Galiani
01.07.2002, 16:39 |
Wie gefährlich ist die US-Außenverschuldung? - Für jeden von uns @R.Deutsch u.a Thread gesperrt |
Lieber Reinhard Deutsch
Danke für Ihre gelegentlichen Auszüge aus dem PRIVATEER. Vielleicht sollte man diesen geistreichen Informationsdienst tatsächlich abonnieren. Im konkreten Kontext scheinen mir allerdings schwere Einwände gegen die im folgenden zitierten 2 Statements angebracht. Der PRIVATEER schreibt:
>The easiest way [to take steps and actions necessary to subtract from the economic strength of the United States] is simply TO TAKE ALL THE MONEY AWAY.
>On top of that, simply by requiring that the U.S. financial and economic system start to REPAY its currently outstanding debts, the rest of the world can cause a gradual but financially fatal credit crunch.
Das scheint mir eine sehr gefährliche Selbsttäuschung zu sein. Der Trugschluß, dem der PRIVATEER-Redakteur hier erliegt, besteht darin, daß er den gewaltigen Unterschied verkennt, der zwischen den von ihm aufgezeigten geschichtlichen Beispielen und der heutigen Situation der USA besteht:
Nicht, daß mir der Anspruch der Vereinigten Staaten, die Welt beherrschen zu wollen, gefiele!
Aber es gilt doch festzustellen, daß alle Schulden, die Großbritannien in den vergangenen 2 Jahrhunderten gemacht hatte, Schulden in Gold waren. Die Schulden von Mexiko in den 80-er Jahren oder von Argentinien und Brasilien heute sind nicht Eigen-, sondern Fremdwährungsschulden. Darin bestand und besteht deren Gefahr für die jeweiligen verschuldeten Länder.
Die Vereinigten Staaten hingegen schulden der Welt Dollars. Und die Druckerpresse, mit der Dollars (in beliebiger Menge) erzeugt werden können, steht bei Onkel Sam im Keller. Ohne irgendein nationales Gesetz zu verletzen, können die USA jederzeit jede beliebige Schuld zurückzahlen. Zum Unterschied von allen anderen hochverschuldeten Ländern in der Geschichte wird den Vereinigten Staaten nie"das Geld ausgehen"!
Alle Guthaben aus den USA abzuziehen und zu verlangen, daß die Vereinigten Staaten ihre Auslandsschulden bezahlen, wie der PRIVATEER das an die Wand malt, hätte daher voraussehbar einzig zur Folge, daß der Außenwert des Dollars ins Bodenlose stürzen würde.
Das Argument, die Amerikaner würden das nie zulassen, ist kindisch! Es sind, erstens, schon weit schlimmere Dinge in der wirtschaftlichen Geschichte der Völker und Nationen passiert. Zum anderen aber würde auch ein Zusammenbruch des Dollarwertes weniger die Vereinigten Staaten selbst, sondern deren Gläubiger-Nationen treffen.
Dazu Anatole Kaletsky in der Financial Times vom 7. Februar 1985 (damals durfte man sowas noch sagen, heute wäre das wegen des unendlich viel größeren Verschuldungsgrades der USA"unpassend"): "Der Aufbau der US-Auslandsverschuldung ist deshalb so einzigartig, weil es hier zum ersten Male in der Geschichte einem Land mit großen und anhaltenden Defiziten gelungen ist, das Wechselkursrisiko vollständig auf die Gläubiger abzuwälzen."
Wie man es somit dreht und wendet: Bei steigender Außenverschuldung haben nicht die USA ein Problem, sondern deren Gläubiger, die Welt!
Die vom PRIVATEER vorhergesehenen Folgen können und werden aus diesem Grund nicht eintreten. Das ist nun mal die Schattenseite der so hoch gepriesenen"Demonetisierung des Goldes": Daß es plötzlich eine Nation in der Geschichte gibt, für die die alten ökonomischen Spielregeln keinerlei Gültigkeit mehr haben; nämlich etwa, daß man nicht mehr Geld ausgeben könne, als man einnimmt, oder daß man nur investieren könne, was man erspart hat, u.s.w.
