Baldur der Ketzer
08.07.2002, 11:14 |
16 Jahre Bimbes-Kohn-Regierung, 4 Jahre Basta-Schröder, Ergebnis = Thread gesperrt |
Hallo,
Fundsache aus creditreform.de (interessante Seite):
Insolvenzflut bei Unternehmen und Verbrauchern hält an
(19.06.2002)
Die Zahl der Insolvenzen hat im ersten Halbjahr 2002 eine neue Höchstmarke erreicht. Mit 34.600 Gesamtinsolvenzen wurde der Vergleichswert aus dem Vorjahr um 42,9 Prozent übertroffen. Es ist insbesondere die Entwicklung bei den Verbraucherinsolvenzen, die zu dieser markanten Steigerung führt. Gegenüber dem Vorhalbjahr hat sich die Zahl der Privatinsolvenzen fast verdoppelt (1. Hj. 2002: 14.500; 1.Hj. 2001: 7.400). Bei den Unternehmensinsolvenzen ist ein Plus von 25,2 Prozent zu registrieren - den 15.020 Firmenpleiten aus dem 1. Halbjahr 2001 stehen aktuell 18.800 Insolvenzfälle gegenüber. Die Zahl der sonstigen Insolvenzen (Vereine, Nachlässe) ist dagegen zurückgegangen (1. Hj. 2002: 1.300; 1. Hj. 2001: 1.790).
Unterschiedlich gestaltet sich die Situation in den alten und neuen Bundesländern, wobei im Westen die deutlich schlechtere Entwicklung zu erkennen ist. Hier erhöhte sich die Zahl der Firmenpleiten um 27,8 Prozent (1. Hj. 2002: 13.600; 1. Hj. 2001: 10.640). Im gleichen Zeitraum haben sich die Verbraucherinsolvenzen mehr als verdoppelt - von 5.490 im Vorhalbjahr auf momentan 11.700. In Ostdeutschland ist bei den Unternehmensinsolvenzen ein Anstieg von 18,7 Prozent auf 5.200 Insolvenzfälle festzuhalten (Vorhalbjahr: 4.380). Die Zahl der Insolvenzanträge von Privatpersonen hat um 46,6 Prozent zugelegt (1. Hj. 2002: 2.800; 1. Hj. 2001: 1.910).
Insgesamt haben mehr Menschen aufgrund von Unternehmenszusammenbrüchen ihren Arbeitsplatz verloren: Innerhalb der ersten sechs Monate waren in Westdeutschland 210.000 Beschäftigte von der Insolvenz ihres Arbeitgebers betroffen - gegenüber dem Vergleichszeitraum ein Plus von 31,3 Prozent. In Ostdeutschland summiert sich die Zahl der Arbeitnehmer auf aktuell 100.000 (Vorhalbjahr: 90.000).
Die Summe der Insolvenzschäden hat sich im ersten Halbjahr 2002 auf insgesamt 22,5 Mrd. Euro erhöht. Hier macht sich neben dem starken Zugang bei den Unternehmensinsolvenzen auch die steigende Zahl von Großpleiten bemerkbar. Besonders deutlich haben sich die privaten Schäden in Westdeutschland gesteigert - von 7,7 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2001 auf aktuell 10,7 Mrd. Euro. Für Ostdeutschland ist bei den privaten Schäden ein Zuwachs von 3,1 auf 3,6 Mrd. Euro festzuhalten. Das Schadensvolumen der öffentlichen Hand ist in den alten Ländern um eine Milliarde Euro auf 5,6 Mrd. Euro angewachsen, im Osten auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2001 von 2,6 Mrd. Euro verharrt.
Blähende Landschaften auf beiden Seiten....
Beste Grüße vom Baldur
<center>
<HR>
</center> |
Taktiker
08.07.2002, 11:31
@ Baldur der Ketzer
|
Wer glaubt denn noch... |
...dass es entscheidend ist, WER die Regierung stellt? Genauso wie bei der Telekom haut man gern auf den Häuptling (Sommer) ein, wenn der Kurs fällt. Dass der Niedergang vieler Telekoms einfach kommen mußte, daran hätte auch Sommer nichts viel ändern können.
Genauso verbeißt man sich, wenn man den Niedergang der Wirtschaft der Regierung anlasten will. Dass die Krise und ihre Heftigkeit einfach systemimmanent sind, wird fälschlicherweise ausgeschlossen. Die Pleitewelle bei den Kleinen und die Konzentration der Großen sind aber ganz simpel natürliche Entwicklungen im Kapitalismus. Aber okay, man braucht ja immer einen schnellen Schuldigen. Wie perfekt sich dafür die Regierung und der Staat anbieten, zu schön einfach...
Wer die goldenen Konsumjahre als Schokoladenseite des Kapitalismus vergötterte, muß eben auch akzeptieren, wie hoch die Rechnung danach ausfällt.
<center>
<HR>
</center> |
Baldur der Ketzer
08.07.2002, 11:57
@ Taktiker
|
Re: Orgasmustheorie? |
Hallo, Taktiker,
neulich sagte mir jemand, m.E. sehr zutreffend ;-), das mit der Wirtschaft sei wie mit dem Orgasmus, das könne auch nicht ein Dauerzustand sein, man bräuchte zwischendurch ja auch mal Ruhe und Erholung.
Natürlich ist eine Kontraktion zwar schmerzhaft, aber systemimmanent.
Das Problem ist nur, daß man regierungsseitig diese Abschwächung, statt antizyklisch mitzuhelfen, prozyklisch verstärkt, durch immer mehr Blödsinn und Schmarrn.
Wie Du gesehen hast, halte ich den Bimbes-Kerl für den Verursacher der Misere, denn die meisten Betriebe gehen ja überwiegend nicht durch einen plötzlichen konjunkturellen Schlag kaputt, wie man uns weismachen will, sondern an jahrelanger Auszehrung, es gibt einfach zu wenig Substanz, um eine schlechte Zeit zu überstehen, die hat man weggesteuert und verfrühstückt (sicher bei den Großen Pleitiers auch durch unsinnige Entscheidungen verstärkt).
Es mag sein, daß die Regierung für die Wellen nicht verantwortlich ist, aber sie ist dafür jeweils verantwortlich, daß nicht geholfen, sondern verschlimmert wird.
Dem Basta-Gerhard mache ich gar keine Vorwürfe, der Karren steckte schon vorher im Dreck (***Danke***, Dicker ;-((((((( ). Aber irgendwas besser gemacht hat er auch nicht.
<center>
<HR>
</center> |