Hirscherl
15.05.2002, 10:11 |
Wie bereits angekündigt: S&P revidiert GE u. Cisco Zahlen Thread gesperrt |
Wie ich bereits gepostet habe, geht Standard & Poor´s jetzt dazu über, in ihre Einschätzungen zu den Unternehmensgewinnen die ausgegebenen Optionen für Mitarbeiter einzuberechnen.
Werden die Ausgaben für Ciscos Optionsprogramme in die Gewinne des Jahres 2001 eingerechnet, ergibt sich ein Verlust von 35 Cent pro Aktie für das Jahr 2001. Bisher ging man von einem Verlust von 14 Cent pro Aktie aus.
Nach dem herausrechnen der von General Electric als Gewinne verbuchten Zuwächse im Pensionsfonds ergbt sich ein Gewinn von 1,11 USD pro Aktie für 2001, um 21 % weniger als die bisherigen 1,41 USD.
Sprecher von Cisco und GE weisen diese Berechnungen zurück und merken an, daß diese Zahlen ohnehin in den jährlichen Berichten nachzulesen wären. Jeder interessierte Investor könnte selbst nachrechnen. S&P entgegnet jedoch, daß diese Zahlen oft erst lange nach den vierteljährlichen Berichten veröffenlicht würden.
S&P plant die neue Berechnungsmethode zumindest auf alle im S&P 500 Index vertreten Unternehmen anzuwenden. Das S&P500 KGV von 22 könnte sich dadurch weiter erhöhen.
Grüße,
Tom
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Toby0909
15.05.2002, 10:27
@ Hirscherl
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Ein Schritt in die richtige Richtung |
aber viel besser ist das ganze ja auch nicht.
Mich wundert allerdinge - wie auch gestern im Handelsblatt stand - daß die was von einem S&P500-KGV von unter 30 schreiben!?!?!? Geschätztes KGV von 2017 oder wie?
Ich dachte wir bewegen uns irgendwo weit über 30?
Toby
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Hirscherl
15.05.2002, 10:38
@ Toby0909
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Re: Ein Schritt in die richtige Richtung |
Hallo Toby,
die 22 sind die"offiziellen" Zahlen. Je nachdem welche Bilanzierungsregeln ( GAAP, IAS,...) man anlegt und wie weit man Graubereiche einschränkt kann man auch leicht auf 40 kommen. Von schlichten Lügen und Vertuschungen der Unternehmen a la Enron mal ganz abgesehen.
Wie du richtig bemerkt hast kommt es auch darauf an, auf welchen Zeitraum man das KGV bezieht. Aktuelle KGVs sind sicher höher als die für das nächste Jahr"projezierten", wo man locker von 30 % Gewinnzuwachs ausgeht.
Grüße,
Tom
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Emerald
15.05.2002, 11:16
@ Hirscherl
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Re: Wie bereits angekündigt: S&P revidiert GE u. Cisco Zahlen |
was uns allen einmal mehr bestätigt, auch wenn gemogelt wird und wurde, haben
die verantwortlichen Financial Officers dieser"Super-Stars" noch die Frechheit
einem eines Besseren zu belehren. Wir werden noch über den Tisch gezogen, wenn
wir schon längstens vom Stuhl gefallen sind.
Da lobe ich mir das Gold, hier kennen wir die verbriefte Angabe von Gewicht,
Feinheit und Preis. Basta.
Emerald.
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Cosa
15.05.2002, 13:29
@ Hirscherl
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Re: Wie bereits angekündigt: S&P revidiert GE u. Cisco Zahlen |
Hi Tom!
Da wird anscheinst noch munter gerechnet werden dürfen - nicht nur bei den von Dir angesprochenen Unternehmen. Bill Parish hat die Cisco-Zahlen auf seiner HP seit Jahren moniert, wie auch dottore unter"creative accounting".
Anbei zu den S&P-Veränderungen ein Artikel aus der FTD vom 15.5.2002
<font size="4">S&P reformiert seine Gewinnprognosen </font>
Von Doris Grass, Frankfurt
Die Rating-Agentur Standard & Poor?s (S&P) will künftig für eine bessere Qualität der US-Unternehmensberichterstattung sorgen und ändert ihre Berechnungsmethode der Gewinnentwicklung börsennotierter Firmen. Dies dürfte weitreichende Auswirkungen auf die Firmengewinne und möglicherweise auch auf die Bonitätsbewertungen haben.
S&P will mit dem Schritt das stark erschütterte Vertrauen der Anleger in die US-Bilanzen wieder stärken. Vor allem der Zusammenbruch des Energiehändlers Enron und unterschiedliche Methoden bei der Berechnung der Ergebnisse hatten zuletzt zu starker Verunsicherung bei den Investoren und an den Börsen geführt.