Die düstere Vorhersage des PRIVATEER ist ja längst eingetreten! Die ganze Welt ist mittlerweile in der Geiselhaft der Vereinigten Staaten und diesen"tributpflichtig"!
Grüße
G.
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Wal Buchenberg
01.07.2002, 16:44
@ Galiani
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Re: Klasse, Galiani, meine Zustimmung! (owT) |
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Rumpelstilzchen
01.07.2002, 16:50
@ Galiani
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bsp Asienkrise |
da durften auch die bestehenden Dollarschulden nicht mit t-bonds bezahlt werden, da so massive Verkäufe den Dollarwert bedroht hätten.
Also musste das Tafelsilber her, bsp haben die Südkoreaner Gold einschmelzen müssen.
Die Dollarguthaben der"restlichen Welt" sind Guthaben mit eingebauter Selbstzerstörung im Fall der Aktivierung. Plazebogeld, dass man besitzen, aber niemals ausgeben kann.
Ich finde Deine Argumentation absolut überzeugend.
Grüße
R.
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Diogenes
01.07.2002, 16:56
@ Galiani
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Dazu der Tiroler Hotelier |
Hallo Galiani,
Bei uns geht ein Geflügeltes Wort:
Sagt der Hotelier am Stammtisch:"Früher hatte ich eine Million Schulden und habe schlecht geschlafen. Heut habe ich 10 Millionen und der Bankdirektor schläft schlecht."
Gruß
Diogenes
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Galiani
01.07.2002, 17:11
@ Diogenes
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@Diogenes Apropos 'Tiroler Hotelier': Grüße vom Tiroler an den Tiroler! G. (owT) |
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stocksorcerer
01.07.2002, 17:14
@ Galiani
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Frage |
Unsere Welt mit dem dem Gewicht, der Mentalität, dem schwarz und weiß, dem arroganten Auftreten und diesem verfluchten Pragmatismus Amerikas erscheint mir jetzt schon als genügend große Katastrophe.
Einfach nur aus der Angst heraus, irgendetwas wesentliches zu übersehen: Was kann eigentlich passieren?
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Alle Guthaben aus den USA abzuziehen und zu verlangen, daß die Vereinigten Staaten ihre Auslandsschulden bezahlen, wie der PRIVATEER das an die Wand malt, hätte daher voraussehbar einzig zur Folge, daß der Außenwert des Dollars ins Bodenlose stürzen würde.
Das Argument, die Amerikaner würden das nie zulassen, ist kindisch! Es sind, erstens, schon weit schlimmere Dinge in der wirtschaftlichen Geschichte der Völker und Nationen passiert. Zum anderen aber würde auch ein Zusammenbruch des Dollarwertes weniger die Vereinigten Staaten selbst, sondern deren Gläubiger-Nationen treffen.
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Was würde in einem solchen Fall genau geschehen? Was würde sich für Amerika daraus ableiten, was für die Gläubiger-Nationen?
Wäre Amerika dann schlagartig alle Schulden los, der Gegenwert des Dollar wäre beispielsweise 5 Euro oder auch 8 britische Pfund? Würden aufgrund es Wechselkurses weltweit nur noch amerikanische Waren angeboten? Wie leistungsfähig ist die amerikanische Wirtschaft eigentlich wirklich?
Viele deutsche Firmen wären aufgrund eines vernachlässigten Binnenmarktes mit einem Schlag insolvent? Oder würden sämtliche Währungen und Systeme kollabieren und Amerika lacht sich eins, weil die Zentralbanken noch ne Menge Gold haben? Was ist dann der Kurs der Telekom. ...sorry, konnte ich mir nicht verkneifen.
