Galiani
10.07.2002, 22:34 |
Zu dottores Theorien: Früher 'Verschuldung'; jetzt 'Macht'! Thread gesperrt |
Hallo
Muß mich zwar erst in die neuen Hypothesen von dottore einlesen (wozu ich noch nicht gekommen bin). Und zweifellos ist da wohl auch überall was dran!
Aber ich wundere mich dennoch darüber, warum denn hier im Forum die nach meinen Erfahrungen (und auch nach dem Lehrbuch) naheliegendsten und wichtigsten Faktoren der Kapital-Akkumulation so konsequent und allgemein übersehen werden. Meiner Meinung nach sind das:"Leistung" und überlegene"Befriedigung der Bedürfnisse" der Käufer! Nur diese beiden Faktoren führen, wie jeder Unternehmer sehr gut weiß, zunächst einmal zu Wachstum, zu Gewinnen, ja, und natürlich dann auch allmählich zu"Macht", wodurch sich das Wachstum potenziell nochmals beschleunigen kann u.s.f. Aber die wesentlichen Voraussetzungen sind eben immer"Leistung" und die erwähnte überlegene"Befriedigung der Bedürfnisse" der potenziellen Abnehmer!
Die Fortune 500's wurden ursprünglich nicht durch die Schulden, die sie gemacht haben, und auch nicht durch ihre"Macht" zu dem, was sie sind (auch wenn sie zugegebenermaßen heute vielfach große Schulden machen und ihre Macht mißbrauchen; aber dadurch werden sie eher schwächer statt stärker!). Sie wurden vielmehr zu dem, was sie sind, indem sie mit überlegenen Produkten und Dienstleistungen Käufer anzogen. Ohne Ausnahme...!
Hier scheint mir ein"verschwörungstheoretisch" bedingter blinder Fleck vorzuliegen, der die Beobachter die Welt offenbar nur in mißgestalteter Form wahrnehmen läßt.
Nichts für ungut! Ist halt meine (sicherlich hinterwäldlerisch konservative) Meinung.
Gruß
G.
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Josef
10.07.2002, 22:46
@ Galiani
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@Galiani: Kann es sein das der blinde Fleck bei dir liegt? Die Fortune 500 sind |
eben nicht die Welt, sondern nur ein ziemlich kleiner Ausschnitt der Welt.
Bei der Machtdiskussion dreht es sich doch nicht um Unternehmen, sondern
um Entstehung von Geld und Zins.
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Turon
10.07.2002, 23:08
@ Galiani
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Re: Zu dottores Theorien: Früher 'Verschuldung'; jetzt 'Macht'! |
Kurz: ;)
>Hallo
>Muß mich zwar erst in die neuen Hypothesen von dottore einlesen (wozu ich noch nicht gekommen bin). Und zweifellos ist da wohl auch überall was dran!
>Aber ich wundere mich dennoch darüber, warum denn hier im Forum die nach meinen Erfahrungen (und auch nach dem Lehrbuch) naheliegendsten und wichtigsten Faktoren der Kapital-Akkumulation so konsequent und allgemein übersehen werden.
Meiner Meinung nach sind das:"Leistung" und überlegene"Befriedigung der Bedürfnisse" der Käufer!
Per Definition mag das stimmen. Doch ich kann Dir versichern, wer 1990, mit der Bleistiftspitze gerechnet hat, der hat schon das Bleistift und das Papier
weggeschmissen und stieg auf immer kostengünstigere Produkte um - und eben nicht bessere.
Nur diese beiden Faktoren führen, wie jeder Unternehmer sehr gut weiß, zunächst einmal zu Wachstum, zu Gewinnen,
Die Kreativität und allem vor allem nach die Kreativität führt Unternehmer zum Durchbruch. Natürlich muß er Kundenwünsche von Augen ablesen - aber das ist ohnehin zweitrangig.
