JLL
16.06.2002, 11:06 |
Kampf gegen den (T)euro Thread gesperrt |
Ich habe gerade eine Mail bekommen und finde, dass das eigentlich eine ganz gute Aktion ist. Also wer mitmachen möchte, hier der Text:
"Kampf gegen den (T)euro
Wie ihr sicher schon am eigenen Geldbeutel gemerkt habt, ist seit der
Euro-Einführung alles teurer geworden:
- Eine Kugel Eis letztes Jahr mit DM 1,- bezahlt, kotet jetzt bis zu 1
Euro!
- Deutlich zu spüren ist die Preissteigerung auch bei den Benzinpreisen
-
Während früher 20 DM für einen gemütlichen Kneipenabend genügten, ist
man
jetzt schnell 20 Euro los.
Man hat das Gefühl, dass das DM-Zeichen einfach durch das Euro-Zeichen
ersetzt wurde. Damit ist jetzt Schluss! Wir rufen zum Konsumstreik auf!
AM 1. JULI 2002
soll ein Zeichen gesetzt werden, bei dem alle mitmachen können und
sollen
- auch Du! Es dürfte für den einzelnen kein Problem sein, einen Tag
kein
Geld auszugeben (keine Lebensmittel einkaufen, nicht tanken, keine
Kneipen-/Cafébesuche). Das zeigt vielleicht keine Wirkung, wenn es nur
einer macht, aber wenn alle mitmachen, trägt jeder Konsumstreikende
daszu bei, dass den Verantwortlichen die Augen geöffnet werden.
Stell Dir vor, ganz Deutschland kauft einen Tag lang NICHTS ein! Wenn
wir uns überlegen, dass jeder von uns im Durchschnitt nur 5 Euro ausgibt
wären das bei 80 Millionen Menschen in Deutschland schon 400 Millionen
Euro! Das sollte ein deutliches Zeichen sein!
Hilf mit, die Aktion zu verbreiten. Sende diese Mail an alle, die Du
kennst und sag denen Bescheid, die keine E-Mail haben.
Nicht vergessen: AM 1. JULI um 0:00 Uhr ist STICHTAG! ES BETRIFFT ALLE
-
A U C H D I C H!!!!"
Auch wenn mir die Argumentation vom Benzinpreis zum Kneipenbesuch nicht hundertprozentig klar wurde, denke ich dass man die Aktion unterstützen sollte.
Schönen Sonntag!
JLL
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<HR>
</center> |
vladtepes
16.06.2002, 11:23
@ JLL
|
Re: Kampf gegen den (T)euro |
>
>"Kampf gegen den (T)euro
>Wie ihr sicher schon am eigenen Geldbeutel gemerkt habt, ist seit der
>Euro-Einführung alles teurer geworden: >
>- Eine Kugel Eis letztes Jahr mit DM 1,- bezahlt, kotet jetzt bis zu 1
>Euro! >
>- Deutlich zu spüren ist die Preissteigerung auch bei den Benzinpreisen
>-
>Während früher 20 DM für einen gemütlichen Kneipenabend genügten, ist
>man
>jetzt schnell 20 Euro los. >
>Man hat das Gefühl, dass das DM-Zeichen einfach durch das Euro-Zeichen
>ersetzt wurde. Damit ist jetzt Schluss! Wir rufen zum Konsumstreik auf! >
>AM 1. JULI 2002 >
>soll ein Zeichen gesetzt werden, bei dem alle mitmachen können und
>sollen
>- auch Du! Es dürfte für den einzelnen kein Problem sein, einen Tag
>kein
>Geld auszugeben (keine Lebensmittel einkaufen, nicht tanken, keine
>Kneipen-/Cafébesuche). Das zeigt vielleicht keine Wirkung, wenn es nur
>einer macht, aber wenn alle mitmachen, trägt jeder Konsumstreikende
>daszu bei, dass den Verantwortlichen die Augen geöffnet werden. >
>Stell Dir vor, ganz Deutschland kauft einen Tag lang NICHTS ein! Wenn
>wir uns überlegen, dass jeder von uns im Durchschnitt nur 5 Euro ausgibt
>wären das bei 80 Millionen Menschen in Deutschland schon 400 Millionen
>Euro! Das sollte ein deutliches Zeichen sein! >
>Hilf mit, die Aktion zu verbreiten. Sende diese Mail an alle, die Du
>kennst und sag denen Bescheid, die keine E-Mail haben. >
>Nicht vergessen: AM 1. JULI um 0:00 Uhr ist STICHTAG! ES BETRIFFT ALLE
>-
>A U C H D I C H!!!!"
