R.Deutsch
08.09.2000, 21:03 |
Goldderivate Thread gesperrt |
Den folgenden Beitrag hatte ich eigentlich für das Goldforum in Wallstreet online geschrieben.Aber dort kann man nichts reinlegen, also lege ich ihn mal hier rein, vielleicht interessiert es ja jemanden.
Hallo Goldlaie,
Big-Apple schreibt:
"Du kannst nichts verkaufen, was Du nicht besitzt."
Leider ist diese Aussage sehr irreführend, wenn man die Goldderivate verstehen will. Hier geht es nämlich gerade darum, etwas zu verkaufen, was man nicht besitzt. Im Grunde geht es um zwei uralte Finanztricks, die immer wieder neu entdeckt und angewendet werden.
1.) man verkauft etwas, das es noch garnicht gibt, das erst in der Zukunft entsteht, wie etwa das Gold in der Erde. Diesen alten Trick hat schon Goethe im Faus beschrieben.
2.) Man verkauft (oder beleiht) ein und denselben Gegenstand mehrmals, also ein und derselbe Goldbarren wird an mehrere Leute verkauft. (der Barren muß freilich im Tresor liegen bleiben und die Leute dürfen nicht alle zum gleichen Zeitpunkt kommen um ihren Barren zu streicheln).
Diesen alten Trick haben früher die Goldschmiede abgezogen und die Banken haben ihn dann übernommen. Fractional banking nennt man das beim Papiergeld. Was wir jetzt am Goldmarkt erleben ist nichts anderes als fractional banking mit Gold.
Wenn man das einmal begriffen hat, ist das Ganze eigentlich furchtbar simpel und man wird von den ganzen technischen Begriffen nicht mehr verwirrt.
Wenn Du Dich schlau machen willst, ist das Buch"Die Geldfalle" ein guter Einstieg. Unter
http://www.goldseiten.de findest Du Hinweise.
Gruß
R.Deutsch
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Toni
08.09.2000, 21:31
@ R.Deutsch
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Nicht übertreiben, Herr Deutsch. |
Ihre ständige Eigenwerbung meine ich.
Meint Toni.
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le chat
09.09.2000, 09:42
@ R.Deutsch
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Re: Goldderivate |
>Den folgenden Beitrag hatte ich eigentlich für das Goldforum in Wallstreet online geschrieben.Aber dort kann man nichts reinlegen, also lege ich ihn mal hier rein, vielleicht interessiert es ja jemanden.
>Hallo Goldlaie,
>Big-Apple schreibt:
>"Du kannst nichts verkaufen, was Du nicht besitzt."
>Leider ist diese Aussage sehr irreführend, wenn man die Goldderivate verstehen will. Hier geht es nämlich gerade darum, etwas zu verkaufen, was man nicht besitzt. Im Grunde geht es um zwei uralte Finanztricks, die immer wieder neu entdeckt und angewendet werden.
>1.) man verkauft etwas, das es noch garnicht gibt, das erst in der Zukunft entsteht, wie etwa das Gold in der Erde. Diesen alten Trick hat schon Goethe im Faus beschrieben.
>2.) Man verkauft (oder beleiht) ein und denselben Gegenstand mehrmals, also ein und derselbe Goldbarren wird an mehrere Leute verkauft. (der Barren muß freilich im Tresor liegen bleiben und die Leute dürfen nicht alle zum gleichen Zeitpunkt kommen um ihren Barren zu streicheln).
>Diesen alten Trick haben früher die Goldschmiede abgezogen und die Banken haben ihn dann übernommen. Fractional banking nennt man das beim Papiergeld. Was wir jetzt am Goldmarkt erleben ist nichts anderes als fractional banking mit Gold.
>Wenn man das einmal begriffen hat, ist das Ganze eigentlich furchtbar simpel und man wird von den ganzen technischen Begriffen nicht mehr verwirrt.
>Wenn Du Dich schlau machen willst, ist das Buch"Die Geldfalle" ein guter Einstieg. Unter
>http://www.goldseiten.de findest Du Hinweise.