Amerikanische Navy-Soldaten ziehen wieder mal in historischer Nordstaatler-Manier als vergewaltigende, plündernde und maurodierende Bande durch die Welt, weil sie mit ihrem Sold in La Rochelle oder Vigo mit ihrer Monatsheuer nicht mal
eine rassige Professionelle besuchen können und weil sich eh niemand traut, sich einem Amerikaner in den Weg zu stellen?
Oder fangen dann automatisch andere Spielregeln an? Zahlen wir alle ganz offiziell Tribut? Deutschland liefert Elektronik, Saudi-Arabien tankt die Flugzeugträger auf? Aus England gibt´s ganz umsonst ne Menge Fässer Tee? Und alle, die brac sind, werden nicht mit Atombomben"beglückt"?
Was genau würde passieren können. Male doch mal bitte mal jemand diese schwarze Zukunft aus.... Mir fehlen noch die Kenntnisse, um ein worst case zeichnen zu können.
winkäääää
stocksorcerer
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LenzHannover
01.07.2002, 17:19
@ Galiani
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Schreibe das aber nicht zu offen, sonst kracht der Dollar |
doch zu fix runter. Vielleicht kommen sonst noch mehr"freche" Araber auf die Idee, sich das Ã-l in Euro bezahlen zu lassen.
Wie sagte einer so schön bei Bloomberg zum $-Kurs:
Es ist, wie wenn einer Freuer schreit und alle durch eine Tür wollen
Hat er schön beschrieben.
Leider hat er nicht realisiert, daß es tatsächlich brennt .
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LenzHannover
01.07.2002, 17:25
@ stocksorcerer
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Solange die USA Ihre Ã-lrechnung in $ zahlen können ist doch alles nur halb so |
schlimm.
Sind das Jükü 50-70 $ fürs Ã-l?
Die Araber werden ja merken, das es in Europa für die grünen bzw. demnächst bunten Scheine weniger Autos (z.B.) gibt.
Naja, die Saudis würden wohl geknebelt, weil deren Osama ja an allem Schuld ist.
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Galiani
01.07.2002, 17:29
@ stocksorcerer
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Gute Frage! |
>Was würde in einem solchen Fall genau geschehen? Was würde sich für Amerika daraus ableiten, was für die Gläubiger-Nationen?
>Wäre Amerika dann schlagartig alle Schulden los, der Gegenwert des Dollar wäre beispielsweise 5 Euro oder auch 8 britische Pfund? Würden aufgrund es Wechselkurses weltweit nur noch amerikanische Waren angeboten?
Ja! Ich glaube so oder so ähnlich würde sich das abspielen! Vielleicht umrahmt von einem kleinen nuklearen Krieg (damit niemand auf die Idee kommt, daß das alles genau so beabsichtigt war)! Und am Ende steht dann die neuerliche Einführung des Goldstandards, weil damit der (für die USA nicht unangenehme) Endzustand einzementiert wird!
Wahrscheinlich wird es früher oder später ohnehin so kommen.
>Wie leistungsfähig ist die amerikanische Wirtschaft eigentlich wirklich?
Ein Ausweg würde sich höchstens eröffnen, wenn die Verschuldung der USA zur Finanzierung außerordentlicher Produktivitätsfortschritte genützt würde. Aber so, wie die Dinge liegen, scheint das ja nicht der Fall zu sein.
Grüße
G.
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Popeye
01.07.2002, 17:38
@ Galiani
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Re: Wie gefährlich ist die US-Außenverschuldung? - Für jeden von uns @R.Deutsch u.a |
Hallo Galiani,
Natürlich hast Du recht:
"Die düstere Vorhersage des PRIVATEER ist ja längst eingetreten! Die ganze Welt ist mittlerweile in der
Geiselhaft der Vereinigten Staaten und diesen"tributpflichtig"!"
Aber es gilt auch die umgekehrte Beziehung: Die USA werden diese"externen" Schulden nie zurückzahlen können (ohne Währungsverfall), der umgekehrt dann (katastrophale) Auswirkungen z. B. auf den Preis der Ã-limporte etc. in den USA haben würde.
