No_Fear
16.07.2002, 23:11 |
Grundsatzfrage zu Gold... Thread gesperrt |
hallo,
Ich lese schon recht lange hier im Board mit und bin überzeugt das hier viele intelligente Leute posten/diskutieren.
Aber eines geht mir nicht ein- eure Affinität zu Gold, ich glaube, würde ich den Goldchart nehmen und Amazon darüberschreiben- ihr würdet diesen Chart in der Luft zerreißen!
Ich möchte damit sagen, ihr seid extrem kritisch zu allem was mit Aktie in Zusammenhang zu bringen ist, aber beim Gold habt ihr meiner Meinung nach eine rosarote Brille auf.
Eure Goldprognose (einige sprechen von 6000$) ist für mich nicht nachvollziehbar.
Gold wird weder verbraucht noch verdirbt es. Alles, was je gefördert wurde, ist in Form von Schmuck,Münzen und Barren weitgehend erhalten geblieben (Selbst Goldzähne werden wiederverwertet).
Dies bedeutet, hier wird ein Produkt erzeugt, dass es ewig gibt. Geld ist der Inflation unterworfen, Nahrungsmittel, Eisen, Stahl, Schweinebäuche usw. werden verbraucht.
Gold wird einmal gefördert und bleibt größtenteils erhalten, es ist wie ein Haufen der immer größer wird.
Zusätzlich wird immer mehr Gold gefördert, 1990 noch 1000 Tonnen, heute schon knapp 3000 Tonnen!
Ich habe leider keine zuverlässigen Zahlen über den Bedarf (Verbrauch ist ja das falsche Wort;-)), aber es soll so um die 3000 Tonnen liegen, was ich nicht glauben kann.
Der Großteil dieses Goldes soll in der Schmuckindustrie benötigt werden, seltsam, ich beobachte immer mehr, dass Gold völlig aus der Mode gekommen ist. Mal ehrlich wer kauft den heutzutage noch Goldschmuck--> wohl nur alte Weiber und Zuhälter!
Uhren werden heute aus Trendmetallen wie Platin und Titan hergestellt (schaut euch nur mal die Uhrenkataloge an).Wer heutzutage noch mit einer Goldkette rumläuft wird genauso verächtlich angeschaut wie einer der weiße Sportsocken zu einem Anzug trägt.
Gold ist zum Prolometall verkommen.
In den Notenbanken wird ca. 35.000 Tonnen Gold gebunkert, um den Kursfall des Goldes 1999 zu stoppen hat man sich dazu entschlossen nicht mehr als 400 Tonnen pro Jahr auf den Markt zu bringen. Allerdings unterliegt von diesen 35000 Tonnen nur ca. die Hälfte dem Goldabkommen.
Diese 35000 Tonnen würden ausreichen um den Goldbedarf, 12 Jahre lang, zu decken, ohne auch nur ein weiteres Gramm zu fördern. Kein anderer Rohstoff weist einen solchen Bestandsüberhang auf.
Jetzt würde mich natürlich interessieren wie ihr auf einen Goldpreis von 6000$ kommt??
No_Fear
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Turon
17.07.2002, 05:14
@ No_Fear
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Ich nehme mal an, 300 mal 20 = 6000 Dollar |
;)
Ich dachte Du liest im Forum mit und das schon lange. ;)
Mit 6000 Dollar wird der nachhyperinflationärer Goldpreis genannt, als akzeptierter Zahlungsmittel (weltweit).
Das die Unze 6000 Dollar kosten soll spielt keine Rolle, vielleicht kostet Brot
dann 300 Dollar.
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Amanito
17.07.2002, 08:09
@ No_Fear
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Re: Grundsatzfrage zu Gold... |
Laß es mich mal so formulieren: die Argumentation dafür liegt außerhalb der Weltsicht der Mainstream-Ã-konomie, daher werden Dich vielleicht die Argumente nicht +berzeugen - es handelt sich mE eher um eine Veränderung auf der weltanschaulichen Ebene, ein Übergang, der nicht leicht hinzukriegen ist.
