YIHI
19.05.2002, 01:39 |
Klage über «blubbernden» Antiamerikanismus Thread gesperrt |
Klage über «blubbernden» Antiamerikanismus
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US-Aussenminister Colin Powell hat vor dem Europabesuch von Präsident George W. Bush «Amerikafeindlichkeit» in Europa beklagt. Die USA bemühten sich um Übereinstimmung mit den Interessen der Europäer, versicherte Powell.
Sorge über antiamerikanisches «Geblubbere»: Colin Powell (Archiv).
[TA/sda] - Es gebe in Europa Leute, die immer sofort jede Position kritisierten, «die die USA einnehmen und die wir für eine korrekte, prinzipientreue Position halten», sagte Powell einem Bericht der britischen Zeitung «Guardian» zufolge im Gespräch mit mehreren europäischen Zeitungen.
Die Zunahme anti-europäischer Artikel in den US-Medien ist nach Ansicht Powells eine Reaktion auf die Kritik an den USA. Zu einem gewissen Teil spiegle das die Tatsache wider, dass «man ständig auf uns eindrischt.»
Das sei eine Gegenreaktion auf die Schnelligkeit, mit der Europa immer etwas an den USA auszusetzen habe. Bei einem Teil der europäischen Kritik an den USA handle es sich um «intellektuelles Geblubbere».
Die diversen Meinungsunterschiede zwischen den USA und Europa seien ein normaler Bestandteil des engen Verhältnisses zwischen den Bündnispartnern, zitierte die französische Tageszeitung «Libération» den Aussenminister. Er sei in ständigem Kontakt mit seinen Kollegen in Europa, und er habe Beziehungen zu jedem einzelnen von ihnen aufgebaut.
Er verstehe die Enttäuschung der Europäer über die Haltung der USA zu Fragen wie dem Nahen Osten, des Internationalen Strafgerichtshofes oder des internationalen Handels, doch die USA «bemühen sich um Übereinstimmung mit den Interessen der Europäer».
Über Handelsstreitigkeiten wie Subventionen für Stahl oder die Landwirtschaft könne man reden. Diese Meinungsunterschiede bedeuteten nicht, dass die USA kein Verständnis mehr für die Sorgen der Europäer hätten.
Der US-Aussenminister machte klar, dass er europäische Sorgen wegen der US-Politik für unbegründet hält. Der ABM-Vertrag sei dabei, zu verfallen. Die geostrategische Lage breche nicht zusammen, und kein Rüstungswettlauf breche aus.
Der deutsche Aussenminister Joschka Fischer verteidigte Kritik am Bush-Besuch als «Teil der Demokratie». Es werde sicher kritische Meinungsäusserungen geben. Friedliche Demonstrationen gehörten zu einer offenen Gesellschaft, sagte Fischer dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel». Bush wird am Mittwoch zum Auftakt seiner Europareise in Berlin erwartet.
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Praxedis
19.05.2002, 08:28
@ YIHI
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geschichtsvergessen, undankbar und dumm |
<table width=640><tr><td style="border: 1px #0022dd solid; padding:6px"><p align=justify>Besorgt über mögliche Gewalt während des Bush-Besuchs äußerte sich auch der SPD-Außenexperte Hans-Ulrich Klose. Er könne leider nicht ausschließen, dass es zu gewalttätigen Zusammenstößen wie beim G-8-Gipfel in Genua kommen werde, sagte Klose dem Berliner"Tagesspiegel". Angesichts der deutschen Nachkriegsgeschichte und der Leistungen der Amerikaner für Deutschland könne er nur sagen:"Eine solche übertriebene Kritik an den USA, eine solche hässliche Botschaft an den amerikanischen Präsidenten ist in hohem Maße <span style="background-color: #ffffff">geschichtsvergessen, undankbar und dumm</span>." Bush wird am Mittwoch zu einem rund 19-stündigen Besuch in Berlin erwartet.
</td></tr><tr><td>
Quelle:
[img][/img] </td></tr></table>
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Emerald
19.05.2002, 13:59
@ YIHI
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Re: Klage über «blubbernden» Antiamerikanismus |
Eigentlich muss niemand demonstrieren gehen, weil der Besucher bzw. der Gast
das eh nicht versteht, oder falsch einordnet. Wir müssen uns auch gar nicht
aufregen oder beständig diese Ami-Weltpolitik in Frage stellen. Wir können alle
ruhig davon ausgehen, dass in wenigen Monaten und Jahren die Amerikaner lernern
werden, was es bedeutet, wenn die Ausländer und die Klientel ihre Dollar aus
Amerika abzieht, keine mehr hinbringt und die Welt-Macht USA in ein formidables
Vakuum absäuft.
