>Hallo Dagoberts,
>Als finanzmathematisch unbedarfte Person lehne ich mich etwas weit aus dem Fenster:
>Mir scheint Bargeld in der Deflation wie eine Art Zerobond, der pro rata, wie man das Bargeld ausgibt, amortisiert wird.
>Schuldner: ZB
>Laufzeit, Maturität: solange Deflation läuft, Ende der Deflation
>Verzinsung: Deflationsrate
>Vielleicht ist das nicht ganz sauber gedacht, vielleicht haben aber dottore, Baldur und ein paar andere wirklich was begriffen, und d. ruft nicht nur in den Wald hinein!
>
>Gruss,
>BillyGoat
Ja, hallo und alles was dazu g'hört,
wenn das totale Chaos ausbricht und das kann schnell kommen, dann läuft die Masche nicht mehr. Das wird von Land zu Land und von Mentalität zu Mentalität unterschiedlich sein. Je größer die Geduld der Menschen, desto mehr wird diese Rechnung aufgehen. Wo die Menschen noch Vertrauen zu einander behalten, dort wird das gesetzliche Zahlungsmittel auch länger akzeptiert werden. In der Schweiz ist das vielleicht der Fall.
In anderen Ländern wird es heißen:
Gold, Silber und Knarre,
Warenlager (am besten Flachmänner) und Knarre,
eigener Bauernhof und Knarre,
ein bißchen Bargeld für die Deppen.
Erst gibt man das Deppengeld heraus, solange die Deppen es fordern. Wenn einer Pappe für Kartoffeln haben will, soll er die Pappe doch nehmen. Man selbst sollte nur so viel Pappe annehmen, wie man schnell wieder los wird.
Devise: in Pappe zahlen, in Realwerten bezahlt werden! Mindestens saldiert sollte das so sein.
Ist sicher zynisch, aber so wird es laufen. Auch Dottore wird seine Barschaft ja im Laufe der Deflation einwechseln. Forderungen gegen ihn kann er mit gesetzlichem Zahlungsmittel bedienen, solange der Staat noch funktioniert. Was er an Nahrungsmitteln braucht wird er halt kaufen, so lange der Supermarkt nicht geplündert ist. Alles übrige wird auch er Zug um Zug in Realwerte eintauschen, von denen er hofft, daß sie dann billiger sein werden(Dosenfutter, Säcke voll Müsli, Fässer mit Mineralwasser und Whiskey, Gold, Silber, Grundstücke, sofern ein geordnetes Beurkundungswesen noch existiert)
Ich will es eben jetzt schon tun, weil ich keine Lust habe, mich im entfesselten Chaos nach schönen Dingen umzusehen.
Apropos Beurkundung, in Spanien gibt es kein Grundbuch. Ich erwerbe ein Grundstück vor Zeugen und dem Notar, welcher die Escritura, einen Zeugenschaftsnachweis ausstellt. Dann ist es einfach im Dorf bekannt, daß ich der Besitzer bin. Die Escritura darf ich mir nicht stehlen lassen. Es gibt Gegenden, wo es aber ein Grundbuch gibt.
Gruß,
Theo
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