Rene
24.05.2002, 12:57 |
Zweifel an der Goldstabilität Thread gesperrt |
Da dieses Forum sehr eingenommen vom Gold ist, möchte ich doch mal die Frage los werden, woher alle die Sicherheit nehmen, dass der Goldpreis mächtig abstürzt. Es braucht doch nur jemand festlegen, dass Gold nicht mehr als Werthortungsmittel taugt, und dann ist es vorbei.
Gerade die, die noch die Umstellung von M auf DM vor 12 Jahren aktiv erlebt haben, haben sicher auch gemerkt, dass der Wert des Goldes von einem Wochenlohn auf einen Stundenlohn gefallen ist. Warum sollte der selbe Effekt in Zukunft nicht nochmal auftreten? Zumal Gold schon lange nicht mehr den Gegenwert des umlaufenden Geldes darstellt.
Dieselbe Problematik beträfe auch Diamanten.
Gruß
Rene
PS.: Im TV wurde vor Kurzem mal die Herstellung von 25 kg Barren Gold aus Russland gezeigt. So ein Klotz nimmt ja eigentlich kaum Platz weg. ;-))) Sind 10 g Barren als Tauschmittel gut handhabbar, weil es doch nur kleine Plättchen sind?
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Wal Buchenberg
24.05.2002, 13:17
@ Rene
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Zweifel an deiner Logik |
>Da dieses Forum sehr eingenommen vom Gold ist, möchte ich doch mal die Frage los werden, woher alle die Sicherheit nehmen, dass der Goldpreis mächtig abstürzt. Es braucht doch nur jemand festlegen, dass Gold nicht mehr als Werthortungsmittel taugt, und dann ist es vorbei.
<font color=red>Diese Festlegung wurde durch den Weltwährungsfonds längst getroffen. Auf Betreiben der USA wurden alle Hinweise auf Gold als Währungsreserve aus den Statuten gestrichen. Mit Gold ist es also schon"längst vorbei" ;-)</font>
>Gerade die, die noch die Umstellung von M auf DM vor 12 Jahren aktiv erlebt haben, haben sicher auch gemerkt, dass der Wert des Goldes von einem Wochenlohn auf einen Stundenlohn gefallen ist.
<font color=red>Oben sprichst du davon, dass der Goldkurs tief fallen könnte, hier gibst du zu, dass der Kurs längst und langfristig gefallen ist. Da soll ein Kurssturz bevorstehen?
Aber im Ernst: Keiner behauptet hier ernsthaft, dass der Goldkurs aus irgendwelchen goldspezifischen Gründen steigen würde. Was hier von mehreren behauptet wird, ist dass, die Geldmengen in Dollar, Euro usw. so angeschwollen sind, dass sie nur noch künstlich an Wert erhalten werden. Der Goldkurs ist tief. Da geht keine Luft mehr raus. Aber wir haben in der Weltwirtschaft eine Dollarblase, Aktienblase, Schuldenblase.
Im übrigen glaubt hier niemand an irgendeine"Sicherheit". Die Zeit der Sicherheiten ist vorbei.
Gruß Wal</font>
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Rene
24.05.2002, 13:36
@ Wal Buchenberg
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Stimmt - Nicht aufgepasst, also nochmal korrigiert |
Richtig sollte es heissen:
Da dieses Forum sehr eingenommen vom Gold ist, möchte ich doch mal die Frage los werden, woher alle die Sicherheit nehmen, dass der Goldpreis NICHT mächtig abstürzt.
Das kleine Wort"NICHT" vergessen, und es tun sich tatsächlich Zweifel an meinen logischen Fähigkeiten auf.
Danke für den Hinweis.
Sind dann hier nur Zocker, die alle bei Gold 260 eingekauft haben, auf 500 warten, um dann zu verkaufen?
Wie gesagt, habe ich erhebliche Bedenken Gold jetzt zukaufen um es als Werterhaltungsmittel zu benutzen. Es muss nur der €/$ zu Gold-Wert sinken, dabei der nominale Goldpreis gleichbleiben, dann hat´s ausgeträumt.
Gruss
Rene
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Ecki1
24.05.2002, 14:10
@ Rene
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Re: Stimmt - Nicht aufgepasst, also nochmal korrigiert |
Hi Rene
Einen ganz wichtigen Aspekt hast Du vorhin angesprochen:
"Es braucht doch nur jemand festlegen, dass Gold nicht mehr als Werthortungsmittel taugt, und dann ist es vorbei."