>Gruß
>R.Deutsch
Hallo Herr Deutsch,
der Trick ist tatsächlich uralt, jeder müsste ihn kennen, keiner
dürfte mehr darauf reinfallen. Schon garnicht Banker. Aber, siehe
Flow Tex, der Trick funktioniert immer noch prima. Stets in neuem
Gewande und zur Stunde gibt es sicher noch so viele bis jetzt
unentdeckte Versionen. Aber die Stunde der Wahrheit kommt immer.
Adam Riese behält immer recht.
gruss
le chat
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R.Deutsch
09.09.2000, 18:38
@ Toni
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Re: Nicht übertreiben, Herr Deutsch-ja Toni |
>Ihre ständige Eigenwerbung meine ich.
>Meint Toni.
Hallo Toni,
hast ja recht, wird langsam penetrant. Aber erstens war der Beitrag eigentlich nicht für dieses Forum und zweitens habe ich prompt wieder ein Buch damit verkauft (im anderen Forum).
Aber mal im Ernst, es geht mir nicht um Selbstdarstellung, sondern wirklich um die Sache. Ich habe gerade das Buch von Jeremin Rifkin: Access - das Ende des Eigentums, angefangen zu lesen und habe es nach etwa 50 Seiten wutentbrannt in die Ecke geworfen. Um dieses Buch wird gerade ein Riesenrummel gemacht (Spiegel, Stern, FAZ etc). Ich habe selten einen solchen Schwachsinn gelesen. Aber der Campusverlag druckt dieses Buch. Mein Manuskript hat der Campusverlag mit der Begründung zurückgesandt:"Die Erfolgsaussichten, die bei einem solchen Thesenbuch sehr stark vom Bekanntheitsgrad des Autors abhängen, sind eher gering einzuschätzen" Der Verlag hat recht, so ist es wohl. Ein anderer Verlag schrieb, was in meinem Buch steht, sei nicht neu, daß sei alles bekannt. Damit hat er zwar auch recht. Mein Buch ist im Grunde ein Extrakt aus vielleicht 50-100 Büchern, teilweise sogar sehr alten Büchern, in denen Geldfragen oft viel einfacher und klarer beschrieben werden. Aber dieses Wissen ist verloren gegangen. Wir waren auf dem Gebiet des Geldwesens schon sehr viel weiter, als wir heute sind, aber diesen Gedanken muß man erst mal unter die Leute bringen und das ist schwer.
Nimm nur das Buch von Wolfram Engels: Der Kapitalismus und seine Krisen - über Papiergeld und das Elend der Finanzmärkte. Engels war langjähriger Herausgeber der Wirtschaftswoche und Professor für Bankbetriebslehre in Frankfurt. Das Buch ist 1996 kurz nach seinem Tod erschienen. Es ist gleichsam sein Vermächtnis an die Nachwelt. Er plädiert für privates Geld und eine Rückkehr zum Goldstandard, oder hielt diesen zumindest für weit besser als unser heutiges System. Dieses Buch ist praktisch nirgends besprochen worden, in der FAZ nicht erwähnt und heute ist es praktisch vergessen.
Wenn man den Leuten, wie hier in diesem Beitrag, sagt die Banken verkaufen ein und denselben Goldbarren 10 mal an 10 verschiedene Leute, und dieser Trick ist uralt, dann lächeln die Leute dämlich und sagen das glaube ich nicht. Wenn Engels sagt, der Goldstandard war besser, dann lächeln die Leute dämlich und sagen das glaube ich nicht. Aber wenn Rifkin sagt, das Eigentum wird abgeschafft, dann schreien alle yeah!
Warum soll man nicht auch mal für die Wahrheit etwas hemmungsloser sein? (ja,ja was ist Wahrheit?)