Die Wall-Street wird die Basis für das Armenhaus Amerika ganz schnell einläuten,
die Nafta-Staaten - Mitglieder sind sich über die jahrelange Uebervorteilung
satt, und wenden sich beständigeren Organisationen zu, bzw. machen nicht mehr
mit in diesem ungleichen"Monopoly-Spiel". Der US-Dollar wird massiv abwerten
und die Chinesen werden, dank WTO-Mitgliedschaft, alle Lücken der Importe in
Amerika schnellstens schliessen:
Mit dieser Deflation werden die USA mit absoluter Sicherheit die grössten
Verlierer werden, das Macht-Gehabe wird, weil nicht mehr finanzierbar,
abbröckeln und die Bankrotte von Gross-Konzeren überziehen bald einmal alle
Weltbörsen und die institutionellen und privaten Aktien-Besitzer.
Schlecht geträumt? Leider nein - sondern Tatsachen
welche uns erst noch erreichen werden. Nur dauert es nicht mehr lange!
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Josef
19.05.2002, 14:42
@ Emerald
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@Emerald: Zu frueh und falsch getraeumt. Das hatten wir alles schon. |
"wenige Monate""Armenhaus Amerika""in kurzer Zeit"
Das alles oder aehnlich gab es schon vor 15 Jahren.
Ein Empire wie dieses braucht meist einige hundert Jahre um unterzugehen
und dann mit grossem Gestank und unbeschreiblichem Chaos.
Bis jetzt aber haben die noch fast alles im Griff. Sowas dauert laenger
als man denkt. (Kann einer die Postings zaehlen, die hier schon
ueber dieses Untergangsthema geschrieben wurden?)
Du kannst dich also ruhig entspannen und die Sonne geniessen.
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Turon
20.05.2002, 14:21
@ Josef
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Josef - ich glaube manchmal |
daß manche die gegenwärtige Situation überfordert. Du bist eine Person
die gegenwärtige Situation gar nicht so recht einordnen kann.
Sehe es einfach mal so: USA befindet sich seit dem Beginn des kalten Krieges
durchaus längst am Rande der Ruin. Sie haben es jedoch geschickt verstanden,
die amerikanischen Märkte dynamisch zu gestalten, und deswegen denkt eine ganze Reihe von Investoren nicht mehr an Risiken sondern an Chancen. Genauer
gesagt handelt es sich nicht nur um Investoren, es handelt sich auch um
Politiker, Fondmanager und Banker - die nicht in der Lage sind unter den
massiven Täuschungszuständen die nackte Wahrheit zu überblicken.
Noch etwas: Amerika war bisher ein Profiteur der Tatsache, daß in Europa und
in Japan bereits Krisen vorherrschend sind, genau die Krisen meine ich,
die die Wall Street zu einem sicheren Hafen für Geld erschienen ließ.
Aber: es beginnt an etscheidender Stelle zu kriseln. USA verliert weltweit
an Glaubwürdigkeit in folgenden Rollen:
- Friedensschaffung;
- Finanzsystem;
- ge"amerikanischste" Bilanzen (es sollte hier getürkte stehen);
- gegenüber der Akkumulation des Geldes an der Wall Street, ist die
US Wirtschaft real gesehen viel zu klein und zu schwach;
- politisch läßt sich einiges zwar durch Druck bereinigen, aber
es wird der Tag kommen, in dem sich zum Beispiel arabische Scheichs,
die ihre Gelder an der Wallstreet anlegen, mit einem Schlag
aus dem Markt verabschieden;
Das wird eine Kettenreaktion auslösen, denn was Du schon zum Beispiel gar nicht verstanden hast: durch den Aktienboom ließen sich Rücklagen
erstellen, die gegenwärtige verschuldungssituation der Europäer und Japaner,
noch einigermaßen als"stabil" erscheinen lassen.
[u]Das Problem jedoch ist: gehen diese Anlagen im Wert um 25% nach unten,
was durch Panikverkäufe möglich ist - wird jeder verkaufen müssen.
Und gegenwärtig sieht es so aus: stürzen die Märkte ab, ist es aus;
Stürzt der Dollar ab - ist es aus. Steigt Gold zu schnell - während
Bonds und Aktien und Devisen jeweils nachgeben, ist es auch aus.
Die Lage für Amerikaner ist also nur die eine: sie müssen mit aller Macht nach vorne marschieren, Phantasien nähren, Bilanzen fälschen.
Das alles machen Sie ja bereits - nur es hilft scheinbar nicht. Das einzige also was bleibt - ist primitivste militärische Auseinandersetzung mit irgendeinem unwichtigen Spinner, um Zugang zu absolut billigen Rohstoffen
zu gewährleisten.
Geschichte beherrschst Du scheinbar auch nicht gerade perfekt, denn Du sagst
es dauert Jahrhunderte bis solche Imperien zu Grunde gehen.
[b]Das muß Dich aber im Prinzip gar nicht interessieren, interessieren sollte Dich schon Dein"Arsch". Denn genau an dem vollzieht sich der Zusammenbruch dieses Imperium. Nur genau das willst Du gar nicht wahr haben. Deswegen fragte ich neulich ob Du nicht zufällig ein Staatsbeamter bist. Da merkt man es natürlich nicht - die Polizei in Polen bei Zusammenbruch hatte extra Geschäfte gehabt, in Krisenzeiten, wo es alles gab. Natürlich auch billiger.
Pauschal ist die Situation nie zu nehmen.
Merke Dir das mal.
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