Gruß,
Manfred
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Diogenes
17.07.2002, 09:14
@ No_Fear
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Re: Grundsatzfrage zu Gold... |
Hi No_Fear,
Würde Gold verbraucht, dann könnte es nicht als Geld dienen. Daß an die 135000 t weltweit existieren, besagt nichts. Der Preis allen goldes wird durch das Gold bestimmt, was gerade gekauft und verkauft wird und das ist nur ein kleiner Teil davon.
Der Wert eines jeden Geldes hängt an der Bereitschaft es zu halten. (Gold hängt zusätzlich noch an der holden Weiblichkeit, daher fällt es nie auf Null ;-))
>In den Notenbanken wird ca. 35.000 Tonnen Gold gebunkert,
Also von diesen ist mindesten die Hälfte bereits auf dem Markt verkauft, offizielle Verkäufe plus Goldleasing. Die Frage lautet, ob"unsere" ZB alles verkaufen wollen. Die chinesische und die russische (hat neulich angeblich ein paar Tonnen"verliehen") stocken auf.
Wie kommst du auf 6000?
Gruß
Diogenes
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No_Fear
17.07.2002, 09:37
@ Diogenes
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Re: Grundsatzfrage zu Gold... |
>Hi No_Fear,
>Würde Gold verbraucht, dann könnte es nicht als Geld dienen.
Geld dient auch als Geld und durch die Inflation wird es auch verbraucht.
>Wie kommst du auf 6000?
Hier im Board geistert eine solche Zahl herum....
Gruß
No_Fear
PS: hab jetzt keine Zeit, werde später ausführlicher anworten...
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Toplevel
17.07.2002, 10:17
@ No_Fear
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Re: Grundsatzfrage zu Gold... |
Sieh es doch einmal so:
Die Vertrauenskrise wird nicht bei Enron und Worldcom stehen bleiben, sondern sich wie ein Krebsgeschwür ausbreiten.
Es frißt sich durch Aktien, Unternehmensanleihen, Staatsanleihen, Derivate usw. Diese Krise ist systemimmanent und läßt sich nur hinauszögern, aber nicht verhindern.
In der Katastrophe wenden sich die Menschen wieder dem zu, wozu sie seit 6000 Jahren Vertrauen haben: Edelmetallen als Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmitteln.
Um überhaupt wieder eine Weltwährung neu erschaffen zu können, nachdem Dollar und Yen ins Bodenlose gefallen sind, bedarf es eines"Bürgen".
Dieser"Bürge" kann Gold sein - oder Ã-l.
Aber nichts sonst.
Die nächste Weltwährung wird wie im alten Bretton-Woods-Abkommen eine goldgedeckte Währung sein.
Dann kann der Goldpreis bei 6.000 US-$ liegen oder bei 150.000 US-$. Jemand, der Gold besitzt, wird dann zu den Reichen zählen, während die meisten Menschen hungern und frieren.
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Diogenes
17.07.2002, 10:35
@ No_Fear
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Re: Grundsatzfrage zu Gold... |
Hi No_Fear,
>>Würde Gold verbraucht, dann könnte es nicht als Geld dienen.
>Geld dient auch als Geld und durch die Inflation wird es auch verbraucht.
???
Handelt es sich um Geld(Edelmetall)inflation, so wird das Gold weniger Wert im Verhältnis zu den Waren, aber es verschwindet nicht.
Handelt es sich im Kreditinflation, so folgt darauf die Kreditdeflation.
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Diogenes
17.07.2002, 10:40
@ Toplevel
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Re: Grundsatzfrage zu Gold... |
Hi Toplevel,
>Dann kann der Goldpreis bei 6.000 US-$ liegen oder bei 150.000 US-$. Jemand, der Gold besitzt, wird dann zu den Reichen zählen, während die meisten Menschen hungern und frieren.
