t-aktie
26.07.2002, 01:36 |
neue arbeit für elli und den dottore? ;-) Thread gesperrt |
<font size=2 face=tahoma>nach ellis hinweis mal nach den begriffen heinson und steiger zu suchen, bin ich auf folgende texte gestoßen:
http://www.systemfehler.de/hs/polling.htm
<a href=http://www.systemfehler.de/hs/godschalk.htm>http://www.systemfehler.de/hs/godschalk.htm</a>
<a href=http://www.systemfehler.de/hs/heinsohn.htm>http://www.systemfehler.de/hs/heinsohn.htm</a>
beim ersten text von polling heißt es am ende (nachdem er versucht hat ein paar aspekte aufzuzeigen, die H&S in ihrer theorie übersehen hätten):
Es bleibt abzuwarten, inwieweit diese Feststellungen die weiteren Ausführungen von H&S beeinflussen, bei denen die Geldentstehung erst nach der Erklärung des Zinses abgeleitet wird. Es bleibt (für mich) vorerst die Hoffnung, daß diese Zeilen nicht auf Anhieb widerlegt werden können, damit die hineingesteckte Arbeit nicht überflüssig war.
dottore kann sie doch sicher widerlegen oder? oder hat er das bereits?...wenn ich so ins forum gucke, scheint der dottore da auch bekannt zu sein...
was den letzten text angeht: der sagt ja recht schön, was ein wichtiger oder sogar der kernpunkt der theorie von H&S ist (eigentumsprämie statt liquiditätsprämie). aber eine paar dinge möchte ich gern noch wissen: wenn nun B z.b. von den 100 A-mark 10 an C abgibt um gerste zu bekommen: was kann dann C mit den 10 A-mark machen? nur weiter geben (also etwas kaufen) oder auch an A zurück geben? wie würde sich A dagegen wehren, dass C für die 10 A-mark eigentumsrechte und damit besitzrechte bekommen möchte? wenn B irgendwann seine schuld bei A begleichen möchte: wie kriegt er dann die fehlenden 10 A-mark zurück? indem er z.b. weizen an C verkauft und dafür die 10 A-mark zurück bekommt? nehmen wir an B hat die 100 A-mark ausgegeben und sie sind nun bei C. B stirbt und C kommt mit den 100 A-mark und fordert das eigentum von A. wird das dann von A dadurch ausgeglichen, dass A das eigentum von B übernimmt, dass dieser verpfändet hat und C das eigentum von A bekommt? und wie ist das mit der liquiditätsprämie? existiert die neben der eigentumsprämie? denn B könnte die 100 A-mark ja weiter verleihen...
last but not least zur sache mit der ZB: wenn ich richtig kombiniere, kann diese aus folgendem grund keinen kredit vergeben:
nehmen wir an wir haben ein land ohne geld, dort wird eine zentralbank gegründet, die geld schöpfen soll. dann müsste diese ja ein guthaben bzw. vermögen haben, das sie belasten kann und in dessen wert sie dann geld an die GB ausgeben kann. sie hat aber (am anfang) kein guthaben und selbst wenn wäre dies nur begrenzt deshalb die geldschöpfung auf den wert ebendieses guthabens begrenzt.
ist das bis dahin richtig gedacht? oder wieder falsch?
gruß und gute nacht schonmal
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--- ELLI ---
26.07.2002, 01:41
@ t-aktie
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Re: neue arbeit für elli und den dottore? ;-) / Die Quelle sagt doch schon alles (owT) |
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t-aktie
26.07.2002, 01:53
@ --- ELLI ---
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3. text von heinsohn auch? |
<font size=2 face=tahoma>ja schon. aber bei dem 3. text, der sicher nicht im widerspruch zu dem steht, das ihr vertretet (er stammt ja von heinsohn), waren mir ein paar sachen noch unklar. deshalb hatte ich um erklärung gebeten...falls es nicht nervt</font>
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--- ELLI ---
26.07.2002, 02:07
@ t-aktie
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Re: neue arbeit für elli und den dottore? ;-) |
Mein Komentar mit der...fehler-Quelle war natürlich flapsig, das ehme ich zurück. Aber zu folgendem Punkt:
>last but not least zur sache mit der ZB: wenn ich richtig kombiniere, kann diese aus folgendem grund keinen kredit vergeben:
>nehmen wir an wir haben ein land ohne geld, dort wird eine zentralbank gegründet, die geld schöpfen soll. dann müsste diese ja ein guthaben bzw. vermögen haben, das sie belasten kann und in dessen wert sie dann geld an die GB ausgeben kann. sie hat aber (am anfang) kein guthaben und selbst wenn wäre dies nur begrenzt deshalb die geldschöpfung auf den wert ebendieses guthabens begrenzt.