>
>Auch wenn mir die Argumentation vom Benzinpreis zum Kneipenbesuch nicht hundertprozentig klar wurde, denke ich dass man die Aktion unterstützen sollte.
>Schönen Sonntag!
>JLL
wie kommte es, dass die verbraucher über preiserhöhungen durch den euro klagen, wenn aber die inflationsrate seit jahresbeginn kontinuierlich von 2,1 auf 1,1% gefallen ist?
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vladtepes
16.06.2002, 11:47
@ vladtepes
|
Re: Kampf gegen den (T)euro |
>>
>>"Kampf gegen den (T)euro
>>Wie ihr sicher schon am eigenen Geldbeutel gemerkt habt, ist seit der
>>Euro-Einführung alles teurer geworden:
>>
>>- Eine Kugel Eis letztes Jahr mit DM 1,- bezahlt, kotet jetzt bis zu 1
>>Euro!
>>
>>- Deutlich zu spüren ist die Preissteigerung auch bei den Benzinpreisen
>>-
>>Während früher 20 DM für einen gemütlichen Kneipenabend genügten, ist
>>man
>>jetzt schnell 20 Euro los.
>>
>>Man hat das Gefühl, dass das DM-Zeichen einfach durch das Euro-Zeichen
>>ersetzt wurde. Damit ist jetzt Schluss! Wir rufen zum Konsumstreik auf!
>>
>>AM 1. JULI 2002
>>
>>soll ein Zeichen gesetzt werden, bei dem alle mitmachen können und
>>sollen
>>- auch Du! Es dürfte für den einzelnen kein Problem sein, einen Tag
>>kein
>>Geld auszugeben (keine Lebensmittel einkaufen, nicht tanken, keine
>>Kneipen-/Cafébesuche). Das zeigt vielleicht keine Wirkung, wenn es nur
>>einer macht, aber wenn alle mitmachen, trägt jeder Konsumstreikende
>>daszu bei, dass den Verantwortlichen die Augen geöffnet werden.
>>
>>Stell Dir vor, ganz Deutschland kauft einen Tag lang NICHTS ein! Wenn
>>wir uns überlegen, dass jeder von uns im Durchschnitt nur 5 Euro ausgibt
>>wären das bei 80 Millionen Menschen in Deutschland schon 400 Millionen
>>Euro! Das sollte ein deutliches Zeichen sein!
>>
>>Hilf mit, die Aktion zu verbreiten. Sende diese Mail an alle, die Du
>>kennst und sag denen Bescheid, die keine E-Mail haben.
>>
>>Nicht vergessen: AM 1. JULI um 0:00 Uhr ist STICHTAG! ES BETRIFFT ALLE
>>-
>>A U C H D I C H!!!!"
>>
>>Auch wenn mir die Argumentation vom Benzinpreis zum Kneipenbesuch nicht hundertprozentig klar wurde, denke ich dass man die Aktion unterstützen sollte.
>>Schönen Sonntag!
>>JLL
>wie kommte es, dass die verbraucher über preiserhöhungen durch den euro klagen, wenn aber die inflationsrate seit jahresbeginn kontinuierlich von 2,1 auf 1,1% gefallen ist?
is doch klar, dass die preise anziehen - wenn die arbeitnehmer auf die straße gehen, um sich 6,5% mehr lohn zu erstreiken, muss der einzelhandel doch irgentwie mithalten.
ach eigentlich können die preise noch ein bisschen steigen. ;-)
der markt wird das auch ohne anti teuro gipfel von sich aus regeln.
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Euklid
16.06.2002, 11:57
@ vladtepes
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Re: Kampf gegen den (T)euro |
>>
>>"Kampf gegen den (T)euro
>>Wie ihr sicher schon am eigenen Geldbeutel gemerkt habt, ist seit der
>>Euro-Einführung alles teurer geworden:
>>
>>- Eine Kugel Eis letztes Jahr mit DM 1,- bezahlt, kotet jetzt bis zu 1
>>Euro!
>>
>>- Deutlich zu spüren ist die Preissteigerung auch bei den Benzinpreisen
>>-
>>Während früher 20 DM für einen gemütlichen Kneipenabend genügten, ist
>>man
>>jetzt schnell 20 Euro los.