So hoffnungslos ist es nicht. Laß den Kapitalisten ran und die Sache kommt wieder in Schwung. Selbst Gold hat nur dann einen Wert, wenn es etwas zu kaufen gibt, dazu muß produziert werden, heißt Investitionen/Arbeit. (Steht schon im Neuen Testament ;-))
Der Goldpreis in (dann) Altpapier ist dabei eigentlich uninteressant.
Gruß
diogenes
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No_Fear
17.07.2002, 12:50
@ Diogenes
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Re: Grundsatzfrage zu Gold... |
>Hi No_Fear,
>>>Würde Gold verbraucht, dann könnte es nicht als Geld dienen.
>>Geld dient auch als Geld und durch die Inflation wird es auch verbraucht.
>???
>Handelt es sich um Geld(Edelmetall)inflation, so wird das Gold weniger Wert im Verhältnis zu den Waren, aber es verschwindet nicht.
>Handelt es sich im Kreditinflation, so folgt darauf die Kreditdeflation.
Stimmt schon aber bei Gold kann es passieren, dass es wieder steigt!
Geld fällt kontinuierlich.
aber im Grunde hast du schon recht, Gold fällt ja auch kontinuierlich, seit 1492 von 2400$ auf heute 320$- die längste Baisse aller Zeiten,-))
greetz
No_Fear
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Aldibroker
17.07.2002, 15:01
@ No_Fear
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Re: Grundsatzfrage zu Gold... |
Hi No_Fear,
ich finde Deine Argumentation sehr anregend und erfrischend hier im Board. Kritische Betrachtungen zum Gold fehlen hier in der Tat. Aber die Argumentation das Gold nur kontinuierlich fällt und die längste Baisse aller Zeiten hinter sich hat, ist nicht stichhaltig, denn wie alles hat auch Gold gute und schlechte Zeiten erlebt und ist nicht nur linear gefallen. Ob der Wert von 1492 richtig ist, kann ich nicht beurteilen, ob er vergleichbar ist auch nicht. Aber Ich kenne jüngere Preise von 35$ oder 800$ oder 250$ und eben jetzt 317$. Es muss sich also auch hier lohnen, in den Wellen zu reiten. Die Frage die sich wirklich stellt, ist die ob Gold aus der aktuellen Situation heraus gewinnen kann (zuletzt so eingetreten) und in Zukunft noch mehr verspricht. Wenn du darauf Deine konträre Ansicht aufbauen könntest, würdest du mir zusätzliche Einsichten verschaffen.
Gruss Aldi
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tas
17.07.2002, 15:18
@ No_Fear
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Re: interessante Grundsatzfrage... |
hi,
im prinzip gebe ich dir recht. physisches gold ist ein ziemlich langweiliger markt mit müden trends, wenn man von den gelegentlichen ruckhaften bewegungen mal absieht. aber seit über 2 jahren eine der alternativen, relativ risikoloser 10-15 % per anno. der vergleich mit amazon hinkt sicher, ein smax- oder mdax-wert wie deutz, conti oder fuchs (aber plus dividendenrendite!) wäre passender:-)
goldminen sind nix anderes als ein enger"neuer markt" mit hohem hebel in beide richtungen - siehe in den 80ern. alles wiederholt sich...
aber gold ist auch ein"mythos" - und da ist was dran (weils genug leute gibt, die diesen mythos am leben halten. und ihm dadurch, wie allen mythen erst"leben" geben).
bei intensiverem studium der märkte läßt sich feststellen, daß der goldpreis zusammenhänge mit nutzbarem vorlauf zu vielen anderen märkten aufweist - jedoch NICHT umgekehrt! man kann also aus dem goldpreis schlüsse auf die zukünftige bewegung anderer märkte ziehen. nicht jedoch aus anderen märkten auf den goldpreis, jedenfalls nicht mit nutzbarem vorlauf. das ist schon ein"spezielles phänomen" (aber ohne"mythische bedeutung", einfach nur menschliches massenverhalten). gold ist in gewisser weise ein"anker der anderen märkte". den man evtl. deshalb auch momentan stabil halten möchte:-)
edelmetalle sind für viele eine"glaubensfrage" - weil wenig dynamik viel sicherheit, ruhe und beständigkeit (= werthaltigkeit?) verspricht. ob sie's hält, sei mal dahingestellt, wenn man lange zeiträume betrachtet...