Umso unverständlicher ist der Umstand, dass US-Dollar noch als vollwertige Devisenreserven in den Zentralbank-Bilanzen bilanziert und zugekauft werden und, dass Gold verkauft wird. Über 40 Prozent der US-Government-Bonds werden von Ausländern gehalten!
Man kann sich nur wundern??!!
Grüße Popeye
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Galiani
01.07.2002, 17:58
@ Popeye
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Hallo Popeye: Beim zweiten gebe ich Dir vollkommen recht! - Ein Skandal ist das! |
>Umso unverständlicher ist der Umstand, dass US-Dollar noch als vollwertige Devisenreserven in den Zentralbank-Bilanzen bilanziert und zugekauft werden und, dass Gold verkauft wird. Über 40 Prozent der US-Government-Bonds werden von Ausländern gehalten!
Gehört aber wohl zum Problemkomplex"Geiselhaft" und"tributpflichtig".
Was hingegen Deinen ersten Punkt betrifft:
>Aber es gilt auch die umgekehrte Beziehung: Die USA werden diese"externen" Schulden nie zurückzahlen können (ohne Währungsverfall), der umgekehrt dann (katastrophale) Auswirkungen z. B. auf den Preis der Ã-limporte etc. in den USA haben würde.
Ich glaube, daß unter dem Szenario eines Dollar-Crash's der Preis der Ã-limporte für die USA keine Rolle spielt (sie drucken sich ja ihre Dollars selbst). Von Interesse ist für sie nur, daß überhaupt die Ã-lversorgung der Vereinigten Staaten sichergestellt ist.
Aus geo-politischer Perspektive (Festhalten am"Brückenkopf" Israel; In-Schach-Halten der islamischen und dort vor allem der arabischen Welt, damit die nicht auf die Idee kommen können, ihr Ã-l nur noch gegen Euro zu liefern; Sicherung des Pipeline-Korridors durch Afghanistan und Pakistan et c.) tun die USA aber ohnehin derzeit alles, um diese Ã-lversorgung ihres Landes für die nächsten 30 - 50 Jahre sicherzustellen. Oder? Siehst Du das anders?
Grüße
G.
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Turon
01.07.2002, 18:17
@ Galiani
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100% richtig mit einer kleiner Anmerkung |
Das schlimmste was es für Amerika geben könnte ist, ist die Forderung der Gläubiger, ab morgen mit realer Währung zu zahlen - zum Beispiel Leistung
zu fordern. Es wundert mich ohnehin, daß überhaupt einer auf die Idee kommt,
zu meinen, Dollarforderungen wären wahrhaftige Verbindlichkeiten.
Etwas Ähnliches erlebte doch in den 80-zigern der Ostblock - was im Prinzip
auch nicht real wahr. Man habe den Ostblockländern massivst Neuverschuldung
in Dollars gecancelt - die Folge war eben der Zerfall innerhalb von wenigen Jahren. Genau das selbe hätte USA erfahren, wenn man von denen Tilgung
der Kredite in von USA nicht produzierbarer Währung verlangen würde.
Man kann daher gar zu Recht die Amerikaner als wahrhaftige Schmarotzer
nennen. Jenseits von üblichen Haßtriaden und Parolen entspricht das leider
der Realität.
Gruß
>Lieber Reinhard Deutsch
>Danke für Ihre gelegentlichen Auszüge aus dem PRIVATEER. Vielleicht sollte man diesen geistreichen Informationsdienst tatsächlich abonnieren. Im konkreten Kontext scheinen mir allerdings schwere Einwände gegen die im folgenden zitierten 2 Statements angebracht. Der PRIVATEER schreibt:
>[b]>The easiest way [to take steps and actions necessary to subtract from the economic strength of the United States] is simply TO TAKE ALL THE MONEY AWAY.
>>On top of that, simply by requiring that the U.S. financial and economic system start to REPAY its currently outstanding debts, the rest of the world can cause a gradual but financially fatal credit crunch.