>>
>>Man hat das Gefühl, dass das DM-Zeichen einfach durch das Euro-Zeichen
>>ersetzt wurde. Damit ist jetzt Schluss! Wir rufen zum Konsumstreik auf!
>>
>>AM 1. JULI 2002
>>
>>soll ein Zeichen gesetzt werden, bei dem alle mitmachen können und
>>sollen
>>- auch Du! Es dürfte für den einzelnen kein Problem sein, einen Tag
>>kein
>>Geld auszugeben (keine Lebensmittel einkaufen, nicht tanken, keine
>>Kneipen-/Cafébesuche). Das zeigt vielleicht keine Wirkung, wenn es nur
>>einer macht, aber wenn alle mitmachen, trägt jeder Konsumstreikende
>>daszu bei, dass den Verantwortlichen die Augen geöffnet werden.
>>
>>Stell Dir vor, ganz Deutschland kauft einen Tag lang NICHTS ein! Wenn
>>wir uns überlegen, dass jeder von uns im Durchschnitt nur 5 Euro ausgibt
>>wären das bei 80 Millionen Menschen in Deutschland schon 400 Millionen
>>Euro! Das sollte ein deutliches Zeichen sein!
>>
>>Hilf mit, die Aktion zu verbreiten. Sende diese Mail an alle, die Du
>>kennst und sag denen Bescheid, die keine E-Mail haben.
>>
>>Nicht vergessen: AM 1. JULI um 0:00 Uhr ist STICHTAG! ES BETRIFFT ALLE
>>-
>>A U C H D I C H!!!!"
>>
>>Auch wenn mir die Argumentation vom Benzinpreis zum Kneipenbesuch nicht hundertprozentig klar wurde, denke ich dass man die Aktion unterstützen sollte.
>>Schönen Sonntag!
>>JLL
>wie kommte es, dass die verbraucher über preiserhöhungen durch den euro klagen, wenn aber die inflationsrate seit jahresbeginn kontinuierlich von 2,1 auf 1,1% gefallen ist?
Diese Berechnungen der Teuerungsrate ist garantiert eine bewußte Verarschung der Verbraucher.
Jeder schau doch mal in seine Haushaltsausgaben und stelle die tatsächlichen Ausgabenerhöhung auf den Prüfstand.
Gruß EUKLID
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Diogenes
16.06.2002, 11:58
@ JLL
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Re: Kampf gegen den (T)euro / Laßt euch nicht verarschen |
Hallo JLL,
Der Hauptschuldige für die Preissteigerung sind die Staaten, die dauernd mehr Schulden machen. Den Kaufmann anpöbeln bringt gar nichts, der halt keine Wahl, als seine steigenden Kosten weiterzugeben.
Wenn schon protestieren, dann gegen die Staatsverschuldung. Aber bedenkt, daß wir Nettoverschuldung brauchen. Also protestiert lieber gleich für Gold als Geld.
Die Kampagne ist billigster Wahlkampf, ist Volksverarschung, ist ein Armutszeugnis für das Fachwissen der Politik und ein Armutszeugnis für den Bürger, der sich das bieten läßt. Der Einbrecher schreit: Haltet den Dieb. ;-)
Gruß
Diogenes
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Kasi
16.06.2002, 12:07
@ Diogenes
|
Laßt euch nicht verarschen?? |
Hallo Diogenes,
>Wenn schon protestieren, dann gegen die Staatsverschuldung.
Geht es hier nicht vielmehr darum, daß im Zuge der EInführung des Euro die preise mitunter maßlos angehoben wurden?? Was hat der Staat denn bitte damit zu tun, daß einige den Hals nicht vollbekommen? Ich halte die Aktion auch für zu allgemein, vielmehr sollte man sich eine Woche die raussuchen, die wirklich massiv die Preise erhöht haben... ist ja nicht alles teurer geworden!
Auf jeden Fall verstehe ich die Parallele der Staatsveschuldung nicht. Das was im Zuge der Währungsumstellung passiert ist, hat jawohl mit normaler Inflation nichts zu tun, oder??
Ich finde die Aktion dennoch unterstützenswert. Hier heißt es ja oft, daß die allgemeine Haltung ist abzuwarten und das stille gemaule um die Euro-Preise kennt man inzwischen zur Genüge, also warum nicht mal kollektiv"lauter" werden?
Kasi
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ManfredF
16.06.2002, 13:48
@ JLL
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gibt es eigentlich ähnliche Meldungen aus anderen Euro-Ländern... |
...oder haben nur wir ein TeuroProblem? Nur wir haben den fast 1:2 Umtausch. Verhalten sich die Geschäfte in den anderen EuroLändern fairer?