In Wirklichkeit hat das nicht irgendjemand festzulegen, sondern es muss nur eine bestimmte Instanz gefunden werden, die weiterhin aufschuldet, etwa so:
"Gerade die, die noch die Umstellung von M auf DM vor 12 Jahren aktiv erlebt haben, haben sicher auch gemerkt, dass der Wert des Goldes von einem Wochenlohn auf einen Stundenlohn gefallen ist."
In diesem Fall hat die deutsche Bundesregierung die Umstellung der ausstehenden M-Guthaben und M-Bargeldbestände auf DM im Verhältnis 1:1 dadurch ermöglicht, dass sie sich neu verschuldet hat, u.a. aus der Emission des"Fonds Deutsche Einheit".
Da die Gläubiger allerdings auf die Zahlungsfähigkeit des öffentlichen Schuldners Bundesrepublik Deutschland vertrauten (und nach wie vor vertrauen), bestand für sie keinerlei Anlass, einen Teil ihres Obligationenportfolios in Gold umzuschichten. Dies passiert immer erst dann, wenn sich in einem ersten Schritt die Bonitätsspreads ausweiten (bereits geschehen) und vor allem auch dann, wenn immer weniger Schuldner mit guter Bonität übrig bleiben.
Gruss: Ecki
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Herbi, dem Bremser
24.05.2002, 14:34
@ Wal Buchenberg
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Re: Vielleicht wird bald Gold als Sondermüll zur Entsorgung freigegeben |
>>.. Der Goldkurs ist tief. Da geht keine Luft mehr raus.
Moin Wal,
wo du grad so schön moderat argumentierst, möchte ich dich gern bitten, Nachfolgendes in zukünftigen Betrachtungen mit einzubeziehen:
- 1 -
Ich empfinde es als unseriös von einem Kurs zu schreiben, der tief ist, sei, steht und keine Luft mehr ablassen kann.
- 2 -
Jede natürliche Zahl hat einen nächst niedrigen Nachfolger - in Baissen. Nach 1 €uro kömmet 1 Pency und dann die Null. Erst dann ist Schluss mit Lustig. Vom heutigen Stand bis Null ist fast jede natürliche Zahl auch für einen Goldkurs möglich.
- 3 -
Außer im Speziellen für Gold: Die großen Vereinigten Staaten von Amerika (USA) haben einen Mindestpreis festgelegt und fühlen sich somit verpflichtet, Gold zu diesem Preis jederzeit zurück zu nehmen. So weit"hinunter" kann es daher nicht gehen.
*****
Ob wir zu jenem Zeitpunkt nichts mehr zu Trinken haben, sei dahin gestellt. Ob wir dann vor lauter Verzweiflung die 31$/unz akzeptieren - abzüglich einer Abnahmegebühr, einer Bearbeitungsgebühr, einer Verwertungsgebühr oder gar Entsorgungsgebühr - Altreifen kosten ja schließlich auch 5 € fürs"Wech" - all das möge in den Sternen stehen bleiben.
Goldentsorgungsgebühr, weil in unserem Heimgold Spuren von Arsen, Cadmium oder gar Quecksilber enthalten sein werden müssen ;-)
Gruß - und bald einen schönen Wochenendbeginn vom
Herbi
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Rene
24.05.2002, 14:55
@ Ecki1
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Goldpreisstabilität |
Hallo Ecki,
Es ging mir eigentlich gar nicht so um die Schuldenproblematik der Währungsumstellung, sondern um den Sinn des Einsatzes von Gold als Werterhaltungsmittel. Wenn jemand sich, sagen wir, über Jahre hinweg 10 kg Gold vom Munde abspart, und nach einem Umbruch feststellt, dass für denselben Wert jetzt 500 kg auf den Tisch legen muss, dann kann am Goldhortungsgedanken auch nicht soviel dran sein.
Die Frage lautet also, wohin können 80 % der Bevölkerung, die nicht mal 10 % des Vermögens besitzen, ihre Schäfchen retten?
Gruss
Rene
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Wal Buchenberg
24.05.2002, 15:22
@ Rene
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Der Kapitalismus frisst in der Krise nicht nur seine Kinder |
>Die Frage lautet also, wohin können 80 % der Bevölkerung, die nicht mal 10 % des Vermögens besitzen, ihre Schäfchen retten?
>Gruss
>Rene
<font color=red>Das können sie nicht. Aber wer Geldtitel hat, wird sie verlieren, je mehr er hat, desto mehr.
Im übrigen verteidigen die Lohnarbeiter ihr Einkommen nicht am Goldmarkt, sondern am Arbeitsmarkt und durch Lohnforderungen.
