldi
Hi Aldi,
hab nichts dagegen einen Bilanz kritisch zu lesen. Nur, wo nimmst Du das Zahlenmaterial her: wo steht etwas von 4 Mrd."Cost of Sale" oder von variablen Kosten, die einen Vergleich mit dem Vorjahr zulassen würden? Untere Spalten mit Ergebnissen aus dem Vorjahr sind diesbezüglich unvollständig!
Die Cash-flow Kennziffer ist wirklich nur sinnvoll wenn man das Zustandekommen bewerten kann. Allgemein verbindliche Normen oder auch interne Informationen dazu gibt es nicht.
Grüsse
Ricardo
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Aldibroker
10.05.2002, 17:43
@ Ricardo
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Hier weitere Beweise! |
Hallo Ricardo,
die erste Grafik ist der Seite Marketone entnommen. Ich finde diese Seite besser als die Firmenpropaganda, aber selbst dort kann man alles nachlesen, wenn man nur lange genug sucht.
Hier zwei Kopien aus der CISCO-Page.
Es führt kein Weg an der Cash-Flow-Rechnung vorbei, denn dort wird der entscheidende Hinweis gegeben. Die Vorräte (Inventory) wurden aus „Vorsorge“ nicht zahlungswirksam (provision) um 2,7 Milliarden US-Dollar runtergeorgelt, um für Folgequartale den Rücken bilanzpolitisch frei zu haben.
Im Umkehrschluss heißt das aber auch, das betriebswirtschaftlich in diesem Jahr operativ nicht nur der break-even-point verpasst wurde, sondern den ausgewiesenen kumulativen Jahresüberschüssen von 1,1 Milliarden US-Dollar eigentlich um einen Aufwand von 2,7 Milliarden US-Dollar erhöht werden müssten, denn diese Bestandswerte sind bilanzpolitisch und buchhalterisch in das Jahr 2001 verlagert worden, um nicht in diesem Jahr bei einem Umsatzrückgang von 22% auch noch einen Verlust von 1,6 Milliarden US-Dollar ausweisen zu müssen.
Der gesunde Menschenverstand sagt Dir doch schon, dass 4 Milliarden weniger Umsatz ins Ergebnis schlagen müssen, wenn man nicht trickst.
Gruss Aldi
PS: Offensichtlich macht sich trotz aller Betrügereinen immer noch keiner ernsthaft Gedanken, wie Zahlen zu interpretieren sind. Da wurden in den letzten Tagen Hunderte von professionellen Statements abgesetzt und keiner hat die Peilung?
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Ricardo
10.05.2002, 18:14
@ Aldibroker
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Danke, das ist überzeugend!(ot) |
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Rumpelstilzchen
10.05.2002, 18:51
@ Aldibroker
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Gut gemacht! (owT) |
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Diogenes
11.05.2002, 09:37
@ Aldibroker
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Saubere Arbeit, Aldi |
Hi Aldi,
Schön dich wieder hier zu haben. Wußte gar nicht, daß du auch ein Fundi bist.
US-GAAP, kommt von Gap = Lücke. Gemeint ist damit die Lücke zwischen Bilanz und Wirklichkeit. ;-)
Gruß
Diogenes
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