Popeye
13.06.2002, 13:35 |
Wert und Preis in der Krise Thread gesperrt |
Geht man davon aus, dass eine Krise des fiat money Systems als unmittelbare Folge auch eine Einkommens- und Versorgungskrise verursacht, werden sich die Tauschrelationen zu Gunsten der lebensnotwendigen Güter verschieben. Ob Gold und Silber sich in einer solchen Situation als Tauschmittel bewähren ist also durchaus fraglich. Wenn das Überleben im Vordergrund steht verlieren alle historischen Tauschrelationen ihre Bedeutung.
Ich entsinne mich noch der Hamsterfahrten (mit Leiterwagen) unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg aufs Land. Klar wurde ein goldenes Armband im Tausch für 10 kg Kartoffeln akzeptiert. Aber die wirklichen Renner waren: Zigaretten, Kohle/Koks, festes Schuhwerk, Wintermäntel, Benzin, Medikamente, Schokolade und Nylonstrümpfe gegen Lebensmittel.
(Robert Giffin [1837-1910] läßt grüßen!)
Popeye
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spieler
13.06.2002, 13:44
@ Popeye
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Re: Wert und Preis in der Krise |
>Geht man davon aus, dass eine Krise des fiat money Systems als unmittelbare Folge auch eine Einkommens- und Versorgungskrise verursacht, werden sich die Tauschrelationen zu Gunsten der lebensnotwendigen Güter verschieben. Ob Gold und Silber sich in einer solchen Situation als Tauschmittel bewähren ist also durchaus fraglich. Wenn das Überleben im Vordergrund steht verlieren alle historischen Tauschrelationen ihre Bedeutung.
>Ich entsinne mich noch der Hamsterfahrten (mit Leiterwagen) unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg aufs Land. Klar wurde ein goldenes Armband im Tausch für 10 kg Kartoffeln akzeptiert. Aber die wirklichen Renner waren: Zigaretten, Kohle/Koks, festes Schuhwerk, Wintermäntel, Benzin, Medikamente, Schokolade und Nylonstrümpfe gegen Lebensmittel.
>(Robert Giffin [1837-1910] läßt grüßen!)
>Popeye
JA, aus den Erzählungen meiner Mutter und Großmutter kann ich das nur bestätigen... Selbstverständlich aktzeptierten die Bauern für Unterkunft und/oder Lebensmittel auf der Flucht den Goldschmuck...
Wirklich hervorragend funktionierten aber wohl Akhohol und Zigaretten...
Spieler
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lowkatmai
13.06.2002, 13:54
@ spieler
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Re: Wert und Preis in der Krise: Alternative Anlagemöglicheit |
>Wirklich hervorragend funktionierten aber wohl Akhohol und Zigaretten...
>Spieler
Sag´ich meinen Freunden schon lange:
Lieber einen guten Weinkeller anlegen, eventl. noch guten Whiskey dazu.
Bringt auch ohne Krisenszenario Spaß!
Lieben Gruß lowkatmai
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Koenigin
13.06.2002, 14:48
@ Popeye
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Wert und Preis in der Krise - ja, ja der Jahrgang bringt weisen Klarblick. |
>Geht man davon aus, dass eine Krise des fiat money Systems als unmittelbare Folge auch eine Einkommens- und Versorgungskrise verursacht, werden sich die Tauschrelationen zu Gunsten der lebensnotwendigen Güter verschieben. Ob Gold und Silber sich in einer solchen Situation als Tauschmittel bewähren ist also durchaus fraglich. Wenn das Überleben im Vordergrund steht verlieren alle historischen Tauschrelationen ihre Bedeutung.
>Ich entsinne mich noch der Hamsterfahrten (mit Leiterwagen) unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg aufs Land. Klar wurde ein goldenes Armband im Tausch für 10 kg Kartoffeln akzeptiert. Aber die wirklichen Renner waren: Zigaretten, Kohle/Koks, festes Schuhwerk, Wintermäntel, Benzin, Medikamente, Schokolade und Nylonstrümpfe gegen Lebensmittel.
>(Robert Giffin [1837-1910] läßt grüßen!)
