Hirscherl
09.07.2002, 16:43 |
Warum darf ich meine Euros nicht verbrennen? Thread gesperrt |
Dumme Frage - auf den ersten Blick. Aber versucht doch einmal, eure Antwort zu begründen (falls ihr auch wie der Gesetzgeber der Meinung seid, daß man sein Geld nicht verbrennen darf).
Einfach zu sagen:"weil das gesetzlich verboten ist" reicht mir nicht. Das Geld gehört ja nicht dem Staat, oder etwa doch? Wenn ich dafür arbeite ist es doch meines, oder? Wenn es nicht meines ist, wieso gehört mir dann das Auto, das ich mir darum kaufe? Und wieso darf ich dieses Auto abfackeln, jedoch nicht die Euros? Klar mag es nicht klug sein sein Geld zu verbrennen, aber wäre es nicht ein Verbechen ohne Opfer? Profitieren alle anderen nicht sogar davon, indem ihr Geld mehr Kaufkraft erlangt?
Viele Fragen.
Grüße,
Tom
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Denis
09.07.2002, 16:57
@ Hirscherl
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Ganz einfach... |
weil dabei giftige Stoffe frei werden.
>Dumme Frage - auf den ersten Blick. Aber versucht doch einmal, eure Antwort zu begründen (falls ihr auch wie der Gesetzgeber der Meinung seid, daß man sein Geld nicht verbrennen darf).
>Einfach zu sagen:"weil das gesetzlich verboten ist" reicht mir nicht. Das Geld gehört ja nicht dem Staat, oder etwa doch? Wenn ich dafür arbeite ist es doch meines, oder? Wenn es nicht meines ist, wieso gehört mir dann das Auto, das ich mir darum kaufe? Und wieso darf ich dieses Auto abfackeln, jedoch nicht die Euros? Klar mag es nicht klug sein sein Geld zu verbrennen, aber wäre es nicht ein Verbechen ohne Opfer? Profitieren alle anderen nicht sogar davon, indem ihr Geld mehr Kaufkraft erlangt?
>Viele Fragen.
>Grüße,
>Tom
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mella
09.07.2002, 17:50
@ Hirscherl
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Re: Warum darf ich meine Euros nicht verbrennen? |
Weil die Geschäftsbanken dann an die ZB Zins zahlen müssen für etwas, was sie nicht mehr"zurückgeben" können?
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Campo
09.07.2002, 17:56
@ Hirscherl
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Re: Warum darf ich meine Euros nicht verbrennen? |
>Dumme Frage - auf den ersten Blick. Aber versucht doch einmal, eure Antwort zu begründen (falls ihr auch wie der Gesetzgeber der Meinung seid, daß man sein Geld nicht verbrennen darf).
Moin,
mit dem Erwerb von Geld ist man Eigentümer und kann damit machen was man will.
Nur bei dem Personalausweis oder dem Pass ist das anders; die gehören dem Staat. Steht auch groß drauf (Oooops - sehe gerade, auf dem Ausweis steht es nicht mehr drauf - naja, wird im Paßgesetz stehen - im Paß stehts auf der letzten Seite)
Dass man seine Euros nicht verbrennen darf, ist mir neu. Und wenn es so ist, dann mit Sicherheit nicht wegen Eigentumsrechte, sondern wegen des BImSchG mit seiner soundsovielten Verordnung. Gleiches gilt für das Auto. Darf man nicht verbrennen - setzt Schadstoffe frei.
Und rein theoretisch darfst Du auch keine Euros auf die Straße werfen; das beißt sich mit den Abfallgesetzen. Aber in die Mülltonne darf man seine Euros werfen, obwohl ich mir da auch nicht ganz sicher bin (Sondermüll??) ;-)
Interessante Denksportaufgabe (hast Du ja schon angetönt): Wenn ich 1000 Euros in den Aktenvernichter stecke, habe ich 1000 € Verlust. Wo ein Verlust, da ein Gewinn (jedenfalls bei Geld ist das immer so). Frage: Wer hat den Gewinn??? Wirklich wir alle, weil die Kaufkraft steigt?