>Das scheint mir eine sehr gefährliche Selbsttäuschung zu sein. Der Trugschluß, dem der PRIVATEER-Redakteur hier erliegt, besteht darin, daß er den gewaltigen Unterschied verkennt, der zwischen den von ihm aufgezeigten geschichtlichen Beispielen und der heutigen Situation der USA besteht:
>Nicht, daß mir der Anspruch der Vereinigten Staaten, die Welt beherrschen zu wollen, gefiele!
>Aber es gilt doch festzustellen, daß alle Schulden, die Großbritannien in den vergangenen 2 Jahrhunderten gemacht hatte, Schulden in Gold waren. Die Schulden von Mexiko in den 80-er Jahren oder von Argentinien und Brasilien heute sind nicht Eigen-, sondern Fremdwährungsschulden. Darin bestand und besteht deren Gefahr für die jeweiligen verschuldeten Länder.
>Die Vereinigten Staaten hingegen schulden der Welt Dollars. Und die Druckerpresse, mit der Dollars (in beliebiger Menge) erzeugt werden können, steht bei Onkel Sam im Keller. Ohne irgendein nationales Gesetz zu verletzen, können die USA jederzeit jede beliebige Schuld zurückzahlen. Zum Unterschied von allen anderen hochverschuldeten Ländern in der Geschichte wird den Vereinigten Staaten nie"das Geld ausgehen"!
>Alle Guthaben aus den USA abzuziehen und zu verlangen, daß die Vereinigten Staaten ihre Auslandsschulden bezahlen, wie der PRIVATEER das an die Wand malt, hätte daher voraussehbar einzig zur Folge, daß der Außenwert des Dollars ins Bodenlose stürzen würde.
>Das Argument, die Amerikaner würden das nie zulassen, ist kindisch! Es sind, erstens, schon weit schlimmere Dinge in der wirtschaftlichen Geschichte der Völker und Nationen passiert. Zum anderen aber würde auch ein Zusammenbruch des Dollarwertes weniger die Vereinigten Staaten selbst, sondern deren Gläubiger-Nationen treffen.
>Dazu Anatole Kaletsky in der Financial Times vom 7. Februar 1985 (damals durfte man sowas noch sagen, heute wäre das wegen des unendlich viel größeren Verschuldungsgrades der USA"unpassend"): "Der Aufbau der US-Auslandsverschuldung ist deshalb so einzigartig, weil es hier zum ersten Male in der Geschichte einem Land mit großen und anhaltenden Defiziten gelungen ist, das Wechselkursrisiko vollständig auf die Gläubiger abzuwälzen."
>Wie man es somit dreht und wendet: Bei steigender Außenverschuldung haben nicht die USA ein Problem, sondern deren Gläubiger, die Welt!
>Die vom PRIVATEER vorhergesehenen Folgen können und werden aus diesem Grund nicht eintreten. Das ist nun mal die Schattenseite der so hoch gepriesenen"Demonetisierung des Goldes": Daß es plötzlich eine Nation in der Geschichte gibt, für die die alten ökonomischen Spielregeln keinerlei Gültigkeit mehr haben; nämlich etwa, daß man nicht mehr Geld ausgeben könne, als man einnimmt, oder daß man nur investieren könne, was man erspart hat, u.s.w.
>Die düstere Vorhersage des PRIVATEER ist ja längst eingetreten! Die ganze Welt ist mittlerweile in der Geiselhaft der Vereinigten Staaten und diesen"tributpflichtig"!
>Grüße
>G.
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Turon
01.07.2002, 18:30
@ stocksorcerer
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Re: Frage |
Es hämgt davon ab, was die Gläubiger der USA als Genugtuung der Schuldentilgung
ansehen würden.
Ich glaube nicht, daß wir dann eine Produktschwemme amerikanischer Herkunft sehen würden, denn eine Dollarabwertung von 1:5 für den Euro würde bedeuten,
daß falls die Europäer zum Beispiel nichts dagegen machen würden, daß wir
einen Ford dann für Peanuts bekommen, was unsere Märkte schädigen würde.