>Popeye
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Wal Buchenberg
13.06.2002, 14:52
@ Popeye
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Re: Gold, Strom und Essen in der Krise |
>Ich entsinne mich noch der Hamsterfahrten (mit Leiterwagen) unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg aufs Land. Klar wurde ein goldenes Armband im Tausch für 10 kg Kartoffeln akzeptiert. Aber die wirklichen Renner waren: Zigaretten, Kohle/Koks, festes Schuhwerk, Wintermäntel, Benzin, Medikamente, Schokolade und Nylonstrümpfe gegen Lebensmittel.
>(Robert Giffin [1837-1910] läßt grüßen!)
>Popeye
Hallo Popeye,
natürlich hast du völlig recht, dass wir in jeder Katastrophe in Verhältnisse der Tauschgesellschaft und nicht zu vergessen der Raubgesellschaft zurückkehren.
Aber zwei Dinge lässt du außer Acht:
1. Es werden dann zwar Dinge des täglichen Bedarfs gebraucht, aber diese Dinge lassen sich nicht lange im Voraus horten. Im Grunde ist es bei Tauschverhältnissen egal, was du zu tauschen hast, es muss nur ein wirkliches Produkt sein, das Wert repräsentiert. Das Produkt, was am häufigsten nachgefragt wird, wird in der Krise zur Tauschwährung. Das ist sicherlich nicht Gold. Aber du wirst mit Gold immer an diese Tauschwährung gelangen können.
2. Im Unterschied zu allen bisherigen Krisen werden zukünftig individuelle Überlebenstechniken immer weniger wert, weil unsere Wirtschaft immer weniger auf individueller und zunehmend auf kollektiver (=arbeitsteiliger) Arbeit beruht. Konkret gesprochen: Aus einem Brunnen kann man mit individueller Arbeit Wasser holen. Von einem Wasserwerk kommt das Wasser nur durch kollektive Arbeit innerhalb wie außerhalb des Wasserwerks (Stromlieferung etc.).
Wir müssen uns also auch Gedanken machen, wie wir die Grundversorgung mit Strom, Brot, Wasser etc. in einer schweren Krise aufrecht erhalten können, wenn die jetzigen Autoritäten zusammenbrechen.
Gruß Wal
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vladtepes
13.06.2002, 15:12
@ Wal Buchenberg
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Re: Gold, Strom und Essen in der Krise |
>>Ich entsinne mich noch der Hamsterfahrten (mit Leiterwagen) unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg aufs Land. Klar wurde ein goldenes Armband im Tausch für 10 kg Kartoffeln akzeptiert. Aber die wirklichen Renner waren: Zigaretten, Kohle/Koks, festes Schuhwerk, Wintermäntel, Benzin, Medikamente, Schokolade und Nylonstrümpfe gegen Lebensmittel.
>>(Robert Giffin [1837-1910] läßt grüßen!)
>>Popeye
>Hallo Popeye,
>natürlich hast du völlig recht, dass wir in jeder Katastrophe in Verhältnisse der Tauschgesellschaft und nicht zu vergessen der Raubgesellschaft zurückkehren.
>Aber zwei Dinge lässt du außer Acht:
>1. Es werden dann zwar Dinge des täglichen Bedarfs gebraucht, aber diese Dinge lassen sich nicht lange im Voraus horten. Im Grunde ist es bei Tauschverhältnissen egal, was du zu tauschen hast, es muss nur ein wirkliches Produkt sein, das Wert repräsentiert. Das Produkt, was am häufigsten nachgefragt wird, wird in der Krise zur Tauschwährung. Das ist sicherlich nicht Gold. Aber du wirst mit Gold immer an diese Tauschwährung gelangen können.
>2. Im Unterschied zu allen bisherigen Krisen werden zukünftig individuelle Überlebenstechniken immer weniger wert, weil unsere Wirtschaft immer weniger auf individueller und zunehmend auf kollektiver (=arbeitsteiliger) Arbeit beruht. Konkret gesprochen: Aus einem Brunnen kann man mit individueller Arbeit Wasser holen. Von einem Wasserwerk kommt das Wasser nur durch kollektive Arbeit innerhalb wie außerhalb des Wasserwerks (Stromlieferung etc.).
