[Ivan]
Hallo ebenfalls.
Es freut mich, dass nun zwischen Tauschmittel und Sparmittel unterschieden wird. Man kann ja jederzeit zurück zu Tauschmittel = Sparmittel = Geld.
Diese zwei Mittel einmal gedanklich zu trennen, kann sicher nicht schaden ;-)
H:
>tut mir leid, aber jede noch so gut durchdachte Theorie muß in der Praxis funktionieren, und noch mehr: sie muß von der breiten Masse akzeptiert werden.
[Ivan]
Das mag stimmen. Es kommt darauf an, was funktionieren und breite Masse heisst.
Meiner Meinung nach kann das momentane System nicht langfristig funktionieren.
Meiner Meinung nach muss man die Hungernden und unsere Nachkommen auch in den Begriff"breite Masse" einschliessen.
Zudem hat es ja schon erfolgreiche praktische Versuche gegeben („Wörgl“ sagen die einen...).
H:
>Ansonsten benötigt man eine Diktatur um seine von hohen Idealen geleiteten Theorien umzusetzen, siehe Ostblock.
[Ivan]
Die Hungernden und unsere Nachkommen könnten im jetzigen System eine Diktatur sehen.
H:
>Schwundgeld, Tauschmittel nicht Sparmittel etc. klingen gut und sehen auf dem Papier auch so aus würden aber wohl kaum akzeptiert werden. Der Sparer will sparen! (ist mir schon klar daß er das heute auch nicht wirklich tun kann, aber er glaubt es, und das alleine zählt).
[Ivan]
Was Du in Klammern geschrieben hast, ist sehr wichtig! Wie spart man denn heute?
Wie hier schon mehrfach diskutiert wurde, spart ja „sowieso niemand mehr das Tauschmittel“ ("darum sei auch keine anti-sparmittel Gebühr mehr nötig").
Wie also kann man eigentlich SICHER sparen? Gar nicht! Der grösste Teil unseres ersparten ist in unsere Volkswirtschaften investiert. Für den Rest hat man Wertvolle Rohstoffe oder Waren gekauft.
Eine Garantie sein Erspartes jemals wiederzusehen, kann ich beim besten Willen nicht erkennen.
Falls man für sein erspartes/geerbtes Sparmittel später tatsächlich noch Tauschmittel erhält, muss es auch noch einen Markt geben, auf dem man Ware für sein Tauschmittel bekommt (Ã-kologie, Energie, Wasser, Rohstoffe - alles MUSS langfristig funktionieren).
Der sicherste Garant dafür, sein Erspartes einmal in Konsum umwandeln zu können, ist - so scheint es mir - ein gesundes und langfristig angelegtes System.
H:
>Der Mann von nebenan will seinen Kindern etwas (auch Tauschmittel) vererben, das nicht schwindet.
[Ivan]
Aber das kann er doch. Der Mann von nebenan kann seinen Kindern seine Sparmittel vererben. Die Kinder können sie dann bei Bedarf in Tauschmittel verwandeln.
Ist es denn nicht schon heute so? Man wird das „Geld“ doch für die Kinder anlegen und nicht im Tresor von der Inflation zerfressen lassen. Oder?
Sparmittel kann alles sinnvolle sein (genau wie heute) - ausser eben das Tauschmittel selbst.
H:
>Da sowieso keiner freiwillig mit Schwundgeld hantieren würde (abgesehen von einigen intellektuellen Idealisten) müsste man es ihm aufzwingen.
[Ivan]
Schwierig zu beantworten. Vielleicht wenn unser System zum x-ten mal zusammenfällt oder die Ã-kologie uns (bzw. unseren Nachkommen) keinen Handlungsspielraum mehr lässt...
...Dann führen „Sie“ es allerdings tatsächlich nicht freiwillig ein.:(
H:
>Sofort würden sich die Menschen Sparmittel suchen, die sie auch TAUSCHEN können, und zwar ohne Schwund. Egal ob es sich jetzt um Gold oder Grundbesitz handelt.
>Da bräuchte jeder seinen Grund und Boden nur zu parzellieren, quadratmeterweise durchzunumerieren und die Nummer auf kleine Scheinchen zu drucken. Dann bekommt der Bäcker für ein Brot einen Quadratmeter, er kauft sich ein Fahrrad um 1000 Quadratmeter, der Fahrradhändler ein Buch von Gesell um 50 Quadratmeter etc. (oder eben dasselbe mit Gold)
>Kein Schwund - aber ein funktionierender Schwarzmarkt.
[Ivan]
Wenn jemand sowieso etwas kaufen will (braucht Tauschmittel), warum stört ihn der"Schwund" so?
Es kann ihn doch nur stören, wenn er Sparen will. Wenn er aber Sparen will, muss er seine Tauschmittel in Sparmittel umwandeln (wie heute auch).
Alles nur meine Meinung - Ivan.
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