Wir würden daher vermutlich Importbeschränkungen einführen müssen um eigene
Industrie zu stützen.
Folgen wären für USA auch katastrophaler Natur - sie könnten abwerten wie sie wollen - die Produkte würden nicht auf unserem Markt landen - genauso wie in übrigen nach der Abwertung auch keine russischen Produkte auf unsere
Märkte eintrafen. Dort lag es aber an der herstellbarer Qualität und Marktbeschränkungen und in Falle USA höchstwahrscheinlich nur Marktschranken.
Ich nehme mal an, wenn es so weit ist wird USA uns nett darum bitten doch keine
Marktbeschränkungen einzuführen und uns drohen aus der NATO auszutreten (nun diesen Ton haben die Amis ohnehin drauf).
Gruß
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Popeye
01.07.2002, 18:36
@ Galiani
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Re: Hallo Popeye: Beim zweiten gebe ich Dir vollkommen recht! - Ein Skandal ist das! |
Ich glaube, daß unter dem Szenario eines Dollar-Crash's der Preis der Ã-limporte für die USA keine Rolle spielt
(sie drucken sich ja ihre Dollars selbst). Von Interesse ist für sie nur, daß überhaupt die Ã-lversorgung der
Vereinigten Staaten sichergestellt ist.
Aus geo-politischer Perspektive (Festhalten am"Brückenkopf" Israel; In-Schach-Halten der islamischen und
dort vor allem der arabischen Welt, damit die nicht auf die Idee kommen können, ihr Ã-l nur noch gegen Euro
zu liefern; Sicherung des Pipeline-Korridors durch Afghanistan und Pakistan et c.) tun die USA aber ohnehin
derzeit alles, um diese Ã-lversorgung ihres Landes für die nächsten 30 - 50 Jahre sicherzustellen. Oder? Siehst
Du das anders?
Nein, das sehe ich nicht anders. Vor einigen Jahren gab es einmal eine Diskussion zu diesem Thema im Netz (Privateer??) mit einer geheimnisvollen personae namens ANOTHER. @R.Deutsch weiß mehr darüber. Alles deutete darauf hin, dass ANOTHER ein Wissensträger aus der arabischen Welt war. In diesen Diskussionen wurde jedenfalls deutlich, dass falls die USA die Notenpresse voll anwerfen (z.B. zur Tilung der external debt) der US Dollar als Zahlungsmittel für Ã-l nicht mehr akzeptiert würde. Schließlich ist die Haushaltslage der ölproduzierenden arabischen Länder nicht mehr die der späten 70iger Jahre und sie müssen selber kräftig importieren. Die jüngste Verstimmung im arabischen Raum über die US-Außenpolitik im arabischen Raum dürfte das Thema Dollar gegen Ã-l ohnehin nicht fördern. Ich warte ohnehin auf den Zeitpunkt wo es dort heißt: Waffen gegen Ã-l - dann wird es spannend.
Grüße Popeye
PS - nach meinem Urlaub müssen wir uns noch einmal über Hayek-Gerding/Starbatty unterhalten!
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drooy
01.07.2002, 19:19
@ Galiani
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Naheliegender Schluss, jedoch |
ist diese These der Forderung nach Rückzahlung der US Schulden, bzw der Verkauf
der US Bonds von Bill Buckler nicht als Prognose oder auch nur Möglichkeit gemeint.
Er sagt ja immer wieder, dass dies gar nicht (freiwillig) funktionierte, denn es
bedeutete das Ende ALLER Papierwährungen.
Dieser Standpunkt ist, Herr Galiani, nicht so naiv wie er wirkt.
Der Grund ist einfach, aber nicht primitiv: Das gesamte Imperium Americanum
ist in -allen- Papierwährungen verankert (Exportabhängigkeit etc) durch
den vordergründig teuflisch guten Schachzug der Reservewährung, die die versteckte Tributpflicht ist.