>Wir müssen uns also auch Gedanken machen, wie wir die Grundversorgung mit Strom, Brot, Wasser etc. in einer schweren Krise aufrecht erhalten können, wenn die jetzigen Autoritäten zusammenbrechen.
>Gruß Wal
wovon redet ihr überhaupt?
welche krise?
hungerkrise?
glaubt ihr allen ernstes, dass wir hier in westeuropa in ferner zukunft schwer hunger leiden müssen?
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Popeye
13.06.2002, 15:39
@ Wal Buchenberg
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Re: Gold, Strom und Essen in der Krise |
>Hallo Popeye,
>natürlich hast du völlig recht, dass wir in jeder Katastrophe in Verhältnisse der Tauschgesellschaft und nicht zu vergessen der Raubgesellschaft zurückkehren.
>Aber zwei Dinge lässt du außer Acht:
>1. Es werden dann zwar Dinge des täglichen Bedarfs gebraucht, aber diese Dinge lassen sich nicht lange im Voraus horten. Im Grunde ist es bei Tauschverhältnissen egal, was du zu tauschen hast, es muss nur ein wirkliches Produkt sein, das Wert repräsentiert. Das Produkt, was am häufigsten nachgefragt wird, wird in der Krise zur Tauschwährung. Das ist sicherlich nicht Gold. Aber du wirst mit Gold immer an diese Tauschwährung gelangen können.
>2. Im Unterschied zu allen bisherigen Krisen werden zukünftig individuelle Überlebenstechniken immer weniger wert, weil unsere Wirtschaft immer weniger auf individueller und zunehmend auf kollektiver (=arbeitsteiliger) Arbeit beruht. Konkret gesprochen: Aus einem Brunnen kann man mit individueller Arbeit Wasser holen. Von einem Wasserwerk kommt das Wasser nur durch kollektive Arbeit innerhalb wie außerhalb des Wasserwerks (Stromlieferung etc.).
>Wir müssen uns also auch Gedanken machen, wie wir die Grundversorgung mit Strom, Brot, Wasser etc. in einer schweren Krise aufrecht erhalten können, wenn die jetzigen Autoritäten zusammenbrechen.
>Gruß Wal
Hallo Wal,
laß mich zunächst einmal sagen, dass ich Deine Beiträge sehr schätze, obwohl wir sehr unterschiedliche geistige Heimathäfen haben.
Ich hatte in meinem Beitrag ja angedeutet, dass man für eine Goldkette immer etwas Nützliches eintauschen konnte. Aber ich sehe auch folgenden Zusammenhang. Je kritischer die Versorgungslage ist, um so geringer ist der Tauschwert von Edelmetallen - das alte Wertpardox kommt zu tragen.
Dass eine Versorgungskrise heute ganz andere Probleme aufwirft als vor 55 Jahren ist ohne weitere Erläuterungen verständlich. Die"Autarkie" der Haushalte hat deutlich abgenommen und ein Landwirt ernährt heute (ich glaube) 120 Personen. Wieviel Goldketten wird der wohl im Tausch annehmen? Wohl dem, der einen Holzofen und einen Gemüsegarten hat oder anlegen kann. An kollektive Überlebensanstrengungen in einer Versorgungskrise zu glauben strapaziert meinen Glauben an das sog."Gute im Menschen".
Grüße Popeye
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Popeye
13.06.2002, 15:48
@ vladtepes
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Re: Gold, Strom und Essen in der Krise - und Mangel an Phantasie |
>wovon redet ihr überhaupt?
>welche krise?
>hungerkrise?
>glaubt ihr allen ernstes, dass wir hier in westeuropa in ferner zukunft schwer hunger leiden müssen?
Nein, noch GLAUBE ich es nicht. Aber ein Mangel an Phantasie gehört nicht zu den nützlichen Eigenschaften WENN es eine Versorgungskrise gäbe. Wie würde Europa z.B. Ã-l- und Gaslieferungen bezahlen, wenn der EURO/Dollar als Zahlungsmittel nicht mehr akzeptiert wird und alles Gold der EZB/BB verkauft (getauscht) ist.
Du würdest sehr, sehr schnell hungern und frieren -
Popeye
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Wal Buchenberg
13.06.2002, 15:53
@ vladtepes
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Re: Gold, Strom und Essen in der Krise |
>wovon redet ihr überhaupt?