Gruß
Campo
>Einfach zu sagen:"weil das gesetzlich verboten ist" reicht mir nicht. Das Geld gehört ja nicht dem Staat, oder etwa doch? Wenn ich dafür arbeite ist es doch meines, oder? Wenn es nicht meines ist, wieso gehört mir dann das Auto, das ich mir darum kaufe? Und wieso darf ich dieses Auto abfackeln, jedoch nicht die Euros? Klar mag es nicht klug sein sein Geld zu verbrennen, aber wäre es nicht ein Verbechen ohne Opfer? Profitieren alle anderen nicht sogar davon, indem ihr Geld mehr Kaufkraft erlangt?
>Viele Fragen.
>Grüße,
>Tom
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Campo
09.07.2002, 18:09
@ mella
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Re: Warum darf ich meine Euros nicht verbrennen? |
>Weil die Geschäftsbanken dann an die ZB Zins zahlen müssen für etwas, was sie nicht mehr"zurückgeben" können?
wenn die Geschäftsbanken es nicht zurückgeben können, so haben sie die Zinszahlung doch an ihre Kunden"delegiert". Sie lassen sich die Zinsen von anderen bezahlen. Und deren Kreditzinsen liegen immer höher als die ZB-Zinsen.
In diesem Zusammenhang fällt mir da aber eine andere Frage ein: Es sind ja noch etliche Milliarden an DM nicht eingetauscht worden. Sie werden zum großen Teil in Bosnien und auch Montenegro (oder/und Mazedonien??) als Zahlungsmittel verwendet. Auch unter türkischen und russischen Matratzen lagert noch so einiges. Ein Verlust ist dies ja nicht so richtig. Die Zentralbanken tauschen ja noch sehr lange in Euros um.
Aber: Werden auf diese DM eigentlich noch ZB-Zinsen bezahlt?? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?
Und was ist mit den ZB-Zinsen auf Euros, die als Zahlungsmittel in Türkei oder sonstwo verwendet werden. Wer bezahlt die letztendlich? Der inländische Kreditzinskunde der deutschen Banken? - Wer auch sonst, oder?
Gruß Campo
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mella
09.07.2002, 18:36
@ Campo
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Also: 'Pro Kapitalverkehrskontrolle?' |
Wenn jetzt nicht nur Geld fehlt, weil es zur Zahlung der Kreditzinsen noch nicht existent ist, sondern weil es entweder vernichtet oder ins Ausland verbracht worden ist, so ließe sich doch letzteres durch eine Kapitalverkehrskontrolle vermeiden?
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Campo
09.07.2002, 18:59
@ mella
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Re: Also: 'Pro Kapitalverkehrskontrolle?' |
>Wenn jetzt nicht nur Geld fehlt, weil es zur Zahlung der Kreditzinsen noch nicht existent ist, sondern weil es entweder vernichtet oder ins Ausland verbracht worden ist, so ließe sich doch letzteres durch eine Kapitalverkehrskontrolle vermeiden?
Kapitalverkehrskontrolle ist äußerst ineffizient. Am besten ist, alles Geld, was verschwunden ist, nachdrucken (kost ja nix - is ja kein Gold) und was Hübsches mit anstellen. Z.B. spenden. Vom Effekt her ist es das gleiche, als ob der Vernichter von Geld (bzw. der Verbringer ins Ausland - wo es zirkuliert) es gespendet hätte.
Gruß
Campo
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dottore
09.07.2002, 22:35
@ Campo
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Re: Keinerlei 'Preiseffekt'! |
>Moin,
>mit dem Erwerb von Geld ist man Eigentümer und kann damit machen was man will.
Mit der Note, ja.
>Interessante Denksportaufgabe (hast Du ja schon angetönt): Wenn ich 1000 Euros in den Aktenvernichter stecke, habe ich 1000 € Verlust. Wo ein Verlust, da ein Gewinn (jedenfalls bei Geld ist das immer so). Frage: Wer hat den Gewinn???
Der Charme der Sache: Der Staat.
Verbrennen alle ihre Noten, hat ZB eine leere Passivseite (an dieser Stelle). Kann dann den Gewinn (ebenfalls passiv verbucht) in Summa der verbrannten Noten an den Staat auskehren. In neu gedruckten Noten.
>Wirklich wir alle, weil die Kaufkraft steigt?
Kann nicht steigen!
Selbst wenn ZB und Staat nichts davon erfahren, müssen die Banken an ZB die Noten - in der bekannten Revolvation - zurückreichen.