>ist das bis dahin richtig gedacht? oder wieder falsch?
>gruß und gute nacht schonmal
Die Zentralbank braucht kein Vermögen zum Geldschöpfen (und sie hat auch nichts Reelles, nur Papier).
Sie alleine KANN KEIN Geld schöpfen. In den BuBa-Pamphleten steht was von"aktiver Geldschöpfung" der Notenbank - das ist Quatsch! Damit sie Geld schöpfen kann, muss JEMAND ANDERS bereit sein, sich zu verschulden. In diesem Fall kann das nur der Eigentümer des Grundstücks. Er geht zur Bank, gibt das Grundstück als Sicherheit und bekommt Geld. Die Bank (angenommen sie hat selber noch keins) gibt das Pfand (Grundstück) als Pfand weiter an die BuBa und holt sich da das Geld. Dafür zahlt die Bank an die Notenbank die Monopolprämiem sagen wir 3 % Der Kreditnehmer (Kunde der Bank) zahlt natürlich mehr an die Bank.
Worauf es aber nur ankam:
1. Die Notenbank hat kein Vermögen und braucht auch keins zum Geldschöpfen.
2. Die Notenbank kann"aktiv" kein Geld schöpfen, sondern nur, wenn jemand bereits ist, Schulden zu machen. Geldschöpfen tut der Kreditnehmer.
Deshalb ist"Geldpolitik" Schwachsinn.
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t-aktie
26.07.2002, 02:35
@ --- ELLI ---
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Re: neue arbeit für elli und den dottore? ;-) |
<font size=2 face=tahoma>folgende fragen seien mir dazu noch erlaubt: welche offizielle bezeichnung hat die monopolprämie? entspricht die dem wertpapierpensionssatz?
wenn die GB sich das geld jeweils nur ein paar tage lang holen können: müssen sie diesen vorgang dann ständig wiederholen (z.b. wenn ein kunde einen kredit über mehrere jahre hat)?
zu welchem zeitpunkt genau findet nun die geldschöpfung statt? denn wenn der kunde sich bei der GB einen kredit holt, dann entsteht ja bei der GB auf der aktivseite ein posten 'kredit an nichtbank' und auf der passivseite der posten 'sichteinlage des kunden', also eine bilanzverlängerung. ist das bereits die geldschöpfung?
und wenn der kunde nun sein geld abholen möchte, dann muss die GB es sich bei der ZB besorgen und tritt dafür für eine gewisse zeit die sicherheit des kunden an die ZB ab. richtig? kann die GB nicht in geldnot kommen, wenn sie das geld der ZB nur für ein paar tage bekommt? oder kriegt sie sofort neues?
und was das die geldpolitk angeht: es stimmt, dass die ZB die nichtbank nicht dazu zwingen kann, kredit aufzunehmen um damit geld zu schöpfen. aber sie kann doch das geld verbilligen...die frage ist dann nur, ob das zu mehr kreditaufnahmen führt? wenn die geldpolitik wirkungslos ist wahrscheinlich nicht oder?
hoffe ich stelle nicht zu viele fragen ;-)
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t-aktie
26.07.2002, 02:45
@ --- ELLI ---
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eins noch |
<font size=2 face=tahoma>eins noch ja? dann bin ich (vorerst) zufrieden: wenn nun die ZB von den GB z.b. wertpapiere entgegen nimmt und ihnen dafür geld gibt. wie wird das genau in der ZB-bilanz verbucht und wie sieht eine solche ZB-bilanz aus? die in meinem vwl-buch (wo der posten 'kredite an GB' vorkommt), scheint dann ja offensichtlich nicht korrekt zu sein...danke</font>
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BillyGoatGruff
26.07.2002, 08:41
@ t-aktie
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@ t-aktie: keine Sorge, Du fragst nicht zuviel. |
Es ist mir ein Vergnügen, dem Diskurs zu folgen! Nur wer fragt, kommt weiter; dumm ist es, saudumm sogar, nicht zu fragen, wie ich es in VW-Angelegenheiten Jahrzehnte lang hielt, zu meinem Schaden. d. war und ist, neben anderen klugen Postern hier, für mich ein Augenöffner.
Weiter so, junge, kluge Frager braucht die Welt!
????????????????????????????????????????????????