>welche krise?
>hungerkrise?
>glaubt ihr allen ernstes, dass wir hier in westeuropa in ferner zukunft schwer hunger leiden müssen?
Hallo,
genau davon reden wir. Erstens gibt es heute schon Leute in Westeuropa, die Hunger leiden. Und zweitens: Was meinst du, wielange die heute in den Geschäften vorrätigen Lebensmittel reichen, um die Bevölkerung in den großen Städten Deutschlands zu ernähren? Ich schätze mal: längstens zwei Wochen.
Immer weniger lebensnotwendige Produkte werden langfristig auf Vorrat gehalten. Immer mehr Produkte laufen durch immer längere und kompliziertere Ketten von Transport und Weiterverarbeitung. Unsere Wirtschaft wird dadurch immer krisenanfälliger. Kleine lokale Zusammenbrüche (finanzieller oder sonstiger Art) werden immer weitreichendere Folgen haben.
Ob die bankrotte Kirch-Media verschwindet, das kümmert nur die dort Beschäftigten, gleiches gilt für Holzmann. Wenn eine Großbank schließt, sind die Folgen schon weitreichender. Man muss schon viel Optimismus haben, zu denken, dass alles so weiter läuft wie bisher.
Gruß Wal Buchenberg
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silvereagle
13.06.2002, 16:41
@ Wal Buchenberg
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Krise und Wege aus der Krise: Die Fortsetzung |
Hallo Wal,
>1. [...] Das Produkt, was am häufigsten nachgefragt wird, wird in der Krise zur Tauschwährung. Das ist sicherlich nicht Gold. Aber du wirst mit Gold immer an diese Tauschwährung gelangen können.
In Anbetracht dessen, dass es zu wenig Leute wie R.Deutsch gibt, welche sich um die Ausstattung anderer mit Gold und Silber bemühen, werden zum kritischen Zeitpunkt nur sehr wenige Leute ausreichend davon physisch zur Verfügung haben, weshalb in dieser Phase in der Tat mehr gehortet werden wird im Sinne der eisernen Reserve, das ist klar. Als neue"Weltwährung" wird kein Edelmetall sofort auferstehen können. Hier stimmen wir klar überein.
>2. Im Unterschied zu allen bisherigen Krisen werden zukünftig individuelle Überlebenstechniken immer weniger wert, weil unsere Wirtschaft immer weniger auf individueller und zunehmend auf kollektiver (=arbeitsteiliger) Arbeit beruht.
Und da hat es sich auch schon wieder mit der Übereinstimmung ;-) Deine Analyse ist ja - auf den ersten Blick - durchaus richtig. Nur dass"Arbeitsteilung" auch nur mit lauter Individuen überhaupt möglich und folglich ein Produkt kompliziertester, individueller und aufeinander abgestimmter Aktionen ist, das wird vor lauter Drang zu hemmungsloser Vereinfachung gerne übersehen. Da macht man halt schnell eine"kollektive Arbeitsteilung" draus - und wie bei jeder unzulässigen Vereinfachung kann jede weitere Schlussfolgerung, die auf einer irrigen Vereinfachung beruht, nur umso weiter daneben liegen. ;-)
Der kollektive Wahn von"kollektiv organisierter Gesellschaft", der wohl immer noch seine finale Welle 5 durchläuft ;-), hat den allermeisten diese analytische Sichtweise versperrt, was mit ein Grund dafür ist, dass gegenwärtig wenig begründete Hoffnung unter den Menschen vorhanden ist. Man wüsste auch gar nicht, wie (auf der bisherigen, aber eben falschen Denk-Grundlage) ein neuer Aufschwung möglich sein soll, denn das"System" und sein inhärenter Kollektivismus sind ausgereizt. Die Rezepte z.B. der BüSo sind in Wahrheit auch nichts weiter, als diese Verlogenheit noch ein weiteres Mal auf die Spitze zu treiben, mit"Plänen", die einen Lenin oder Stalin vor Neid regelrecht erblassen lassen würden (die"Eurasische Landbrücke" z.B.).