Finden sie die Noten nicht mehr (da verbrannt), müssen sie sich über höheren Zinssatz (führt automatisch zu Preissteigerungen) am Markt eindecken bzw. in größerer Summe auf die ZB ziehen = höhere Gesamtzinsbelastung (Banknotensteuer) = hohere Zinssätze für Publikum (müssen die ZB-Steuer für die verbrannten Noten mit entrichten) --> höherer Gewinn in bar an Staat = keinerlei Änderung in der"Geldmenge".
Die by the way ohnehin als"Preiserklärung" Unsinn ist. Der Monopolzins erhöht die Preise, wie jede Abgabe immer die Preise erhöht und nicht sowas wie der"freie Markt".
Siehe MWSt., Mineralölsteuer, Ã-kosteuer, Tabaksteuer, usw.
Gruß!
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dottore
09.07.2002, 22:35
@ mella
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Re: Jawoll! (owT) |
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dottore
09.07.2002, 22:46
@ Campo
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Re: Montenegro-Matratzen & der dumme Deutsche |
>In diesem Zusammenhang fällt mir da aber eine andere Frage ein: Es sind ja noch etliche Milliarden an DM nicht eingetauscht worden. Sie werden zum großen Teil in Bosnien und auch Montenegro (oder/und Mazedonien??) als Zahlungsmittel verwendet. Auch unter türkischen und russischen Matratzen lagert noch so einiges. Ein Verlust ist dies ja nicht so richtig. Die Zentralbanken tauschen ja noch sehr lange in Euros um.
>Aber: Werden auf diese DM eigentlich noch ZB-Zinsen bezahlt??
Ja.
>Wenn ja, warum?
Schuldner nicht Matratzen, sondern deutsche Banken.
>Und was ist mit den ZB-Zinsen auf Euros, die als Zahlungsmittel in Türkei oder sonstwo verwendet werden. Wer bezahlt die letztendlich?
Deutscher Bankkunde = Bezahler der deutschen ZB-Steuer. Aber er kann bekanntlich nicht bezahlen im Sinn von tilgen, siehe Bankmaus-Posting.
Also muss er immer wieder bei der Buba betteln gehen, damit er das kriegt, was er wenig später um den"Leitzins" vermehrt an sie zurückreichen muss, aber niemals endlich mal bezahlen (tilgen) kann.
Der Witz dabei: Die deutsche Macht hat den Umlauf von DM/Euro in Montenegro nicht verboten oder ist dort mit der Bundeswehr aufgefahren, um das zu verhindern.
Sie freut sich sogar darüber. Denn je mehr DM/Euro in fremde Länder wandern, umso mehr Steuern (ex ZB) kann sie vom deutschen Bürger (Bankkunden) kassieren.
Die deutschen Machtinhaber sind schlau, der Deutsche selbst ganz einfach blöd. Er lässt sich wohl am liebsten melken, indem sein Geld weltweit verbreitet würde!
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dottore
09.07.2002, 22:50
@ mella
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Re: Wozu Kontrollen? Am Bargeldexport kassiert doch der Staat... |
... und an der Geldwäsche über Grenze gleich nochmal!
Ein perfektes System:
1. Ich lasse meine Banknoten weltweiter kursieren. Freu = Maximierung der Notenbank-Steuer.
2. Ich knöpfe jedem, der mehr als 1000 € (kommt alsbald) über Grenze nimmt (hin oder her) den Gesamtbetrag als"Strafe" ab.
Gruß!
Und Nebenbei-Frage:
Hat hier eigentlich jemand das Phänomen STAATSMACHT überhaupt kapiert?
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dottore
09.07.2002, 22:54
@ Campo
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Re: Wozu nachdrucken? |
>
>Kapitalverkehrskontrolle ist äußerst ineffizient.
Für den Staat? Ich muss doch bitten. Er kassiert das Verbotene netto!
>Am besten ist, alles Geld, was verschwunden ist, nachdrucken (kost ja nix - is ja kein Gold) und was Hübsches mit anstellen. Z.B. spenden.
Wozu nachdrucken? Nicht der Staat oder die ZB müssen es ersetzen. Sondern die Banken. Dies, indem sie sich noch mehr ZB-Geld gegen noch mehr Zinsen (in Summe) bei der ZB beschaffen müssen.