Die deutschen Unternehmen zum Beispiel verkennen den Markt, seine Aufnahmefähigkeit, und sind wirtschaftlich viel zu labil. Produkterneuerung einmal zwischen den einer und anderer Fußballweltmeisterschaft ist nicht gerade
in. Die Konkurrenz probiert sich gerade an den Ostmärkten, die wir wiederum vernachlässigen.
ja, und natürlich dann auch allmählich zu"Macht", wodurch sich das Wachstum potenziell nochmals beschleunigen kann u.s.f. Aber die wesentlichen Voraussetzungen sind eben immer"Leistung" und die erwähnte
Leistung gegen Zahlungsfähigkeit. Das ist entscheidend. 10 Sägen aus Konkurs aus Rußland sägen genauso gut aber langsamer und etwas ungenauer. Ungenauigkeiten kann man nachschliefen. Kostenpunkt 4000 €. Präzisionssäge aus Deutschland mit gleicher Leistungskapazität wie die 10 russischen:
170000 €uro Danke schön.
überlegene"Befriedigung der Bedürfnisse" der potenziellen Abnehmer!
Jedes System fing damit an Bedürfnisse der Abnehmer zu stillen, ging aber relativ schnell dazu über - eigene Bedürfnisse vor allen anderen Bedürfnissen
zu stillen. Der Sozialismus war natürlich schneller. So als Beispiel, den Verordnungen folgten weitere Verordnungen, Verbote, Verbotausnahmen,
Ausnahmsverbote etc. Regulierungswut eben - verkauft als umeltfreundliches
Allrounder den jeder gebrauchen kann, der was aus sich hält.
Der Mitläufer kaufte sich sogleich auch einen Golf, einen Kadett, während der Snob Fahrad fuhr. ;)
Die Fortune 500's wurden ursprünglich nicht durch die Schulden, die sie gemacht haben, und auch nicht durch ihre"Macht" zu dem, was sie sind
Ja - einige hatten ja was geerbt. Das Geld wird bekannterweise alle zwei Generationen entwertet - BESITZ an HARDWARE bleibt, wenn der Dummkopf kein Dummkopf ist, der alles verspekuliert und den Rest in Defla, Infla verliert.
Was aber ganz klar bleibt sind Seilschaften.
(auch wenn sie zugegebenermaßen heute vielfach große Schulden machen und ihre Macht mißbrauchen; aber dadurch werden sie eher schwächer statt stärker!).
Dadurch werden sie schutzwürdiger und dennoch verhängnissvoller - s. DTAG
Sie wurden vielmehr zu dem, was sie sind, indem sie mit überlegenen Produkten und Dienstleistungen Käufer anzogen. Ohne Ausnahme...!
Aha: Ihre Produktionskapazitäten soweit heißgelaufen sind, bis die MArktsättigung erreicht worden ist und Niemand mehr den Ramsch noch sehen will:
Nokia, Ericsson.
>Hier scheint mir ein"verschwörungstheoretisch" bedingter blinder Fleck vorzuliegen, der die Beobachter die Welt offenbar nur in mißgestalteter Form wahrnehmen läßt.
Dein blinder Fleck liegt an der Idealisierung des Kapitalismus/ Marktwirtschaft. Echte Domäne aller Technokraten.
>Nichts für ungut! Ist halt meine (sicherlich hinterwäldlerisch konservative) Meinung.
Nein - das ist eine idealisierte Form von Ansicht. Du glaubst tatsächlich, ein überzeugter Kommunist kann kein Kapitalist sein. Für mich besteht da kein Unterschied. Das Schreibtisch ist gleich besetzt, nur die Farbe ist anders -
und zu Not kann man sagen, wir hatten damals keine andere Wahl, aber ich bin für nichts verantwortlich. Ich habe sogar heldenhaft darum in Stasiamt gekämpft,
daß die Freiheit bewahrt bleibt. Und die Villa an der Ostsee, inklusive Jagdgebiet, das habe ich geerbt. ;)
>Gruß
>T.
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Galiani
11.07.2002, 12:34
@ Turon
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Ja, ja! Der Idealismus steigt bekanntlich mit dem Abstand zum Problem! ;-) (owT) |
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Galiani
11.07.2002, 12:38
@ Josef
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Auch für Dich gilt, daß der Idealismus mit dem Abstand zum Problem wächst ;-) (owT) |
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Taktiker
11.07.2002, 12:54
@ Galiani
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*LOL* Das sagt der Richtige. |
Ich will mich aber gar nicht weiter einmischen.
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