S&P-Präsident Leo O?Neill sagte:"Die wachsende Verwendung so genannter Pro-forma-Ergebnisse und anderer Methoden zur Darstellung der Firmenentwicklung haben zu Streit und Verwirrung geführt und den Interessen der Anleger nicht gedient. Finanzinformationen sind nur dann sinnvoll, wenn sie auch akkurate Vergleiche ermöglichen. Das wollen wir verbessern."
Gewinne nach Steuern zählen
S&P wird künftig die so genannten"core earnings" berechnen, also die Gewinne nach Steuern, die ein Unternehmen im laufenden Kerngeschäft erzielt. Erstmals und im Gegensatz zu anderen Analysen werden die Kosten der Aktienoptionspläne für die Mitarbeiter berücksichtigt. S&P wird die Firmen nicht zwingen, ihre Bilanzierung zu ändern, die ausgewiesenen Gewinne der im S&P-500-Index enthaltenen Unternehmen dürften jedoch sinken und das Kurs-/Gewinn-Verhältnis sich entsprechend erhöhen. Allein im Jahr 2000 hätten die Kosten der Optionspläne die Gewinne um fast zehn Prozent reduziert.
Nach der neuen Methode wäre der Gewinn je Aktie von General Electric im Jahr 2001 um 21 Prozent niedriger ausgefallen, bei Cisco hätte sich der Verlust je Aktie mehr als verdoppelt. Weil die Unternehmen bisher Ausgaben für Optionspläne nur einmal pro Jahr und nicht quartalsweise veröffentlichen müssen, will S&P die"core earnings" im Quartal zunächst ohne Kosten für Optionspläne veröffentlichen und einmal im Jahr bereinigte Zahlen bekannt gegeben.
Auch die Kosten für Pensionsprogramme, fortlaufende Restrukturierungen sowie zugekaufte Forschungs- und Entwicklungskosten sollen unter den Kerngewinn fallen. Nicht berücksichtigt werden dagegen Gewinne oder Verluste aus Aktiva-Verkäufen, Gewinne aus den Pensions-Programmen oder unrealisierte Gewinne und Verluste aus Absicherungsgeschäften."Die Ergebnisse sind so leichter zu verstehen und besser vergleichbar", sagte O´Neill.
S&P wird die neue Definition für alle Aktien in ihren US-Indizes und für
ihre eigenen Analysen und Gewinnprognosen anwenden. Auch bei der Bonitätsbewertung der Unternehmen komme die Methode künftig zum Tragen. An der neuen Methode arbeiteten Vertreter großer Investmentbanken und Fonds sowie der Großinvestor Warren Buffet mit. Letzterer hatte ebenso wie US-Notenbankchef Alan Greenspan gefordert, die Kosten der Aktienoptionspläne in die Gewinnberechnung einzubeziehen.
S&P wird die Neuberechnung der Ergebnisse der S&P-500-Unternehmen je Aktie demnächst auf seiner Webseite veröffentlichen. Später kommen die bis zum Jahr 1992 zurückgerechneten Ergebnisse hinzu. Die Firma Thomson Financial/First Call, die Gewinnschätzungen von Analysten sammelt, wird ihre Methodik nicht ändern. Ihre Zahlen dürften sich daher künftig stark von den S&P-Daten unterscheiden.
viele Grüsse
Cosa
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Toby0909
15.05.2002, 14:27
@ Hirscherl
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30 % Gewinnzuwachs?? |
Hallo Tom-Hirscherl.
Man geht von 30 % Gewinnzuwachs aus - bei allen S&P500 Unternehmen. Wie lustig.
Ich setze mich auch nächstes Jahr zur Ruhe, weil ich dann komplett ausgesorgt habe.......
Toby
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Amanito
15.05.2002, 15:08
@ Toby0909
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Re: Ein Schritt in die richtige Richtung |
Toby,
das hat mich auch gewundert, es kann sich also nur um die Trailing Pro-Forma Gewinne handeln, sonst wären wir bei 50-60. Auch seine Exzellenz der Chef der Unterwelt vermischt die Wahrheit (Aktienoptionen) mit der Lüge (pro Forma).
Wobei die Bewertung der Aktienoptionen wieder ein eigenes Kapital für sich ist, da ist der Spielraum groß, S&P wird da sicher nur das Minimum ansetzen, sodaß die Aktienoptionen pro forma (sic!) drinnen sind.
Bill Parish hat MSFT ein wenig durchleuchtet
Manfred
<ul> ~ http://www.billparish.com/</ul>
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