>Vom Effekt her ist es das gleiche, als ob der Vernichter von Geld (bzw. der Verbringer ins Ausland - wo es zirkuliert) es gespendet hätte.
Der STAAT als Spender? Vorher falle ich tot um. Lachtot.
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Baldur der Ketzer
09.07.2002, 23:08
@ dottore
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hat hier jemand Staatsmacht kapiert? |
Hallo, dottore,
na, klar doch.
Staatsmacht, das ist, daß
- kleine Kinder mit irgendwelchem versuchten Zeug geimpft werden müssen und Ätzendes in die Augen kriegen, auch wenn die Mutter keinen Tripper hat
- Umerziehung von der ersten Klasse an (werd ein Schwein, dann zählste was)
- Versklavung in der Dienstpflicht
- Ausbeutung schlimmsten Ausmaßes durch Steuern, Abgaben und Gebühren selbst auf lebensnotwendige Güter (Wasser, Nahrungsmittel)
- Verbieten des offenen Wortes (das ist dann Aufwiegelung und Volksverhetzung)
- Drohung nicht mit Dachau, Sachsenhausen, Mauthausen, sondern mit Steuerfahndung und Staatsanwalt, siehe jüngste Gesetzesverschärfungen zum Thema Steuerlastverminderung: alles verbrecherisch, gewerbsmäßig, Erna Krause wird nach Mafia-Gesetz verurteilt und Mafia statt Erna KRause zum Kaffee eingeladen
- selbst, wenn Du tot bist, kassieren sie noch Friedhofsgebühr, Beerdingungsgebühr, blabla, und von der Hinterlassenschaft ziehen die miesen Strolche noch Steuern ab
DAS ist Staatsmacht - so erfreulich wie Tripper.
Beste Grüße vom Baldur
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Wasi
09.07.2002, 23:41
@ Hirscherl
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Am einfachsten... |
Weil bei diesem Anblick andere an der Werthaltigkeit dieser
Papierscheinchen zweifeln könnten....
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Campo
10.07.2002, 00:19
@ dottore
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Re: Montenegro-Matratzen & der dumme Deutsche |
>>In diesem Zusammenhang fällt mir da aber eine andere Frage ein: Es sind ja noch etliche Milliarden an DM nicht eingetauscht worden. Sie werden zum großen Teil in Bosnien und auch Montenegro (oder/und Mazedonien??) als Zahlungsmittel verwendet. Auch unter türkischen und russischen Matratzen lagert noch so einiges. Ein Verlust ist dies ja nicht so richtig. Die Zentralbanken tauschen ja noch sehr lange in Euros um.
>>Aber: Werden auf diese DM eigentlich noch ZB-Zinsen bezahlt??
>Ja.
>>Wenn ja, warum?
>Schuldner nicht Matratzen, sondern deutsche Banken.
>>Und was ist mit den ZB-Zinsen auf Euros, die als Zahlungsmittel in Türkei oder sonstwo verwendet werden. Wer bezahlt die letztendlich?
>Deutscher Bankkunde = Bezahler der deutschen ZB-Steuer. Aber er kann bekanntlich nicht bezahlen im Sinn von tilgen, siehe Bankmaus-Posting.
>Also muss er immer wieder bei der Buba betteln gehen, damit er das kriegt, was er wenig später um den"Leitzins" vermehrt an sie zurückreichen muss, aber niemals endlich mal bezahlen (tilgen) kann.
>Der Witz dabei: Die deutsche Macht hat den Umlauf von DM/Euro in Montenegro nicht verboten oder ist dort mit der Bundeswehr aufgefahren, um das zu verhindern.
>Sie freut sich sogar darüber. Denn je mehr DM/Euro in fremde Länder wandern, umso mehr Steuern (ex ZB) kann sie vom deutschen Bürger (Bankkunden) kassieren.
Moin,
in so einigen Diskussionen tauchte dies immer wieder auf: Ist der Tatbestand, dass ein anderes Land einfach die deutschen Banknoten als Zahlungsmittel verwendet (Bosnien-Herzegowina!), für die deutsche Volkswirtschaft im Ergebnis eher positiv oder negativ zu werten?
Negativ-Fraktion argumentiert: Darauf müssen ZB-Zinsen gezahlt werden - erhöhen letztendlich die Kreditzinsen und Bankgebühren - erhöhen die Preise, damit zahlen wir alle. Und: Höhere Zinsen blockieren, bzw. dämpfen die Konjunktur.