Jedoch ist das Wohl und Wehe aller Regierungen mit dem Weiterfunktionieren
dieses Systems verknüpft und das ist das Missverständnis, so´meine ich, in dem Sie stecken durch ein Zitat ohne weitergehende Lektüre des Privateer, oder mögicherweise besser, da ist der Unterschied im Denken zu Privateer, eben nur der Regierungen und nicht der Nationen.
Deshalb machen alle Notenbanken an diesem Verbrechen mit- sie wissen(oder auch nicht), dass sie bei einer Goldwährung überflüssig sind. Die Politik ahnt oder weiss, dass mit dem Untergang des Spielgelds ihr Kopf im Korb landet.
Nur hat dieses Spiel dann ein Ende, wenn es überdreht ist, aber erst dann.
Deshalb hat sich unser dottore schon in den 80er Jahren vertan.
Er hat im Prinzip Recht, nur vergisst er, was Privateer immer ausspricht:
Die Elite hat die Möglichkeiten, die Spielregeln zu bestimmen, so lange bis
Andere so weit erstarken, dass sie die US Oligarchie herausfordern können und wollen, weil sie auf Papiergeld pfeifen oder vielmehr erkennen, dass die US Elite hier zu packen ist: Arabische, chinesische, russische, asiatische Anteile kristallisieren sich heraus.
Ist der Stein ins Rollen gekommen, wirds turbulent und, ihre Frage, sehr gefährlich. Fallende Imperien schlagen eben um sich.
Aus Zeitgründen muss ich abbrechen.
The Privateer lohnt ein Abo, er gehört zu den Besten.
Es lohnte sich allein darüber ein Forum zu besteiten.
Herzliche Grüsse an alle Leser
drooy
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dottore
01.07.2002, 20:04
@ drooy
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Re: Naheliegender Schluss, jedoch |
Hi drooy,
Wie Reicht Du hast!
>Nur hat dieses Spiel dann ein Ende, wenn es überdreht ist, aber erst dann.
>Deshalb hat sich unser dottore schon in den 80er Jahren vertan.
Ich hatte Kaltblütigkeit und Heimtücke der Macht völlig unterschätzt. Gegen ein Schuldner-Kartell ist alles nichts. Platzt das Kartell bleibt alles als Nichts.
>Er hat im Prinzip Recht, nur vergisst er, was Privateer immer ausspricht:
>Die Elite hat die Möglichkeiten, die Spielregeln zu bestimmen, so lange bis
>Andere so weit erstarken, dass sie die US Oligarchie herausfordern können und wollen, weil sie auf Papiergeld pfeifen oder vielmehr erkennen, dass die US Elite hier zu packen ist: Arabische, chinesische, russische, asiatische Anteile kristallisieren sich heraus.
Grundsätzlich ja. Nur: Arabien: überschuldet (Saudis: 130 % vom BIP oder so), China, siehe das Tobias-Posting, Russland könnte es langfristig packen, der"Systemwechsel" war Lenin in Vollendung, Asien: Japan sicher nicht, Rest zu unbedeutend.
>Ist der Stein ins Rollen gekommen, wirds turbulent und, ihre Frage, sehr gefährlich. Fallende Imperien schlagen eben um sich.
Die müssen noch nicht mal schlagen. Nur so tun, als könnten sie's.
Der Knall beginnt erst, wenn USA von AAA auf AA runterfallen.
Da aber das stärkste Land immer AAA haben wird (Relativitätsrechnung) und S&P plus Moodys USA sind, wirds noch dauern. Jedenfalls in diesem Punkt.
Gruß!
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Rumpelstilzchen
01.07.2002, 20:13
@ dottore
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hallo dottore |
schön, dass Du wieder da bist
Frei nach Phil Collins: Das war... against all odds...
Grüße
R.
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SchlauFuchs
01.07.2002, 20:13
@ drooy
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Re: Naheliegender Schluss, jedoch |
>The Privateer lohnt ein Abo, er gehört zu den Besten.