Gruss,
BillyGoat
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Uwe
26.07.2002, 10:02
@ t-aktie
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Re: eins noch |
><font size=2 face=tahoma>eins noch ja? dann bin ich (vorerst) zufrieden: wenn nun die ZB von den GB z.b. wertpapiere entgegen nimmt und ihnen dafür geld gibt. wie wird das genau in der ZB-bilanz verbucht und wie sieht eine solche ZB-bilanz aus? die in meinem vwl-buch (wo der posten 'kredite an GB' vorkommt), scheint dann ja offensichtlich nicht korrekt zu sein...danke</font>
Vielelicht hilft folgende PDF-Datei weiter:
Deutscher Beitrag zur kons. Bilanz der MFIs (Mai 2002)
oder aber die entspechenden Zeitreihen
Gruß,
Uwe
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t-aktie
26.07.2002, 11:02
@ Uwe
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NICHT-konsoliderte? |
<font size=2 face=tahoma>danke. gibts da auch irgendwo die NICHT-konsolidierte bilanz? die KONSOLIDIERTE ist in meinem buch genauso wie in der pdf-datei. danke</font>
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dottore
26.07.2002, 13:12
@ t-aktie
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Re: Zahlt der große Unbekannte (Usbekistan?) die deutschen Staatsschulden? |
Es ist zwar sinnlos, es immer noch einmal zu erklären (siehe mein Posting gestern, wo ganz genau alles erklärt wurde),
aber sei's drum.
WP Banken = 100. Gehen an Buba zum Kurs 100 = 100. Buba gibt im Gegenzug Noten zum Kurs 100. Bucht dies aktiv als"Kredit" an GBen. Dass da Besitz (WP 100 sind Pfand) als Forderung verbucht wird, ist der ZB-Trick, siehe gestern.
ZB bucht gleichzeitig die 100 Noten passiv.
Die Buba-Bilanz musst Du nicht konsolideren. Aktiv 100 WP (Pfand), passiv 100 Noten (ZB-"Geld").
Die 100"Kredit" an die GBen dort 100 ZB-Geld aktiv. Plus die dort noch verbuchten und niemals (!) ausbuchbaren, weil an ZB verpfändet, WP 100.
Damit GBen nicht 200 aktiv haben, wird künstlicher Passivposten (1.b) geschaffen = Verpflichtung der GBen, die 100 ZB-Geld an ZB wieder zurück zu geben.
Lassen wir das Publikum weg, haben wir konsolidierte Bilanz ZB und GBen, die komplett überflüssig ist, da alle 100-Posten gegenseitig saldierbar. Konsolidierung ZB / GBen --> komplett null.
Denn die 100 WP (Eigentümer GBen), die bei der Buba (Besitzer der WP) als deren 100"Kredit" verbucht sind, fallen innerhalb der Bankenbilanz als Banken-Bilanz (ZB / GBen) konsolidiert weg, alles 100 = 100.
Die 100 WP ist aber das Publikum ("Nichtbanken") schuldig. 100 WP Banken Forderung (aktiv) an Publikum, dort 100 passiv.
Das wiederum hat mit den 100 ZB-Geld nichts zu tun, da die 100 aktiv noch in den Banken liegen.
Jetzt kommt Publikum und holt 100 Noten von Bank ab. Bank jetzt 100 Noten-Forderung gegen Publikum, Publikum 100 Noten passiv, da an Bank geschuldet.
Gesamte Geldbilanz also immer 100 und komplett saldiert = null.
Der einzige Witz sind jetzt die Zinsen (noch nicht gebucht, sondern erst später fällig und verbuchbar) auf die 100 WP im Publikum.
Sagen wir 6 %. Die gehen von WP schuldendem Publikum an Bank und von Bank geht davon der ZB-Satz (Steuer!) ab. Ohne WP keine Zinsen, ohne WP kein ZB-geld.
Es geht in einer komplett konsolidierten Bilanz (ZB, GBen, Publikum) immer auf null aus. Die Konsolidierung kannst Du Dir schenken.
Es geht nur um das, was aufgrund der Positionen nach Bilanzstichtag fällig ist. Das sind nur die Zinsen auf die 100 WP, die das Publikum den GBen schuldet und von denen - wie oft genug erklärt - die ZB ihren Satz (Steuer!) abschnippelt.
Forderungen /Verpflichtungen von / gegen Staat und / oder Ausland kannst Du Dir auch schenken. Staat bilanziert sowieso nicht, denn wenn, dann müsste er bei 100 passiv (Schulden) 100 aktiv als Forderungen ex Steuermonopol einstellen. Wieder saldiert null (heute längst nicht mehr möglich, da Staat erkennbar insolvent).