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Diogenes
16.06.2002, 14:16
@ Kasi
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Laßt euch nicht verarschen! |
Hi Kasi,
Wenn es dir zu teuer ist, dann kauf es nicht. Wenn du es woanderst billiger bekommst, nimm es dort. Ganz einfach. Alles andere ist notzloser Aktionismus, mehr nicht.
Gruß
Diogenes
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spieler
16.06.2002, 14:24
@ Diogenes
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Re: Laßt euch nicht verarschen! |
>Hi Kasi,
>Wenn es dir zu teuer ist, dann kauf es nicht. Wenn du es woanderst billiger bekommst, nimm es dort. Ganz einfach. Alles andere ist notzloser Aktionismus, mehr nicht.
>Gruß
>Diogenes
Das sehe ich genau so! Boykotiert zu teuere Einzelhändler/Geschäfte... Natürlich haben gerade im Dienstleistungsbereich viele die Preise definitiv angehoben.
Und die bauen auf die Bequemlichkeit der Leute: Alle schimpfen, aber wer hat denn wirklich den Bäcker, den Friseur, die Reinigung etc.etc. gewechselt???
Überprüft Euch doch einmal selber! Kauft Ihr jetzt woanders?
Es ist eben die Bequemlichkeit, die oft siegt... Und Bequemlichkeit wird bestraft...
Wenn der Bäcker merkt, daß er 30 Prozent Brötchen weniger verkauft, dann wird er sich überlegen, ob er nicht bald"Sonderangebote" einführt...
Spieler
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tas
16.06.2002, 14:49
@ ManfredF
|
Re: z.b. holland, |
>...oder haben nur wir ein TeuroProblem? Nur wir haben den fast 1:2 Umtausch. Verhalten sich die Geschäfte in den anderen EuroLändern fairer?
... da gab es VORHER strikte absprachen zwischen regierung und handel - während der schlimmste blondierungsunfall der deutschen politikgeschichte hierzulande stattdessen mit sich selbst und der"ökologischen wende" so beschäftigt war, daß auch alle anderen lebensmittelskandale monate auf behördenschreibtischen"vergessen" wurden. insofern ist das ganze teuro-gelaber doch ein willkommener anlaß: keiner spricht momentan mehr von der"öko"-steuer und anderen verbrauchssteuererhöhungen. und alle hacken auf dem längst großflächig ruinierten einzelhandel rum, statt nach den wirklichen ursachen zu fragen.
"haltet den dieb" schrie der dieb - funktioniert immer wieder:-)
gruß, tas
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Kasi
16.06.2002, 16:41
@ Diogenes
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Kein Boykott Querbeet |
Hallo Diogenes,
>Wenn es dir zu teuer ist, dann kauf es nicht. Wenn du es woanderst billiger bekommst, nimm es dort. Ganz einfach. Alles andere ist notzloser Aktionismus, mehr nicht.
Ist doch genau das, was ich geschrieben habe. Eben nicht alles boykottieren, sondern wechseln soweit möglich und wenn eben eine ganze Gruppe (z.B. Gastronomie) angezogen hat, dort boykottieren bzw. Freunde zu Hause einladen!
Mir ging es um die Sache mit der Staatsschuld, da der meines Erachtens nix damit zu tun hat und hier ja gern auf Eigenverantwortung verwiesen wird.
Was mich an der Aktion übrigens eh verwirrt ist, daß Urheber des ganzen eine Sparkasse ist?!?!
Kasi
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Wal Buchenberg
16.06.2002, 16:59
@ JLL
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Re: Jeden Sonntag kaufen wir einen Tag nichts. Das soll gegen Teuerung helfen? (owT) |
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nasdaq
16.06.2002, 17:40
@ JLL
|
Re: Kampf gegen den (T)euro |
hi,
Also ganz einfach, wer kein Geld hat KANN sowieso nicht einkaufen und wer das Geld hat wird auch weiterhin das Geld ausgeben. Wer will kann moralische Bedenken anmelden und boykotieren was er will und herzlichen Glückwunsch wenn er es durchhält.
Ich werde mich dem Aufruf aus folgenden Gründen NICHT anschließen:
- ich finde das allgemeine Preisniveau in Deutschland für lebensnotwendige Güter und für Luxusgüter noch nicht zu hoch.
