Praxedis
23.07.2002, 20:03 |
Staatsanwaltschaft durchsucht MLP Thread gesperrt |
Staatsanwaltschaft durchsucht MLP
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Heidelberg (rpo). Die Staatsanwaltschaft hat am Dienstag die Firmenräume des Finanzdienstleisters MLP durchsucht. Es bestehe der Verdacht der Bilanzfälschung, bestätigte ein Mitarbeiter der Ermittlungsbehörden.
Entsprechende Informationen des"Südwestrundfunks" (SWR) bestätigte der Leiter der Abteilung Wirtschaftskriminalität bei der Staatsanwaltschaft Mannheim, Hubert Jobski. Die Durchsuchungen stünden im Zusammenhang mit einem Ermittlungsverfahren gegen den Vorstand der MLP AG. Geprüft werde, ob die Verhältnisse der Kapitalgesellschaft in Jahresabschlüssen falsch dargestellt seien. Weitere Angaben machte Jobski nicht.
Ein MLP-Sprecher sagte, es gebe"eine anonyme Anzeige zum Thema Rückversicherungsgeschäft". Das Unternehmen sehe der Überprüfung jedoch"absolut gelassen" entgegen und fühle sich von einem neuen Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young bestätigt.
Vorwürfe"völlig haltlos"
Bereits Mitte Mai hatte ein Bericht des Anlegermagazins"Börse Online" über angebliche Bilanzierungstricks im Rückversicherungsgeschäft den Börsenwert der im DAX notierten MLP deutlich gedrückt. Unter anderem hatte"Börse Online" dem Finanzdienstleister vorgeworfen, über das Rückversicherungsgeschäft hohe Schulden außerhalb der Bilanz aufgebaut zu haben. MLP hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
In dem Gutachten von Ernst & Young werde MLP bescheinigt, rechtlich und wirtschaftlich"einwandfrei" gehandelt zu haben, sagte der MLP-Sprecher. Die mehrfach geäußerten Vorwürfe, die Gewinne seien zu Lasten künftiger Erträge aufgebläht, seien"völlig haltlos".
"Börse Online" hatte vergangene Woche in einem anderen Streit mit MLP eingelenkt. Das Magazin will nicht mehr behaupten, dass MLP den Quartalsüberschuss im ersten Quartal 2002 in der Kapitalflussrechnung doppelt berücksichtigt habe. Eine entsprechende Unterlassungserklärung gab"Börse Online" am vergangenen Donnerstag in der mündlichen Verhandlung vor dem Landgericht Frankfurt ab.
<ul> ~ Quelle ---> RP-online</ul>
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Turon
23.07.2002, 21:05
@ Praxedis
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bald auch bei DTAG und Deutsche Telekom |
und hoffentlich auch in der Regierungsgebäude.
Doch leider ist es so, daß die dicksten Fische immer entkommen.
Gruß.
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LenzHannover
23.07.2002, 21:29
@ Turon
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Esser (Ex-D2 Chef) wird wohl doch nicht Sommers Nachfolger, |
diese 31 Mio Euro Abfindung/Abschmiererei schlägt wohl doch noch Wellen.
Warum sollte Esser auch noch arbeiten
Vielleicht bekommen Zwickel & Ackermann eine gemeinsame Nachtzelle,
in den offenen Vollzug sollten se wohl kommen.
Voraussetzung:
Zwickel arbeitet wieder als (glaube ich) Fliesenleger
und
Ackermann schwatzt in der Filiale Omas Sparbücher auf
Wenn man so sieht welche schweinereien wohl bei MG & Babcock bisher geduldet wurden; populitische Politiker bremsen Staatsanwälte wohl nicht mehr aus.
Vielleicht sind se zu Hause mit dem vernichten von Belegen beschäftigt.
Vielleicht bekommt VW mit dem ausschließlichen Rückkauf von Stammaktien doch noch einen auf den Sack .
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LenzHannover
23.07.2002, 21:33
@ LenzHannover
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Ach so, der Link, ob jetzt Breuer wieder ran kommt? |
MANNESMANN-ABFINDUNGEN
Anklage gegen Ackermann und Zwickel?
Der Mannesmann-Vodafone-Deal vor zwei Jahren könnte Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann und dem IG-Metall-Vorsitzendem Klaus Zwickel noch Schwierigkeiten bereiten. Gegen die beiden damaligen Mannesmann-Aufsichtsräte wird offenbar wegen der mehr als 200 Millionen Mark teuren Abfindungen bei der Übernahme des deutschen Telefonkonzerns ermittelt.
Düsseldorf - Einem Bericht der"Süddeutschen Zeitung" zufolge neben den beiden stehen fünf weitere Beschuldigte im Visier der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft. Eine Anklage wegen des Verdachts der Untreue gelte als sicher, berichtet die Zeitung in ihrer Mittwochausgabe.
Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Simone Kämpfer, wollte den Bericht nicht kommentieren. Die Anklagebehörde habe den Sachverhalt weitestgehend rechtlich gewürdigt und ausführliche Gespräche mit den Verteidigern geführt. Derzeit erwarte die Staatsanwaltschaft die Stellungnahmen der Verteidiger, sagte Kämpfer. Aus informierten Kreisen heißt es, die Frist laufe bis zum 16. August. Die zuständige Abteilung der Staatsanwaltschaft ermittelt seit August 2001 in dem Fall.
Ein Sprecher Ackermanns erklärte am Abend, eine Anklage wegen des Verdachts der Untreue erscheine aus rechtlicher Sicht abwegig."Es ist unstreitig, dass der zuständige Ausschuss des Mannesmann-Aufsichtsrats in Vergütungsfragen ein breites Ermessen hatte", sagte er. Dass diese Ermessen korrekt ausgeführt worden sei, habe auch ein Rechtsgutachten belegt. Ein Sprecher der Deutschen Bank gab am Abend keine Stellungnahme ab.
Die Zeitung berichtet, die Ermittler hätten in zweijähriger Arbeit die Hintergründe der Übernahmeschlacht aufgerollt. Allein Mannesmann-Chef Klaus Esser habe einschließlich Abfindung etwa 60 Millionen Mark (rund 31 Millionen Euro) aus der Mannesmann-Konzernkasse erhalten. Zudem habe Essers Team eine Art Prämie von 31 Millionen Mark erhalten. 18 pensionierte Vorständler, darunter drei frühere Arbeitsdirektoren und Angehörige verstorbener Vorstandsmitglieder hätten weitere 60 Millionen Mark bekommen, berichtet die Zeitung.
Der Verdacht, dass mit den hohen Summen die Mannesmann-Vorstände zur Kapitulation gebracht werden sollten, habe sich nicht bestätigt, hieß es. Den Ermittlungen zufolge hätten die Manager bis zuletzt versucht, eine Übernahme zu verhindern. Auf Bestechung gebe es keinen seriösen Hinweis. Dagegen habe es aber unrechtmäßige Zahlungen gegeben, die sich nicht am Unternehmensinteresse Mannesmanns orientiert hätten.
Zwickel, der zum Zeitpunkt der Transaktion im Aufsichtsrat von Mannesmann saß, hatte im August vergangenen Jahres öffentlich eingeräumt, mit seiner Stimmenthaltung bei der Vergabe von Millionen-Zahlungen an Spitzenmanager des Unternehmens einen Fehler gemacht zu haben.
Dem für Vorstandsangelegenheiten zuständigen Ausschuss im Mannesmann-Aufsichtsrat gehörten neben Ackermann und Zwickel der damalige Aufsichtsratschef Joachim Funk und der Konzernbetriebsratsvorsitzende Jürgen Ladberg an. Nach Angaben Kämpfers ermittelt die Staatsanwaltschaft insgesamt gegen elf Personen. Außer gegen die Ausschussmitglieder wird auch gegen den ehemaligen Mannesmann-Chef Klaus Esser, Vodafone-Chef Chris Gent sowie die ehemaligen Vorstandsmitglieder Albert Weismüller, Kurt Kinzius, Lars Berg und Peter Gerard ermittelt. Weiter ermittelt die Behörde gegen den ehemaligen Protokollführer des AR-Auschusses, Dietmar Droste, ergänzte Staatsanwalt Johannes Mocken.
<ul> ~ Ackermann & Zwickel im Visier der Staatsanwälte </ul>
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nasdaq
24.07.2002, 01:30
@ LenzHannover
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ich bedanke mich bei Esser und für die Fusion |
Die Übernahme mit einer so wahnsinnigen Prämie zum Jahreswechsel 99/00 war doch das beste was Mannesmann überhaupt jemals hätte passieren können.
Esser hat durch seine Strategie unzüglicher Gierhaftigkeit:-)) die Mannesmann Aktionäre und darunter auch einen Haufen Mitarbeiter reich gemacht.
Natürlich sind die Abschlagszahlungen völlig übertrieben, aber das Problem liegt doch darinn, nur weil es bei Mannesmann so publik wurde regt sich plötzlich jeder auf. In anderen Firmen gehen die Vorstände ohne großes Aufsehen mit zwei bis dreistelligen Millionenbeträgen in die Rente und hinterlassen einen Scherbenhaufen. Esser hat mitnichten einen Scherbenhaufen hinterlassen sondern ein prosperierendes Unternehmen zu völlig überzogenen Preisen an einen Idioten aus England verscherbelt und sich dabei selbst bereichert.
Was mich noch mehr wundert ist die Anschuldigungen an Ackermann, den ich vom ersten EIndruck her für 10mal kompetenter als Breuer halte...
Einzig und allein Zwickel befindet sich hier in einer Krise, wenn er vor den Mitarbeitern den Klassenkampf gegen das Kapital anzettelt und sich selbst Aktien einsteckt. Aber das muss Zwickel mit sich selbst und seinem Moraldenken abmachen.
Es wäre sowieso ein Unding gewesen, wenn gegen die Stimmen der Aktionäre und ausserhalb jeglicher Kartellrechtlicher Bedenken eine Übernahme aufgrund irgendwelcher Interessengruppen in der Minderheit gescheitert wäre.
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