Das kann ihre Einkommensverluste in der Krise nicht kompensieren, aber insgesamt verlieren Zins-, Dividenten- und Rentenbezieher entschieden mehr als die Lohnarbeiter - sofern sie ihre Arbeit halten können. Wer in der großen Krise arbeitslos ist, bleibt nur das Betteln oder Stehlen.
Der Kapitalismus frisst in der Krise seine Väter wie seine Kinder.
Gruß Wal</font>
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Emerald
24.05.2002, 15:41
@ Rene
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Re: Zweifel an der Goldstabilität |
Ich werde dieses Thema gerne diskutieren, wenn wir einen Unzen-Preis von
US$ 2.500.00 bis $ 3.000.00 erreicht haben. Hoffentlich haben wir dann noch
solche Frager am Board, was gar nicht so sicher sein wird.
Emerald.
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Theo Stuss
24.05.2002, 15:41
@ Rene
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Re: Goldpreisstabilität |
>Hallo Ecki,
>Es ging mir eigentlich gar nicht so um die Schuldenproblematik der Währungsumstellung, sondern um den Sinn des Einsatzes von Gold als Werterhaltungsmittel. Wenn jemand sich, sagen wir, über Jahre hinweg 10 kg Gold vom Munde abspart, und nach einem Umbruch feststellt, dass für denselben Wert jetzt 500 kg auf den Tisch legen muss, dann kann am Goldhortungsgedanken auch nicht soviel dran sein.
Lieber Réné,
ich verstehe Dich nicht ganz. Also, Du gehst vom Goldstandard aus, wo alle Preise, auch für Kartoffeln, am Gold gemessen werden. Dann unterstellst Du, dass wenn es früher für meinetwegen 10kg Gold 100.000kg Kartoffeln gab, dass man nach Jahren 500kg Gold dafür hinlegen müsse.
Wie soll das gehen? Krieg, gewaltige Missernte? Oder eine wundersame Goldvermehrung? Dass aufeinmal riesige Mengen an Gold gefunden werden, die ohne Arbeitsaufwand wie Sand eingesammelt werden und dann als Zahlungsmittel zur Verfügung stehen, ist doch unwahrscheinlich. Ein zweites Inkareich gibt es nicht.
Gruss,
Theo
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Rene
24.05.2002, 15:48
@ Emerald
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Sind $ 3000 viel? |
Zum angestrebten Goldpreis solltest Du immer einen Bezugspunkt angeben.
Beim Preis von $ 3000 soll deiner Vorstellung nach ein Liter Milch wieviel kosten?
Nicht der nominelle Wert ist wichtig.
Gruss
Rene
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Rene
24.05.2002, 15:59
@ Theo Stuss
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Re: Goldpreisstabilität |
>Lieber Réné,
>ich verstehe Dich nicht ganz. Also, Du gehst vom Goldstandard aus, wo alle Preise, auch für Kartoffeln, am Gold gemessen werden. Dann unterstellst Du, dass wenn es früher für meinetwegen 10kg Gold 100.000kg Kartoffeln gab, dass man nach Jahren 500kg Gold dafür hinlegen müsse.
Ganz einfach die Abschaffung von Gold als Metall mit ideelen Werteigenschaften. Der Wert als reines Nutzmetall ohne Münzen dürfte weit niedriger liegen. Die Förderkosten allein rechtfertigen diesen derzeitigen Aufschlag nicht.
Gruss
Rene
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Wal Buchenberg
24.05.2002, 16:15
@ Rene
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Re: Sind $ 3000 viel? |
>Zum angestrebten Goldpreis solltest Du immer einen Bezugspunkt angeben.
>Beim Preis von $ 3000 soll deiner Vorstellung nach ein Liter Milch wieviel kosten?
>Nicht der nominelle Wert ist wichtig.
>Gruss
>Rene
Hallo Rene,
als ich mein Gold kaufte, kostete die Unze Gold 280 USD, zum damaligen Dollarkurs waren das für das Kilo 10.000 Euro. Sagen wir einmal, das ist der Gegenwert für einen Lebensunterhalt von rund einem halben Jahr.
Du sagst: Was kann ich mir von Gold im Krisenfall kaufen? Es mag sein, dass die Lebenshaltungskosten pro Monat auf 1 Million Euro steigen, dann wäre ein Goldkurs von 6 Millionen Euro für das Kilo nicht mehr und nicht weniger wert als damals 10.000 Euro.
Natürlich ist diese Argumentation völlig richtig.
Die Frage ist aber, welche Alternativen hast du, wenn du heute 10.000 Euro gespart hast?
Meine Behauptung ist: Geld wird seinen Wert noch schneller verlieren. Aktien werden ihren Wert noch schneller verlieren, usw.