- Die Preise, die Restaurant's verlangen sind in den letzten Jahren"real" nur sehr wenig wenn überhaupt gestiegen. Es würde mich also durchaus freuen wenn ein paar Restaurants über die Preiserhöhungen besser laufen würden. Dem exzessiven Alkoholkonsum in Discotheken kann ich mich ohnehin nicht hingeben, da mir der"Aussauger Staat" das Autofahren besoffen verweigert. (letzten Satz bitte streichen:-)))
- Sollten die Preiserhöhungen im gesamten übertrieben sein (was ich auch beobachte) werden sie im Laufe der nächsten 12 Monate gesenkt und zwar weil die Nachfrage ausbleibt (von Leuten die es sich nicht leisten wollen/können) und der höhere Preis den Nachfragerückgang nicht kompensiert. Der Umsatz des Einzelhandels ist ja wie auch in den letzten Jahren rückläufig.
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JLL
16.06.2002, 18:39
@ Wal Buchenberg
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Re: Also bei mir ist der 1.7. ein Montag. Aber nix für ungut ;-) (owT) |
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JLL
16.06.2002, 19:43
@ vladtepes
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Re: 1,1 % = Das segensreiche Wirken des Basiseffekts ;-) |
>wie kommte es, dass die verbraucher über preiserhöhungen durch den euro klagen, wenn aber die inflationsrate seit jahresbeginn kontinuierlich von 2,1 auf 1,1% gefallen ist?
Die 1,1% im Mai sind hauptsächlich durch den Basis-Effekt aus dem Vorjahr geprägt. Die Verbraucher vergleichen aber im wesentlichen nicht direkt mit dem Vorjahresmonat. Es ist ja schon einiges über subjektives Teuerungsempfinden und offizielle Preissteigerungsrate geschrieben worden. Und letztlich sind die EURO-Preissteigerungen auch eine Spekulation auf das schlechte Gedächtnis und die Trägheit der Verbraucher. Die Unterteilung in Jahresintervalle leitet nämlich ziemlich in die Irre über das wahre Ausmaß der Teuerung. Es ist ein aus der Psychologie bekanntes Phänomen, dass bestimmte Zahlen für den Empfänger verdaulicher sind, wenn man sie nur auf genügend kleine Intervalle aufteilt. Da werden z.B. Lexika für nur einen 1 Euro am Tag verkloppt, bei einer Laufzeit von 3 Jahren kostet das gute Teil aber dann doch über 1000 Euro. Ähnlich funktioniert es mit den Preissteigerungsraten, die auf Jahressicht immer nur einen niedrigen Prozentsatz aufweisen. Kleine Zahlen, die verschmerzbar erscheinen und was in diesem Zusammenhang wichtiger ist, die nach einem Jahr aus dieser Statistik verschwinden. Beispiel:
Jahr 1: Preissteigerungsrate + 10 %
Jahr 2: Preissteigerungsrate + 0 %
Jahr 3: Preissteigerungsrate + 0 %
Spätestens ab Jahr 2 gibt es dann viele Väter des Erfolges, die sich für die"Preisstabilität" auf die Schulter klopfen. Die + 10 % des Vorjahres sind aus der Statistik verschwunden - der Basiseffekt macht es möglich. Dennoch gab es über den 3-Jahres-Zeitraum eine Preissteigerung von durchschnittlich mehr als + 3 % pro Jahr. Spätestens ab Januar 2003 wird dem Volk nach diesem Muster suggeriert, dass die Euro-Einführung nur vorübergehende Effekte auf die Preise hatte. Was freilich unterschlagen wird, ist dass diese scheinbare Stabilität nichts, aber auch garnichts von der NIVEAU-Erhöhung rückgängig macht. Wäre doch mal interessant, wenn uns die Medien eine 5- oder 10-Jahres-Preissteigerung präsentieren würden, oder eine Wertentwicklung seit Beginn der Republik - aber daran hat niemand ein Interesse, die muß man sich schon selber aus den statistischen Heften zusammenklamüsern. So lügt man eben mit Statistik.