Ich hab keins mehr, der kauzige australische"Captain" ist mir noch böse weil ich einige Ausgaben eingedeutscht hatte.
ciao!
SF
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Diogenes
01.07.2002, 20:23
@ Diogenes
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Was? Ein Landsmann?? Ich faß es nicht! Super! (owT) |
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Mysterious
01.07.2002, 20:32
@ dottore
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*Augenreib* |
hi:-)
verwundert und mehr als erfreut grüßt dich
karsten
P.S.: Der mit dem Hund
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apoll
01.07.2002, 20:39
@ LenzHannover
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Re: Schreibe das aber nicht zu offen, sonst kracht der Dollar |
>doch zu fix runter. Vielleicht kommen sonst noch mehr"freche" Araber auf die Idee, sich das Ã-l in Euro bezahlen zu lassen.
>Wie sagte einer so schön bei Bloomberg zum $-Kurs: > Es ist, wie wenn einer Freuer schreit und alle durch eine Tür wollen
>Hat er schön beschrieben. > Leider hat er nicht realisiert, daß es tatsächlich brennt .
...solche Spielchen hatte schon Jürgen Ponto mit König Feisal versucht,Zahlung des Ã-ls mit DM, bevor beide ganz schnell abgeknallt wurden,das ist ein Spiel
mit A-Bomben!!!
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Diogenes
01.07.2002, 20:40
@ dottore
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Die Reihen füllen sich wieder |
willkommen zurück, dottore, Freue mich sehr.
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drooy
01.07.2002, 20:41
@ dottore
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Mit arabischen etc. Anteilen meinte ich bestimmte Zirkel, etwa gewisse Finanz- (owT) |
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drooy
01.07.2002, 21:00
@ dottore
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Mit arabischen etc. Anteilen meinte ich entsprechende Zirkel aus jenen |
Ländern, ohne Bindung an die jeweiligen Staatsgebilde.
In diesem Zusammenhang möchte ich nochmals das schon vieleicht etwas
abgegriffene, aber umso interessantere Thema der"Weisen von Zion"
aufs Tapet bringen.
Wie Du schon früher erwähntest, ist sich die Wissenschaft einig, dass es sich um eine Fälschung handelt. Das ist zu akzeptieren und leuchtet bei näherer
Beschäftigung ein.
Es gibt dennoch Autoren (Lincoln.Baigent.Leigh.), die Indizien einer Quelle ausmachen, die dergestalt verfälscht wurden, dass ein extrem antisemitisches
Licht hineinscheinen lässt, das ursprünglich so nicht gewesen sein muss.
Was stutzig machen muss, ist der Lauf der letzten 100 Jahre Geschichte und Politik, insbesondere der Hintergrund und Verlauf der Kriege und aktuell
die Fassade des neuen Krieges mit dem Hintergrund Islam und Christentum.
Da hätte ich doch gerne noch ein paar Deiner Anmerkungen gehört,
wenn dies möglich ist.
Herzlich drooy
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Wal Buchenberg
01.07.2002, 21:02
@ dottore
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welcome back! Der *verlorene Vater* ist zurück! ;-) (owT) |
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JLL
01.07.2002, 21:55
@ dottore
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Re: Welcome Home! Freu:-)) (owT) |
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Galiani
01.07.2002, 23:26
@ drooy
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@drooy: Interessant! Und bedenkenswert! Wie alles von Ihnen! Gruß G. (owT) |
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Galiani
01.07.2002, 23:31
@ dottore
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Halloooooo dottore! Ich freue mich! Sie haben mir gefehlt! Gruß G. (owT) |
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Galiani
01.07.2002, 23:40
@ Popeye
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re: Hayek-Gerding/Starbatty... Freue mich auf die Diskussion. Schönen Urlaub! (owT) |
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Galiani
01.07.2002, 23:45
@ Rumpelstilzchen
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@Rumpelstilzchen: Woher hast Du das, bitte, mit dem t-bond-Verkaufsverbot? (owT) |
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