Folglich wären die Menschen wieder einmal schlecht beraten, die Probleme, die gegenwärtig nur durch kollektiven Massenwahn erst ermöglicht wurden, durch eine noch verschärfte Gehirnwäsche zu lösen zu versuchen. Denn so wichtig und unabdingbar Kooperation für das menschliche Zusammenleben ist, so darf bei aller Liebe nicht vergessen werden, was erfolglreiche Kooperation erst möglich macht: Freier, eigenverantwortlicher Geist, wie er in jedem Individuum steckt. DARAUF sollte man sich in allererster Linie rückbesinnen, und danach - mit neuer solider Grundlage, die nur auf Basis konsequenter Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung denkbar ist - neue umfassende Formen der Kooperation in Angriff nehmen.
Dein Ansatz birgt ua die große Gefahr, die unausweichlichen Härten für die Leistungsträger zu verschleiern, da man sich ja von vornherein auf"das Kollektiv" verlässt. Und damit natürlich wieder auf eine neue"Führungselite", ohne welche ein solcher Unsinn wie ein aus Millionen bestehendes"Einheits-Kollektiv" nicht einmal zu Beginn bzw. nicht einmal zum Schein funktionieren könnte. Hier zeigt sich wieder einmal die innere Un-Logik marxistisch-orientierten Denkens, nach welcher ein Vogel das Fliegen wohl am besten im Käfig und mit gewichtsbeschwerten Ketten lernen würde... ;-)
>Konkret gesprochen: Aus einem Brunnen kann man mit individueller Arbeit Wasser holen. Von einem Wasserwerk kommt das Wasser nur durch kollektive Arbeit innerhalb wie außerhalb des Wasserwerks (Stromlieferung etc.).
NOCH konkreter gesprochen: Die heutigen Wasserwerke sind letztlich auf Sand gebaut, da sie einen hohen Grad von Arbeitsteilung erfordern, um überhaupt etwas Sinnvolles produzieren zu können, jedoch der BASIS ermangeln, welche für eine DAUERHAFT funktionierende Arbeitsteilung unabdingbar sind: Eigenverantwortliche Individuen mit entsprechendem Selbstbewußtsein und -vertrauen. Anstatt diesen - freilich beschwerlichen, "unrealistischen" Weg zu gehen, glaubte man, das Ganze viel schneller und viel bequemer erreichen zu können, indem ein paar Wenige das Denken für anderen übernahmen. Wieder einmal hat es wohl einige Jahrzehnte gut funktioniert; aber frage nicht, wie diese sandige Basis bei den wohl unausbleiblichen Erschütterungen reagieren und was von ihr übrigbleiben wird...
Ich fürchte leider, all die Denkmäler dieses Kollektivismus-Wahns (wie z.B. Wasserwerke) werden ebenso dramatisch untergehen oder in die Bedeutungslosigkeit versinken, wie die ihr als Basis dienende kollektive Verlogenheit. Verzeih mir die etwas heftige Ausdrucksweise: Das ist letztlich unausweichlich, ganz egal, wieviele Wals und BüSos noch kommen mögen ;-)
>Wir müssen uns also auch Gedanken machen, wie wir die Grundversorgung mit Strom, Brot, Wasser etc. in einer schweren Krise aufrecht erhalten können, wenn die jetzigen Autoritäten zusammenbrechen.
Da stimme ich ja zu, aber nur unter der Bedingung, dass"WIR" gleichbedeutend ist mit"JEDE(R) von uns, die wir uns dazu Gedanken machen wollen", und jeder dementsprechend EIGENVERANTWORTLICH für sich selbst. Dann wäre ich gerne bereit, später auch ein Wasserwerk mitzufinanzieren. Bauen kann ich keines.
Und noch ein Wort zu den"jetzigen Autoritäten": Wenn die"künftigen" wiederum den Weg des geringsten Widerstands und der süssen kollektiven Illusions-Versuchung gehen, und die"Unterworfenen" ihnen auf diesem Weg folgen, dann treffen wir uns in 50-100 Jahren wieder am gleichen Punkt, wo wir heute bereits sind... ;-)
Gruß, silvereagle
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JÜKÜ
13.06.2002, 16:47
@ Wal Buchenberg
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Re: Gold, Strom und Essen in der Krise / Vorgeschmack / Artikel Argentinien |
Dazu vielleicht dieser Artikel, wenn auch nicht ganz beim Thema:
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<font face="Verdana" size="1" color="#002864">http://www.mises.org/fullstory.asp?control=976</font>
<font face="Verdana" color="#002864" size="5"><strong>A People's Economic Revolution</strong></font>
<font size="4">by Harry Valentine</font>
<font size="2">[Posted June 13, 2002]</font>
<font size="2">[img][/img] People's
revolutions generally have their origins in inappropriate governmental behavior.