Positiv-Fraktion argumentiert: die gezahlten ZB-Zinsen kommen letztendlich, weil Staatseinnahme, uns allen zugute (der Staat ist ja nicht nur eine Krake ;-) ) und schließlich haben die Verwender der DM in Bosnien letztendlich für die DM Leistung abgeliefert, aber sich mit bedruckten Papier zufrieden gegeben. Sie fordern nie Leistung zurück, weil sie die Banknoten ständig verwenden. Es ist doch quasi ein"Geschenk" an die deutsche Vowi.
Ich selbst neigte immer zu der Positiv-Fraktion. Ist es mit dem Dollar nicht ähnlich? Haben die Amis sich nicht gut eingekauft in aller Welt. Reele Leistung erhalten und Papier geliefert? Nur eins darf (aus Sicht der Amis) nicht passieren: Dass man mit den ganzen Dollars auf der Welt in USA einkaufen geht.
Wenn ich richtig informiert bin, befinden sich doch mehr Dollar Banknoten außerhalb der USA als bei inländischen Nichtbanken.
Gruß
Campo
>Die deutschen Machtinhaber sind schlau, der Deutsche selbst ganz einfach blöd. Er lässt sich wohl am liebsten melken, indem sein Geld weltweit verbreitet würde!
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dottore
10.07.2002, 10:31
@ Campo
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Re: Dollar im Ausland: |
>Moin,
>in so einigen Diskussionen tauchte dies immer wieder auf: Ist der Tatbestand, dass ein anderes Land einfach die deutschen Banknoten als Zahlungsmittel verwendet (Bosnien-Herzegowina!), für die deutsche Volkswirtschaft im Ergebnis eher positiv oder negativ zu werten?
Wogegen haben sie die Noten erhalten? Darum geht es.
Die Noten waren zuerst in der ZB, dann gg. NB-Steuersatz an die Banken, dann per Bankzins ins Publikum.
Auf die ZB in BRD (Euro-Raum) kann keine Bank ziehen, die nicht selbst im €-Raum sitzt. Banco di Montenegro geht nicht. Also müssen sie erst über Euro-Banken laufen.
Dort sind sie nur gg. Sicherheit bzw. kurzfristigen Geschäftskredit bei erstklassiger Bonität (Konzern) beschaffbar.
Montenegriner könnten nur Sicherheiten in EU-Raum bieten (Haus in D) oder hier Großgeschäft betrebebn. Unwahrscheinlich.
Könnten ihre Währung über Kurs in DM gewechselt haben (Yugo-Währung damals nur mit großer Mühe unterzubringen). Unwahrscheinlich.
Bleiben aufaddierte Lohnzahlungen: dt. Firmen mussten sich bei Banken verschulden, gesamthaft, um DM zu kriegen. Zedieren die Noten in Form von Lohn & Gehalt an Montenegriner, die sie in die Heimat mitnehmen. Dort laufen sie weiter um.
>Negativ-Fraktion argumentiert: Darauf müssen ZB-Zinsen gezahlt werden - erhöhen letztendlich die Kreditzinsen und Bankgebühren - erhöhen die Preise, damit zahlen wir alle.
ZB-Zinsen = Steuern, gehen an Bund ("Zinserträge" der ZB). Ansonsten: Höhere Zinssätze (Bankzinssätze Derivat der ZB-Steuern) nur am kurzen Ende. Preiseffekt vorhanden, aber gerade Kurzfristzinsen schwer zu überwälzen, da sie aufgrund fehlender Liqui letztlich entstehen, die ihrerseits bereits Preise und Kalkulationen (Angebotspreise) voraussetzen. Lassen sich Umsätze nicht in Höe und Termin realisieren ---> kurzfristiger"Überbrückungskredit".
Über höhere Preise entscheiden letztlich nur Langfristsätze. Kredit gegeben, muss in Bar ausgezahlt werden = zusätzlicher Liqui-Bedarf.
>Und: Höhere Zinsen blockieren, bzw. dämpfen die Konjunktur.
