Vielen Dank, Turon,
zu Deiner Frage:
>Wie wir spätestens seit Herr Deutsch wissen, war der Sozialismus bzw. Kommunismus - der Zwang. Wie ist es dann eigentlich mit Kapitalismus?
Dass der unter Druck steht kann nicht bestritten werden. Was ihn auch"leistungsfähiger" macht als Sozialismus etc.
>Ist es der Freiheitsdrang, der uns zu Debitismus zwingt?
Ich habe das schon lange überlegt. Meine Antwort (vorläufig, allerdings unwahrscheinlich, dass ich was Besseres finde, also noch etwas"Zwingenderes" als Macht):
Ja!
>und in die
>Verschuldungsspirale zwingt?
Ja. Am Phänomen des Zwangs zur permanenten Nettoneuverschuldung komme ich gedanklich einfach nicht vorbei. Dabei gilt allerdings: Im Goldstandard hatten wir eine mit Ware (Gold tilgt!) abspeisbare ZB, heute bleiben wir der ZB immer etwas schuldig, siehe frühere Postings, Stichwort Bankmaus.
In einem Wirtschaftssystem, wo mit Waren getilgt werden kann, egal an welcher Stelle, sind wir nicht gezwungen, in der Verschuldungsspirale zu verweilen.
Dies hatte ich mir unter Tilgung durch als"endgültig akzeptieret Leistung" (= Konsum) durch den Gläubiger vorgestellt. Das ist im heutigen Geldsystem eben nicht mehr möglich, es sei denn, wir würden eine EZB konstruieren, bei der man mit Lieferung von Brot, Autos, Computern usw."rückzahlungsfrei" wird.
>Sind wir ein Perpetum Mobile des Wirtschaftskollaps?
Heute eindeutig. Kapitalismus (Debitismus) entstanden als Versuch, dem Ur-Zwang der Macht zu entkommen (mein Konstrukt mit der Ur-Schuld der Privaten als Privaten war nicht falsch, aber zu dürftig, denn diese Schuld wäre auch mit Produktion allein zu tilgen; daher meine nicht stringente, nur plausible Folge-These, aus dem Urschulddruck mit Hilfe von Kontraktschulden zu entkommen = Arbeitsteilung = Wirtschaften).
Die Gemengelage Staat und private Wirtschaft (Güternachfrage, Kapitalmarkt) ist schwer zu entwirren. Vielleicht mag meine (derzeitige)"Theorie" zur Erklärung des Phänomens Wirtschaften vielen zu simpel und straight gestrickt erscheinen.
Aber, um mit unserem alten Freund XSurvivor zu sprechen:
Einfache Erklärungen!
Einfacher als das Machtmodell der Wirtschaft (der erste"Gläubiger" erscheint per se, da es dem Mächtigen leichter ist, an benötigte Güter zu kommen als jemandem, der lange Umwege, vor allem über Tausch und Märkte gehen muss) geht's nicht. Einstweilen nicht.
Besten Gruß!
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