This behavior may be exploitative, it may be oppressive, tyrannical, or even
despotic. In rare instances, the opportunity may present itself whereby the
people may rise up and overthrow an otherwise unpopular government. Not all
successful uprisings, such as the Bolshevik Revolution or Iran's anti-American
revolution, are to the long-term advantage of all citizens.</font>
<font size="2">The recent monetary and economic upheavals in Argentina,
caused by state behavior in the monetary system, now make that country ripe for
a peaceful people's economic revolution. The foundational ideas of such a
revolution have been written up in the works of economists such as the late
Murray Rothbard. Rothbard argued that an absence of forcible coercion in human
relations and freedom of peaceful action would form the basis of a free society
as well as a viable free-market economy.</font>
<font size="2">The meltdown of Argentina's monetary system leaves the bulk of
the population there with little choice but to peacefully take economic control
away from their government, through a nationwide informal or underground economy.
Ludwig von Mises advised in his writings that people would revert to bartering
in the event of monetary destabilization.</font>
<font size="2">In recent weeks, large numbers Argentineans have in fact been
turning to the underground economy as a means of economic survival. Most of the
participants may never even have heard of Mises or Rothbard, yet their ideas
offer hope to large masses of people who are willing to peacefully engage in a
voluntary exchange of goods and services.</font>
<font size="2">In Argentina today, there exists a small number of people who
have actually read the works of Mises, Rothbard, and Hayek and are familiar as
to how these ideas and theories can apply to a real-world economic environment.
The central leadership idea offered implicitly by Rothbard's theories is that a
peaceful mass revolt and mass rejection against centralized economic power and
centralized economic control is possible through mass underground economic
action involving the majority of a nation's population.</font>
<font size="2">This implicit idea can put the collective decision making of
the masses of individual people who are engaged in peaceful and private economic
planning in direct control of Argentina's economic recovery, as well as its
future economic evolution. Whereas political opponents may imprison a Mandela or
assassinate a Gandhi, a peaceful revolution led by a well-formulated idea
presents the opponent with a far more perplexing adversary.</font>
<font size="2">A successful nationwide informal economy operating in
Argentina, one that benefits large masses of citizens, has the potential to
politically embarrass governments of other nations. The tools of production that
are available today are far more advanced and far more efficient than their
predecessors of bygone eras, when bartering flourished. Far higher individual
levels of productivity, involving large numbers of people, are possible today.
Modern computer technology enables accurate tracking of credits and debts
incurred in local regions by participants in the underground economy.</font>
<font size="2">Argentina has a long history of oppressive governmental
behavior as well as of state economic misbehavior. Severe state action to combat
mass informal economic activity is almost a foregone conclusion, despite the
fact that over half of Argentina's 37 million overtaxed citizens live below the
poverty line.</font>
<font size="2">Argentina's elitists, mercantilists, and statist parasites
would inevitable resort to oppressive measures to rob the masses of control of
their economic destiny. Foreign assistance to Argentinean governmental forces in
this regard is also a foregone conclusion, despite it having the potential of
precipitating a return to oppressive state behavior in areas beyond the economic
arena. Argentina's elitists are practically guaranteed support from players in
Washington and Brussels in this regard.</font>
<font size="2">A nationwide informal economy in Argentina not only has the
potential to embarrass foreign political leaders, but it also has the potential
to illustrate to the citizens of the world that the masses could rise up against
statist economic oppression, in a people's economic revolution driven by the
ideas of Rothbard, Mises, and Hayek.</font>
<font size="2">The well-being of the majority of a nation's economically
disenfranchised citizens could be realized without any state control of the
nation's money supply or state regulation of peaceful economic activity. It is a
lesson that the IMF, the World Bank, and a few national leaders would prefer
that it never be illustrated in the real world. It is a lesson that could
inspire entire populations of economically disadvantaged citizens living
elsewhere in the not-so-free world to wrest control of the economy away >from
the statist elitists.</font>
<hr align="left" width="33%" SIZE="1">
<font size="2">Harry Valentine, a commentator on economic issues, lives in
Canada. Send him MAIL.