Bei Ausland kannst Du Dir die Übung auch sparen, das alle grenzüberschreitenden Forderung = alle grenzüberschreitenden Verpflichtungen weltweit.
Es führt kein Weg daran vorbei: Alle Forderung (Guthaben, inkl. Steuermonopolforderung) = alle Verpflichtungen (Schulden). Zu jedem Tag, da Du eine Gesamt-Konsolidierungsbilanz aufstellst.
Es gibt kein Netto-Geldvermögen. Und kein Netto-Geld.
Der einzige Gag in dem ganzen Spielchen: Es werden Guthaben gebucht (Staatspapiere = Staatsschulden), ohne dass Staat einen gleich hohen Aktivposten (Steuerforderungen) bucht. Diese Guthaben gegen Staat können in der ZB-Bilanz erscheinen (siehe USA, nur Staatstitel in der Fed), in den Banken (Staatsanleihen-Nostro-Portefeuille) oder im Publikum (Bundesschatzbriefe).
Alle Drei zusammen haben - angenommen - 300 Forderungen (je 100) gegen Staat, der aber weist die 300 nicht als Forderungen gegen die Drei aus.
So entsteht der Eindruck, dass ZB, GBen, Publikum etwas netto hätten (alles was sie untereinander haben saldiert sich automatisch auf Null), weil sich keiner vorstellen können, dass sein lieber Staat seine Schulden (= Forderungen der Drei) ausgerechnet bei ihnen eintreibt.
Die Mär, der Staat würde seine Schulden durch Vollstreckung in (welche?) Forderungen gegen"Unbekannt", vielleicht Usbekistan"tilgen" ist (Usbekistan zahlt dann letztlich an ZB, GBen und Publikum) ist der eigentliche Heuler.
Immer noch nicht klar?
Gruß!
Und wirf endlich diesen WiWi-Quatsch auf den Müll. Danke, habe ihn beim Prädikats-Examen selber rauf- und runter vorgebetet, der Idiot der ich damals war.
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---- ELLI ----
26.07.2002, 13:29
@ dottore
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Re: Zahlt der große Unbekannte (Usbekistan?) / Für mich war es sehr hilfreich (owT) |
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dottore
26.07.2002, 14:26
@ t-aktie
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Re: EZB schreibt puren Schwachsinn! |
>folgende fragen seien mir dazu noch erlaubt: welche offizielle bezeichnung hat die monopolprämie? entspricht die dem wertpapierpensionssatz?
Viele Namen. Basissatz, Tendersatz, Basiszins, Leitzins, früher Diskont, Lombardsatz, Obernight-Satz usw. usw. hängt vom jeweiligen Geschäft mit der ZB ab.
>wenn die GB sich das geld jeweils nur ein paar tage lang holen können: müssen sie diesen vorgang dann ständig wiederholen
Ja es gibt genaue Termine (wurde schon gepostet). Hauptrefinanzierung jede Woche, Laufzeit zwei Wochen, Längerfristige Refis jeden Monat, Laufzeit drei Monate (jeweils Standardtender), Feinsteuerung unregelmäßig, kein Laufzeitstandard, struktuelle Operationen regelmäßig oder unregelmäßg, Laufzeit nicht standardisiert.
Hauptrefi: Dienstag, länger Refi: Mittwoch jeder MR-Erfüllungsperiode.
Zeitrahmen Standardtener: Abschlußtag minus 1: 15:30 Ankündigung. Abschlusstag bis 9:30 Frist für Abgabe der Gebote (Pfänder liegen immer schon im Pfandpool, die nicht genutzten gehen mit vollen Zins an GBen, die vertenderten werden geschnippelt). 11:15 Bekanntgabe der Ergebnisse. Tag danach Abwicklung der Transaktion. Dann ZB-Geld verfügbar und Pfand verpfändet.
Schnelltender dauern nur ca. 3 Stunden am jeweiligen Abschlusstag.
(z.b. wenn ein kunde einen kredit über mehrere jahre hat)?
Den kriegt er sofort. Danach rührt sich nichts mehr. Laufzeit wurscht. Bei Prolongation wirds zwischen Kunde und Bank schwierig.
>zu welchem zeitpunkt genau findet nun die geldschöpfung statt?
Die gibts nicht. Es findet, siehe oben, eine Verwandlung von bei Banken liegenden WPs in ZB-Geld statt.
Nimm als Beispiel: ZB-Geld (Mnull) null. ZP-fähige WP 100 ="Geldmenge" Mtotal = 100. WP an ZB, ZB-Geld (Mnull)= 100 an GBen."Geldmenge" Mtotal = nach wie vor 100.