Die Aktion hat zumindest Symbolcharakter. Und natürlich boykottiere ich Geschäfte mit hohen zweistelligen Preisaufschlägen nicht nur am 1.7., sondern dauerhaft. Das Spannende an der Sache finde ich eigentlich, dass hier erstmals die Verbraucher, oft zugleich auch kleine Sparer, einmal die Möglichkeit haben in der Breite ein Zeichen gegen die kalte Enteignung zu setzen. Beide Gruppierungen hatten bei der Einführung des EURO keine Lobby, die sich entsprechend bemerkbar gemacht hätte. Es wurde ja auch schon wiederholt durchgekaut, welche Gruppen vom neuen Papiergeld profitieren. Ebenso wurde ja auch schon häufig durchgekaut, dass die Euro-Einführung gegen die durchgängig mehrheitlich ablehnende Haltung des Volkes (zumindest wenn man den Umfragen trauen darf) durchgezogen wurde. Aber so ist das wohl in unserer"Demokratie".
Schönen Abend
JLL
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JLL
16.06.2002, 19:53
@ nasdaq
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Re: Bessere Geschäfte durch höhere Preise? - es darf gezweifelt werden. |
>>- Die Preise, die Restaurant's verlangen sind in den letzten Jahren"real" nur sehr wenig wenn überhaupt gestiegen. Es würde mich also durchaus freuen wenn ein paar Restaurants über die Preiserhöhungen besser laufen würden.
Also meine Erfahrung ist eher, dass die Restaurants durch die Preiserhöhungen nicht besser laufen. Ich gehe beispielsweise einmal im Monat an einem Mittwoch Abend in das gleiche Restaurant (sozusagen eine Art Stammtisch). Im letzten Jahr war das Restaurant immer ganz gut besucht. In diesem Jahr ist die Belegung auf gut die Hälfte der Tische gesunken. Letzten Mittwoch waren wir im ganzen Restaurant der einzige belegte Tisch. Ich glaube es war zwar Fußball an dem Abend, aber ich werde das mal weiter beobachten.
Schönen Abend.
JLL
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Wal Buchenberg
16.06.2002, 20:05
@ JLL
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Sag ich doch - du willst einen 2. Sonntag einführen. Aber nix für ungut ;-) (owT) |
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JLL
16.06.2002, 20:22
@ Diogenes
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Re: Staat ist der Hauptpreistreiber, da hast Du schon recht |
Hallo Diogenes,
ich stimme Dir schon zu, dass der Staat einer der Hauptpreistreiber ist und - trotz aller anderslautenden Lippenbekenntnisse - einer der Hauptprofiteure einer mäßigen Inflation, z.B. über die Progression der Einkommensteuer und die Entwertung seiner Schulden.
Du sagst, man solle gegen die Staatsverschuldung protestieren. Ich fürchte nur, dass bloße Proteste den Verantwortlichen meterweit am Allerwertesten vorbeigehen. Wenn aber Preistreiber boykotiert werden, dann führt dies auch zu direkten Auswirkungen. Das scheinheilige Wehklagen des Einzelhandelsverbandes über die Kaufzurückhaltung ist eine erste Wirkung von Taten, nicht von Worten. Schlechte Zahlen im Handel schlagen natürlich auch direkt auf die Steuereinnahmen durch. Vielleicht ein gewichtigeres Argument als Transparente. Ich bin dezidiert nicht der Ansicht, dass die Haltung, die Händler gäben nur weiter und schluckten, was der Staat ihnen vorgäbe und daher solle auch der Kunde es so annehmen und schlucken. Die Verbraucher haben eine ungeheure Macht in unserer Wirtschaft, sie sind sich aufgrund ihrer Zersplitterung dessen nur nicht bewußt. Und natürlich sollte auch meiner Ansicht nach eine Boykott-Bewegung die echten Preistreiber ins Visier nehmen, denn Aufschläge von mancherorts 50 - 100 % sind reine Preistreiberei, da beißt die Maus keinen Faden ab. Allerdings muß ich mir schon den Vorwurf gefallen lassen, dass ich die heutige eMail ungeprüft ins Board gestellt habe, ohne mich über die Initiatoren kundig zu machen, ich war in Eile und bin erst jetzt wieder gekommen. Aber dies ist ja schließlich auch ein Diskussions-Forum.
Schönen Abend
JLL
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JLL
16.06.2002, 20:29
@ Wal Buchenberg
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Re: Hä, was sagst Du? Schwupps ist der gute Wal wieder durch die Hintertür ;-) (owT) |
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Wal Buchenberg
16.06.2002, 20:59
@ JLL
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Was soll ich mich über Schnapsideen streiten? |
Hallo JLL,
1. Wo private und staatliche Abzocker am Werk sind, da versuchen alle Leute ganz spontan zu"streiken" und kaufen woanders oder versuchen der Zahlung aus dem Weg zu gehen. Da braucht man keine Neunmalklugen, die zum Kaufstreik aufrufen. Eine öffentliche Blosstellung solcher Abzocker wäre allerdings hilfreich. Und bitte vergesst nicht die staatlichen Abzocker!