Gruß
R.Deutsch
<ul> ~ Die Geldfalle</ul>
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R.Deutsch
09.09.2000, 21:47
@ Toni
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Re: Nicht übertreiben, Herr Deutsch.- Kleiner Nachtrag |
Die FAZ hat ein Jahr nach dem Erscheinen des Buches von Wolfram Engels: Der Kapitalismus und seine Krisen, anlässlich der Buchmesse Wirtschaftsprofessoren gebeten das Buch des zurückliegenden Jahres zu besprechen, das sie am meisten beeindruckt hat, zu den Themen: Geldpolitik und integrative Wirtschaftsethik, also genau das Thema um das sich das Engels Buch dreht. (FAZ vom 15.Okt.97 S.28). Das Buch von Engels wurde dabei nicht erwähnt - aber das Tollste (finde ich) Ottmar Issing, Chefökonom der Bundesbank und jetzt der EZB schrieb:"Leider hat mich im letzten Jahr kein einschlägiges Buch so beeindruckt, daß ich es durch einen Kommentar herausheben möchte" Das hat mich doch vom Hocker gehauen und ich habe den Ausschnitt extra aufgehoben.
Bill Murphy von der Gata bereitet übrigens gerade eine Antwort auf die Artikel in der FAZ über die Goldmanipulation vor. Ich bin mal gespannt ob die FAZ diese Antwort bringt.
Gruß
R.Deutsch
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JüKü
09.09.2000, 21:54
@ R.Deutsch
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Re: Nicht übertreiben, Herr Deutsch.- Kleiner Nachtrag |
Lieber Herr Deutsch,
Ihre Eigenwerbung hat nun endlich auch bei mir gefruchtet! Ich habe zwar noch einen Stapel aufzuarbeiten, aber Ihres werde ich ganz nach oben legen - versprochen.
Ich bestelle es hiermit, wenn's recht ist.
Ein e-gold-Konto habe ich leider noch nicht (sie schrieben zwar"einfach überweisen", aber eine Auslandsüberweisung ist nicht ganz so einfach, jedenfalls geht das nicht per Internet), sonst würde ich Ihnen 2 Gramm Gold übertragen.
Meine Adresse schicke ich Ihnen jetzt per eMail, und Sie mir bitte Ihre Kontonummer. OK?
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Toni
09.09.2000, 22:09
@ R.Deutsch
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Re: Nicht übertreiben, Herr Deutsch-ja Toni |
>>Ihre ständige Eigenwerbung meine ich.
>>Meint Toni.
>Hallo Toni,
>hast ja recht, wird langsam penetrant. Aber erstens war der Beitrag eigentlich nicht für dieses Forum und zweitens habe ich prompt wieder ein Buch damit verkauft (im anderen Forum).
>Aber mal im Ernst, es geht mir nicht um Selbstdarstellung, sondern wirklich um die Sache. Ich habe gerade das Buch von Jeremin Rifkin: Access - das Ende des Eigentums, angefangen zu lesen und habe es nach etwa 50 Seiten wutentbrannt in die Ecke geworfen....
>Gruß
>R.Deutsch
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Lieber Herr Deutsch
Ich würde mich an Deiner Stelle freuen, dass Dein Buch nicht zum Renner vermarktet wird. Das ist ein starker Hinweis darauf, dass Du recht hast. Ich kenne mehrere Leute, die das Pech haben, immer recht zu haben. Die werden mit der Zeit immer verbissener und verbitterter, und man mag sie überhaupt nicht. Das sind wandelnde Vorwürfe. Mit jedem Blick, jedem Wort geben sie dem andern zu erkennen, dass der ein bisschen blöd ist, und daran lässt sich keiner gern erinnern. Drum ziert den, der weiss, Bescheidenheit.
Ein weiteres Tröstchen mag sein, dass dem Rifkin sein Buch vielleicht mehr gekauft, aber vermutlich weniger gelesen wird als die"Geldfalle" (bin selber auch bald in der Hälfte).
(Uebrigens: beim Nachtrags-posting Link vergessen, gell ;-))
Herzliche Grüsse
Toni
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JüKü
09.09.2000, 22:16
@ Toni
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Re: Nicht übertreiben, Herr Deutsch-ja Toni |
>(Uebrigens: beim Nachtrags-posting Link vergessen, gell ;-))
>Herzliche Grüsse
>Toni
Ich habe heute, auch ohne Link (oder gerade deswegen? ;-)) das Buch bestellt.
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