wie immer: erst noch mal runter, dann aber steil nach oben
... so rechnen die meisten Experten auch jetzt damit, dass die Börsen erst einen großen Ausverkauf brauchen, um die schlechte Stimmung rauszuspülen, bevor es wieder nach oben gehen kann.
Ein Indiz dafür ist auch, dass die Märkte in den letzten Wochen die zahlreichen positiven Nachrichten ignorierten während negative Meldungen - wie am Freitag bei Intel - zu Turbulenzen führten.
"Wir werden in einem Sell-off kurzfristig wohl noch einmal die Tiefstände vom September letzten Jahres testen", sagt Andreas Hürkamp, Stratege bei WestLB Panmure. Im Klartext: Nachdem der Dax bereits seit Jahresanfang über zehn Prozent einbrach, könnte es weitere 16 Prozent in die Tiefe gehen.
Trotz der katastrophalen Kursentwicklung in diesem Jahr halten die führenden Aktienstrategen fast schon trotzig an ihren Dax-Prognosen für das Jahresende fest."Der faire Wert des Dax liegt bei 6000 Punkten. Nur weil die Märkte verrückt spielen, ändere ich daran nichts", sagt Gertrud Traud, Strategin der Bankgesellschaft Berlin. Ähnliches verlautet auch von Sal. Oppenheim, HSBC Trinkaus, der Hypo-Vereinsbank, der Commerzbank, der WestLB und Vontobel Asset Management, deren Dax-Prognosen zum Jahresende zwischen 5400 und 6000 Zählern schwanken."Sämtliche Konjunkturindikatoren zeigen nach oben. Fundamental hat sich die Lage für die Börsen eher verbessert", sagt etwa Rolf Elgeti von der Commerzbank."Der derzeitige Ausverkauf ist nicht gerechtfertigt", verteidigt er sein Jahresendziel beim Dax von 5500 Punkten.
Eine Übertreibungsphase nach unten sieht auch Gerhard Schwarz von der Hypo-Vereinsbank."Ich glaube, dass sich der Dax eher unseren Prognosen anpassen wird, als wir dem Dax." Er rechnet bis zum Jahresende mit einem Dax-Stand zwischen 5400 und 5800 Punkten - vom heutigen Stand wäre dies immerhin ein Aufwärtspotenzial von 20 Prozent und mehr. Doch auch von den Strategen will niemand eine schnelle Trendwende garantieren. Auch die Experten erwarten vorerst eine Fortsetzung des Horrorstreifens.
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