Höhere Zinsen am langen Ende immer Resultat von Angebot und Nachfrage nach alten Langfristtiteln. Lässt Nachfrage, die nur per Liqui möglich, nach, fallen Kurse dort, steigen Renditen und damit Zinssätze für neue Kredite. Höhere Zinsen daher Ausdruck der Verwendung von Liqui nicht zur Titel-, sondern Güternachfrage. Liqui bzw. deren Verwendung schiebt Konjunktur (real). Höhere Zinsen führen zu noch höheren erwarteten Zinsen, was Prozess dynamisert (lieber schnell investieren, Haus kaufen, Zinsen steigen schon wieder).
Also: Steigende Zinssätze Ausdruck besserer Konjunktur (Resultat von mehr Nachfrage real), erst"zu hohe" Zinsen stoppen den Prozess, da Zinsen über Kalkulation nicht mehr als Liqui zurückholbar erscheinen.
Die ZB spielt da keinerlei Rolle, zieht mit den Sätzen immer bloß nach. Setzt also Zinsen nicht (Konjunktursteuerung per"Geldpolitik"), zumal es keine auf"Kredite" sind, da ZB niemals Kredite vergeben kann, sondern nur Kredittitel in Liqui gg. Steuer verwandelt. ZB-Satz runter = letztlich im Effekt wie Steuersenkung und vice versa.
>Positiv-Fraktion argumentiert: die gezahlten ZB-Zinsen kommen letztendlich, weil Staatseinnahme, uns allen zugute (der Staat ist ja nicht nur eine Krake ;-) )
Staat kein Miezekätzchen, sondern Raubtier. Mieze verpflichtet uns zum Futterkauf, freiwillig. Raubtier fragt nicht, ob wir uns freiwillig als Futter anbieten, sondern packt uns.
Ein"uns allen zugute" Denkfehler!
Das wären Tribute (keine Gegenleistung des Tributforderers), die wir von fremden Völkern kassieren. Es gibt aber keine Tribute die im INNEREN erhoben werden könnten, so dass es"ALLEN" zugute kommt. Gruppe A zahlt Steuern, Gruppe B kassiert. Staat mit Steuern (innen) immer Nullsummenspiel, Beispiel: alle zahlen je 100 Steuern und kriegen sie pro Kopf zu je 100 zurück. Was käme wem"zugute".
Steuern immer Umverteilung qua Zwang abzüglich Zwangsausübungskosten (Bürokratie).
Staat tut"Gutes" = brain wash. Ideologie: Verteidigungsausgaben müssen sein, Polizei muss sein, Bildung muss sein, Forschung muss sein, Bauern müssen sein, Windkraft muss sein - und alles muss subventioniert werden. Läuft insgesamt auf Gewalt- und Hoheitsmonopol hinaus, bzw. Zwangsagabenverwendung durch Macht-Clique (Parlament).
Nur mal vorstellen: Alle Einnahmen, alle Ausgaben (Staats-Haushalt) müssten jedes Jahr von der Bevölkerung insgesamt verabschiedet werden. Quorum dabei nicht einfache, sondern qualifizierte Mehrheit. d.h. Etat, der nicht von allen (100 % der Wähler müssen entscheiden) verabschiedet wird, tritt nicht in Kraft. Dann ab neuem Jahr keine Einnahmen, keine Ausgaben - solange bis alle entscheiden. Denn es gibt keinen, der nicht betroffen wäre (Steuern oder Renten oder Subventionen usw.).
>und schließlich haben die Verwender der DM in Bosnien letztendlich für die DM Leistung abgeliefert, aber sich mit bedruckten Papier zufrieden gegeben.
Wert des Papiers = Verwendbarkeit (ausschließlich) zur Zahlung gesetzlicher Abgaben. Papier hat also Kurs (Preis). Wie den Peso wiederbeleben? Staatshaushalt ins Gleichgewicht. Steuern nur in Pesos, Steuererhöhung massiv, um Etat auszugleichen. Schlagartig werden Pesos gesucht, um die höheren Steuern zu bezahlen. Alternative Nichtsteuerzahlung = Gefängnis.
Argentinien also über Nacht zu sanieren: Der Zwangsabgaben-Vorabbezug (Staatsschulden) müssten sofort in laufende Abgaben verwandelt werden. Den Leuten sagen: Ihr hattet doch das Geld schon bekommen (Füllhorn-Staat), jetzt muss es zurück (Inkasso-Staat). Falls dann Revolution, Staatstitel wertlos, Ersparnisse darin verdampft. Nächste Runde. Argentinien erlebt de facto eine Variante zum Staatsbankrott, der nicht auf einen Schlag, sondern möglichst"gestreckt" ablaufen soll.
