Wal Buchenberg
29.05.2002, 13:53 |
Marktmacht der privaten Goldanleger Thread gesperrt |
Private Hortung von Gold
Es ist hier immer wieder die Frage aufgetaucht, wie viel „Marktmacht“ Privatanleger in Gold haben. Laut Herr Zeise von der FTD haben die „Privaten“ überhaupt keine Marktmacht.
(Herr Zeise sieht aber das Gold der Notenbanken auch „doppelt“: Einmal soll Gold als Währungsreserve der Notenbanken dienen, gleichzeitig soll es aber auf den Markt geworfen werden, um den Goldpreis zu drücken. Es geht aber nur eines von beidem. In einer solchen Zwickmühle werden die Notenbanken weder das eine, noch das andere ganz tun, sondern von jedem ein bisschen.)
Leider habe ich keine neueren Zahlen gefunden als die Jahre 1946 bis 1958.
Anteil der privaten Hortung an der Jahresgoldproduktion (ohne die Verwendung für gewerbliche Zwecke):
1946 = 17 %
1947 = 29 %
1948 = 31 %
1949 = 18 %
1950 = 28 %
1951 = 61 %
1952 = 42 %
1953 = 40 %
1954 = 19 %
1955 = 19 %
1956 = 20 %
1957 = 20 %
1958 = 19 %
Angaben nach: Otto Veit, Grundriss der Währungspolitik. 2. Aufl. Frankfurt 1961, S. 421.
Aus diesen Daten ergibt sich ein Durchschnittswert von 28 %. Bezogen auf die heutige Gold-Jahresproduktion von 2500 Tonnen wären das 700 Tonnen.
Ein zweiter Hinweis auf die Menge der (möglichen bzw. wahrscheinlichen) privaten Hortung:
Die europäischen Notenbanken wollten, um den Goldpreis niedrig zu halten, zwischen 1999 und 2004 jährlich 400 Tonnen Gold verkaufen. Da in dieser Zeit der Goldpreis nicht nennenswert gesunken ist, wurden also diese 400 Tonnen Gold vom Markt „geschluckt“.
Ich vermute also, dass die Bandbreite der privaten Hortung bisher zwischen 400 und 700 Tonnen jährlich lag.
Gruß Wal Buchenberg
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Dimi
29.05.2002, 14:19
@ Wal Buchenberg
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Re: Marktmacht der privaten Goldanleger |
Beim WGC gibt's auch weitere Publikationen
Gruß
<ul> ~ http://www.gold.org/finalgold/d_value/sd_investment/pdf/retailgold.pdf</ul>
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Diogenes
29.05.2002, 14:36
@ Wal Buchenberg
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Oh, they have the trousers full, haven't they? |
Hallo Wal,
Wie wunderbar solche Schreibwerke zu lesen. Es bedarf schon einiger Genialität, Zahlen so zu verbiegen. Das ist bullish. ;-)))
>Es ist hier immer wieder die Frage aufgetaucht, wie viel „Marktmacht“ Privatanleger in Gold haben. Laut Herr Zeise von der FTD haben die „Privaten“ überhaupt keine Marktmacht.
Keine Marktmacht. Der Mann hat einen im Tee, allein die japanischen Sparer könnten die gesamten Goldbestände mit der Kaffekasse kaufen. Ob das Zeugs nun in Barren im Tressor liegt oder um die Hals der Gattin baumelt, ist doch wirklich nebbich.
Ich behaupte sogar das Gegenteil: die Marktmacht der Privaten steigt beständig und zwar in dem Tempo mit dem die Ã-ffentlichen (Staat und ZB) die Notenpresse bedienen.
Gruß
Diogenes
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Wal Buchenberg
29.05.2002, 14:58
@ Diogenes
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Re: Zahlen verbiegen? |
>Hallo Wal,
>Wie wunderbar solche Schreibwerke zu lesen. Es bedarf schon einiger Genialität, Zahlen so zu verbiegen.
Hallo Diogenes,
deine Bemerkung hat mir nicht gefallen. Ich verrechne mich vielleicht, aber Zahlen verbiegen?:-(
Hier zum Vergleich die Zahlen, die ich in Dimis Quelle gefunden habe:
http://www.gold.org/finalgold/d_value/sd_investment/pdf/retailgold.pdf
Privater Ankauf von Barren plus Münzprägung in Tonnen:
(sind in der Quelle ZWEI Tabellen, deren Summen ich zusammenrechne - ist das auch"Zahlen verbiegen!?)
1993 = 397 to
1994 = 314 to
1995 = 467 to
1996 = 302 to
1997 = 484 to
1998 = 376 to
1999 = 464 to
2000 = 163 to.
Bis auf die Zahl für das Jahr 2000 liegen diese Zahlen ziemlich dicht bei dem, was ich vermutet hatte.
Gruß Wal
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Hirscherl
29.05.2002, 16:17
@ Wal Buchenberg
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Re: Diogenes meinte doch den Zeise, nehme ich an!?! (oWT) |
>>Hallo Wal,
>>Wie wunderbar solche Schreibwerke zu lesen. Es bedarf schon einiger Genialität, Zahlen so zu verbiegen.
>Hallo Diogenes,
>deine Bemerkung hat mir nicht gefallen. Ich verrechne mich vielleicht, aber Zahlen verbiegen?:-(
>Hier zum Vergleich die Zahlen, die ich in Dimis Quelle gefunden habe:
>http://www.gold.org/finalgold/d_value/sd_investment/pdf/retailgold.pdf
>Privater Ankauf von Barren plus Münzprägung in Tonnen:
>(sind in der Quelle ZWEI Tabellen, deren Summen ich zusammenrechne - ist das auch"Zahlen verbiegen!?)
>1993 = 397 to
>1994 = 314 to
>1995 = 467 to
>1996 = 302 to
>1997 = 484 to
>1998 = 376 to
>1999 = 464 to
>2000 = 163 to.
>Bis auf die Zahl für das Jahr 2000 liegen diese Zahlen ziemlich dicht bei dem, was ich vermutet hatte.
>Gruß Wal
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Diogenes
29.05.2002, 16:51
@ Hirscherl
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Ja genau den, |
Du doch nicht, Wal. War schlampig ausgedrückt meinerseits. Entschuldige.
Gruß
Diogenes
P.S. In Asien werden Schmuck und"Hausrat" (Schüsseln, Platten,...) aus Gold und Silber auch als Investment betrachtet. Die Trennung zwischen beiden ist dort sehr verschwommen, sie erfüllen beide Funktionen zugleich. Mit den Statistiken beurteilen wir den Welt nach unseren Maßstäben.
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