</font>
<center>
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Wal Buchenberg
13.06.2002, 18:41
@ silvereagle
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Was die Wasserwerke am Laufen hält....;-) |
>>2. Im Unterschied zu allen bisherigen Krisen werden zukünftig individuelle Überlebenstechniken immer weniger wert, weil unsere Wirtschaft immer weniger auf individueller und zunehmend auf kollektiver (=arbeitsteiliger) Arbeit beruht.
>Und da hat es sich auch schon wieder mit der Übereinstimmung ;-) Deine Analyse ist ja - auf den ersten Blick - durchaus richtig. Nur dass"Arbeitsteilung" auch nur mit lauter Individuen überhaupt möglich und folglich ein Produkt kompliziertester, individueller und aufeinander abgestimmter Aktionen ist, das wird vor lauter Drang zu hemmungsloser Vereinfachung gerne übersehen. Da macht man halt schnell eine"kollektive Arbeitsteilung" draus - und wie bei jeder unzulässigen Vereinfachung kann jede weitere Schlussfolgerung, die auf einer irrigen Vereinfachung beruht, nur umso weiter daneben liegen. ;-)
>Der kollektive Wahn von"kollektiv organisierter Gesellschaft", der wohl immer noch seine finale Welle 5 durchläuft ;-), hat den allermeisten diese analytische Sichtweise versperrt, was mit ein Grund dafür ist, dass gegenwärtig wenig begründete Hoffnung unter den Menschen vorhanden ist. Man wüsste auch gar nicht, wie (auf der bisherigen, aber eben falschen Denk-Grundlage) ein neuer Aufschwung möglich sein soll, denn das"System" und sein inhärenter Kollektivismus sind ausgereizt. Die Rezepte z.B. der BüSo sind in Wahrheit auch nichts weiter, als diese Verlogenheit noch ein weiteres Mal auf die Spitze zu treiben, mit"Plänen", die einen Lenin oder Stalin vor Neid regelrecht erblassen lassen würden (die"Eurasische Landbrücke" z.B.).
>Folglich wären die Menschen wieder einmal schlecht beraten, die Probleme, die gegenwärtig nur durch kollektiven Massenwahn erst ermöglicht wurden, durch eine noch verschärfte Gehirnwäsche zu lösen zu versuchen. Denn so wichtig und unabdingbar Kooperation für das menschliche Zusammenleben ist, so darf bei aller Liebe nicht vergessen werden, was erfolglreiche Kooperation erst möglich macht: Freier, eigenverantwortlicher Geist, wie er in jedem Individuum steckt. DARAUF sollte man sich in allererster Linie rückbesinnen, und danach - mit neuer solider Grundlage, die nur auf Basis konsequenter Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung denkbar ist - neue umfassende Formen der Kooperation in Angriff nehmen....
>Gruß, silvereagle
Hallo silvereagle,
das Wort"kollektiv" löst bei dir offenbar Pawlow'sche Reflexe aus! ;-).
Es sei dir versichert, dass"arbeitsteilig" und"kollektiv" gleichbedeutende Ausdrücke sind. Der eine Ausdruck betont mehr den Aspekt der"gemeinsamen Arbeit", der andere Ausdruck mehr den Aspekt der"verteilten Arbeit". Aber nur gemeinsame Arbeit kann verteilt werden. Also ist jede verteilte Arbeit auch eine gemeinsame Arbeit.
Ich kann dir noch versichern: Kein Wasserwerk (und kein anderes kapitalistisches Unternehmen) funktioniert heute ohne den"freien, eigenverantwortlichen Geist, wie er in jedem Individuum steckt" und wie er dir zu Recht am Herzen liegt.
Weil dieser freie und eigenverantwortliche Geist bei uns ganz selbstverständlich und weit verbreitet ist, sind sowjetische Verhältnisse bei uns nicht zu befürchten. Mach dir da keine Sorgen! ;-)
Gruß Wal
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