2. Einen Tag gar nichts kaufen, trifft nicht die Abzocker, damit bestraft man sich nur selbst. Oder wollt ihr etwa auch zum"Konsumverzicht" aufrufen? Einen Tag nichts essen, nichts trinken, wie die Mohammedaner im Ramadan?
3. Lohnarbeiter haben ein Mittel gegen Teuerung: individuell oder gewerkschaftlich erkämpfte Lohnerhöhungen.
Das ist alles, was ich dazu sagen kann. Ohne Hintertür.
Gruß Wal
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Euklid
16.06.2002, 21:01
@ JLL
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Re: Bessere Geschäfte durch höhere Preise? - es darf gezweifelt werden. |
>>>- Die Preise, die Restaurant's verlangen sind in den letzten Jahren"real" nur sehr wenig wenn überhaupt gestiegen. Es würde mich also durchaus freuen wenn ein paar Restaurants über die Preiserhöhungen besser laufen würden.
>Also meine Erfahrung ist eher, dass die Restaurants durch die Preiserhöhungen nicht besser laufen. Ich gehe beispielsweise einmal im Monat an einem Mittwoch Abend in das gleiche Restaurant (sozusagen eine Art Stammtisch). Im letzten Jahr war das Restaurant immer ganz gut besucht. In diesem Jahr ist die Belegung auf gut die Hälfte der Tische gesunken. Letzten Mittwoch waren wir im ganzen Restaurant der einzige belegte Tisch. Ich glaube es war zwar Fußball an dem Abend, aber ich werde das mal weiter beobachten.
>Schönen Abend.
>JLL
Wenn er den Preis heute in Euro mit der gleichen Zahl ausstattet wie früher mit der Mark dann braucht er nur die halbe Gästeanzahl und macht den gleichen Umsatz.Die Festkosten können also damit auch voll erlöst werden.
Allerdings braucht er nur die halbe Anzahl von Pizzen sowie Schnitzel sodaß sogar bei halber Belegung immer noch mehr herausspringt als bei voller Belegung.
Allerdings glaube ich kaum daß ein so rigoroser Wirt überhaupt noch die halbe Anzahl an Leuten in sein Lokal bringt.Wer so rigoros umgeht wird normalerweise im Konkursverfahren enden.
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Euklid
16.06.2002, 21:07
@ Wal Buchenberg
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Re: Was soll ich mich über Schnapsideen streiten? |
>Hallo JLL,
>1. Wo private und staatliche Abzocker am Werk sind, da versuchen alle Leute ganz spontan zu"streiken" und kaufen woanders oder versuchen der Zahlung aus dem Weg zu gehen. Da braucht man keine Neunmalklugen, die zum Kaufstreik aufrufen. Eine öffentliche Blosstellung solcher Abzocker wäre allerdings hilfreich. Und bitte vergesst nicht die staatlichen Abzocker!
>2. Einen Tag gar nichts kaufen, trifft nicht die Abzocker, damit bestraft man sich nur selbst. Oder wollt ihr etwa auch zum"Konsumverzicht" aufrufen? Einen Tag nichts essen, nichts trinken, wie die Mohammedaner im Ramadan?
>3. Lohnarbeiter haben ein Mittel gegen Teuerung: individuell oder gewerkschaftlich erkämpfte Lohnerhöhungen.
>Das ist alles, was ich dazu sagen kann. Ohne Hintertür.
>Gruß Wal
Am allermeisten hat unser Obermeier Eichel nach den Mineralölkonzernen geschrien als der Euro am unteren Ende war.
Daß der Staat bei einem BMW mit 84l Sprit mir mehr als 120 DM aus der Tasche zieht und deswegen das Benzin so teuer ist wird natürlich nicht erwähnt.