leider längst im altpapier: ende der 80er (nach 1987!) gabs mal ein buch"der große zusammenbruch von 1990". mit genau denselben thesen, die momentan wieder fröhliche urständ feiern - wer"dran geglaubt" hat, hat erkennbar zugunsten der"maximaler sicherheit" eine unmenge chance, bewegung und zuwachs verpaßt (vorsicht, umsicht und vernunft vorausgesetzt!!!). vieles wiederholt sich alle 30 jahre (eine anleger-generation), also auch die enttäuschte oder ängstliche abwendung von einem"glauben an die aktie" (reichtum) hin zu einem glauben an irgendwas andres (elend?):-)
bzw. schlägt die euphorie des"traums vom schnellen geld mit aktien" in die angst vor dem"allumfassenden untergang der werte" um, weltuntergang, geldcrash, zusammenbruch aller systeme. kehrseiten der gleichen medaille. vice versa explodierende edelmetallpreise. in jedem fall sind dies aber eigentlich"nur subjektive glaubensfragen"...
träume, glaube, hoffnung oder ängste sind niemals gute berater, vor allem wenn sie auch noch negativ gepolt sind. sollte man trotzdem nicht unterschätzen. kuckt man sich die"depression" der 30er jahre an - reine psychologie. nach einer euphorischen phase nach 1914-18 folgten zweifel, angst, mißtrauen, dann dramatischer rückzug. in der folge panikartige flucht aus märkten, aktien, banken. jedes system bricht zusammen, wenn aus angst, enttäuschung oder panik alle gleichzeitig dasselbe tun. nämlich sich zurückziehen. egal ob märkte, sozialsysteme oder der örtliche bauunternehmer.
die folge war dann in den 30ern"depression" im tatsächlich psychologischen sinn - bis hin zum massenelend. bei gleichzeitig prallvollen lagerhäusern, intakten vorhandenen produktionskapazitäten und ausreichender menge an arbeitskräften. ein elendes verhungert mitten in völlig intakten systemen. das phänomen einer massenhaften angstlähmung OHNE jeden realwirtschaftlichen hintergrund. kann unter gewissen bedingungen natürlich wieder passieren - WENN genügend leute DRAN GLAUBEN. und sich genau entsprechend (depressiv) verhalten:-)
nix andres als eine self-fulfilling prophecy - bring eine ausreichend große menge leute dazu, an den großen crash zu glauben und sie werden (ausschließlich durch ihr verhalten!) den großen crash auch herbeiführen. eine bank funktioniert einwandfrei, solange sie vertrauen genießt - fast völlig egal was sie treibt. ziehen aber alle auf einmal ihr kapital (vertrauen) ab, bricht sie sofort schlagartig zusammen. genauso wie jede firma, jede börse, jeder markt, jedes system. jeder staat. und jede fußballmannschaft:-)
drum wird auch teilweise soviel gehetzt gegen die bösen"manipulatoren" und"bösen lügner" - die doch nur versuchen, den ast zu stabilisieren, auf dem letztendlich eben doch ALLE zusammen sitzen. ausgerechnet die"weisen untergangspropheten" tragen aktiv dazu bei, exakt das herbeizuführen, was sie selbst am allermeisten befürchten: allgemeines elend. wie es in einem posting hier steht: vielleicht steigt gold auf 6000 $ - und ein brot kostet 300 $. und das ganz ohne wurst und käse:-)
wenigstens hat man dann noch eins: RECHT BEHALTEN mit dem negativen, pessimistischen und depressiven weltbild. zwar gehts dann allen schlecht, aber man hats wenigstens schon vorher gewußt und sich damit rumgeplagt. auch wenns im endeffekt nix nutzt. weil selbst mitten in der schlimmsten krise die optimisten wie immer (!) die weitaus besseren karten haben. so ungerecht ist das leben immer - das müßte mal geändert werden, am bestens staatlicherseits...:-)
einer der bau-unternehmer hier hats für mich kürzlich auf den punkt gebracht: was bin ich froh, kaum material eingekauft zu haben (stattdessen gold?), da säße ich jetzt dumm da. GENAUSO haben haben aber seine auftraggeber vorher AUCH GEDACHT. und goldkauforders statt bauaufträge vergeben. und seine lieferanten tuns JETZT wohl auch so. alle mächtig schlau und am ende alle zusammen mitten in der pleite zwischen goldenen bergen... eine wunderschöne massenpsychologische abwärtsspirale, am ende steht gold bei 6000 $ - und man hat wieder nix davon:-)
mit"börse und wirtschaft" hat das alles eigentlich recht wenig zu tun, schon garnicht mit elliottwaves. wie der name schon sagt, geht das von wellenbewegungen aus und nicht von ängstlicher flatlinerei. echtes"vermögen" und reale"macht" haben weder mit geld noch mit gold zu tun. vermögen ist ohnehin nur das"was man vermag" und macht das"was man macht".