Alles was geschieht, siehe Postings von Ecki1, der das perfekt drauf hat: Verschiebung innerhalb der"Geldmenge".
>denn wenn der kunde sich bei der GB einen kredit holt, dann entsteht ja bei der GB auf der aktivseite ein posten 'kredit an nichtbank' und auf der passivseite der posten 'sichteinlage des kunden', also eine bilanzverlängerung. ist das bereits die geldschöpfung?
Nein. Was gibt der Kunde an Bank? Nicht"Nettogeld", sondern er zediert sein Aktivum Banknoten (passiv in ZB).
>und wenn der kunde nun sein geld abholen möchte, dann muss die GB es sich bei der ZB besorgen und tritt dafür für eine gewisse zeit die sicherheit des kunden an die ZB ab. richtig?
Eines anderen Kunden, ja. Sie tritt die Sicherheit (Titel über Kredit = WP) nicht an die ZB ab (wäre Zession), sondern er reicht sie als Pfand ein.
Es gibt auch ZBs, die Titel"kaufen". Dies ist aber kein Kauf, da der Titel wieder an Einreicher an ZB (Bank) zurück muss, weil die Bank das ZB-Geld wieder an ZB zuückgeben müssen. Sog. Kauf-mit-Rückkaufverflichtungs-Geschäfte (Klartext: Luftnummer), Stichwort"Repo","Swap" usw.
Ein Kauf setzt immer eine zu verkaufende Sache voraus. Handelt es sich um einen Titel, ist dieser keine Sache (nur das Papier, auf dem er gedruckt ist), da eine Sache keinen"Ablauf" (Fristigkeit) kennt, sondern eine Schuld.
Es gibt auch OMGeschäfte, die als"endgültiger" Kauf (Verkauf) bezeichnet werden, dabei entfällt natürlich ein"Kredit" an die GBen. Die ZB hat dann das volle Risiko (Schuldner geht pleite) und muss die Titel bei Fälligkeit betreiben, was ZB-Geld beim Titelschuldner voraussetzt.
Die EZB hat das mit Sachen- und Schuldrecht überhaupt nicht kapiert. Sie schreibt:
"Bei einem endgültigen Kauf bzw. Verkauf geht das Eigentum an dem Vermögenswert vollständig vom Verkäufer auf den Käufer über.. Die Geschäfte werden nach den Marktgepflogenheiten abgewickelt, die für die bei der Transaktion verwendeten Schuldtitel üblich sind." (Geldpolitik, 17)
<font color="FF0000">Das ist reiner Schwachsinn, denn ich kann nur Eigentum an dem PAPIER des Titels erwerben, aber nicht an der FORDERUNG, die der Titel verbrieft.
EIGENTUM AN FORDERUNGEN GIBT ES NICHT!
Eine Klage aus Eigentum (MEINEM Eigentum) auf Eigentum (Eigentum eines ANDEREN), gegen einen Schuldner, der nicht zahlt. Das erzähl mal dem nächstbesten Amtsrichter.
Klassische Verwechslung von Sache mit Schuld. Jeder Jura-Student fällt schon im 1. Semester durch, wenn er so was auftischt. Daher der abenteuerliche EZB-Ausdruck"Eigentum an dem Vermögenswert".
Ist das Vermögen eine Sache, ist es eigentumsfähig. Ist das Vermögen ein Forderung, ist sie nur zessionsfähig!
Duisenberg & Cie sind vollendete Trottel, sonst nichts.</font>
Schaumschläger und Betrüger obendrein.
Ein Haus läuft nicht ab, es verfällt. Ist es verfallen, kann am Verfallstag in niemanden vollstreckt werden (Du schuldest mir jetzt ein neues Haus). Verfällt der Pfandbrief (Deckung Haus), kann ich in das Haus vollstrecken. Aber nicht aus Sachenrecht, sondern aus Schuldrecht.
>kann die GB nicht in geldnot kommen, wenn sie das geld der ZB nur für ein paar tage bekommt? oder kriegt sie sofort neues?
Es gibt jede Menge"Feinsteuerungen", z.B. Overnights.
>und was das die geldpolitk angeht: es stimmt, dass die ZB die nichtbank nicht dazu zwingen kann, kredit aufzunehmen um damit geld zu schöpfen. aber sie kann doch das geld verbilligen...die frage ist dann nur, ob das zu mehr kreditaufnahmen führt?
Es wird bei der ZB kein Kredit aufgenommen, niemals! Alle Kreditaufnahmen laufen außerhalb der Notenbank! Völlig anderes Gelände (Kreditfähigkeit, Kreditwürdigkeit usw., siehe Basel II - wie könnte den die ZB Basel II beeinflussen? Das machen die Banken und ihre Kunden schon untereinander aus. Noch!)