>Sie fordern nie Leistung zurück, weil sie die Banknoten ständig verwenden. Es ist doch quasi ein"Geschenk" an die deutsche Vowi.
Umgekehrt: Sie haben die Leistung schon selbst erbracht, sonst hatten sie keine €. Würden alle in Bosnien liegenden € nach D zum Einkaufen gehen, wären das nur Zession von"Guthaben"-Titel (Bargeld) an Deutsche, die alle € ohnehin am Ende wieder an die ZB zurückgeben bzw. dort gegen ZB-Steuer prolongieren müssten. Geschenk wäre auch möglich, dann aber alle Bosnier schenken Deutschen ihre €. Dies wäre aber kein Geschenk an eine Vowi (ist statistische Fiktion, keine Rechtsperson), sondern an konkrete natürliche oder juristische Personen.
>Ich selbst neigte immer zu der Positiv-Fraktion. Ist es mit dem Dollar nicht ähnlich? Haben die Amis sich nicht gut eingekauft in aller Welt. Reele Leistung erhalten und Papier geliefert?
Amis haben nicht mit Sorten eingekauft, sondern mit Devisen = höher als Fed-Satz (Notensteuer) verzinslichen Schuldtiteln. Devisen liegen nicht im Publikum, sondern bei Banken und ZB. Die könten die Titel an Amerikaner zedieren (= Dollarkurs fällt), aber, da bei Banken und ZB befindliche Devisen nur US-Gov-Titel, niemals in US-Gov vollstrecken.
USA nur Variante zum Thema: Wer hat die größte Macht? Der darf die höchsten Schulden machen.
>Nur eins darf (aus Sicht der Amis) nicht passieren: Dass man mit den ganzen Dollars auf der Welt in USA einkaufen geht.
Dollarhalter (Devisenhalter) kaufen nicht un USA ein (Buba kauft nicht Cola in Ohio oder macht permanente Betriebsausflüge in Rocky Mountains). Dollar-Devisen müssten erst an US-Titelhaltungswillige zediert werden (Kursrutsch bei Dollar-Titeln in USA = scharfer Zinsanstieg = Börsencrash).
Mit der Liqui (täglich fällige Konten in USA, lautend au US-Dollar) könnte dann - siehe oben - in USA geshoppt werden. Bitte immer alles unter Aspekt: Ablauf über Zeit beurteilen.
>Wenn ich richtig informiert bin, befinden sich doch mehr Dollar Banknoten außerhalb der USA als bei inländischen Nichtbanken.
Gut möglich. Noten aber Sorten, keine Devisen. Kamen sie direkt aus Fed (Treasuries dagegen an Fed verkauft) bleibt's bei der ZB-Steuer (Fed-Satz).
Nicht vergessen: Fed vernichtet die bei ihr erscheinenden Treasuries nicht, sondern hält sie aktiv und kassiert bei US-Gov die Zinsen. Zu: Was macht Fed mit ihren Gewinnen = Zinsen ex Treasuries bei ihr) siehe ausführliches früheres Posting.
Vielleicht findet es noch jemand.
Gruß!
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dottore
10.07.2002, 10:33
@ Baldur der Ketzer
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Re: Sehr gut sogar - vielen Dank! (owT) |
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Tassie Devil
10.07.2002, 12:00
@ dottore
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Re: Wozu Kontrollen? Am Bargeldexport kassiert doch der Staat... |
>Und Nebenbei-Frage:
>Hat hier eigentlich jemand das Phänomen STAATSMACHT überhaupt kapiert?
Aber ja, dottore, ei freilich.
Ich habs schon vor langer Zeit kapiert.
Genau deswegen habe ich ja vor nunmehr etwa 10 Jahren eine ganze Menge erwartungsvoller Holders mit der Uebergabe meiner Bags beglueckt.
Die haben alle geglaubt es seien nur kapitalistische Schokoladenseiten drinne.
Und der Koffer, den ich noch rein nominell in Berlin stehen habe, den hat der Willy bereits in den early seventieth 'generationenvertraeglich' gefleddert.
Gruss vom
Tassie Devil
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