Das ist das Motto haltet den Dieb während der heuchlerisch schreiende den Tresor in aller Gemütsruhe leerfegt weil alle hinter dem Dieb her laufen der überhaupt nichts genommen hat.
gruß EUKLID
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JLL
16.06.2002, 22:08
@ Wal Buchenberg
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Re: Ja, warum eigentlich? Apropos Schnappsideen... |
Preissteigerungen mit Lohnerhöhungen zu bekämpfen ist wirklich originell. ;-)
Nächtle
JLL
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Taktiker
17.06.2002, 00:17
@ Euklid
|
Berlin-Report |
Ein weiterer Erfahrungsbericht eines Edelclubgängers aus meinem Freundeskreis, der regelmäßig die nobelsten Nachtclubs Berlins aufsucht:
Er selbst hat reichlich Patte (obwohl er am Freitag wieder mal eine Telekom-Kurswette gegen mich verlor:-))), aber er sagte mir heute, dass in den letzten Monaten die Belegung an der Bar erheblich abgenommen hat. Ihn freut das, weil er so schneller mal ne Pulle Champagner für 120 Teuro bestellen kann (wuuuah, bekam ich da Gänsehaut), aber er beschrieb es doch als ziemlich deutlichen Trend. Die Schnicksen, die in diesen Läden dann die Typen anbaggern, haben somit weniger Auswahl.
Jetzt haltet Euch fest, mit welch direkten Aufmachern die Mädels an die Macker rangehen:"Hey, gehen wir zusammen einkaufen???" *brüll* ich konnte nicht mehr, als ich das hörte. Na, jedenfalls fand ich es bemerkenswert, welch weite Kreise die Flaute jetzt schon zieht. Dass das nun nur am Teuro liegt, glaube ich nicht, aber interessant ists doch. Für mich ein Wink, dass die Malaise weitergehen wird, und zwar verschärft.
Die absoluten Edel-Promi-Läden werden sich noch am besten behaupten, weil die gröbsten Fettaugen wohl weiter obenschwimmenderweise zulegen werden. Vielen mittelprächtigen Bars & Restaurants geht allerdings die ehemals fröhlich prassende Neu-Yuppi-Kundschaft massiv von Board. In Berlin gut zu beobachten in den edleren Kudamm-Seitenstraßen bzw rund um den Gendarmenmarkt in Mitte (ex Ost-Berlin), wo diverse gekrachte Medienagenturen residierten und auch unser aller Lieblingssender n-tv sitzt.
In den einfacheren Lagen dagegen knallts schon. Ich arbeite in der Westcity (Nähe Bismarckstraße) in einer belebten und zentralen Gegend. Dort rauschen in den letzten Monaten massig Geschäfte gegen die Wand. Weniger Restaurants, aber vielfach Handel und Dienstleistungen. Jetzt reihenweise"zu vermieten".
Weiß jemand ein gutes Put-Instrument auf Immo-Preise außer kurzlaufende Mietverträge für die eigenen 4 Wände? Ich glaube die ganze Infla-Chose nicht. Alles, was ich sehe, ist Stagnation, Zurückhaltung, Vorsicht, Kostenreduktion, Gefeilsche. Sehe ich auch bei mir selbst. Seit Monaten läßt sich zunehmend besser feilschen. Wenn ich irgendwo das Portemonnaie zücke, werde ich mehr und mehr hofiert. Bei diversem Kleinkrams gehen die Händler schon vorsorglich runter: Es gibt nicht nur einen BigMäc-Index, sondern auch nen Döner-Index: So sehe ich mehr und mehr Döner für 2€ in Berlin, wo vormals 4,50 DM das Normalmaß waren. Ist doch ein Anfang!
Nice night und guten Start in die Woche!
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<HR>
</center> |
Taktiker
17.06.2002, 00:30
@ Diogenes
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Erfahrungsbericht |
Genauso ist es.
Bei uns in der Nähe hat ein Restaurant in den letzten Wochen 2001 die Preise um bis zu 50% runtergesetzt. Jetzt schreiben sie:"Preise bleiben 50% runtergesetzt. Für immer!". Es ist zwar nicht so edel wie im"VAU" am Gendarmenmarkt (wo man nicht unter 200€ pro Abend für due persone rausgeht), aber dafür gemütlich und persönlich dort.
Pizzen für 1,50€ bis 2€. Steaks mit allem drum&dran für knapp 5€, Pasta für 4€. Ich dachte, mein Schwein pfeift, aber der Amigo operiert knapp über den Einkaufspreisen. Der Laden ist voll und läuft. Gut, der Cheffe wird dadurch wohl nie reich werden, aber wer weiß: Die Aldi-Jungens sind ja auch mit"preisorientiertem" Konzept echte Krösusse geworden. Was ich hasse: wenn ich irgendwo den Kunden/Gast gebe, und dann abgezogen werde. Mal sehen, wie lange manche Dienstleister/Wirte glauben, diese Schiene noch fahren zu können.
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