Theo Stuss
13.05.2002, 15:10 |
Außerthematisch: Von Hunden und Häuflein Thread gesperrt |
Neulich in Nantes mit meinem Wauwau bei City-Zoo, einem einschlägigen Geschäft für vierbeinige Freunde:
Mein Köti, eine deutsche Hovawarthündin freut sich regelmäßig auf den Besuch, denn Hunde dürfen mitgebracht werden. Mein ältester Sohn ließ das brave Tier sinnigerweise von der Leine und sie war für Minuten verschwunden. Nach einiger Zeit des Suchens fand ich den Hund im Schaufenster mit seiner Toilette beschäftigt. Mit einem großen Satz aus der Vitrine ließ der Toutou (franz. Kosename für Hund) seine Hinterlassenschaften stolz zurück.
Fluchtartig verließ ich den Ort des Corpus delicti, nicht ohne von draußen noch einmal einen Blick auf das Produkt zu werfen. Da lag sie, eine kollossale Hundewurst in einem mit Rindenborke als Torfersatz ausgestreutem Schaufenster, genau neben dem als Bauernhof aufgemachtem Kanninchenstall. Ein authentischer Misthaufen verlieh dem Arrangement Wirklichkeitsnähe. In der Mitte des Schaufensters prangte ein Schild:
Hunde sind hier erwünscht!
Mein Gewissen war beruhigt.
Theo.
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SchlauFuchs
13.05.2002, 18:16
@ Theo Stuss
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Du solltest ein Buch schreiben.... |
Dein Leben quillt scheinbar über von Geschichten, die das Leben schrieb. Ich erinnere mich noch an deine Geschichte, die du das letzte mal erzählt hast, wie du dich in Frankreich so durchschlägst.
ciao!
SchlauFuchs
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Theo Stuss
13.05.2002, 19:01
@ SchlauFuchs
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Re: Ich hatte mal an ein Drehbuch gedacht... |
>Dein Leben quillt scheinbar über von Geschichten, die das Leben schrieb. Ich erinnere mich noch an deine Geschichte, die du das letzte mal erzählt hast, wie du dich in Frankreich so durchschlägst.
>ciao!
>SchlauFuchs
Titel: Aus dem Leben einer normalen deutsch-französischen Familie
Aber leider lebt Louis de Funès nicht mehr. Der hätte nämlich unbedingt meinen Chef spielen müssen. Schau Dir den Film"Der Querkopf" an. Das ist mein Arbeitsalltag. Mein Boss hat es bereits fertiggebracht auf Kundenbesuchen einzuschlafen. Ich hätte nur eine Nebenrolle gehabt, die Rolle des entnervten Deutschen, der sich inmitten dieser chaotischen Franzosen nach etwas Ordnung sehnt und von einer Ohnmacht in die andere fällt und vergeblich versucht in allen Absurditäten einen Sinn zu entdecken.
Völlig entsetzlich war die Taktik meiner Schwiegeroma rohe Eier (nicht Eierschalen) in die Erde der Blumentöpfe zu rühren, als Blumendünger, aber nicht für die Töpfe im Garten. Einen vorzüglichen Dünger gibt auch die Haut Räucherlachses ab, die in der Teekanne, die selbst wiederum tief im Geschirrschrank versteckt wurde, einen Verkompostierungsprozess durchmachte.
Wenn eine Tür quietschte bat sie mich nicht etwa die Scharniere zu ölen, nein, sie griff selbst nach der Schweineschwarte und wichste den Türrahmen ein, die Türschwelle wurde nicht vergessen. Altes bretonisches Hausmittel. Gegen Bandwürmer hilft Milch. Die wird nicht etwa oral eingenommen, sondern man setzt sich mit nacktem Hintern in einen Topf und lockt so den Bandwurm an. Meine Frau hat als Kind dieses Wundermittel über sich ergehen lassen müssen.
Man ließ erst von ihr ab, als sie sauer war und den Milchtopf mit Füssen trat, dessen Inhalt sich auf den Parkettfußboden ergoß. Die Existenz des Bandwurmes im Magen meiner Frau war eh nicht eindeutig nachgewiesen.
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