genauso wie zins keine erfindung des teufels ist sondern das entgelt für eine dienstleistung - die schlicht in der übernahme unternehmerischen risikos und zurverfügungstellung von kapital (zur mehrung) für dritte besteht. alles andere ist bloß neid - wohl weils auf gold eben keine zinsen gibt:-)
der rötliche schimmer bei vielen goldmünzen - das ist das blut aus jahrhunderten, was am"guten golde" klebt. laß dir nicht erzählen, es wäre nur der kupferanteil:-)
nüchtern betrachtet - in einer datenbank mal den"mittelkurs" (durchschnitt tageskurse) der letzten 25 jahre ausrechnen: gold 338.- $ und dax 2011 punkte, sicherheit hat ihren preis und nur sicherheit bringt langfristig garnix ein, quod erat demonstrandum.
oder die hochs und tiefs im gleichen zeitraum ansehn: gold tief ca. 100.- und hoch gut 850.-, dax tief rund 400 und hoch ca. 8100. schwuppdizität käfer gegen porsche, von kurzfristigen volatilitäten oder investitionen in mittelfristige trends in beide richtungen mal ganz abgesehen.
wer"die aktie jetzt (!!!) kritisch sieht", hat die aktie im grunde nie kapiert. als risikopapier nämlich, das sich in wellen auf UND AB bewegt und deshalb für"ängstliche statiker" völlig ungeeignet ist. drum kauft man z.b. gold nur dann, wenn alle welt im höhepunkt von aktien- oder anderer euphorie schwelgt, und aktien nur dann, wenn sie keiner haben will und der untergang des abendlandes bevorsteht. momentan sind wir grad auf dem weg vom einen zum andren. und genau den vielgeschmähten greenspans, berneckers und ähnlichen ist es bisher zu verdanken (!), daß statt einem bösartigen für alle folgenschweren crash eine halbwegs geregelte baisse stattfindet, an der die shorties zwar nett aber gemächlich verdienen können. der ballon also nicht destruktiv zum schaden vieler (und zum nutzen weniger!!!) platzt sondern schön langsam die luft rausgeht. und alle, die am markt eigentlich nix verloren haben, sich mit der zeit neue gurus (und neuen frust) suchen können. während die crash-propheten doch nur die"lust am eigenen untergang" zum schaden aller und zum nutzen weniger (schadenfreude) schüren und ansonsten ihre depressionen in der neidgesellschaft pflegen und verbreiten. wenigstens alle paar jahrzehnte haben sie dann auch mal recht - in der übrigen zeit verdienen allerdings die anderen (nichtdepressiven und nichtängstlichen) sich eine goldene nase nach der andren...
das gleiche gilt für die"neuen kriegsängste": das"ende der nachkriegszeit" haben 1989 viele euphorisch gefeiert - und dabei glatt vergessen, daß nach menschlicher historie das ende der nachkriegszeit immer der beginn der vorkriegszeit ist. leben hat nunmal auch manchmal mit kampf zu tun - und am ende des lebens sind immer alle tot:-)
aber zum eigentlich wichtigsten thema:
> Mal ehrlich wer kauft den heutzutage noch Goldschmuck--> wohl nur alte Weiber und Zuhälter! Wer heutzutage noch mit einer Goldkette rumläuft wird genauso verächtlich angeschaut wie einer der weiße Sportsocken zu einem Anzug trägt.