>wenn die geldpolitik wirkungslos ist wahrscheinlich nicht oder?
Der Geldpolitik ("Zinspolitik") wird Wirkung zugesprochen, weil die Leute denken, alles liefe so, wie es von ZB und WiWilern behauptet wird. Die haben nur leider keine Ahnung von der wirtschaftlichen Wirklichkeit und ersetzen ihre Ahnungslosigkeit durch"Modelle" und"Automatismen" (ZB-Zinsen runter = Konjunktur rauf), die keinerlei Bezug zur Realität haben.
>hoffe ich stelle nicht zu viele fragen ;-)
Nein.
Next please.
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t-aktie
26.07.2002, 15:12
@ dottore
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Re: EZB schreibt puren Schwachsinn! |
<font size=2 face=tahoma>ok, ich denke das hab ich soweit verstanden und auch wieso die EZB schwachsinn schreibt. aber eins noch: wenn der vorgang"GB verpfändet titel und bekommt ZB-geld" weder ein kauf/verkauf noch eine kreditvergabe ist: als was wird es dann bezeichnet? als tausch? (sorry falls das schon irgendwo stand und ich es überlesen habe).
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t-aktie
26.07.2002, 15:14
@ ---- ELLI ----
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für mich auch. viel besser verständlich als gestern (owT) |
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t-aktie
26.07.2002, 15:19
@ dottore
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next question *g* |
<font size=2 face=tahoma>next please? ok: ich hatte gestern noch was gefragt zu dem beispiel von heinson mit den personen A,B,C, wobei A durch belastung seines eigentums 100 A-mark schafft und ihm damit die eigentumsprämie entgeht etc.....(siehe haupt thrad).
danke übrigens für das beantworten all der fragen. schade dass die VWL-vorlesungen schon im vorletzten semester waren...aber es kommen sicher ncoh welche...wo man profs zurechtweisen kann</font>
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dottore
26.07.2002, 15:48
@ t-aktie
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Re: PGV der Buba? Und dann den Gewinn auskehren! Staatssanierung! |
>ok, ich denke das hab ich soweit verstanden und auch wieso die EZB schwachsinn schreibt. aber eins noch: wenn der vorgang"GB verpfändet titel und bekommt ZB-geld" weder ein kauf/verkauf noch eine kreditvergabe ist: als was wird es dann bezeichnet? als tausch? (sorry falls das schon irgendwo stand und ich es überlesen habe).
Gute Frage. Es wird immer nur als das bezeichnet: Kreditvergabe. Bestenfalls noch als so was wie"Geldmiete", siehe gestern.
Als Tausch nicht, weil es ein Tausch mit Rücktausch-Verpflichtung wäre (klingt in etwa sogar bei der Bezeichnung"Repo" an).
In Wahrheit ist es eine nicht bilanzierte Steuerquelle, resultierend aus dem staatlichen Geldmonopol ("gesetzliches Zahlungsmittel").
Korrekt müsste die Position also heißen:"Summe der zu Geldbesteuerungszwecken ausgegebenen Bsteuerungsgrundlage".
Man könnte es auch so weiter treiben:
BuBa wird gwzungen, ihr Monopol als eine Art"immaterielles Anlagevermögen" zu aktivieren (ich hatte schon darüber geschrieben). Da das Monopol so schnell nicht kassiert wird (kein Kartellamt ermittelt gegen eine Notenbank) dürfte es sich - zumal aus historischer Sicht - um eine Art Ewig-Monopol handeln, wie ein Patent, das niemals abläuft und ununterbrochen Geld in die Kasse schaufelt.
Das IAV könnte sogar laufend höher bewertet werden, da der ZB-Gewinn tendenziell steigt.
Sage wir bei der Buba ca. 10 Mrd € p.a. als Profit. Und nehmen wir einen Multiplikator von 20 (PGV sozusagen, von mir aus auch KGV), dann würde die Buba-Aktivseite um 200 Mrd € aufgepumpt.
Die Passivseite genau so. Da dort der Gewinn steht, würde es dem Finanzminister möglich sein, die 200 Mrd. € sofort einzusacken.
Mit etwas Chuzpe könnte der FinMin auch an ein PGV von 100 denken.
Dann flösse auf sein Konto eine blanke Billion.
Damit kauft er seine Schulden zurück - und er hätte was.
