>"Notgroschen und Spekulationsobjekt" so titelt die WAMS.
>Klar, und wie ich darauf"spekuliere", dass es mir einmal hilft.
Zitat WamS:
Beide Faktoren hatten für viele Anleger auf den ersten Blick nicht erkennbare Auswirkungen auf die Goldproduktion. Hintergrund: In den 80er-Jahren kamen Goldexperten von Barrick Gold und Anglo American auf eine geniale Idee. Sie überredeten Zentralbanken, ihnen Teile der Goldbestände für läppische rund 1,5 Prozent Zinsen zu leihen."Der Mietzins für derlei Transaktionen lag nur deshalb so niedrig, weil Gold ansonsten nichts abgeworfen hätte und Goldminen in der Zeit praktisch als unbegrenzt kreditwürdig galten", erklärt Fürstenberger.
In einem nächsten Schritt kam es dann zu Leerverkäufen von Gold-Terminkontrakten durch die Minen. Das auf diesem Weg in die Kasse sprudelnde Geld nutzten die Minenmanager indes nicht, um die Förderkapazitäten auszubauen oder Wettbewerber zu übernehmen. Vielmehr reinvestierten sie das Kapital in US-Schatzanleihen.
Aufgelöst wurden die Terminkontrakte schließlich bei Fälligkeit durch Lieferung von bis dahin gefördertem Gold. Übrig blieben der Kredit an die Zentralbank und die Schatzanleihen, für die Barrick & Co 7,5 Prozent Zinsen kassierten. Ohne Währungsrisiko profitierten die Goldproduzenten also von einer Nettomarge in Höhe von sechs Prozent.
Doch als in der Folgezeit die Zinsen und damit die Zinsmarge sanken, wurden derlei Deals für die Minen uninteressant. Mit der logischen Konsequenz, dass keine neuen Terminkontrakte abgeschlossen wurden und die Minen ihre Goldförderung drosselten."Seitdem steigt der Goldpreis wieder", so Fürstenberger.
Zitat Ende!
Also nicht Inflation oder Deflation haben einen Einfluß auf den Goldpreis, sondern die Verschuldungsmöglichkeiten. Dabei spielen erst einmal auch die Zinsen eine nebengeordnete Rolle.
Klar lohnt sich ein Gold carry trade bei hohen Zinsen auf Staatsanleihen, so lange,...bitte schön..., so lange eben das Risiko gering scheint. Bei niedrigen Zinsen lohnt es sich nicht mehr und wenn jetzt die Zinsen von Staatsanleihen stark anziehen sollten, so spiegelt das während der aktuellen Lage das hohe Risiko wieder. Vor 20 Jahren nahm man es dem Staat noch ab, daß er die Zinsen auftreiben konnte, ob die hoch oder niedrig waren. Die hohen Zinsen hatten zur Zeit Paul Volckers den Goldpreis gedrückt, aber jetzt fehlt denen doch die Verschuldungsreserven und abschreiben tut man nicht gern.
Es läuft immer wieder auf die zentrale Unterscheidung hinaus:
Warengeld und Kreditgeld.
Alles Gerede, ob wir jetzt vor einer Inflation oder Deflation stehen, lenkt von dem Umstand ab, daß man heute ein"ewiges Kreditgeld" ohne Tilgung oder Abschreibung schaffen will, um, wie man sagt, dem Markt keine Liquidität zu entziehen.
Daß ich in naher Zukunft nur liquide bin, wenn ich mit Warengeld bezahlen kann, weil ich eine Alternative zum Kreditgeld habe, nimmt keiner wahr. Gold carry trade ist ab jetzt mit sehr hohen Risiken verbunden, sollten die Zinsen steigen. Auch die Behauptung, Gold verlöre in der Deflation seien Wert, trägt der Unterscheidung zwischen Waren- und Kreditgeld nicht wirklich Rechnung. Würde man Reinhards Konzept der totalen Privatisierung des Goldes verwirklichen und Kreditgeldmarkt und Warengeld organisatorisch vollkommen trennen (Kreditbankensystem einseits, Depotbankensystem andererseits), dann käme man zu völlig anderen Beschreibungen der Phänomene Infla-Defla.
Gruß,
Theo
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