“Vergangenen Dienstag erreichten die Goldnotierungen mit 331,40 $ je Feinunze den höchsten Stand seit Oktober 1999. Auf diesem Niveau setzten jedoch kräftige Gewinnmitnahmen ein, der Goldpreis fiel deutlich zurück.
Fonds verkauften schätzungsweise zwischen 700.000 und 800.000 Unzen in einem zu diesem Zeitpunkt illiquiden Markt. Zusätzlicher Druck kam von dem zeitweise wieder stärkeren US-Dollar. Händler bewerteten die Gewinnmitnahmen generell positiv, verhinderten sie doch eine Überhitzung des Marktes, die sich in den Tagen zuvor angedeutet hatte. Auf einem Niveau um 322 $ fand der Markt in der zweiten Wochenhälfte dann gute Unterstützung durch physische Nachfrage.
Sollten sich die Erwartungen eines positiven Kursverlaufs in dieser Woche bestätigen, liegt der nächste Widerstand bei 332 bis 334 $/Unze. Bei einem Durchbrechen ist der Weg nach oben frei bis 340 $.
Bei den deutschen Anlegern überwogen vergangene Woche physische Abgaben und eine gegenteilige Entwicklung beim derivativen Geschäft. Vor allem Gold-Kaufoptionen mit Laufzeiten bis in das nächste Jahr hinein waren gefragt. Noch besser als das Gold selbst wird wohl auch die zweite Ausgabe deutscher Goldmünzen laufen. Für die 100-Euro-Goldmünzen mit einem Emissionspreis von 193 Euro werden bereits bis zu 370 Euro geboten.
Mit dem Kursrückgang beim gelben Edelmetall konnte auch Silber sein hohes Niveau nicht halten. Analysten bleiben bei diesem Metall auf Grund der Fundamentallage skeptisch und schieben die jüngsten Kursgewinne auf die positive Stimmung beim Gold.“
Wolfgang Wrzesniok-Rossbach ist Leiter Edelmetall- und Rohstoffhandel bei Dresdner Kleinwort Wasserstein.
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