Sach- und Warenwerte - sofern sie speicherbar sind und nachgefragt werden, taugen einigermaßen als „Wertspeicher“. Geld, das von den Regierungen immer schneller gedruckt wird, taugt als Wertspeicher gar nicht. Aktien, deren Kurse überhöht sind, taugen als Wertspeicher gar nicht. Wenn du heute in Argentinien leben würdest? Wie hättest du am liebsten dein Geld angelegt? Das ist die realitätsgerechte Frage.
Meine These ist: Wenn die Lebenshaltungskosten pro Monat auch 1 Million Euro steigen, dann wird ein Kilo Gold rund 6 Millionen Euro wert sein.
Gruß Wal
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Theo Stuss
24.05.2002, 16:21
@ Rene
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Re: Goldpreisstabilität |
>>Lieber Réné,
>>ich verstehe Dich nicht ganz. Also, Du gehst vom Goldstandard aus, wo alle Preise, auch für Kartoffeln, am Gold gemessen werden. Dann unterstellst Du, dass wenn es früher für meinetwegen 10kg Gold 100.000kg Kartoffeln gab, dass man nach Jahren 500kg Gold dafür hinlegen müsse.
>Ganz einfach die Abschaffung von Gold als Metall mit ideelen Werteigenschaften. Der Wert als reines Nutzmetall ohne Münzen dürfte weit niedriger liegen. Die Förderkosten allein rechtfertigen diesen derzeitigen Aufschlag nicht.
>Gruss
>Rene
Hallo Rene,
und Du meinst, dass werden alle Länder mitmachen? Just in diesem Augenblick bauen die Russen einen Goldstandard auf, Malaysia will für den Aussenhandel auf E-Dinar umsteigen, in Indien und dem ganzen Orient ist nach wie vor wichtig und da soll ein weltweites Goldverbot kommen?
Das westliche Land, dass jetzt so etwas einführen wird, wird sich sofort als in Wahrheit zahlungsunfähig erweisen. Wir haben eher Grund zur Befürchtung Kameltreiber der Araber zu werden.
Theo
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Theo Stuss
24.05.2002, 16:28
@ Theo Stuss
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Re: Auslassung:...und dem ganzen Orient ist Gold nach wie vor wichtig... (owT) |
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Diogenes
24.05.2002, 17:00
@ Rene
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Re: Stimmt - Nicht aufgepasst, also nochmal korrigiert |
>Da dieses Forum sehr eingenommen vom Gold ist, möchte ich doch mal die Frage los werden, woher alle die Sicherheit nehmen, dass der Goldpreis NICHT mächtig abstürzt.
Die Marktfundamentals: Produktion ca. 2500 t/Jahr (rückläufig), Nachfrage 3500 t/Jahr (steigend), Differenz: ZB-Verkäufe und Vorwärtsverkäufe einiger Minen (-> weniger Angebot später).
Das einzige was den Goldpreis noch abstürzen lassen könnte wären massiver Verkäufe der ZB's. Es fragt sich allerdings, ob diese Verkäufe nicht durch noch massivere Käufe neutralisiert würden:
- Der Markt wüßte, daß ihm hinterher nichts mehr in die Quere kömmen wird.
- Der Markt wüßte auch, daß die ZB's dann überhaupt kein Asset mehr hätten.
Der Schuß könnte also sehr leicht nach hinten los gehen. Ich würde in diesem Fall alles in gold und Silber packen was nur geht.
>Sind dann hier nur Zocker, die alle bei Gold 260 eingekauft haben, auf 500 warten, um dann zu verkaufen?
Ich verstehe mich als Investor. Aktien halte ich meist über mehrere Jahre hinweg. Was die 5000 betrifft, so plane ich bis 500 zu kaufen. Verkaufen werde ich eines Tages einen Teil meiner Minen, aber da muß Gold weit höher gehen und es müssen bessere Alternativen da sein. Momentan sehe ich fast keine Alternativen zu Gold/Silber.
>Wie gesagt, habe ich erhebliche Bedenken Gold jetzt zukaufen um es als Werterhaltungsmittel zu benutzen. Es muss nur der €/$ zu Gold-Wert sinken, dabei der nominale Goldpreis gleichbleiben, dann hat´s ausgeträumt.
Fallen und gleichbleiben zugleich geht nicht.
Die Geschichte lehrt, daß Gold nicht auf Null fällt, Papier hingegen mit schöner Regelmäßigkeit. Das ist kein Traum sondern Realität.
Ich bin der Ansicht, ein paar Unzen fürs Sparschwein sind nie ein Fehler. Aber jeder wie er meint.
>Gruss
>Rene
Gruß
Diogenes
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