Es ließe sich auch denken, dass der Staat (kein Witz jetzt, ich würde genau das machen!) eine ewige Anleihe begibt, deren Rendite immer genau dem Gewinn der Buba entspricht, also quasi mit variablem Zins.
Da die Anleihe keinerlei Risiko hat (es sei denn das Geldmonopol würde fallen), könnte sie mit 2 % in den Markt gedrückt werden (mit Aussicht auf Besserung der Rendite). Die Anleihe könnte man noch mit dem Hinweis auf den Goldbestand bzw. die Goldforderungen der Buba würzen. Vielleicht ließe sich sogar ein 1-Prozenter basteln.
Entsprechend würde der FinMin kassieren (erst über Kapitalmarkt oder - Idealfall! - gleich direkt bei der Buba, die die komplette Emission ins Nostro nimmt und Staat entsprechend ZB-Geld zur Verfügung stellt).
Bei 2 % = 500 Mrd, bei 1 % ein Billion €.
Da dies mit der derzeitigen ZB-Spitze natürlich nicht zu machen ist, weil es auf eine Monetarisierung der Bundesschuld hinausliefe, müsste die gefeuert werden. Hätte mit EZB nichts zu tun.
Also lass' mich's machen. Ich saniere sogar den über sein Steuermonopol bankrotten Bund mit Hilfe seines Geldmonopols.
Falls jemand meckert (ist doch Inflation, usw.), sage ich:
Was willst Du lieber: Gleich tot sein oder später?
Gruß und Danke für die guten Fragen!
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t-aktie
26.07.2002, 16:19
@ dottore
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Re: PGV der Buba? Und dann den Gewinn auskehren! Staatssanierung! |
<font size=2 face=tahoma>danke schön. und hier gleich die nächsten:
1. was hat es genau mit dem multiplikator auf sich? hat das was mit dem verhältnis zwischen M und B zu tun? oder was ganz anderes? wie genau wird dadurch die aktiv-seite aufgepumpt? und entsprechen die 10 mrd. profit den eingenommenen monopolgebühren oder sind das die 200 mrd.?
2. wie genau hat eichel zugriff auf die pasiv-seite der bilanz? also wie käme z.b. 200 mrd. von der passiv-seite auf irgendeine aktiv-seite bei einem konto des staates? oder wären die 200 aus der passiv-seite der zb-bilanz = einem guthaben bzw. einer"einlage" des staates bei der ZB? wenn ja: was würde passieren, wenn eichel die 200 mrd. abheben bzw. irgendwo hin überweisen würde?
danke nochmals
gruß
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dottore
26.07.2002, 16:27
@ t-aktie
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Re: next question *g* |
>>next please? ok: ich hatte gestern noch was gefragt zu dem beispiel von heinson mit den personen A,B,C, wobei A durch belastung seines eigentums 100 A-mark schafft und ihm damit die eigentumsprämie entgeht etc.....(siehe haupt thrad).
HS haben in diesem ersten Punkt einen Denkfehler gemacht. Sie glauben, dass jemand Geld auf Vorrat schafft, was Unsinn ist und sie das auch einsehen, indem sie sofort einen"Kreditvertrag" hinterher schieben (sozusagen"zusammenhängend").
Den A-Bauern, der sein A-Land belastet und darauf wartet, dass den Titel daraus jemand abholt (als"Geld" und besichert) gibt es nicht.
Abgesehen davon, dass der B-Bauer (der sein B-Land, da in Not nicht belasten kann) vom A-Bauern niemals A-Titel (Geld) kriegen könnte. Risiko.
Das alte Problem von Solvenz und Liquidität, das selbst so kluge Leute wie HS nicht geschnallt haben. (Bin mit beiden befreundet). Nicht Solvente kriegen keine Liqui!
Es muss also jemand Solvente zwingen, Liqui abzugeben bzw. sich zu beschaffen, falls am Abgabetermin nicht vorhanden, was ihnen deshalb gelingt, weil sie solvent, nur eben gerade zu dem Zeitpunkt nicht liquide sind.
Klartext: Sich als Besteuerter das Besteuerungsmittel beschaffen. Aus diesem Vorang heraus erklärt sich der Zins. Das Geld war bereits das Abgabenmittel. Ausführlich in der Real-Enz. nachzulesen und weiter unten Zusätze.
>danke übrigens für das beantworten all der fragen. schade dass die VWL-vorlesungen schon im vorletzten semester waren...aber es kommen sicher ncoh welche...wo man profs zurechtweisen kann
Nicht zurechtweisen, bitte. Einfach auslachen.
Gruß!