>Gold ist zum Prolometall verkommen.
... thanx for compliments:-)
aber speziell in zeiten wie diesen sind optimistische machos mit proll-charme und goldketten bei alten UND JUNGEN damen offensichtlich gefragter als depressive yuppie-weich-eier mit 6000-$-maßanzügen oder sorgenschwere reichsbedenkenträger mit goldbarren unterm arsch statt am handgelenk:-)))
vergnügte grüsse, tas (ohne sportsocken heute)
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No_Fear
17.07.2002, 17:35
@ Aldibroker
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Re: Grundsatzfrage zu Gold... |
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>Hi No_Fear,
>ich finde Deine Argumentation sehr anregend und erfrischend hier im Board. Kritische Betrachtungen zum Gold fehlen hier in der Tat. Aber die Argumentation das Gold nur kontinuierlich fällt und die längste Baisse aller Zeiten hinter sich hat, ist nicht stichhaltig, denn wie alles hat auch Gold gute und schlechte Zeiten erlebt und ist nicht nur linear gefallen. Ob der Wert von 1492 richtig ist, kann ich nicht beurteilen, ob er vergleichbar ist auch nicht. Aber Ich kenne jüngere Preise von 35$ oder 800$ oder 250$ und eben jetzt 317$. Es muss sich also auch hier lohnen, in den Wellen zu reiten. Die Frage die sich wirklich stellt, ist die ob Gold aus der aktuellen Situation heraus gewinnen kann (zuletzt so eingetreten) und in Zukunft noch mehr verspricht. Wenn du darauf Deine konträre Ansicht aufbauen könntest, würdest du mir zusätzliche Einsichten verschaffen.
>Gruss Aldi
Hier ein Langfristchart des Goldes:
Gold steigt derzeit aus verschiedentlichen Gründen,
erstens wegen der Dollarinflation (Hauptgrund)
zweitens wegen Japan, die Japaner haben im ersten Quartal dieses Jahres um 600% mehr Gold gekauft und zwar weil die Regierung die Staatsgarantie für Sparguthaben aufgehoben hat. Da der Bankensektor auf der Fernostinsel als konkursreif gilt, räumen die Sparer die Konten und kaufen Gold.
Und hier sehe ich den EINZIGEN Grund warum Gold weiter steigen könnte, dann nämlich wenn die US-Wirtschaft und somit die gesamte westliche Welt eine ähnliche Entwicklung entgegengeht wie Japan....
Aber wenn es soweit kommen sollte, dann brauchst du auch kein Gold mehr, weil du keinen finden wirst der es dir abkauft, die nächste Frage ist wo wirst du das Gold aufbewahren, in einer Bank wohl nicht, also zuhause.
Dann wirst du aber auch ein Gewehr und einen Schäferhund brauchen, ansonsten werden dir böse Buben sehr feste auf den Kopf kloppen;-)))
viele hier im Board glauben ja mit Gold im Wohlstand weiterzuleben, einen LKW anzumieten und mit den ganzen Goldmünzen nach Mallorca zu übersiedeln...;-)
Leider ist es nicht so, unsere Gesellschaft, Wirtschaft, ist auf steigende Aktienmärkte, steigende Wirtschaftsleistung usw. ausgerichtet.
Steigen die Märkte geht es uns ALLEN gut, fallen die Märkte über sehr lange Zeit leiden wir alle darunter!!
No_Fear
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--- ELLI ---
17.07.2002, 17:52
@ No_Fear
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Re: Grundsatzfrage zu Gold... / eben, du sagt es..... |
>fallen die Märkte über sehr lange Zeit leiden wir alle darunter!!
>No_Fear
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