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dottore
26.07.2002, 16:36
@ t-aktie
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Re: PGV der Buba? Und dann den Gewinn auskehren! Staatssanierung! |
>danke schön. und hier gleich die nächsten:
>1. was hat es genau mit dem multiplikator auf sich? hat das was mit dem verhältnis zwischen M und B zu tun? oder was ganz anderes? wie genau wird dadurch die aktiv-seite aufgepumpt? und entsprechen die 10 mrd. profit den eingenommenen monopolgebühren oder sind das die 200 mrd.?
Die 10 sind der sog. Buba-Gewinn. Aus dem Gewinn jedes Unternehmens lässt sich ein PGV ermitteln, bei einem solchen Monopol-Klopper natürlich ein sehr hohes. Das ist dann der Multiplikator. Gwinn mal X = Firmenwert.
>2. wie genau hat eichel zugriff auf die pasiv-seite der bilanz?
Buba-Gewinn wird per Gesetz an Bund abgeführt.
>also wie käme z.b. 200 mrd. von der passiv-seite auf irgendeine aktiv-seite bei einem konto des staates?
Einfach auf ein Staatskonto überweisen. Wie jeder Gewinn ex AG an die Aktionäre überweisen wird.
>oder wären die 200 aus der passiv-seite der zb-bilanz = einem guthaben bzw. einer"einlage" des staates bei der ZB?
Zunächst ja, als nur in der ZB vorhandener Gewinn ("vor Ausschüttung").
>wenn ja: was würde passieren, wenn eichel die 200 mrd. abheben bzw. irgendwo hin überweisen würde?
Hängt von Empfänger und dessen Dispositionen ab. Steckt Empfänger alles in Konsum - Preiseffekt. Erwirbt er damit Kapmarkt-Titel = Kursanstieg und Zinseffekt.
Alles möglich kann passieren. Am wahrscheinlichsten: Alle, die's kriegen, werden es zunächst zur Schuldentilgung nehmen (falls FinMin nicht selber Schulden zahlt). Hängt wieder davon ab, wohin FinMin zahlt. Er hat viel zur Auswahl (Bundeswehr bis Schuldentilgung).
Gruß!
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t-aktie
26.07.2002, 16:45
@ dottore
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buchhalterisch? |
<font face=tahoma size=2>danke und ein allerletztes noch (vorerst), dann bin ich erstmal ne weile weg: wenn nun das PGV 20 ist und der buba-gewinn 10, woraus sich ein"firmenwert" von 200 ergibt. wie sieht dann genau die ZB-bilanz aus, also wo stehen die 200 jeweils im aktiv und im passiv? gibt es bestimmte positionen in der bilanz, die einfach willkührlich um 200 mrd. aufgewertet werden oder woher genau kommen dann die 200 mrd. die an eichel abgeführt werden? anders gesagt: was genau passiert im einzelnen buchhalterisch? danke, gruß und weg bis heute abend</font>
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--- ELLI ---
26.07.2002, 20:43
@ t-aktie
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Re: buchhalterisch? |
><font face=tahoma size=2>danke und ein allerletztes noch (vorerst), dann bin ich erstmal ne weile weg: wenn nun das PGV 20 ist und der buba-gewinn 10, woraus sich ein"firmenwert" von 200 ergibt. wie sieht dann genau die ZB-bilanz aus, also wo stehen die 200 jeweils im aktiv und im passiv? gibt es bestimmte positionen in der bilanz, die einfach willkührlich um 200 mrd. aufgewertet werden oder woher genau kommen dann die 200 mrd. die an eichel abgeführt werden? anders gesagt: was genau passiert im einzelnen buchhalterisch? danke, gruß und weg bis heute abend</font>
Hat er doch schon erklärt: BuBa setzt"aus der Luft" (ja, willkürlich) einen immateriellen Vermögensposten auf die Aktivseite ("Patent auf Geldausgabe") und hat passiv einen entspr. Gewinn.
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dottore
26.07.2002, 22:49
@ --- ELLI ---
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Re: Genau so! Thx. Offenbar wird Buchhaltung in VWL nicht mehr gelehrt... (owT) |
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t-aktie
27.07.2002, 00:35
@ dottore
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abführen des gewinns? |
<font size=2 face=tahoma>doch wird sie. aber es geht dabei nicht im irgendwelche aus der luft gegriffenen posten der EZB, die diese künstlich einsetzt. eine weitere frage dazu: wenn ein gewinn entsteht, muss noch lang keine liquidität entstehen, die der eichel abführen kann. wo kommt die her? wo kämen z.b. 100 mrd. an banknoten her, wenn eichel die haben will? werden die gedruckt?
danke und gruß</font>
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